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Veröffentlicht am 24.07.2021

Tiergeschichten nicht nur für Tierfreunde!

Mittagsschlaf mit Murmeltier
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In dem Buch von Jürgen Teipel geht es um die unterschiedlichsten Begegnungen zwischen Mensch und Tier, über Tiere und ihre Beziehungen untereinander und zu uns Menschen und soviel mehr. Es sind 27 gesammelte ...

In dem Buch von Jürgen Teipel geht es um die unterschiedlichsten Begegnungen zwischen Mensch und Tier, über Tiere und ihre Beziehungen untereinander und zu uns Menschen und soviel mehr. Es sind 27 gesammelte Geschichten, die auf eindrucksvolle Weise belegen, was Tiere für Gefühle haben können, wie sie auf uns und unsere Gefühle eingehen oder eben welche Empathie bei ihnen untereinander möglich ist. Gerade bei Tieren, die man eher nicht im Fokus hat, empfand ich das als sehr informativ. Man erfährt zum Beispiel in einer Geschichte von dem traurigen Schicksal der Esel in Mauretanien, die selbst im Tode und großem Elend einander beistehen. Man lernt von einem Pferd, wieder Vertrauen in einen selbst zu haben - Allahs fliegende Stute. Man darf die schöne und doch traurige Geschichte eines Murmeltiers lesen, dessen Vertrauen zu den Menschen sein Verhängnis wurde. Und noch so viele mehr... Jede Geschichte geht ans Herz und oft denkt man vielleicht, dass eine solche Beziehung zwischen uns eher fremden Tierarten und den Menschen gar nicht möglich sein kann. Aber jeder, der einen Draht zu Tieren hat, weiß im Herzen, dass es da doch oft mehr gibt zwischen uns Lebewesen, als für das reine Auge offensichtlich ist. Tiere können genauso Gefühle empfinden, uns gegenüber, aber eben auch untereinander - als Beispiel gibt es hier eine Geschichte über ein blindes Pferd, dass die Herde jedoch bestens beschützt... Die Geschichten über Empathie sind teils rührend, teils traurig, teils erschreckend, teils nüchtern, aber immer ehrlich und nie kitschig. Jede einzelne Geschichte wurde vom Autor gesammelt, die einzelnen Erzählerinnen und Erzähler werden im Buch auch kurz vorgestellt. Für mich waren die einzelnen kleinen Kapitel wunderbar, denn es ist kein Buch zum durchlesen, sondern ich finde, man muss die Erlebnisse und Erzählungen immer erst mal wirken lassen. Der Erzählstil ist nicht ausschweifend, sondern aufs Wichtigste beschränkt, es ist immer der Erzähler selbst noch herauszulesen - es bleibt die einzelne Geschichte, das Tier und das Erlebte immer klar im Vordergrund. Ich würde mir einen weiteren Band über so tierische Erlebnisse wünschen, denn ich denke, da gibt es bestimmt noch viele Geschichten zu erzählen, auch wenn es nicht nur schöne Geschichten geben kann. Erlebnisse zum Schmunzeln und zum Nachdenken gehören ebenfalls wieder dazu. Gut gefallen hat mir auch, dass die ganze Tierwelt mit einbezogen wurde - exotischere Tiere wie Seehasen, heimische Tiere wie Ratten und Murmeltiere, normale Haustiere wie Pferde und Hunde natürlich aber auch Pinguine, Krähen oder eben Esel... Das Cover mit dem Murmeltier bezieht sich übrigens auf eine Geschichte im Buch und auch in dem Innenteil gibt es vereinzelte Fotos sowie in den Umschlagseiten innen, so bekommt man gleich noch einen besseren Einblick auf die vorgestellten Tiere.
Mein Fazit: Ein Buch für jeden Tierfreund!

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Kunst und Krimi

Banksy und der blinde Fleck
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Ein Buch mit interessanten Ansätzen, im Mittelpunkt steht der als Künstler bekannte Streetartkünstler Bansky. Jeder kennt seine Kunst, aber er selbst ist ein Phantom. Und gerade er soll sich neuerdings ...

