Profilbild von ClaudiasBuecherhoehle

ClaudiasBuecherhoehle

Lesejury Star
offline

ClaudiasBuecherhoehle ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ClaudiasBuecherhoehle über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2022

Ein langes Buch

Ein langes Wochenende
0

Ein langes Wochenende von Gilly Macmillan
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Drei Frauen treffen in einem abgelegenen Ferienhaus ein, tief in der Moorlandschaft von Northumbria an der schottischen Grenze. ...

Ein langes Wochenende von Gilly Macmillan
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Drei Frauen treffen in einem abgelegenen Ferienhaus ein, tief in der Moorlandschaft von Northumbria an der schottischen Grenze. Es ist der erste Abend ihres langen Wochenendes, am nächsten Morgen erwarten sie ihre Ehemänner. Doch auf dem Küchentisch von Dark Fell Barn finden sie einen Brief, in dem jemand behauptet, einen ihrer Ehemänner umgebracht zu haben. Die drei Frauen glauben zuerst an einen perfiden Scherz. Doch sie haben keinen Handyempfang. Es gibt kein Internet – und ein Sturm zieht auf. Die Frauen sind von der Außenwelt abgeschnitten, und als jede von ihnen versucht herauszufinden, was passiert ist – ob überhaupt etwas passiert ist – werden ihre Freundschaften auf eine harte Probe gestellt. Die Situation droht, zu eskalieren ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Geschichte wird in der dritten und ersten Person erzählt. Der personale Erzählstil gehört hier dem Täter. In der Klappe vorne ist der Brief abgedruckt, der unter den Freundinnen für Aufregung sorgt und leider gibt es keine Kapitel in diesem Buch – lediglich Absätze.

Es kommen in dieser Geschichte eine Menge Personen vor, die manchmal schwer auseinander zu halten waren. Gerade die drei Frauen zeichneten sich kaum durch besondere Merkmale voneinander ab, was schade war. Emily ist die Jüngste von ihnen und noch nicht so lange in diesem Kreis unterwegs. Sie hat den wesentlich älteren Paul geheiratet, der mit den anderen Männern seit Ewigkeiten befreundet ist.
Ruth empfand ich als besonders nervig. Sie ist mit ihrem Leben nur am Hadern und macht sich furchtbare Gedanken um alles und jeden. Ihr Baby ist gerade einmal ein paar Monate alt, was sie insofern von den anderen Frauen abhebt. Von Ruth habe ich tatsächlich am meisten erfahren.
Von Jayne hingegen am wenigsten. Bei ihr ist eigentlich nur hängengeblieben, dass ihr Mann Mark heißt und er wie die anderen Männer an diesem speziellen Wochenende erst einmal verhindert sei.
Dann gibt es noch das Ehepaar Maggie und John, deren Rolle ich anfangs nicht wirklich verstand. Sie vermieten die Scheune an Gäste – an diesem Wochenende sind es unsere drei Frauen.
Und dann spielt noch Edie eine Rolle, deren Mann vor einigen Monaten tragisch ums Leben kam und sie keinen Mut hatte, das Wochenende mit den anderen zu verbringen. Insgesamt lässt sich sagen, dass mir die Figuren allesamt suspekt waren und keine wirklich sympathisch. Letzteres ist nicht so ein großes Problem, aber mit der Zeit interessierte mich der Weg der Frauen einfach nicht mehr. Leider.

Gilly Macmillan hat mich mit diesem Buch enttäuscht. Ihre früheren Bücher fand ich wesentlich besser, aber dieses war irgendwie unkoordiniert und langatmig. Dazu noch keine Kapitelabgrenzung, was mir das Lesen und das Konzentrieren auf die Story richtig schwer machte. So sprang man als Leser wild hin und her und eine Sache wurde anfangs so deutlich gemacht, dass ich den Sinn in den restlichen Seiten nicht gesehen habe. In dem Punkt gibt es zwar noch eine überraschende Wendung, aber so ganz ohne Kapitel entfallen die Cliffhanger komplett und es dauert, bis man wirklich mitbekommt, wer jetzt gerade womit am Zug ist … Die Geschichte spielt an nur zwei Tagen, aber diese kamen mir unendlich vor. Vor allem unendlich verwirrend. Zum Ende hin kommt noch einmal richtig Spannung auf, aber da hatte ich innerlich schon abgeschaltet. Die Autorin springt zum Schluss noch einmal ein Jahr in die Zukunft, aber was dies sollte, hat sich mir bis jetzt noch nicht wirklich erschlossen. Für mich leider das schlechteste Buch der Autorin, ich hoffe auf das nächste Werk.



