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Veröffentlicht am 07.12.2022

4,5 Sterne

Die Geschichte des Apfels
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Klappentext:

„Alles außer gewöhnlich: Die Geschichte des Apfels von den Anfängen bis heute.

Wie sich der Apfel in der Welt verbreitete und unsere Kultur bis heute prägt.

Ein umfassendes und reich illustriertes ...

Klappentext:

„Alles außer gewöhnlich: Die Geschichte des Apfels von den Anfängen bis heute.

Wie sich der Apfel in der Welt verbreitete und unsere Kultur bis heute prägt.

Ein umfassendes und reich illustriertes Werk für alle natur- und kulturgeschichtlich Interessierten.



Ursprünglich in Asien beheimatet und damit einst ein Exot, gehört der Apfel heute zu den beliebtesten und wohl auch alltäglichsten Früchten Europas. Barrie E. Juniper und David J. Mabberley gehen in diesem umfassenden Werk der außergewöhnlichen Geschichte nach, die sich hinter der Aus- und Verbreitung dieser wohlbekannten Frucht verbirgt. Unter Einbezug aktueller Forschungsergebnisse der Apfelbiologie erzählen sie die Reise des Apfels durch die Jahrhunderte und über die Kontinente und gehen auf Apfelsorten und -kulturen ebenso wie auf Veredelungstechniken im Laufe der Zeit ein. Zugleich zeigen sie auf, wie sehr der Apfel unsere Kultur prägte und auch heute noch prägt – sei es in der Küche, der Folklore, der Kunst oder der Wissenschaft.“



Jede Frucht hat ihre Entstehungsgeschichte und so auch der Apfel. In diesem wirklich hübsch und ansprechenden Buch bekommt der Apfel eine wunderschöne Stimme und darf dabei noch etwas röter werden. Der Leser darf sich hier auf eine ausführliche Geschichte freuen welche fachlich aber dennoch verständlich erläutert wird. Erweitert wird diese mit beeindruckenden Bilder und Fotografien aus längst vergangen Zeiten und wunderbaren historischen Zeichnungen. Der Apfel hat eine weite Reise hinter sich und diese wird hier beschrieben mit all ihren Geschehnissen. Das Thema Folklore wird ebenfalls beleuchtet wobei mir hier ein wenig die Mythologie und die Zeugnisse in der Kunst ein wenig zu kurz kamen bzw. teilweise gar nicht erläutert wurden.

Alles in allem hat der Leser hier aber ein wahrlich beeindruckendes Werk in der Hand und darf sich mit dem Wissen über den Apfel stärken und diesen vielleicht auch selbst dabei genießen. Der feste Einband und die besonders gestalteten Buchseiten sind wahrlich ein Fest für die Sinne. Wer also ein „anderes“ Apfelbuch sucht, wird hiermit große Freude haben! 4,5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 05.12.2022

4,5 Sterne - Hans Jessel mit dem besonderen Blick für die Insel Sylt

Sylt
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Klappentext:

„Es ist nicht jedermanns Sache, die Natur zu belauschen, die oft am gewaltigsten redet, wo sie am tiefsten zu schweigen scheint.“

So der Reiseschriftsteller Julius Rodenberg, 1859, während ...

Klappentext:

„Es ist nicht jedermanns Sache, die Natur zu belauschen, die oft am gewaltigsten redet, wo sie am tiefsten zu schweigen scheint.“

So der Reiseschriftsteller Julius Rodenberg, 1859, während eines Aufenthalts auf Sylt.

Die kraftvolle Inselnatur einfach reden zu lassen und dieser Sprache des Windes, des Lichts und des Sandes zu lauschen, um sie in ihren innigsten Momenten festzuhalten, ist das Prägende der Fotografie von Hans Jessel, der nicht nur die landschaftlichen Schönheiten „seiner“ Insel in Lichtbildern „malt“, sondern auch die Geschichte, Kultur und Tradition Sylts in Text und Bild Revue passieren lässt. Die Eigenheiten dieses Eilands in der Nordsee bezaubern nach wie vor.“



