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Veröffentlicht am 26.11.2022

Spannende Geschichte mit wichtiger Botschaft

Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen
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Darum geht’s:
Alva hat eine besondere Gabe: Sie kann mit Pflanzen kommunizieren. Und von ihrer Mutter lernt sie aus der Natur Medizin herzustellen. Als sich eine mysteriöse Krankheit immer mehr ausbreitet, ...

Darum geht’s:
Alva hat eine besondere Gabe: Sie kann mit Pflanzen kommunizieren. Und von ihrer Mutter lernt sie aus der Natur Medizin herzustellen. Als sich eine mysteriöse Krankheit immer mehr ausbreitet, stirbt auch Alvas Mutter. Alles was ihr bleibt, ist ihr artenreicher Garten und das Heilpflanzenbuch ihrer Mutter. Als der Verdacht aufkommt, dass die Pflanzen der Auslöser der tödlichen Krankheit sei, befiehlt der Stadtvorsteher die Vernichtung aller Gewächse. Doch Alva ist sich sicher, dass etwas anderes hinter der Krankheit stecken muss und macht sich wild entschlossen auf, die Wahrheit rauszufinden. Unterwegs bekommt sie unerwartete Hilfe von Idris und Ariana. Doch die drei sind alles andere als Freunde und sie müssen sich erst noch zusammenraufen, um eine Chance zu haben, die Wahrheit und vor allem ein Heilmittel zu finden.

So fand ich’s:
Manchmal würde ich zu gerne wissen, was meine Pflanzen in der Wohnung und auf dem Balkon so denken. Da beneide ich Alva sehr um ihre Gabe. Umso gespannter war ich, wie die Autorin Yarrow Townsend ihre Protagonistin mit den Pflanzen kommunizieren lassen würde. Und ich finde, sie hat da einen sanften und einfühlsamen Weg gefunden, das darzustellen. Für mich kam das so rüber, dass wenn jemand ohne Gabe die Blätter im Wind rascheln hört, das Alva eben als geflüsterte Worte wahrnimmt. So werden die Pflanzen auch zu einer Art von Verbündeten und können mit Informationen helfen. Auch wenn das recht fantastisch klingt, wirkt es nie übertrieben, so dass ich mir alles perfekt bildlich vorstellen konnte.

Neben der Botschaft, dass wir die Natur unbedingt schützen müssen, steht in dieser Geschichte auch der Freundschaftsgedanke „zusammen schaffen wir das“ im Mittelpunkt. Mir hat jedenfalls die Entwicklung der Beziehung zwischen der drei Kinder Alva, Idris und Ariana sehr gut gefallen. Gerade Alva ist zu Beginn sehr skeptisch und abweisend, muss aber schnell lernen, dass sie es alleine kaum schaffen kann.

Den Erzählstil empfinde ich als sehr einfallsreich, aber durchaus dem Alter der Zielgruppe angemessen. Es wird immer wieder deutlich, wie sehr die Autorin selbst die Natur schätzt und Pflanzen liebt.

Vor jedem Kapitel wird eine Heilpflanze vorgestellt, die mit viel Liebe zum Detail vom Illustrator Torben Kuhlmann gezeichnet wurden. So lernt man ganz nebenbei noch etwas zu diesem spannenden Thema.

Im Nachwort erzählt die Autorin, dass sie bereits vor der Corona-Pandemie an dem Buch gearbeitet hat, was ich in diesem Zusammenhang sehr spannend finde. Jedenfalls passt die Geschichte perfekt in unsere Zeit und enthält wie schon erwähnt wichtige Botschaften, die in eine unterhaltsame und sehr spannende Geschichte verpackt sind und somit für mich eine ganz klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2022

Fantasievoll, spannend, berührend

Helles Land
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Darum geht‘s:
In der Welt vom „hellen Land“ strahlen zwei Sonnen am Himmel, was das Leben außerhalb der sonnengeschützten Wohngebiete unmöglich macht. Umso wichtiger ist Clays Aufgabe als Hohe Hüterin ...

