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Veröffentlicht am 08.12.2022

Dramatische Geschichte mit französischem Flair

Das Apfelblütenfest
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Als Jules neun Jahre alt ist ritzt er eine Stellenanzeige in den größten und schönsten Baum im Apfelhain der Familie. Er und sein Vater sind damals durch den Tod der Mutter sehr unglücklich gewesen und ...

Als Jules neun Jahre alt ist ritzt er eine Stellenanzeige in den größten und schönsten Baum im Apfelhain der Familie. Er und sein Vater sind damals durch den Tod der Mutter sehr unglücklich gewesen und deshalb suchte der Junge eine Haushälterin auf diesem Weg. Zwanzig Jahre vergehen und keiner meldet sich darauf, Jules Vater ist längst tot, er selbst hat den Hof übernommen, auf dem Calvados und Cidre produziert werden. Auf einem Apfelblütenfest taucht mit einem Mal Lilou auf und möchte sich auf die längst vergessene Stelle bewerben. Lilou ist eine eigensinnige junge Frau, die in dem kleinen Ort an der normannischen Küste als Heilpraktikerin arbeitet. Jules und Lilou verlieben sich ineinander ohne zu Ahnen, dass schon dunkle Wolken am Horizont warten...

Als ich das romantische Cover gesehen habe dachte ich bei mir, dass es sich hier sicher um eine locker-leichte Romanze vor der französischen Küste und inmitten blühender Apfelbäume handeln wird. Diese Geschichte ist aber voller Tragik und Dramatik und ist wirklich nicht zu unterschätzen! Die Themen sind teils düster und bedrückend, darauf möchte ich ausdrücklich hinweisen!

Ich kannte den Autor schon von seiner Geschichte rund um den Buchspazierer und den Geschichtenbäcker und wieder war der Schreibstil märchenhaft und auch etwas philosophisch angehaucht. Ausserdem gibt es im Buch wieder ein sehr nettes und schönes französisches Flair mit kleinen, hübschen Ortschaften voll liebenswürdiger Menschen, gutes Essen und den ein-oder anderen Cidre auf eigener Produktion.

Mit Jules habe ich schon im Prolog mitgefiebert, denn der kleine Junge hat mir unglaublich Leid getan in welch jungem Alter er schon mit Schicksalssschlägen fertig werden muss. Dass er dann zu einem etwas mürrischen und vorsichtigen Mann wird ist verständlich. Lilou dagegen ist ein echter Wirbelwind und sehr eigensinnig. An ihre Art musste ich mich erst gewöhnen aber sie hat das Herz am rechten Fleck. Die Gefühle der beiden wurden immer nachvollziehbar beschrieben, die Handlungen konnte ich meist nachvollziehen.

Die Handlung ist wie schon geschrieben sehr dramatisch und in meinen Augen war sie auch etwas überladen. Ein paar weniger Probleme hätten der Geschichte gut getan, denn hier wurde man stellenweise etwas damit erdrückt. Ansonsten aber eine sehr romantische Geschichte mit viel französischer Lebenslust, die ich zwar empfehlen kann, jedoch nur eingeschränkt. Bitte nicht vom Cover täuschen lassen und nicht unbedingt hören/lesen in einer psychisch labileren Phase.

Der Sprecher hat die Geschichte schön vorgelesen und hat die französischen Namen immer sehr gut betont, was zusätzlich ein gewisses französisches Flair ins Hörbuch gebracht hat.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Originelle Idee

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
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Lucien Comte de Chacarasse entstammt einem französischen Adelsgeschlecht, das seit Generationen die Kunst des Tötens weitergibt und als Auftragsmörder arbeiten. Als junger Mann steigt Lucien aber aus und ...

Lucien Comte de Chacarasse entstammt einem französischen Adelsgeschlecht, das seit Generationen die Kunst des Tötens weitergibt und als Auftragsmörder arbeiten. Als junger Mann steigt Lucien aber aus und betreibt stattdessen ein Bistro. Sein unbeschwertes Leben endet, als er ans Sterbebett seines Vaters gerufen wird, der ihn schwören lässt, die Tradition der Familie fortzusetzen. Nur, wie begeht man einen Auftragsmord, wenn man sich weigert zu töten...

Ich fand die Idee hinter der Geschichte sehr neu und originell und wollte deshalb unbedingt wissen wie Lucien sich aus dieser verzwickten Lage rauswinden kann...

Der Schreibstil ist locker und einfach, so ließ sich die Geschichte gut lesen. Allerdings hätte der Schreibstil meiner Meinung nach etwas bildhafter sein können, als es um die französischen Städte und die französische Lebensweise ging. 