Zum Autor

Gilly Macmillan wuchs in Swindon, Wiltshire auf und lebte in ihrer Jugend einige Jahre im Norden Kaliforniens. Sie arbeitete beim Burlington Magazine, für die Hayward Gallery und als Dozentin für Fotografie. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben. Gilly Macmillans Romane erfreuen sich besonders in Großbritannien großer Beliebtheit und sind allesamt Bestseller. Sie lebt mit ihrer Familie in Bristol, England.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

416 Seiten
übersetzt von Sabine Schilasky
ISBN 978-3-7645-0809-8
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Ein-langes-Wochenende/Gilly-Macmillan/Blanvalet/e601905.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2023

Reinfall

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
0

Im Herzen so kalt von Sandra Aslund
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

Die Kriminalinspektorin Maya Topelius wird zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist in die verschneiten Wälder Nordschwedens gerufen, ...

Im Herzen so kalt von Sandra Aslund
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

Die Kriminalinspektorin Maya Topelius wird zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist in die verschneiten Wälder Nordschwedens gerufen, wo ein bekannter Umweltaktivist erschossen wurde. In Östersund treffen sie auf eine Mauer des Schweigens, die örtlichen Polizisten wollen nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Während Maya mit Pär im Lobby-Dickicht der Forstindustrie ermittelt, wird ihre Freundin Sanna in Stockholm Opfer eines Übergriffs. Bei dem Versuch, der Freundin zu helfen, kommt Maya einem alten Geheimnis auf die Spur. Als Maya die Parallelen zwischen den aktuellen Ermittlungen und ihrer Vergangenheit erkennt, ist es fast zu spät: Ein kleines Mädchen verschwindet im Wald, und ein Schneesturm zieht auf.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches gefällt mir sehr gut und strahlt die Kälte Schwedens aus. Bevor die Geschichte startet, findet der Leser eine Karte der Örtlichkeiten vor und am Ende gibt es noch eine Vorschau auf das Erscheinen der beiden weiteren Bände, ein Rezept und ein Glossar. Die Story wird in der dritten Person geschildert.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, da ich auch den Schreibstil mochte. Wir erfahren schon einiges über Protagonistin Maya Topelius und ihre Freundinnen. Man steigt also nicht sofort in den Fall ein, wenn man von den ersten Seiten mal absieht. Zu Maya kann ich eigentlich nicht viel sagen, denn auch wenn man sofort in ihr Privatleben eintaucht, erfährt man von ihr selbst relativ wenig. An der Stelle muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass es mir viel zu langsam voran ging und mich die Einzelheiten zu ihren Freundinnen eher genervt als begeistert haben. In dieser Geschichte spielt zwar eine von Mayas Freundinnen eine größere Rolle, aber mir war an der Stelle zu viel Input vorhanden.
Zu Pär Stenqvist gibt es leider ebenso wenig zu sagen. Er ist Mayas Kollege und wie sich mit der Zeit herausstellte um einiges älter als sie. Eine beliebte Kombination in Krimis, wie mir scheint …

Sandra Aslund konnte mich mit dem Auftakt ihrer Krimi-Reihe leider gar nicht begeistern. Mir ist klar, dass ein Krimi meist etwas behäbiger vorangeht und keine durchgehende Action herrscht. Aber hier fand ich den Anfang sehr gut, da die Autorin auch einen Schreibstil anwendet, der mir wirklich gefällt. Aber dann ging es hauptsächlich um Treffen mit Freundinnen. Und das so viel und ausschweifend, dass der Kriminalfall in den Hintergrund rückte. Mir gefielen die Passagen, in denen es um die kleine Frida ging, am besten. Hier beweist die Autorin, dass sie zwischen der Perspektive eines Erwachsenen und eines Kindes wunderbar hin und her switchen kann. Und das authentisch. Der Rest ging für mich sehr unter und offenbarte leider gar keinen Spannungsbogen. Letztendlich war es mir egal, was wirklich passiert ist und wer dahintersteckt, die Seiten habe ich ab einem bestimmten Zeitpunkt lediglich überflogen. Richtig schade, denn das Buch klang vielversprechend.