Darum geht‘s:
In der Welt vom „hellen Land“ strahlen zwei Sonnen am Himmel, was das Leben außerhalb der sonnengeschützten Wohngebiete unmöglich macht. Umso wichtiger ist Clays Aufgabe als Hohe Hüterin der Bäume das Geheimnis des Standortes der heiligen Lichteiche zu bewahren. Diese Lichteiche ist der Ursprung und die Beschützerin aller Bäume. Ohne sie wäre kein Leben möglich. Und doch wird sie von einem unbekannten Feind bedroht und Clay und ihre Gefährten müssen einiges riskieren, um die Lichteiche zu schützen und somit das Überleben ihres Volkes zu gewährleisten. Als Clay feststellen muss, dass der Feind viel näher ist, als befürchtet, spitzen sich die Ereignisse zu.

So fand ich‘s:
Mary E. Garner hatte mich bereits mit ihrer Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“ von ihrem Erzähltalent überzeugt. So wundert es nicht, dass sie mich auch mit ihrem neuen Buch „Helles Land“ neugierig gemacht hatte. Zudem faszinieren mich Bäume ganz generell und die Idee eines „heiligen Baumes“ hat mich zusätzlich davon überzeugt, dass dieses Buch ganz nach meinem Geschmack sein könnte.

Man spürt auch schon sehr schnell, wie sehr die Natur und die Bäume der Autorin am Herzen liegen. Einfühlsam verpackt sie die Problematik der Klimaveränderungen in eine spannende Geschichte, ohne jedoch jemals belehrend zu wirken. Als Leser konnte ich einige Gedanken und Begebenheiten auf unsere eigene Welt übertragen, was das Leseerlebnis für mich noch intensiver machte. So gesehen hatte das Buch für mich etwas von einem phantasievollen Öko-Thriller.

Mich hat auch in diesem Buch vor allem die originelle Phantasie der Autorin in den Bann gezogen. Sie zeichnete eine faszinierende, mir bis dahin völlig unbekannte Welt mit zum Teil einer eigenen Sprache, sprich ausgefallenen Wortschöpfungen. Diese „neuen“ Wörter waren für mich zugegebenermaßen am Anfange etwas gewöhnungsbedürftig. Doch ich hatte mich relativ schnell daran gewöhnt, und von da an las sich die Geschichte angenehm leicht und flüssig.

Zwischendurch verlor sich Mary E. Garner ein wenig in ihren Beschreibungen, was zu kleinen Längen in der Geschichte führte und mich ab und an ein bisschen ungeduldig werden ließ. Doch die weiteren Entwicklungen haben mich dann rasch wieder in die Geschichte eintauchen lassen.

Alles in allem ist es ein sehr spannender, origineller, ideenreicher und in sich schlüssiger Plot. Es bleiben keine Fragen offen und die Geschichte endet für mich wie sie es verdient: sehr mitreißend und vor allem berührend.

Und auch wenn ich mich wiederhole: ich liebe die Art der Phantasie der Autorin und wie sie ihr Ausdruck verleiht. Es stecken so viel Liebe zu den Figuren und auch zur Natur zwischen den Zeilen, so dass ich immer wieder Passagen richtiggehend inhaliert habe.

„Helles Land“ ist also in der Tat ein Buch ganz nach meinem Geschmack. Und ich hoffe, dass es schon bald Lese-Nachschub von Mary E. Garner geben wird.

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  • Fantasie
Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Leseerlebnis - nicht nur für Kinder

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
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Eine liebe Miteule hatte mich auf "Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe" aufmerksam gemacht. Das liebevoll gestaltete Cover und die originellen Namen im Titel haben es mir dann unmöglich gemacht, dieses ...

Eine liebe Miteule hatte mich auf "Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe" aufmerksam gemacht. Das liebevoll gestaltete Cover und die originellen Namen im Titel haben es mir dann unmöglich gemacht, dieses Buch nicht weiter zu beachten.