Lucien als Protagonist war okay, ich fand ihn nicht mega sympathisch was vorallem daran lag, dass er wirklich 90 Prozent aller Frauen unheimlich gutaussehend und anziehend fand. Ich fand das irgendwann etwas nervig und übertrieben. 

Dafür fand ich die Geschichte an sich sehr originell und lesenswert, einfach weil es mal eine eigene Idee ist. Manches war für mich etwas vorhersehbar aber insgesamt wurde ich wirklich gut unterhalten. 

Fazit: Interessante Krimi-Idee

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Veröffentlicht am 30.11.2022

eine bemerkenswerte frau auf ihrem weg

Caroline Märklin - Sie brachte Kinderaugen zum Leuchten, doch kämpfte um ihr eigenes Glück
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1859 heiratet Caroline Hettich im Alter von 33 Jahren den Witwer Wilhelm Märklin. Sie bringt neue Ideen und frischen Wind in dessen Blechwarenverkauf und wird dennoch von den Leuten misstrauisch beäugt...eine ...

1859 heiratet Caroline Hettich im Alter von 33 Jahren den Witwer Wilhelm Märklin. Sie bringt neue Ideen und frischen Wind in dessen Blechwarenverkauf und wird dennoch von den Leuten misstrauisch beäugt...eine Frau gehört an den Herd und hat sich nicht für geschäftliches zu interessieren. Dennoch verändert sich die Welt zusehens und Eisenbahnen setzen die Welt unter Dampf. Caroline ist eine der ersten weiblichen Handelsreisenden in einer Männerdomäne und muss sich laufend durchsetzen und "ihren Mann stehen". Aber auch privat hat Caroline einiges am Hut, nicht nur die beiden Kinder ihres Mannes wollen versogt werden, sie wird auch selbst noch Mutter und hat auch mit ihren Schwestern Sorgen und Nöte...

Ich lese immer wieder gerne Romanbiografien, gerade über mir eher unbekannte Frauen. Caroline Märklin war mir bisher kein Begriff obwohl ich jahrelang ganz in der Nähe ihrer Firma gelebt habe, dies wollte ich nun mit diesem Buch unbedingt ändern. Sehr interessant sind für den Leser neben der Karte in den Buchklappen, auf der man die Handelsreisen gut nachvollziehen kann, auch Rezepte und Anmerkungen am Ende des Buches. Die Autorin beschreibt hier zum Beispiel, dass die Recherche gar nicht einfach war, da man nicht viel über Carolines Leben weiss.

Durch einen Schreibstil der angenehm und einfach zu lesen ist, bin ich gut ins Buch gekommen und habe einiges über die bemerkenswerte Frau erfahren. Die Themen im Buch sind vielfältig und abwechslungreich, so wird über Carolines Privatleben als (Zieh-) Mutter der Kinder geschrieben, über ihre Ehe mit Wilhelm und über das Leben ihrer Schwestern. Beruflich hat man mehr über Caroline als Handelsreisende und als die rechte Hand von Wilhelm in der Werkstatt erfahren.Teilweise fand ich die Handlung durch die vielen Themen und durch einige Zeitsprünge etwas sprunghaft, gegen Ende des Buches hatte ich mich aber mehr daran gewöhnt und es hat mir nicht mehr so viel ausgemacht.

Das Leben von Caroline Märklin wurde sehr gut recherchiert und wiedergegeben, als Leser lernt man den Beruf des Flaschners und die Handelsreisen zur damaligen Zeit kennen. Auch das reisen mit der Eisenbahn und die Anfänge der Spielzeugherstellung im Hause Märklin werden sehr schön beschrieben. Ausserdem hat mir sehr gut gefallen das auch andere reale Personen in die Handlung miteingeflossen sind, wie beispielsweise Theodore Engel, damals noch Student der Theologie und Geologie.

Abschließend kann ich sagen, dass ich viele neue Einblicke über eine sehr bemerkenswerte Frau erhalten habe, die wirklich stark war und sich trotz einiger Schicksalsschläge nie hat unterkriegen lassen! Gerne empfehle ich diesen tollen Roman an interessierte Leser weiter!

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Schöne Forsetzung, bei der ein paar dinge offen bleiben

Daliahs Garten - Das Rätsel der Roten Seherin
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Daliah soll eigentlich an die Akademie der Farben und dort neue Dinge lernen, doch dann verschwindet Belladonna. Die Spur der Wächterin führt Daliah und Rahim tiefer ins Reich der Tausend Farben und zur ...