Die Reihe

Im Herzen so kalt
Still ist die Nacht (erscheint voraussichtlich im Oktober 2024)
Dann ruhest auch du (erscheint voraussichtlich im Oktober 2025)

Zum Autor

Sandra Åslund, geboren 1976, ist am Niederrhein nahe der holländischen Grenze aufgewachsen. Sie hat ein Fernstudium in kreativem Schreiben an der Textmanufaktur absolviert und ist Mitglied beim »Syndikat« sowie bei den »Mörderischen Schwestern«. Durch ihren schwedischen Mann verbrachte die Autorin ab 2010 viel Zeit im Norden, sowohl in Stockholm als auch in Småland, lebte in Berlin und Schweden. Im März 2020 zog sie mit der Familie komplett nach Småland. In ihren Kriminalromanen verwebt die Autorin das skandinavische Flair und die schwedische Mentalität mit aktuellen umweltpolitischen Themen.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

416 Seiten
ISBN 978-3-5480-6820-6
Preis: 12,99 Euro
erschienen bei https://www.ullstein.de
Leseprobe https://www.ullstein.de/werke/im-herzen-so-kalt/taschenbuch/9783548068206

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.07.2023

Hat mich nicht erreicht

Seaside Hideaway – Unsafe
0

Seaside Hideaway - Unsafe von Leonie Lastella
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Eine einzige Nacht zerstört Nevahs bisheriges Leben. Nachdem sie und ihr Bruder Miller Zeugen eines furchtbaren Verbrechens ...

Seaside Hideaway - Unsafe von Leonie Lastella
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Eine einzige Nacht zerstört Nevahs bisheriges Leben. Nachdem sie und ihr Bruder Miller Zeugen eines furchtbaren Verbrechens wurden, muss Nevah mit ihrer Familie untertauchen. Sie bekommen neue Namen, ein neues Zuhause und eine neue Vergangenheit. Niemand darf erfahren, wer sie sind – und vor allem, was sie wissen. Während ihr Bruder sich scheinbar mühelos mit der Situation arrangiert, kämpft Nevah mit Panikattacken und Heimweh. Und dann ist da noch ihr gutaussehender, ständig feiernder Nachbar Jackson, der sie mit seinen Sticheleien ganz wahnsinnig macht. Er weckt nicht nur ihre Streitlust, sondern sorgt bald auch für heftiges Herzklopfen bei ihr. Doch kann sie ihm näherkommen, ohne sich und ihre Familie in Gefahr zu bringen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Romans spricht mich sehr an und hat winzige Funkel-Effekte. Die Farben sind unaufdringlich und passen gut zum Klappentext. Die Story wird in der ersten Person geschildert, abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten.

Nevah fand ich in Ordnung. Das junge Mädchen hat in letzter Zeit einiges durchgemacht und muss sich nun ein neues Leben aufbauen. Sie wirkte auf mich authentisch, auch wenn die Hintergründe ihrer Geschichte nicht alltäglich sind. Diese hatte ich übrigens schon nach wenigen Seiten vermutet und die Auflösung bestätigte den Großteil davon auch später. Fand ich jetzt ein bisschen schade, dass es so offensichtlich war. Natürlich ist dies kein Krimi oder Thriller, aber für Überraschungen ist ein Leser doch immer zu haben, oder?
Jax fand ich relativ anstrengend. Eigentlich eher untypisch für ein männliches Wesen ging er mir nach kurzer Zeit mächtig auf die Nerven. Ständig macht er Andeutungen, die im Nachhinein natürlich auch gelöst werden, aber jetzt auch nicht allzu spektakulär waren. Er strahlte etwas unheimlich Negatives aus, was auch auf die Lesestimmung drückte.

