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Veröffentlicht am 23.04.2023

Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man spart.

3000 Yen fürs Glück
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Obwohl die Frauen der Familie Mikuriya unterschiedlicher nicht sein könnten und sich in verschiedenen Lebensabschnitten befinden, eint sie doch eine Sache: Das Geld oder besser gesagt, wie man am besten ...

Obwohl die Frauen der Familie Mikuriya unterschiedlicher nicht sein könnten und sich in verschiedenen Lebensabschnitten befinden, eint sie doch eine Sache: Das Geld oder besser gesagt, wie man am besten Geld sparen kann. Während die Matriarchin der Familie Mikuriya sich Gedanken darüber macht, wie sie genug Geld bekommt, um ihren Lebensabend zu gestalten und ihren Kindern später nicht zur Last zu fallen, befindet sich Miho erst am Anfang ihrer beruflichen Karriere und merkt schnell, dass sie sich eigentlich nie Gedanken über Geld gemacht hat, da für sie immer genug da war.

Als ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe, war ich schon sehr neugierig darauf zu erfahren, was es mit diesem „Kakeibo“ auf sich hat. Geld sparen ist gerade in der heutigen Zeit ziemlich wichtig, sodass ich gerne einen Blick in eine andere Kultur geworfen habe, um zu schauen, wie die Menschen dort das Geld sparen handhaben. Im Endeffekt unterscheidet sich die Methode des Kakeibo nicht sonderlich von dem, was in der Hauswirtschaft „das Haushaltsbuch“ ist, allerdings entfaltet sich im Laufe des Buchs eine interessante Geschichte rund um das Geld sparen.

Denn obwohl es um die vier verschiedene Lebensgeschichten der Frauen der Familie Mikuriya geht, die nacheinander erzählt werden, gibt es ein Element, das in allen Geschichten auftaucht, und zwar die Geschichte von Miho, die direkt nach dem Studium von zuhause ausgezogen ist, um ihr Glück in Tokyo zu finden. Von allen Frauen der Familie Mikuriya ist sie diejenige, die am sorglosesten mit dem Geld-Thema umgeht. Sie hat noch nie wirklich Geld gespart und immer nur das eingekauft, auf was sie gerade Lust hatte. Im Gegensatz dazu ist ihre Schwester Maho komplett durchorganisiert und rechnet jeden Einkauf schon im Vorfeld aus. Als sie allerdings eines Tages an einem Stand des Tierheims vorbeigeht und einen Hund entdeckt, der ihr gefällt, beginnt sie zu grübeln, ob sie etwas in ihrem Leben ändern sollte.

Ich fand diese Art der Erzählung interessant, denn im Laufe der Handlung trifft Miho auf alle drei Frauen, sodass ihr Leben im direkten Vergleich zu den anderen Frauen betrachtet werden kann. Dabei nimmt sie bestimmte Handlungsweisen aus den Leben der anderen mit und versucht es in ihrem eigenen Alltag umzusetzen, z.B. versucht sie wie ihre Schwester mehr darauf zu achten, was sie einkauft und ob sie ihr Mittagessen nicht selbst kocht, statt immer Essen zu gehen. Dies führt auch dazu, dass sie einen Blog über das Geld sparen schreibt und ihre Leserschaft auf dieses Selbst-Experiment mitnimmt.

Neben diesen „Hauptgeschichten“ gibt es auch noch viele kleine Anekdoten, die zum Nachdenken anregen, wie z.B. die Aussage direkt am Anfang „wie du 3000 Yen verwendest, kann über dein ganzes Leben entscheiden“. Dabei musste ich mich unweigerlich fragen, was ich mit 3000 Yen anfangen würde, und was sagt es über mich als Mensch aus, wenn ich z.B. sage „ein Buch und mein Lieblingsgericht, das ich selbst koche“? Ich denke genau deswegen, ist das Buch etwas Besonderes und hilft sein Konsumverhalten in gewisser Weise zu hinterfragen. On top bietet das Buch auch Kakeibo-Vorlagen zum Selbstausdrucken, wenn man nach dem Lesen des Buchs auf den Geschmack gekommen ist, nun selbst ein solches Ausgaben-Buch zu führen.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der sein eigenes Konsumverhalten hinterfragen möchte und sich von den Geschichten rund ums Geld sparen inspirieren lassen möchte.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Was macht man mit den drei Wünschen, wenn man selbst ein Dschinn ist?