Jedenfalls stelle ich es mir sehr schwer vor, ein Romanfragment weiter zu entwickeln und gar zu vollenden. Aber ich finde, dass das Wieland Freund hier vortrefflich gelungen ist. Die bunten, charakterstarken Figuren wurden vor meinem inneren Auge lebendig und mir gefiel besonders, dass jede Figur ihre Ecken und Kanten und Macken hatte. Ich fühlte mich beim Lesen selber mittendrin in Knirps' Abenteuer, das sich immer spannender entwickelte. Überraschende Wendungen liessen nie eine Langeweile aufkommen, so dass das Büchlein fast zu schnell ausgelesen war.

Die Illustrationen von Regina Kehn runden dieses schöne Leseerlebnis perfekt ab. Sie hat meiner Meinung nach den richtigen Pinselstrich getroffen, um die Geschichte zu untermalen und gleichzeitig die Phantasie weiter anzuregen.

Wieland Freunds Erzählkunst steht hier der von Michael Ende in nichts nach und ich bin überzeugt, dass dem verstorbenen Autor diese Weiterentwicklung seiner Idee auch sehr gut gefallen hätte. Da ich nach wie vor sehr gerne Kinder- und Jugendbücher lese, werde ich mir Wiland Freunds anderen Werke unbedingt Mal genauer anschauen.

Veröffentlicht am 02.04.2024

Familiendrama oder doch ein Thriller? Jedenfalls sehr intensiv und spannend

Das Waldhaus
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Darum geht’s:
Hannah war erleichtert, ihr Elternhaus und damit die Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben. Als ihr Vater an Demenz erkrankt, entscheidet sie sich dennoch seine Pflege zu übernehmen ...

Darum geht’s:
Hannah war erleichtert, ihr Elternhaus und damit die Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben. Als ihr Vater an Demenz erkrankt, entscheidet sie sich dennoch seine Pflege zu übernehmen und nach London ins Elternhaus zurückzukehren. Als die Krankheit des Vaters weiter voranschreitet, beginnt er Hannah mit ihrer Mutter zu verwechseln und bittet sie immer wieder um Verzeihung. Aber warum möchte er sich bei seiner Frau, die vor einigen Jahren auf ungeklärte Weise ums Leben kam, entschuldigen? Die offenen Fragen lassen Hannah keine Ruhe und sie scheut auch nicht davor zurück, in die Rolle ihrer Mutter zu schlüpfen, um Antworten zu bekommen. Was sie herausfindet, verändert ihr Bild von ihrer Mutter für immer und bringt so manches Detail zu Tage, was sie lieber nie erfahren hätte.

So fand ich’s:
Es ist für mich gar nicht einfach, meine Gedanken zu „Das Waldhaus“ in Worte zu fassen. Einerseits habe ich es sehr gerne gelesen, es hat mich sogar richtig gefesselt. Gleichzeitig war das Buch so ganz anders als ich mir einen Thriller vorstelle. Ist die Geschichte eher ein Familiendrama oder doch ein Thriller, dem nur die klassischen Elemente dazu fehlen? Aber ist es überhaupt wichtig, das Buch so konkret zuordnen zu können? Die Hauptsache ist doch, dass es spannend und unterhaltsam ist. Und das war dieses für mich allemal.

Als Leser begleitet man Hannah auf ihrer Suche nach Wahrheit und lernt sie dabei sehr intensiv kennen. Man erfährt über sie und ihre Gefühlswelt um einiges mehr als eine beste Freundin wissen würde. Es war für mich sehr schlüssig, warum das Verhalten ihres Vaters sie dazu bewogen hat, der Vergangenheit, die sie eigentlich vergessen wollte, nun doch auf den Grund zu gehen. Mir hätte das Ganze auch keine Ruhe gelassen.

Und dennoch hat mich Hannah manchmal etwas genervt. Ihr Selbstmitleid war hie und da wirklich anstrengend. Nach und nach versteht man aber, warum sie so geworden ist. Und ihre Entwicklung während den Ereignissen, die folgten, fand ich von der Autorin gut gelöst und realistisch dargestellt.

Liz Webbs flüssiger und angenehmer Schreibstil hat mich ebenfalls von ihrem Erzähltalent überzeugt. Sie hat es meiner Meinung nach richtig gut drauf, in die Psyche ihrer Figuren einzutauchen.