Leonie Lastella konnte mich mit diesem Auftaktband zu ihrer Dilogie leider nicht überzeugen. Mit den Charakteren tat ich mich schwer, fand keine richtige Verbindung zu ihnen und war eher genervt als begeistert. Die Auflösungen in beiden Fällen habe ich zum Teil schon lange vorher erraten und war weder schockiert, noch überrascht. Dies fand ich sehr schade, hätte ich doch mehr Spektakuläres oder wenigstens Plot Twists erwartet. Es ist auch unheimlich ermüdend, wenn man vieles schon weiß und man dann erst auf den letzten Seiten die Auflösung präsentiert bekommt. Man liest ja quasi ins Nichts. Für mich war keine Dramatik oder Spannung vorhanden, so dass sich die Story wirklich gezogen hat. Ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen und werde mich auch nicht mit dem nächsten Band beschäftigen.



Die Reihe

Seaside Hideaway – Unsafe
Seaside Hideaway – Unseen (erscheint voraussichtlich im Oktober 2023)

Zum Autor

Leonie Lastella wurde in Lübeck geboren und lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf nordwestlich von Hamburg. Seit 2017 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und wurde unter anderem von der DELIA, der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautor*innen, für ihre Werke ausgezeichnet. Die Autorin steht für Veranstaltungen zur Verfügung.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
448 Seiten
ISBN 978-3-423-74099-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMI9OWPsqa9wIV35RoCR1Xew2TEAAYASAAEgKqLfDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/seaside-hideaway-unsafe-74099

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2023

Furchtbar

Der Kult - Sein Griff hält dich gefangen
0

Der Kult – Sein Griff hält dich gefangen von Mariette Lindstein
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Alex und Dani Brisell sind eineiige Zwillinge und unzertrennlich, seit ihre Eltern sie im Teenageralter ...

Der Kult – Sein Griff hält dich gefangen von Mariette Lindstein
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Alex und Dani Brisell sind eineiige Zwillinge und unzertrennlich, seit ihre Eltern sie im Teenageralter im Stich gelassen haben. Als sie 22 sind, verschwindet Dani am Mittsommerabend spurlos. Monatelang gibt es kein Lebenszeichen von ihr. Die Menschen in ihrem Umfeld versuchen Alex davon zu überzeugen, endlich weiterzumachen und zu vergessen, was passiert ist. Doch sie hat nur ein Ziel: Sie muss ihre Schwester finden! Dann geschehen in ihrem Leben weitere mysteriöse Dinge, die Alex langsam an ihrem Verstand zweifeln lassen. Alles deutet darauf hin, dass ein unberechenbarer Kult Dani als Sklavin in seinen Fängen hält, und Alex fürchtet, dass sie selbst die Nächste ist, die verschwinden wird ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Auftaktbandes gefällt mir recht gut. Eine Frauengestalt wird nur angedeutet und ein Raubvogel ist neben einer Art Kirche zu sehen. Geschildert wird die Story in der ersten und dritten Person aus verschiedenen Perspektiven.

Die Autorin war selbst 25 Jahre bei Scientology, was natürlich ein großes Maß an eigenen Erlebnissen mit in die Story bringt. Habe ich ihr auch durchaus abgenommen, weil vieles authentisch wirkte. Aber leider empfand ich diese Geschichte als eine Kopie von der vorherigen Reihe Die Sekte. Hier gab es nur andere Namen, andere Orte, aber fast dieselben Quälereien. Und es dreht sich auch wieder enorm viel auf sexueller Ebene ab, was mich regelrecht nervte. Wenn dies auf eigenen Erfahrungen der Autorin beruhen sollte, ist es schon schlimm genug, aber es auch hier wieder durch die beiden Geschichten ziehen – muss ja nicht sein. Ist auch nicht unbedingt originell. Die Figuren waren ähnlich naiv wie die in der anderen Reihe und waren somit erneut wunderbare Opfer für diese Art von Sekte. Obwohl es ja den Unterschied mit der Entführung von Dani gab. Hier fand ich tatsächlich die Erzählweisen interessant gemacht. Wir sind als Leser zuerst hautnah bei der Entführung dabei und verfolgen Danis Martyrium von dem Zeitpunkt an. Die Perspektive von Alex springt direkt vier Wochen weiter, was noch einmal anders nervenaufreibend ist.