Das Erbe der Dschinn
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Nach dem fast tödlichen Messerangriff ihrer Schwester Lana konnte Cassie mit Antony und den anderen zu Kalebs Familie fliehen. Dort versuchen sie ihre Kräfte zu sammeln und einen Plan zu entwickeln, wie ...

Nach dem fast tödlichen Messerangriff ihrer Schwester Lana konnte Cassie mit Antony und den anderen zu Kalebs Familie fliehen. Dort versuchen sie ihre Kräfte zu sammeln und einen Plan zu entwickeln, wie sie Cedric aufhalten können. Zwar fällt dies allen Beteiligten zunächst sehr schwer, da alle emotional sehr angespannt sind, aber als Cassie erfährt, dass ihre Mutter Charlott noch lebt, setzt sie alles daran, endlich Antworten zu erhalten und begibt sich auf die Reise.

Ich war schon im Vorfeld sehr gespannt darauf zu erfahren, wie es mit Cassie und den anderen weitergehen wird, denn am Ende von Band 1 war da ja dieser fiese Cliffhanger. Gott sei Dank hat Cassie den Angriff ihrer Schwester überlebt und konnte zu Kalebs Familie fliehen. Doch damit hören die Probleme aller Beteiligten leider nicht auf.

Während Lana an Cedrics Seite versucht, einen Weg zu finden, wie sie wieder ihre Tochter Alyssa in ihre Arme schließen kann, versucht Cassie einen Weg zu finden, Cedric aufzuhalten, indem sie ihre Mutter Charlott aufsucht. Anthony und Kaleb scheinen während dieser Geschehnisse nur Nebendarsteller zu sein, wenn sie auch genug mit sich zutun haben.

Denn Kaleb ist über lange Strecken eine beleidigte Leberwurst und lässt Anthony dies spüren, ohne aber mit ihm mal darüber zu reden. Dadurch wirkt Kaleb gleichzeitig wie ein Kleinkind und hat auch meine Nerven strapaziert, denn dieses ständige Weglaufen, ohne zu reden, erinnert mich immer an diese schlechten Telenovelas, in denen künstlich ein Konflikt am Leben erhalten wird. Dabei hat Kaleb durchaus berechtigte Gründe, beleidigt zu sein.

Anthony dagegen wirkt so, als ob er seine widerstreitenden Emotionen nicht unter einen Hut bekommt. Der Verrat seiner Exfrau Lana, die sexuelle und familiäre Verbundenheit gegenüber seinem Freund Kaleb und die erwachten Gefühle gegenüber Cassie. Noch dazu hat er ständig die Sorge um seine Tochter Alyssa im Hinterkopf. Da wirkt es schon fast als viel zu viel, dass er dann auch noch in seine Heimat zurückkehren und sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellen muss. Doch Anthony versucht sich Stück für Stück ins Leben zurückzukämpfen und trotz allem war er mir mit Cassie zusammen am sympathischsten. Sowieso finde ich, dass die beiden ein großartiges Paar wären.

Darüber hinaus erfährt man noch einige neue Informationen über Dschinn oder besser gesagt Halb-Dschinn, die aus einer Liebelei zwischen Menschen und Dschinn entstehen können. Natürlich sind davon auch Cassie und die anderen betroffen und bald wird auch klar, dass die Geschichte wieder von den Stärkeren umgeschrieben worden ist und das waren nicht die Dschinn.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit Cassie, Anthony und Lana weitergehen wird. Deswegen kann ich das Buch jedem empfehlen, der wissen will, wie es mit den Erben der Dschinn weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Wo viele Schatten sind, da ist auch Licht.