Dr Verlag Ellert & Richter hat mit dem bekannten Fotografen Hans Jessel ein neues Buch auf den Markt gebracht. Jessel ist weit über die Insel hinaus ein sehr bekannter Fotograf dieser Schönheit und mit seinen Techniken und vor allem mit seinem besonderen Blick gelingen ihm einmalige Bilder. Hier darf sich der Leser auf wahrlich beeindruckende Bilder und Farbspiele freuen. Da ich bereits seit vielen Jahren den Werdegang Jessels mit all seinen Werken in Buchform verfolge, kann ich klar sagen, auch dieses Buch ist wieder einmalig und man wird als Betrachter und Kenner der Insel kein Mal es Leid oder gar gelangweilt diese Naturschönheit zu bestaunen. Jessel schafft mit seinen verschiedenen Belichtungszeiten besondere Aufnahmen von Wasser oder Himmel. Er nutzt Lichtmomente aus, die auf Sylt mehr als einmalig sind. Als Kennerin der Insel kann ich Jessel nur bestätigen! Das Licht ist auf Sylt immer noch einen Tick anders als auf dem restlichen Erdball. Und genau das hält er fest. Was hier aber etwas anders ist als bei den üblichen Jessel-Büchern, er fängt auch die Geschichte und Kultur der Insel besonders ein. Egal ob Tetrapoden, eine belebte Einkaufsstraße in Westerland oder versteckte und unbekannte Ecken in Morsum oder Keitum - Jessel weiß genau was der Leser braucht um sein Sylt-Weh zu stillen.

Neben den Bildern, die teilweise auf Doppel- aber auch auf Einzelseiten platziert wurden, gibt es auch kleine Textpassagen von dem Gesehenen Jessels. Seine Augen sprechen hier in wahrlich besonderer Weise und mit allen Sinnen.



Zu Optik (Druckqualität, Seitenqualität, Einband, Bindung etc.) und Haptik (gewähltes Papier, Größe, Gewicht etc.) kann ich keine Auskunft geben da ich ein digitales Exemplar gesichtet habe. Aus diesem Grund vergebe ich 4,5 Sterne für dieses Werk mit einer klaren Leseempfehlung und für Fan‘s von Hans Jessel steht fest: ein neues Werk für die Sammlung ist hier griffbereit und wieder so einmalig wie alle anderen Bücher von ihm auch!

Veröffentlicht am 25.09.2022

4,5 Sterne

Das Fundament des Eisbergs
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Klappentext:

„Als die lang geplante Nordreise platzt, lässt die Arktis-Sehnsucht ihn nicht los. Und so versucht der für seine Romane bekannte Autor ihr anders nachzugehen als an Bord eines Schiffes: träumend ...

Klappentext:

„Als die lang geplante Nordreise platzt, lässt die Arktis-Sehnsucht ihn nicht los. Und so versucht der für seine Romane bekannte Autor ihr anders nachzugehen als an Bord eines Schiffes: träumend – und lesend. Er liest über frühe Polarhelden und heutige Arktisforschende, er vergegenwärtigt sich die Erhabenheit, aber auch die Gefährdung der Natur, er imaginiert eisige Weiten und ewige Dunkelheit, Eisberge und Eisbären, und er erinnert sich an persönliche Begegnungen: mit dem Nordwind auf dem zugefrorenen Meer, mit freiheitlichen Gesellschaften, mit Fjällbirken und Stürmen, mit Polarlichtern und Elfenbeinmöwen. So entsteht nach und nach ein Buch, das auf einzigartige Weise Fantasie, Sehnsucht und Arktis-Wissen miteinander verbindet. Nach der Lektüre wird jeder sofort aufbrechen wollen – muss es aber nicht, denn nach dieser Lektüre war man schon dort.

Stefan Mosters persönlichstes Buch und eine Arktis-Reise der besonderen Art.“



Zugegeben dieses Buch macht Lust auf die Kälte der Arktis und bietet dem Leser viele besondere Momente die Autor Stefan Moster mit uns gekonnt teilt. Seine Art über die Arktis zu schreiben gleicht in gewisser Weise einem Roadmovie aber hat auch viel biografisches, ja auch sachliches und geschichtliches aber dennoch bleibt Mosters Sicht immer im Blickfeld bzw. seine Sehnsucht zur Arktis ist hier der rote Faden. Das Buch hat einen gewissen Aufbau und dieser zieht sich wirklich gekonnt bis zum Schluss hin durch. Er hat eine schöne Gabe die Bilder, seine Bilder der Arktis den Lesern näher zu bringen. Wie der Klappentext schon sagt: man war da, obwohl man diesen Flecken Land nie betreten hat. Eine Schreibkunst die nur wenigen Autoren wirklich gut gelingt - Moster hat das wirklich genial geschafft.

Kurzum: ich vergebe 4,5 Sterne für diesen besonderen Reisebericht, der doch kein echter Reisebericht war.

Veröffentlicht am 24.09.2022

4,5 Sterne

Sieben Tage Sommer
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Klappentext:

„Max Torberg ist ein wohlhabender Mann und besitzt in den Hügeln an der Côte d'Azur ein großzügiges Ferienhaus. Dorthin lädt er fünf alte Bekannte ein, die ihm 30 Jahre zuvor bei einem Überfall ...