Mariette Lindstein hat mich mit dem Auftakt zu ihrer neuen Reihe sehr enttäuscht. Für mich war es leider nur eine ungefähre Kopie zu der vorangegangenen Reihe, was wirklich schade ist. Selbst dort ist es immer wieder auf dasselbe Schema hinausgelaufen, so dass ich die letzten beiden Bände noch gar nicht gelesen habe. Von einem Thriller sind wir hier – meiner Meinung nach – weit entfernt. Eher geht es stellenweise in eine erotische Richtung, die man aber nicht gerne verfolgt. Quälereien stehen hier an der Tagesordnung, ebenso Vergewaltigungen. Ich muss schon sagen, dass mir beide Themen in letzter Zeit wirklich oft in Büchern untergekommen sind und ich diesen Trend einfach nur schrecklich finde. Zu guter Letzt enthält das Buch auch keinen Cliffhanger, der ein Warten auf Band 2 schier unerträglich machen würde. Ich bin sowieso raus aus der Nummer und werde mir den Nachfolger nicht antun. Vielleicht wäre hier auch eine Trigger-Warnung angebracht gewesen.



Die Reihe

Der Kult – Sein Griff hält dich gefangen
Der Kult – Sein Wort ist dein Gesetz (erscheint voraussichtlich im September 2023)

Zum Autor

Mariette Lindstein war fünfundzwanzig Jahre lang Mitglied bei Scientology. Sie arbeitete unter anderem im Hauptquartier der Kirche in Los Angeles, bis sie die Gemeinschaft 2004 verließ. Heute ist sie mit dem Autor und Künstler Dan Koon verheiratet. Die beiden leben mit ihren drei Hunden in einem Wald außerhalb von Halmstad. Ihr erster Roman »Die Sekte – Es gibt kein Entkommen« wurde in Schweden mit dem Crimetime Specsavers Award für das beste Debüt ausgezeichnet und für den CWA Dagger Award 2019 nominiert. Aktuell wird ihre Reihe für das Fernsehen verfilmt. Neben dem Schreiben hält Mariette Vorträge über die Gefahren von Sekten.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

544 Seiten
übersetzt von Stefanie Werner
ISBN 978-3-7341-1167-9
Preis: 12 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Der-Kult-Sein-Griff-haelt-dich-gefangen/Mariette-Lindstein/Blanvalet/e548720.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2023

Absolut schlecht

Diabolisch
0

Diabolisch von Jonas Wagner
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

1995 macht sich der sechsjährige Alex in der Abenddämmerung mit seiner älteren Schwester Lotte allein auf den Heimweg, nachdem die ...

Diabolisch von Jonas Wagner
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

1995 macht sich der sechsjährige Alex in der Abenddämmerung mit seiner älteren Schwester Lotte allein auf den Heimweg, nachdem die beiden vergeblich darauf gewartet haben, dass ihr Vater sie abholt. Doch nur Lotte wird heil zu Hause ankommen. Auf Alex warten die Eltern vergebens.
Siebenundzwanzig Jahre später geschieht in diesem Dorf eine Reihe von blutigen Verbrechen. Ein Bewohner nach dem anderen muss auf grausame Weise sein Leben lassen. Oberkommissarin Larissa Flaucher versucht, einen Zusammenhang zwischen den Todesfällen zu rekonstruieren – und stößt auf nicht nur ein monströses Geheimnis.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches finde ich absolut genial gemacht. Ich habe erst auf den zweiten oder dritten Blick gesehen, dass es sich um eine Straße handelt, in die der Titel eingearbeitet ist. Die Geschichte wird in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert und beinhaltet relativ kurze Kapitel. Die Story wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die sich 1995 und 2022 zutragen.