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
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Joe Tournier befindet sich am Bahnhof Gare du Roi in Londres und hat keinerlei Erinnerung daran, wie er dort hingekommen ist noch, wer er eigentlich ist. Auch nach einem Aufenthalt in einer Heilanstalt ...

Joe Tournier befindet sich am Bahnhof Gare du Roi in Londres und hat keinerlei Erinnerung daran, wie er dort hingekommen ist noch, wer er eigentlich ist. Auch nach einem Aufenthalt in einer Heilanstalt kommen seine Erinnerungen nicht wieder. Ein Monsieur namens Saint-Marie behauptet zwar, dass er seit seiner Kindheit als Leibeigener in seinen Diensten stand und eine Frau hat, aber auch diese Geschichte kommt ihm nur wenig vertraut vor. Doch er fügt sich in dieses Schicksal mit dem ständigen Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Als dann ein Brief aus der Vergangenheit auftaucht, ist die Zeit für ihn gekommen endlich etwas zu unternehmen.

Dieses Buch erzählt eine sehr gefühlvolle Geschichte eines Mannes, der vergessen hat, wer er ist. Ich mochte diese Art von Erzählung, da sie zuweilen surreal, ja fast träumerisch wirkt. Man wird über dem Lesen in eine alternative Realität entführt, in der Frankreich in der Schlacht von Trafalgar über die britischen Streitkräfte obsiegt und in der Folge Großbritannien besetzt hat. Aus „London“ wird „Londres“ und aus „King's Cross Railway Station“ wird “Gare du Roi”. Es ist verboten, Englisch zu sprechen und sogar die Tageszeitung erscheint in einfachem Französisch mit Bildern, damit die Bevölkerung sich an diesen Umstand gewöhnen kann. Nur Schottland konnte sich der Okkupation durch Frankreich entziehen und kämpft erbittert gegen ihren Feind im Süden.

Ich fand dieses Gedankenspiel ziemlich interessant, da es mal wieder zeigt, welche Auswirkungen bestimmte Ereignisse auf den Fortlauf der Geschichte haben können. Schnell wird im Laufe der Geschichte klar, dass eine Manipulation der Zeitlinie stattgefunden hat und Joe Tournier nicht ganz so unschuldig an diesem Umstand ist. Eines Tages erreicht ihn eine Postkarte, die den Leuchtturm Eilean Mòr in Schottland zeigt und obwohl er dieses Bild zum ersten Mal sieht, kommt ihm etwas vertraut an diesem Bild vor. Er macht sich natürlich auf die Reise zu diesem Leuchtturm, um dem Geheimnis seiner verlorenen Erinnerungen auf die Spur zu kommen.

Gerade diese Suche nach seinen verlorenen Erinnerungen fand ich spannend und ziemlich gut aufgebaut. Denn am Anfang begleitet man Joe in eine frühere Zeit, in der die Postkarte losgeschickt worden ist. Manchmal war ich etwas verwirrt, wenn es zu einem Wechsel in der Zeitebene gekommen ist, aber die Geschichte erklärt an den genau richtigen Stellen die Gesetze der Zeitreise. So wechselt das Buch immer wieder in die Zeit zu einem früheren Joe und dem jetzigen Joe, der aber in die damalige Zeit gereist ist. Man muss wirklich genau lesen, um alle Aspekte dieses Buchs genau zu verstehen, aber da ich unbedingt wissen wollte, wer Joe früher war, hat es mir keine Probleme bereitet, konzentriert zu bleiben.

Darüber hinaus war ich gerade zum Ende hin regelrecht von diesem Buch berührt. Denn die Auflösung, wer Joe ist, war einfach sehr schön und ich habe Joe fest die Daumen gedrückt, dass er mit seiner großen Liebe noch glücklich werden kann (egal in welcher Zeitlinie). Zwar war Joe als Charakter nicht so mein Fall, da er sich an manchen Stellen etwas hängen gelassen und sein Schicksal nur allzu schnell akzeptiert hat. Dies bessert sich aber im Laufe der Geschichte und er steht für sich ein.

Ich bin wieder einmal von einem Buch von Natascha Pulley regelrecht angetan und kann es nur jedem empfehlen, der eine gefühlvolle Reise eines Mannes lesen möchte, der erst nach und nach herausfindet, was wirklich wichtig im Leben ist.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Manche tragen ein dunkles Erbe in sich, obwohl sie die Hüter der Hoffnung sind.

Der letzte Lilienreiter
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Das Bergmassiv Olothirs Hörner ist für viele ein Ort schmerzhafter Erinnerungen geworden. So auch für die junge Alvena, die in den Berghöhlen ihre Familie und Freunde verloren hat. Sie schwört sich niemals ...

Das Bergmassiv Olothirs Hörner ist für viele ein Ort schmerzhafter Erinnerungen geworden. So auch für die junge Alvena, die in den Berghöhlen ihre Familie und Freunde verloren hat. Sie schwört sich niemals mehr einen Fuß an diesen Ort zu setzen, doch als der letzte Lilienreiter Padeus plötzlich im Wald vor ihr auftaucht und ihr mitteilt, dass er auf dem Weg zu diesem Bergmassiv ist, um eine alte Schuld zu begleichen, schließt sie sich ihm an. Denn sie hört den Ruf der dunklen Kammern tief unter der Erde ebenso wie er..

Da ich mittlerweile schon einige Buchreihen von Peter Hohmann regelrecht verschlungen habe, musste ich auch unbedingt das Buch „der letzte Lilienreiter“ von ihm lesen. Verglichen mit anderen Werken wie „Feywind“ und „die Eherne Garde“ von ihm hat mir das Buch dieses Mal nicht so gut gefallen, allerdings ist die Messlatte auch ziemlich hoch und es ist immer noch ein verdammt gutes Buch.

Ein Punkt, warum mir das Buch nicht so gut wie z.B. „Feywind“ gefallen hat, ist die fehlende emotionale Bindung zum Hauptcharakter Padeus. Dabei ist mir bewusst, dass es einfacher ist, eine emotionale Bindung zu einem Charakter aufzubauen, wenn eine Geschichte aus mehreren Büchern besteht, statt nur aus einem Einzelband. Da der letzte Lilienreiter nur ein Einzelband ist, war für mich wohl einfach die Zeit zu knapp, um mich an ihn anzunähern. Dabei wird seine Geschichte gerade zum Ende hin ziemlich spannend, denn er muss mit einem schweren Erbe leben, das in kurzen, knappen Abschnitten im Laufe der Geschichte immer mal wieder angedeutet wird, aber erst am Ende lernt man die komplette Tragweite zu erfassen. Diesen Umstand fand ich genial, da ich mit diesem Ergebnis auch so nicht gerechnet hätte.

Auch wenn ich mit Padeus nicht so warm geworden bin, konnte ich stattdessen Alvena relativ schnell in mein Herz schließen und auch Meklas ergänzt das Team rund um Padeus sehr gut. Sie versuchen Padeus auf seiner Reise zu unterstützen, wenn er auch wenig davon hält. Eine gemeinsame Vergangenheit bindet sie aneinander und ich fand es spannend herauszufinden, welches dunkle Geheimnis sich hinter dieser Zweckgemeinschaft verbirgt.