Daliah soll eigentlich an die Akademie der Farben und dort neue Dinge lernen, doch dann verschwindet Belladonna. Die Spur der Wächterin führt Daliah und Rahim tiefer ins Reich der Tausend Farben und zur geheimnisvollen roten Seherin. Wem können Rahim und Daliah auf ihrer Suche nach Belladonna trauen-Freund und Feind sind nicht leicht zu unterscheiden...

Dies ist bereits der zweite Teil der Reihe rund um Daliahs Garten. Ich kannte schon den ersten Teil und bin froh über diese Vorkenntnisse gewesen. Das Buch ist auch eigenständig lesbar, doch hilft es schon den ersten Band zu kennen. Der Schreibstil des Buches ist einfach und kindgerecht, ich war sehr schnell wieder im Buch drinnen und habe das Abenteuer sehr genossen. Im Reich der Farben gibt es allerdings einige neue Begriffe, die man sich erst einmal einprägen muss. Die Welt der Farben und die Magie darin wird schön beschrieben, war mir aber nicht immer ganz greifbar. 

Daliah und Rahim habe ich schon im ersten Teil ins Herz geschlossen und deshalb hat es wieder großen Spaß gemacht die beiden auch hier wieder zu begleiten. Auch neue Freunde spielen im Buch eine Rolle und werden von der Autorin gut gezeichnet. 

Die Geschichte an sich hat mir sehr gefallen, wieder ist es ein Mix aus realer Welt und dem Reich der Farben. So gibt es unterschiedliche Abenteuer in beiden Welten zu bestehen. In der realen Welt geht es mehr um Freundschaften und Mobbing, in der fantastischen Welt um die Mächte von Gut und Böse. Die Handlung in der realen Welt hat mir durchgehend sehr gut gefallen, in der fantastischen Welt wurden es mir am Ende hin dann etwas zu viel, aber das ist natürlich auch immer Geschmackssache und wer auf reichlich Action und Bösewichte steht, der findet die Geschichte sicher bis zum Schluss aufregend!

Fazit: Mir hat der erste Teil noch einen Tick besser gefallen, aber dennoch war es wieder ein sehr schönes Abenteuer, auf das ich Daliah und Rahim gern begleitet habe. Ein paar Fragen bleiben für den dritten Teil auch noch offen...

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Unterhaltsamer Jugend-mysteryroman

Keltenfluch. Mord im Schwarzwald
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Leon, Elena und Nathan werden in eine grausige Mordserie hineingezogen, die etwas mit einem alten Keltengrab im Wald zu tun hat. Die Polizei steht lange Zeit vor einem Rätsel und die neugierigen Jugendlichen ...

Leon, Elena und Nathan werden in eine grausige Mordserie hineingezogen, die etwas mit einem alten Keltengrab im Wald zu tun hat. Die Polizei steht lange Zeit vor einem Rätsel und die neugierigen Jugendlichen beginnen auf eigene Faus zu ermitteln...doch irgendwann wird aus der Neugier blutiger Ernst...

Auch wenn es nicht so gekennzeichnet ist, stellt dieses Buch für mich auf jeden Fall ein Jugendbuch dar. Der Schreibstil ist leicht verständlich und durch das jugendliche Alter der Protagonisten, ist das Buch auch in einer ziemlich jugendgerechten Sprache geschrieben. Anfangs finden sich noch einige Thriller-und Krimielemente im Buch, aber die Geschichte entwickelt sich immer mehr in Richtung Mystery, dies sollte dem Leser klar sein!

Die Protagonisten aggieren ihrem Alter entsprechend sorglos und für Erwachsene nicht immer ganz nachvollziehbar ausserdem spielen Themen wie Fußball und die erste Liebe im Buch eine untergeordnete Rolle, dies alles macht das Buch für mich zu einem Jugendthriller. Im Vergleich zu einem Erwachsenenthriller ist der Nervenkitzel doch relativ schwach.

Dennoch konnte mich das Buch gut unterhalten, denn das alte Keltengrab und seine Geschichte fand ich persönlich spannend und interessant und diese Handlung hat mich doch auch immer wieder bei der Stange gehalten und zum weiterlesen annimiert. Den Fußball und die Liebesgeschichte hätte ich stattdessen nicht gebraucht.

Das Ende (der Epilog) ist gruselig aber zugleich auch wirr und wenig "vorbereitet"...für die letzliche Auflösung des Autors hat mir doch einiges im Buch gefehlt um dies rund zu finden. 

Fazit: Wer mit den Themen Kelten, Mystery und Jugendbuch etwas anfangen kann, der wird hier gut unterhalten.

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