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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2022

eine ungewöhnliche Expedition

In der Stille der Polarnacht
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Im Frühjahr 1853 wird eine ungewöhnliche Suchmannschaft gebildet um in der Arktis nach den Mitgliedern zweier verschwundener Schiffe zu suchen. Es handelt sich um ein rein weibliches Team, engagiert von ...

Im Frühjahr 1853 wird eine ungewöhnliche Suchmannschaft gebildet um in der Arktis nach den Mitgliedern zweier verschwundener Schiffe zu suchen. Es handelt sich um ein rein weibliches Team, engagiert von der Ehefrau eines Vermissten. Sie hofft, dass vielleicht Frauen gelingen könnte, was Männerteams nicht geschafft haben. Ihren Mann zu finden. Virgina Reed, die Expeditionsleiterin, hat bereits mehrere Tracks durch den Süden des Landes geführt und weiß, auf was sie sich einlässt. Von den meisten anderen Teilnehmerinnen kann man das nicht sagen und wie erwartet, entwickelt sich schon die Reise in die Arktis sich zu einem Abenteuer, welches Opfer fordert.

In einem zweiten Handlungsstrang befindet man sich in der Zeit nach der Expedition. Virgina steht vor Gericht, weil sie angeblich Schuld am Tod einer der Teilnehmerinnen sein soll. Der Prozess rollt die Geschehnisse auf, scheitert aber von Anfang an den Vorurteilen der Gesellschaft und den Lügen der Ankläger.

Die Geschichte einer Suche im ewigen Eis hatte ich erwartet, aber dazu kommt es gar nicht wirklich. Es geht mehr um die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft. Und um die Gruppe und die Schweirigkeiten untereinander. Auch wenn ich mit dem Plot nicht immer ganz zufrieden war und sich alles doch etwas anders entwickelt, als ich gedacht habe, so ist das Buch doch schön zu lesen und hat ein paar sehr interessante Ansatzpunkte. Ich mochte die Stärke, die diesen Frauen haben. Ihren Mut und ihre Abenteuerlust. Und auch die Treue und Liebe, die sie zueinander entwickeln.

Veröffentlicht am 08.12.2022

solider zweiter Band

Wer hat Heidi getötet?
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An dieser Geschichte hat mir vor allem das Setting gefallen. Der Ermittler ist durch verschiedene Umstände, die im Vorgängerband erzählt werden, auf einem Bergbauernhof gelandet und genießt fast seine ...

An dieser Geschichte hat mir vor allem das Setting gefallen. Der Ermittler ist durch verschiedene Umstände, die im Vorgängerband erzählt werden, auf einem Bergbauernhof gelandet und genießt fast seine Suspendierung. Aber dann Geschehen Morde und andere Ungereimtheiten brechen in den scheinbar so beschaulichen Alltag zwischen Kuhstall und Bergwelt und Andreas Auer nimmt sofort die Spurenermittlung auf, auch wenn er das eigentlich nicht darf.

Die Handlung ist ziemlich komplex aufgebaut und man muss aufmerksam lesen. Ein großes Ensemble lebhafter Charaktere bringt Leben in den Krimi und der Leser weiß ähnlich wie der Ermittler sehr lange nicht, wo die Reise hingeht. Das hat mir gut gefallen. Auch, dass er Erzählstil durchaus anspruchsvoll ist und schöne Bilder im Kopf macht, gibt Pluspunkte.

Der erste Band war für mich noch ein Fitzelchen spannender, deshalb hier nur sehr gute 4 Sterne. DIese Reihe werde ich unbedingt weiterlesen.

Veröffentlicht am 30.11.2022

unterhaltsam

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Oceans Eleven meets Louis de Funes. Das war schon gleich am Anfang des neuen Romans vom Autorenduo Kobr/Klüpfel meine Erwartung. Und genau die wurde auch erfüllt. Es ist kein Thriller und kein Krimi. Also ...

Oceans Eleven meets Louis de Funes. Das war schon gleich am Anfang des neuen Romans vom Autorenduo Kobr/Klüpfel meine Erwartung. Und genau die wurde auch erfüllt. Es ist kein Thriller und kein Krimi. Also Vorsicht, wenn sie darauf hoffen, dann Finger weg. Das Spannungskonstrukt ist bemüht aber auch wenn es am Ende so eine Art Showdown gibt, so würde ich doch sagen, es plätschert auf dieser Ebene dahin.

Der Humor steht im Vordergrund. Das Augenzwinkern, Frankreich, die Schrullen der Dorfbewohner. Hier kann die Geschichte durchaus punkten. Schmunzeln und Grinsen muss man oft und die Dialoge sind charmant bis witzig und befeuern den Plot.

Am Ende ein netter Unterhaltungsroman. Für Fans vom Kluftinger sicherlich ein Muss, denn auch hier gibt es Herren, die ihren spröden Charme versprühen. Das Ganze macht gute Laune und ich könnte mir gut eine Verfilmung vorstellen.

Veröffentlicht am 30.11.2022

lesenswert

Er ist keiner von uns
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Bei diesem Buch handelt es sich um einen literarischen Kriminalroman oder noch besser um einen Roman, der Spannungsmomente und einen Kriminalfall als Hintergrundstimmung hat. Aber vor allem ist es die ...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen literarischen Kriminalroman oder noch besser um einen Roman, der Spannungsmomente und einen Kriminalfall als Hintergrundstimmung hat. Aber vor allem ist es die Studie einer Kleinstadtgemeinschaft, die sich mit einem Mord und verschiedenen Tätern - den falschen und den wahren - auseinanderzusetzen hat. Hier habe ich genau bekommen, was ich mir vorgestellt habe. Die Krimihandlung ist interessant und vertrackt, mäßig spannend aber für die Handlung und das Tempo nicht ausschlaggebend. Eine große Zahl an facettenreichen glaubwürdig dargestellten Charakteren lebt in diesem Buch und ich konnte nachspüren, wie so eine fast dörfliche Gesellschaft funktioniert.

Französische Romane haben oft einen eigenen Ton. Ich mochte das hier sehr. Tolles Cover obendrein.

Veröffentlicht am 30.11.2022

wohltuend unsentimental

Die Nackten fürchten kein Wasser
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21016 beschließt der Omar, aus seinem Heimatland Afghanistsan zu flüchten. Der kanadische Autor Matthieu Aikins, der seit Jahren im Land lebt und arbeitet, beschließt, sich ihm auf einem Teil der Strecke ...

21016 beschließt der Omar, aus seinem Heimatland Afghanistsan zu flüchten. Der kanadische Autor Matthieu Aikins, der seit Jahren im Land lebt und arbeitet, beschließt, sich ihm auf einem Teil der Strecke anzuschließen, um hautnah erleben zu können, wie es den Flüchtlingen auf ihrem beschwerlichen Weg in die Freiheit geht.

Das Buch ist nicht nur ein Bericht über die Flucht sondern zuallererst über das Land, die Menschen und ihre Nöte und Ängste. Der Autor schreibt empathisch und wohldosiert emotional aber ohne rührselig zu werden. Sein Blick ist oft mit ein wenig Abstand entstanden, denn trotz seiner teilweise verdeckten Recherche hatte er immer ein sicheres Netz, dass ihn im Ernstfall aufgefangen hätte, wohingegen Omar und die anderen Flüchtlinge ihr Leben riskieren und all ihr Hab und Gut für die Flucht einsetzen.

Ein Sachbuch, welches nicht so geschrieben ist. Mit einem interessanten Blick auf das große Ganze der Geschehnisse.