Auch wenn ich nicht den Thriller bekommen hatte, den ich erwartet hatte, habe ich das Buch wirklich gerne gelesen. Liz Webb hat gezeigt, dass es nicht zwingend die klassischen Thriller-Elemente und noch weniger blutige Elemente braucht, um eine spannende, fesselnde und psychothrillermäßige Geschichte zu schreiben. Bei dieser lohnt es sich jedenfalls zuzugreifen.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Gelungener Auftakt einer fesselnden Dilogie für jüngere Bücherwürmer

Ice Guardians 1. Die Macht der Gletscher
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Darum geht’s:
Cléos Vater ist Musiker und zusammen bereisen die beiden fast die ganze Welt. Nur ihren Geburtsort in den französischen Alpen, von dem ihre Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden ist, meidet ...

Darum geht’s:
Cléos Vater ist Musiker und zusammen bereisen die beiden fast die ganze Welt. Nur ihren Geburtsort in den französischen Alpen, von dem ihre Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden ist, meidet ihr Vater konsequent. Als der Vater einen Unfall erleidet und ins Koma fällt, taucht Cléos unbekannte Großmutter auf und nimmt sie mit nach Frankreich in das geheimnisvolle Internat am Mont Blanc. Rätselhafte Ereignisse stacheln Cléos Neugier weiter an und sie versucht rauszufinden, was tatsächlich mit ihrer Mutter geschehen ist. Sie ahnt jedoch nicht, dass sie selbst in dieser geheimnisvollen Geschichte eine entscheidende Rolle spielt.

So fand ich‘s:
Als Kind der Berge, das gar nicht so weit weg vom Mont Blanc aufgewachsen ist, konnte ich an diesem Buch nicht einfach so vorbeigehen. So freute ich mich auch ganz besonders auf dieses spezielle Setting.
Der Prolog, der sich um die Murmeltierchefin Marmotte dreht, zeigt, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Geschichte handelt und hat mich sofort für das Buch entflammt. Ich war nur etwas verwundert, dass die Marmotte eiskalte Luft liebte, sind doch Murmeltiere Winterschläfer. Aber es ist ja Fantasy und da kann ich über so etwas hinwegsehen.

Die Geschichte selbst beginnt allerdings auf Martinique, wo die Protagonistin Cléo auch schon mit den ersten mysteriösen Ereignissen konfrontiert wird. Sie scheint unter anderem die Sprache der Tiere zu verstehen. Die Autorin erzählt die Geschichte sehr bildlich und in einer leicht zu lesenden und altersgerechten Sprache. Ich konnte jedenfalls richtig mit Cléo mitleiden, als sie von ihrer gewohnten Umgebung weggerissen und in ihre eigentliche und dennoch unbekannte Heimat gebracht wurde. Es war spannend Cléo zu begleiten, als sie zum ersten Mal Schnee gesehen hat und im geheimnisumwitternden Mont-Blanc-Internat angekommen ist.

Zeitweise spielte für meinen Geschmack das gängige Internatsleben eine zu große Rolle und ich war immer etwas ungeduldig, bis es dann wieder mysteriöser wurde. Auch hätte ich erwartet, dass das auf dem Cover abgebildete Tier mehr Raum einnehmen würde. Ich hätte mir davon definitiv mehr gewünscht und hoffe jetzt auf den zweiten Band.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte gefällt mir die Geschichte wirklich gut und ich finde, der Plot sticht aus den üblichen Fantasy-Geschichten angenehm heraus. Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil und würde mir mehr Fantasy und vor allem auch mehr Geschichte rund um den Luchs wünschen.

Spannend ist es allemal und bei dem Ende des ersten Bandes ist es ganz normal, dass man dem zweiten entgegenfiebert, um rauszufinden, ob die eigenen Theorien und Spekulationen, zu denen man laufend animiert wird, sich erfüllen werden.

Für mich ist „Die Macht der Gletscher“ ein gelungener Auftakt zu einer fesselnden Dilogie vor allem für jüngere Bücherwürmer.

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