Für mich war es das zweite Buch des Autors, wobei mir das andere eher mittelmäßig gefallen hat. Da blieben einige Fragen offen, was ich bei einem Einzelband nicht so optimal finde.
Hier startete das Buch eigentlich ganz gut, aber es war leider von vorneherein klar, wer hinter den ganzen bestialischen Morden steckt, was wirklich schade ist. Kein Plot-Twist, keine Überraschung, einfach nur pures Abschlachten und das war´s. Ach, und der Sex kommt auch nicht zu kurz – wie konnte ich das nur vergessen … Hier treibt es gefühlt jeder mit jedem, Vergewaltigungen sind auch an der Tagesordnung. Da fragte ich mich das ein oder andere Mal, warum ich eigentlich noch weiterlese. Ich habe wahrscheinlich immer noch auf DIE Wendung gehofft, die aber leider ausblieb.
Im Vordergrund steht das lückenlos aufgeführte Verschwinden des sechsjährigen Alex. Die unheimlich sprachlos machende fehlende Hilfsbereitschaft der Menschen einem kleinen Kind gegenüber. Da sprechen Alex und seine Schwester Lotte die Leute an und bitten um Hilfe, aber diese sind zu sehr mit sich selbst und ihrem Vergnügen beschäftigt, dass sie die Kinder buchstäblich im Regen stehen lassen … Mir fehlten schlichtweg die Worte. Wenn sich einer so verhält, ok, aber es waren etliche. Hier steht jeder für sich im Fokus – sein Leben, sein Leiden, seine Abgründe und negativen Gedanken. Das Buch ist geprägt von einer Dunkelheit und Abgründen, wie ich sie so geballt noch nie gelesen habe. Auch die Gedanken, die Alex´ Mutter hat, während sie auf ihn wartet, sind mir absolut unverständlich gewesen. Ich wollte im Grunde nur noch weglaufen und das Buch an die Wand werfen …

Jonas Wagner hat mir die schlechteste Geschichte präsentiert, die ich seit Langem gelesen habe. Hier gibt es nichts Positives, nur durch und durch schlechte Menschen und ihre Taten. Die Morde sind absolut grausam inszeniert und bald schon auf primitivste Art und Weise verübt und schriftstellerisch dargestellt worden. Dies war für mich pure Effekthascherei – je grausamer, umso besser. Ich war einfach nur angewidert, muss ich ganz ehrlich sagen. Dazu noch die Einstellung zum Sex und dass ja sogar eine Vergewaltigung einfach als normal angesehen wird – da drehte sich bei mir der Magen um. Wie kann man als Autor solche Werte vermitteln? Sorry, aber da ist die gewisse Vorbildfunktion wohl mal etwas außer Kraft gesetzt worden – schriftstellerische Freiheit hin oder her. Der Schreibstil an sich hat mich auch nicht überzeugt und schon gar nicht die Vorhersehbarkeit im Bezug auf den Täter. Das Motiv ist auch klar, aber warum gerade dieser Zeitpunkt für die Morde gewählt wurde, eher nicht. Ich versuche wirklich immer, einem Buch auch das Gute abzugewinnen, damit es nicht gar so ein Verriss wird, aber hier bleibt mir nur das Cover. Das ist traurig genug. In meinen Augen eine abgrundtief schlechte Geschichte, die nur so vor Grausamkeiten strotzt. Für mich definitiv das letzte Buch des Autors.

Was für eine sinnlose Aneinanderreihung von Grausamkeiten.
Seite 220


Zum Autor

Jonas Wagner hat im Personalwesen viel über Menschen gelernt. Und er hat als Geschäftsführer zweier Unternehmen viel über Gruppendynamik erfahren. Als sein Jugendfreund nach einem Bankraub mit Geiselnahme in den Knast wanderte, begann er sich für die Abgründe des Menschlichen zu interessieren. Diese Faszination hat ihn nicht mehr losgelassen. Wagner verehrt die großen amerikanischen Spannungsautoren wie Don Winslow und Stephen King, auch weil bei ihnen das Böse meist im scheinbar Harmlosen verborgen ist.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

320 Seiten
ISBN 978-3-3650-0303-9
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/diabolisch-9783365003039?pos=1&sid=c475705c2&_ss=r

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere