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Veröffentlicht am 22.02.2023

Eiskalte Atmosphäre

Das Sanatorium
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"Das Sanatorium" von Sarah Pearse ist ein Thriller, der uns mitnimmt in eine eiskalte Welt, in mehrerer Hinsicht.
Le Sommet war früher ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten, stand jahrelang leer und ...

"Das Sanatorium" von Sarah Pearse ist ein Thriller, der uns mitnimmt in eine eiskalte Welt, in mehrerer Hinsicht.
Le Sommet war früher ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten, stand jahrelang leer und wurde dann, unter Protesten der Bevölkerung, in ein Luxushotel verwandelt. Die Geschichte des Sanatoriums ist in vielen Belangen aber noch spürbar.
Elin Warner wird dorthin zur Verlobung ihres Bruders eingeladen und reist mit gemischten Gefühlen zusammen mit ihrem Partner an. Sie ist eigentlich bei der Polizei, aber wegen eines Vorfalls immer noch beurlaubt.
Kurz nach dem Eintreffen gibt es heftigen Schneefall, einen Sturm und durch Lawinen wird das Hotel dann total abgeriegelt und ist nicht mehr zu erreichen. Schon durch diese Vorfälle wird eine spannende und unheimliche Atmosphäre geschaffen, die noch gesteigert wird, als die Verlobte dann auch nicht mehr auffindbar ist.
Ein unheimlicher Mord geschieht, das Opfer wird auf bestimmte Art zur Schau gestellt und man kann niemanden zu Hilfe holen. Da Elin ja Polizistin ist, beginnt sie zu ermitteln, steckt aber irgendwie selber viel zu tief im Geschehen mit drin.
Die Figuren werden nach und nach immer verdächtiger, Elin selber ist sehr sprunghaft in ihren Vermutungen, manch ein Ablauf ist in meinen Augen überhaupt nicht nachvollziehbar.
Was hier richtig gut ist, ist der Ort des Geschehens, sehr atmosphärisch geschildert und die Idee mit dem ehemaligen Sanatorium fand ich auch absolut spannend. Mit der Protagonistin konnte ich allerdings nicht richtig warm werden, ich kann viele ihrer Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen. Die Auflösung der Geschichte ist dann zwar spannend, wirkt für mich aber etwas aufgesetzt.
Ein spannender, nicht perfekter Thriller, der seine Längen hat, aber auch richtig gute Szenen!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2023

Sehr durchwachsene Mischung von Ratschlägen

Einfach gut sortiert
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"Einfach gut sortiert" von Erin Zammett Ruddy ist ein Sachbuch, von dem ich mir persönlich eine ganze Menge versprochen habe. Es sollte eine Schritt-für-Schritt-Anleitung geben, um in wenigen Schritten ...

"Einfach gut sortiert" von Erin Zammett Ruddy ist ein Sachbuch, von dem ich mir persönlich eine ganze Menge versprochen habe. Es sollte eine Schritt-für-Schritt-Anleitung geben, um in wenigen Schritten den Alltag zu meistern und Zeit für sich gewinnen zu können.
Das Buch ist irgendwie chronologisch aufgebaut, so wie man selber seinen Tag verbringt, beginnt also mit dem aufstehen, dem Betten machen usw. Man kann das Buch auch in dieser Reihenfolge lesen, oder man sucht sich grade für einen passende Tipps im Inhaltsverzeichnis raus und liest je nach momentanem Interesse, die Autorin fordert zu beiden Methoden auf.
Zu jedem ihrer eigenen Tipps, Ratschläge und To-Do-Listen gibt es immer eine Expertenmeinung dazu und auch noch Hinweise, wo man sich noch weiteres Wissen holen kann. Die einzelnen Abschnitte sind teils mit viel Humor geschrieben und ich hatte beim Lesen schon meinen Spaß und wurde gut unterhalten.
Es waren Dinge dabei, die ich nicht unbedingt erwähnen würde, wie ein Auto zu betanken oder die Spülmaschine auszuräumen, aber auch so einiges, von dem ich profitiere, was ich in meinen Alltag übernommen habe. Da gibt es lästige Haushaltspflichten, die ich mir jetzt beispielsweise besser einteile.
Auch habe ich oftmals das Gefühl, dass sich einige Dinge wirklich auf die amerikanischen Leser beziehen.
Und beim Thema Rasen fand ich alles nicht mehr lustig, so mit alle Gänseblümchen müssen weg und wie viel jeden Tag gewässert werden sollte, das ist absolut unzeitgemäß.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Mir fehlte mehr Schattenmagie

Book of Night
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"Book of Night" von Holly Black ist ein Fantasyroman, der uns in der Gegenwart und in Rückblicken erzählt wird.
Charlie arbeitet als Barkeeperin, hat aber auch als Betrügerin schon so einiges erlebt. Sie ...

"Book of Night" von Holly Black ist ein Fantasyroman, der uns in der Gegenwart und in Rückblicken erzählt wird.
Charlie arbeitet als Barkeeperin, hat aber auch als Betrügerin schon so einiges erlebt. Sie lebt in einer Welt, in der Schatten manipuliert werden und auch ein Eigenleben führen können. Das gefällt mir von der Idee her richtig gut.
Charlie hat einen Freund, der auch so einiges zu verbergen hat. Diese beiden Figuren waren mir durchaus sympathisc, es waren Charaktere mit Stärekn und Schwächen, denen auch Fehler zugestanden wurden.
Die Magie in dieser Welt, sie hatte soviel Potential zu bieten, dass in meinen Augen größtenteils verschenkt wurde. Da hätte man mehr daraus machen können, aus diesen Schatten und was sie können und wollen, wie sie manipuliert werden und von wem.
Das hätte ich interessanter gefunden, als eine Geschichte, die von Liebe und von Rache erzählt. Den Schreibstil mochte ich, für mich war es das erste Buch der Autorin, aber für mich zog sich der Auftakt schon ziemlich hin, so dass ich mich teils zwingen musste, weiterzulesen, weil ich irgendwie noch nicht in der Geschichte drin war. Das wird besser zum Ende, aber ich hatte wohl einfach falsche Erwartungen.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Verschenktes Potential

Auf See
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"Auf See" von Theresia Enzensberger habe ich als Hörbuch gehört und gleichzeitig auch noch immer streckenweise gelesen. Die Autorin hat das Buch sehr monoton umgesetzt und vorgetragen, die Stimme passte ...

"Auf See" von Theresia Enzensberger habe ich als Hörbuch gehört und gleichzeitig auch noch immer streckenweise gelesen. Die Autorin hat das Buch sehr monoton umgesetzt und vorgetragen, die Stimme passte zum Buch, machte es aber sehr schwer, an der Handlung dranzubleiben. Ich würde eher lesen als hören empfehlen hier.
Yada wächst auf einer schwimmenden Stadt in der Ostsee auf, behütet von ihrem Vater, der diese entworfen und aufgebaut hat. Die Welt ringsum verschwindet in Chaos und Krankheiten und Hungernöten, aber auch auf ihrer Enklave ist nicht alles so, wie es ihr erklärt wird.
Helena lebt in der Stadt, Beton, viel Elend, aber trotzdem auch noch Zusammenhalt und Menschlichkeit. Beide erzählen hier aus ihrem Leben, die so verschieden wirken und es irgendwie dann doch nicht sind.
Es ist eine Dystopie, die einem erschreckend nahe und vertraut vorkommt, teilweise geht es unter die Haut, ist eindringlich. Zu vielem hätte ich gerne mehr gewusst, anderes wurde mir zu breit angelegt.
Leider mochte ich die Protagonistinnen beide nicht und das hat sich auch nicht gebessert im Laufe des Buches. Ich konnte somit viele Handlungen nicht nachvollziehen, sie blieben mir unerklärlich.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Anstrengende Lektüre

Das Zuhause
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"Das Zuhause" von Emanuele Coccia ist eine Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes. Dabei spielt das Zuhause für das menschliche Glück eine entscheidende Rolle. Meisterhaft verknüpft der Autor das ...

"Das Zuhause" von Emanuele Coccia ist eine Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes. Dabei spielt das Zuhause für das menschliche Glück eine entscheidende Rolle. Meisterhaft verknüpft der Autor das Leben zwischen vier Wänden mit der ökologisch drängenden Frage, wie der Mensch die Welt zu seinem Zuhause macht.
Dieses Buch liest man nicht einfach so am Stück weg, es ist zwar nicht dick, aber die Sprache ist schon recht anspruchsvoll zu verstehen. Die kurzen Kapitel laden hier aber grade dazu ein, zu pausieren und über das Gelesene nachzudenken.
Er nimmt hier das Zuhause auseinander, zerteilt es in verschiedene Räume und setzt es auch wieder zusammen, Dabei entstehen bei ihm unterschiedliche Assoziationen, denen ich nicht immer zu folgen vermag, er schweift im erzählen auch gerne ab und wechselt das Thema.
Er hat Erfahrungen mit dem Umzug und dem jeweils neuen Zuhause, wobei ich mir grade hier noch andre Blickwinkel gewünscht hätte, vielleicht vermehrt auf verschiedene Kulturen bezogen. Er bringt aber seine eigenen Erfahrungen mit dem Wohnen und auch der Philosophie mit ein und regt dazu an, selber einiges anders und neu zu sehen und zu bedenken.
Ich persönlich hätte mir hier gerne eine andere Betrachtung der Sichten gewünscht und für mich blieb bei diesem Buch das wundervolle Cover das Beste.

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