Ein Buch mit interessanten Ansätzen, im Mittelpunkt steht der als Künstler bekannte Streetartkünstler Bansky. Jeder kennt seine Kunst, aber er selbst ist ein Phantom. Und gerade er soll sich neuerdings in München austoben und an den unterschiedlichsten Orten neue Kunstwerke erschaffen? Nicht jeder glaubt an diese These und die Recherchen erstrecken sich bald in sämtliche Richtungen - über London bis hin zu dubiosen Graffitisprayern bis hin zu der Presse und die Kunst Branche...
Mir hat der Bezug zu realen Themen gut gefallen und mich konnte die Geschichte in weiten Teilen auch fesseln, allerdings sind die Charaktere nicht so detailliert dargestellt, wie es der Story für mein Empfinden vertragen hätte.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Du bist so alt wie du dich fühlst

Erstens kommt es anders - und Zweitens gibt es nicht
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Hilde ist zarte 84 Jahre alt, verwitwet und hadert ein wenig mit ihrem Schicksal, ihrem Umzug in die Seniorenresidenz. Zu viele Erinnerungen hängen an ihrem Haus, an ihren Möbeln und dem Leben, das sie ...

Hilde ist zarte 84 Jahre alt, verwitwet und hadert ein wenig mit ihrem Schicksal, ihrem Umzug in die Seniorenresidenz. Zu viele Erinnerungen hängen an ihrem Haus, an ihren Möbeln und dem Leben, das sie darin geführt hat mit ihrer Familie. Aber die Kinder sind längst erwachsen und gehen ihre eigenen Wege, so dass es irgendwie nur logisch schien, den Umzug in Angriff zu nehmen, auch in Bezug auf das Alter. Aber Hilde hat plötzlich eine spontane Idee,  aufregend und nicht ganz ungefährlich, aber endlich traut sie sich wieder selbst eine Entscheidung zu treffen. Diese Entscheidung - einen Trip nach Frankreich - beschert ihr eine neue Freundin, die junge Romy, die sich allein durchs Leben schlägt, Hugo, der seine eigene Familiengeschichte zu bewältigen hat und vor allem ganz viel neues Selbstbewusstsein und einige klare Gedanken, ihr eigenes Leben und ihre Beziehung zu ihren Kindern betreffend. 

Hilde ist auch im Alter bereit, neue Wege einzuschlagen,  kontra zu geben und sich selbst treu zu bleiben. Ihre Beziehungen im Buch bleiben allgemein etwas an der Oberfläche, an manchen Stellen fehlt mir etwas die Tiefe. Den Grundgedanken des Buches dagegen finde ich wichtig und auch gut nachvollziehbar. Alles in allem eine kleine Lektüre für zwischendurch. 

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Mike Müllers 1. Fall

Ihr letztes Stück
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Mein erstes Buch des Autors ist der 1. Fall von Mike Müller, seines Zeichens Privatdetektiv.  Sein " Revier" erstreckt sich auf die Bochumer Theaterszene und es fiel mir am Anfang nicht sehr leicht, all ...

Mein erstes Buch des Autors ist der 1. Fall von Mike Müller, seines Zeichens Privatdetektiv.  Sein " Revier" erstreckt sich auf die Bochumer Theaterszene und es fiel mir am Anfang nicht sehr leicht, all den Gegebenheiten zu folgen und die Charaktere richtig zuzuordnen. Allerdings gibt es am Anfang des Buches eine Personenaufstellung, die da sehr hilfreich sein kann. Es geht bei der Geschichte um verschiedene Stränge, die aber irgendwie alle mit der Theaterszene und oftmals mit dem Bochumer Theater im speziellen in Verbindung stehen. Dabei geht die Palette von Mord bis Eifersucht, gekränkte Eitelkeit und politische Motive, unerwiderte Liebe und neue berufliche Herausforderungen. 