Klappentext:

„Max Torberg ist ein wohlhabender Mann und besitzt in den Hügeln an der Côte d'Azur ein großzügiges Ferienhaus. Dorthin lädt er fünf alte Bekannte ein, die ihm 30 Jahre zuvor bei einem Überfall das Leben gerettet haben. Seither sind sie sich nicht mehr begegnet, nun sollen sie eine Woche in seinem Haus verbringen, wo sich seine Angestellte Anja um sie kümmert. Er selbst ist noch verhindert. Bei Rotwein, Gesprächen und gutem Essen beginnen sich seine Gäste zu fragen, worin der Grund ihres Besuchs liegt. Tatsächlich verfolgt der kluge, aufmerksame Torberg ein Ziel – das auch Anja mit einschließt.“



Autor Thommie Bayer hat mich mit seinem Buch „Sieben Tage Sommer“ mehr als begeistert. Seine Geschichte rund um Max, seine Rettung, seine Helfer/Retter ist besonders und klug von Bayer komponiert. Er fügt in feinen Zügen hier Menschen zusammen, die sich seit 30 Jahren nicht mehr gesehen haben. Bayer verfolgt ein Ziel mit seinen Protagonisten und dies zu erlesen macht mehr als Leselust! Es gibt in diesem Buch kleine Nachrichten (Emails) und eben nicht den immer bekannten Ton des Hauptprotagonisten. Allein das überrascht als Leser und ja, man ist schnell in dieser Mailwirtschaft drin (dennoch muss man gut viele Details zusammen setzen) und versteht sie. Die Töne sind hier wunderbar geschildert, geben viele Details preis, Bilder fügen sich zusammen und geben viele Antworten auf die Fragen die man zu Beginn des Buches hatte. Schnell wird deutlich welche besondere Auffassungsgabe Bayer haben muss, denn solche Beschreibungen schafft nicht jeder. Er beschreibt seine Figuren wunderbar realistisch und klar.

Mein Fazit: Der Schluss der Geschichte rundet das Bild komplett ab und die Geschichte hat mir eine angenehme Leseunterhaltung beschert. Es ist mal etwas anderes und genau das muss auch mal sein. 4,5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.09.2022

Rettungsanker Jane Austen - 4,5 Sterne

Teatime im Jane-Austen-Club
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Klappentext:

„1945: Der Krieg ist zu Ende, doch in dem kleinen Dorf Chawton im Süden Englands hat er Spuren hinterlassen. Hier lebte einst Jane Austen und schrieb ihre großen Romane, und die Erinnerung ...

Klappentext:

„1945: Der Krieg ist zu Ende, doch in dem kleinen Dorf Chawton im Süden Englands hat er Spuren hinterlassen. Hier lebte einst Jane Austen und schrieb ihre großen Romane, und die Erinnerung an sie prägt den Ort und seine Bewohner noch immer. Eine Gruppe ungleicher Menschen setzt sich dafür ein, Jane Austens Vermächtnis für die Welt zu erhalten. Sie alle haben mit dem Verlust und dem Trauma des Krieges zu kämpfen und finden Zuflucht in der Literatur. Gemeinsam gründen sie die Jane Austen Society. Werden sie über die Liebe zum Lesen ihre Trauer überwinden und zurück ins Leben finden?“



In diesem Buch geht es nicht direkt um Jane Austen aber um ihre Werke und ihr Tun und Handeln als Autorin. Austen wird hier zum Rettungsanker einer kleinen Gruppe von Menschen die nach dem Zweiten Weltkrieg endlich wieder Licht sehen wollen. Die Mitglieder des Clubs könnten alle unterschiedlicher nicht sein aber dennoch tragen sie das gleiche Schicksal mit sich herum, haben das selbe erlebt und müssen verarbeiten. Für diese Verarbeitung kommen Austens Werke genau richtig und geben Halt, Hoffnung und ein wenig Glück in trüben Zeiten. Die Geschichte bewegt einen als Leser. Die Charaktere sind wirklich stark gezeichnet und hier und da angelehnt an die Romanfiguren bei Austen (das hätte jetzt nicht unbedingt sein müssen für meine Begriffe). Die Figuren zeigen Emotionen, Charakter und eben die damalige Zeit auf. Viele Erzählungen wirken wie kleine Zeitreisen.

Die Autorin webt den aktuellen Sprachstil mit dem damaligen aus der Zeit Jane Austen‘ zusammen. Der Lesefluss ist von Anfang an da und bietet einen schönen Lesefluss. Ein gewisser Spannungsbogen ist ebenfalls erkennbar aber der steht nicht im Vordergrund. Hier geht es um Austens Geschichten und die Menschen, die auch noch Jahrzehnte später in ihnen Hoffnung und Trost finden. Wenn ich gefragt würde, ob ich diesem Club beitreten würde - ganz klare Antwort: ja! Geschmackvoll und mit Stil wird hier eine besondere Dame gewürdigt, die es wert war und ist.

Fazit: eine wirklich schöne Geschichte mit einem tollen Tenor! 4,5 von 5 Sterne!