Darüber hinaus erhält man immer wieder einen Einblick in die Machenschaften der Feinde von Padeus. Hengar möchte endlich das Königszepter in seine Hände bekommen, damit er als König legitimiert werden kann und nicht unrechtmäßig auf dem Thron sitzt. Dazu schickt er den Magier Larkus los, um ihm dieses Zepter zu bringen. Dagegen hat natürlich Padeus etwas, der immer noch dem vorherigen König treu dient. Doch Larkus bringt einige magische Tricks mit und schreckt auch nicht vor einer Totenbeschwörung zurück, um das Zepter in seinen Besitz zu bekommen. Gerade diese magischen Tricks fand ich sehr einfallsreich und habe sie in dieser Form noch in keinem anderen Buch gelesen.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, wenn mir auch ein Feywind ein kleines wenig besser gefällt. Allerdings kann ich jedem das Buch empfehlen, der über den Rachefeldzug des letzten Ritters lesen möchte, der immer noch treu zu seiner Einheit und seinem König hält.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Die Geister von New York
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Der Reporter Lionel Page glaubt nicht an übernatürliche Phänomene. Daher ist es ihm eine Freude während einer Darbietung des Wunderheilers Reverend Wright diesen vor seinen Anhängern bloßzustellen, obwohl ...

Der Reporter Lionel Page glaubt nicht an übernatürliche Phänomene. Daher ist es ihm eine Freude während einer Darbietung des Wunderheilers Reverend Wright diesen vor seinen Anhängern bloßzustellen, obwohl es eine nicht zu unterschätzende Gefahr birgt. Sein Weltbild wird allerdings gehörig auf die Probe gestellt, als sich eine gewisse Regina Dunkle an ihn wendet. Denn sie möchte, dass er das wiederaufgetauchte verschollene Manuskript von Edgar Allan Poe auf seine Echtheit hin überprüft. Widerwillig nimmt er den Auftrag an, nur um schon kurz nach seiner Abreise zu merken, dass die Welt förmlich von übernatürlichen Phänomenen überquillt.

Schon von Beginn an war ich sehr von der Atmosphäre des Buchs angetan. Eine mysteriöse Frau gibt Lionel einen Auftrag, der ihn geradewegs aus seiner gewohnten Umgebung herauszieht und ihn hin zu einer waschechten Mordermittlung führt, denn der Besitzer des Edgar Allan Poe Manuskript wird kurz nach seinem Auftauchen in New York ermordet. Obwohl er nichts damit zu tun hat, steht er schon bald unter Beobachtung und trifft auf die rätselhafte Maddison, die sich immer wieder zufällig in seiner Umgebung aufhält.

Dabei lässt das Buch den Leser lange Zeit im Unklaren, was es mit diesen Vorkommnissen auf sich hat und man wird unweigerlich in eine surreale Hatz eingebunden, die zunächst mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Manche Erlebnisse von Lionel könnten quasi eins zu eins aus einem „Cthulhu-Albtraum“ stammen und steigern die unheilvolle Atmosphäre noch zusätzlich.

Zudem erhält man immer wieder kleinere Einblicke in Lionels Vergangenheit, sodass schnell klar wird, dass auch etwas mit Lionel ganz und gar nicht stimmt. Generell wirkt Lionel in manchen Situationen ziemlich überheblich und denkt, dass er den anderen immer einen Schritt voraus ist. Dies führt dazu, dass er sich immer wieder in brenzligen Situationen wiederfindet, die sein Ende bedeuten könnten. So wird er fast von Ghulen gefressen oder einem hochrangigen Dämon geopfert, weil er dachte, dass seine Tarnung lückenlos ist. Dieses unüberlegte Verhalten von Lionel hat mich manchmal zur Weißglut gebracht, allerdings macht es auch den Verlauf der Geschichte spannend.

Gerade zum Ende hin, konnte ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen, weil sich die vielen Fragen, die ich während dem Lesen hatte, endlich nach und nach aufgelöst haben. Zwar hat die Geschichte irgendwann nichts mehr mit der ursprünglichen Suche nach dem Edgar Allan Poe Manuskript zu tun, aber dafür tauchen Götter und uralte Konflikte auf, die fast noch besser sind als der ursprüngliche Auftrag von Lionel.

Auf jeden Fall habe ich nicht mit diesem Ende gerechnet und kann nur jedem dieses Buch empfehlen, der einen Reporter auf seiner Jagd nach einem verschollenen Manuskript begleiten möchte.

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