Wen man den Faden aufgenommenen hat, wird es immer rasanter und spannender, den man will natürlich wissen, wer die Kuturredakteurin Leonie Gratz ermordet hat und warum? Sind ihre vernichtenden Artikel über die Theaterstücke der Grund? Welches Geheimnis hat Veit Grosser, seines Zeichens großer Star auf der Bühne... Und welche Rolle spielen die Reichsbürger beim Verschwinden von Adolf Kaufmann, dem Vater von Leo Kaufmann des Intendanten des Theaters in Bochum. 

All dies ermittelt Mike Müller mit seiner Angestellten Alice Kramer, den Freunden aus dem Restaurant Sommernachtstraum, welches passenderweise gegenüber des Theaters liegt. Umso praktischer, dass sich darunter ein pensionierter Kriminalbeamter befindet...

Die einzelnen Charaktere fand ich sehr interessant beschrieben und konnte mich gut in das ganze einfühlen, allerdings waren mir die ganzen zufälligen Zusammenhänge und die Nähe aller Betroffenen sowie das Restaurant nebenan fast ein wenig zu konstruiert. So klein wird Bochum ja auch nicht sein, dass Ermittler,  LKA-Beamte, Verdächtige etc alle am gleichen Ort auftauchen und sich teilweise kennen. Aber das nur am Rande. Ansonsten kann ich den Krimi guten Gewissens empfehlen, er ist eine gute Ergänzung zu all den cosy und düsteren Krimis da draußen, für mich liegt er irgendwo dazwischen.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Nico und das vermeintlich langweilige Landleben

Als wir einen Panther fangen wollten und dabei etwas viel Größeres fanden
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Nico hat es nicht einfach, er hat nicht viele Freunde, seine Eltern stehen kurz vor dem Aus und seine Sommerferien aus dem Land bei den Großeltern sind auch nicht so aufregend. Der einzige kleine Lichtblick ...

Nico hat es nicht einfach, er hat nicht viele Freunde, seine Eltern stehen kurz vor dem Aus und seine Sommerferien aus dem Land bei den Großeltern sind auch nicht so aufregend. Der einzige kleine Lichtblick sind hier die Jungs Gonzo und Poldi, mit denen er so manches Abenteuer sucht. Als Gegenspieler hält eine zweite Jungs-Combo um Bastian die Truppe auf Trab. Als Nico  im Wald bei ihren täglichen Streifzügen plötzlich einem Panther gegenübersteht, glaubt er erst, er sieht nicht richtig. Aber tatsächlich ist ein Jahr zuvor ein Panther aus einem Wildpark ausgebrochen und gilt seitdem als vermisst. Schnell reift der Plan,  den Panther einzufangen, schließlich verspricht er einen großen Finderlohn. Nico fühlt sich unwohl in der Haut, denn einerseits will er seine Freunde nicht hängen lassen, andererseits muss er mit sich selbst kämpfen. Und zudem kommen die erneuten Begegnungen mit dem Panther, dem er sich mit jedem Mal mehr verbunden fühlt  - was also soll er tun?

Ich fand die Geschichte in den Grundzügen gut, allerdings hat mir der mitreißende Aspekt gefehlt. Auch habe ich zu den Jungs (und ja, Mädchen tauchen hier nicht auf) keinerlei Bezug bekommen. Zum Schluss hinaus empfand ich die Geschichte weitaus packender als den Anfang, es passierte viel mehr und oft habe ich noch auf eine plötzliche Wendung oder Überraschung gehofft, aber es verlief zum Schluß relativ vorhersehbar. 

Ich denke zwar, dass das Buch für Jungs interessant sein mag, würde es aber lesetechnisch schon früher als 10 Jahre ansiedeln. Was mir wiederum gut gefallen hat war die Message,  was Freundschaft wert ist, denn die Jungs, die guten, haben sich optimal ergänzt und nicht im Stich gelassen. Auch das hinterfragen der eigenen Unternehmungen und den Kontakt zum Panther fand ich gut umschrieben. Bildet euch vielleicht eure eigene Meinung, einen Versuch ist es allemal wert, denn Geschmäcker sind verschieden. 


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