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Veröffentlicht am 05.12.2022

Eine gelungene Mischung aus Drama, Romantik und Humor

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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„Fang jetzt bloß nicht an zu Lieben“ ist der neue Roman von Mhairi McFarlane, erschienen am 01.12.2022 im Knaur Verlag und erzählt die Geschichte der äußerst unromantisch veranlagten Hochzeitsfotografin ...

„Fang jetzt bloß nicht an zu Lieben“ ist der neue Roman von Mhairi McFarlane, erschienen am 01.12.2022 im Knaur Verlag und erzählt die Geschichte der äußerst unromantisch veranlagten Hochzeitsfotografin Harriet. Nachdem ihre Beziehung eine spektakuläre Bruchlandung erleidet, landet sie als frisch gebackene Single-Frau in einer Zweck-WG mit dem scharfsinnigen Cal. Die vielleicht beste, oder aber auch die potentiell schlechteste Entscheidung, die sie hätte treffen können. Was davon letztendlich zutrifft, lest ihr auf 432 mitreißend emotionalen Seiten.
Für mich war es das Erste Buch von Autorin Mhairi McFarlane und es hat mich bestimmt ein Stückchen in ihre Fangemeinde hineingezogen. Der Schreibstil hat mich bereits in der Leseprobe absolut abgeholt und dieser Trend hat sich beim Lesen nur weiter fortgesetzt. Er ist locker, humorvoll und erlaubt, dass die Seiten einfach so dahinfliegen. Es war wahnsinnig leicht sich ans Lesen zu machen und einfach komplett zwischen den Seiten einzutauchen. Das hat mir sehr gefallen. Gleichzeitig schafft es Mhairi McFarlane aber auch enorm viel Gefühl mit ihren Worten zu ihren LeserInnen zu transportieren. Und davon hatte dieses Buch so einiges zu bieten. Bei dem Klappentext dachte ich persönlich eher an eine runde RomCom Geschichte, die süß und emotional erzählt, aber eben nicht zu viel Tiefgang mit an den Tisch bringt. Hier hat sich das Buch als wahre Überraschung entpuppt, denn nach und nach finden auch viele ernste Themen Zugang zur Handlung und werden von der Autorin authentisch einbezogen. Es gibt ein paar Längen und ich fand das Ende vielleicht eine Spur zu hastig erzählt, aber insgesamt war die Handlung eine gute Mischung aus Drama, Humor und Romantik.
Harriet hat mir als Protagonistin gut gefallen, besonders weil man bei ihr so eine wundervolle Charakterentwicklung miterleben konnte. Sie ist an sich eine sympathische Figur, wird aber so richtig interessant, je mehr man über sie und ihre Vergangenheit erfährt. Und sie hat so einiges zu verarbeiten. Es ist mehr oder weniger unmöglich nicht mit ihr mitzufiebern und sie anzufeuern.
Auch Cal mochte ich als den männlichen Counterpart in der Geschichte. Er kommt nicht als makelloser „Ich-lass-deine-Probleme-für-dich-verschwinden-Typ“ daher, sondern hat seine eigenen Baustellen, an denen er zu arbeiten hat. Beide wirken als Charaktere sehr echt und authentisch und die Dynamik zwischen ihnen hat mich definitiv abgeholt.
Für mich war dieses Buch eher ein Zufallsgriff, aber ich freu mich total, dass es den Weg auf meinen Lesestapel gefunden hat. Eine Picture-Perfect-Lovestory findet man zwischen den Buchdeckeln nicht, aber wer nach einer langsamen, gefühlvollen Romanze sucht, die einen so richtig viel fühlen lässt, der sollte es definitiv mit diesem Buch versuchen. So echt, so einfühlsam erzählt ist diese Geschichte die Leseempfehlung allemal wert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2022

Zofe Zoe ist zurück

#London Whisper – Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)
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Mit "London Whisper - Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)" geht die bezaubernde Zeitreise-Geschichte rund um Zoe, Hayden, Pickelton und Co. in die nächste Runde.
Da es sich hierbei um einen Fortsetzungsroman ...

Mit "

London Whisper - Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)" geht die bezaubernde Zeitreise-Geschichte rund um Zoe, Hayden, Pickelton und Co. in die nächste Runde.
Da es sich hierbei um einen Fortsetzungsroman handelt und die Handlung nahtlos an das Geschehen am Ende des ersten Teils ansetzt, sollte man diesen auf jeden Fall schon gelesen haben.
Nach den Ereignissen des ersten Teils, hängt die junge Zoe nach wie vor im London von 1816 fest und ist entschlossener denn je das Geheimnis um die mysteriöse Mondspiegelmagie zu lüften. Schließlich kann selbst die abenteuerlustigste Zofe nicht für immer in der Vergangenheit bleiben. Mit tatkräftiger Unterstützung ihrer neu gewonnenen Freundinnen, ihrem charmanten Mit-Zeitreisenden Hayden und der faszinierenden Marquise de Minuit stellt sich Zoe einem mächtigen und gerissenen Gegenspieler, der zu allem bereit ist, um die Macht des Spiegels für sich zu beanspruchen.

Dieser zweite Teil der

London Whisper Reihe ist meiner Meinung nach nochmal um einiges besser, als sein Vorgänger. Die Aufmachung von Teil 2 steht seinem Vorgänger in nichts nach. Die Farben, die kleinen Details und die sichtbare Mühe, die in die Gestaltung eingeflossen ist, machen das Buch zu einem echten Hingucker im Regal.
Auch der Schreibstil setzt sich gewohnt humorvoll, frech und lebhaft fort. Was mir dieses Mal aufgefallen ist und mir auch sehr gefallen hat ist, dass die Sprache weniger forciert rüberkommt; soll heißen die Anglizismen und die Jugendsprache sind irgendwie flüssiger eingewoben und ich bin viel seltener über solche Ausdrücke gestolpert, als noch im ersten Teil. Es mag daran liegen, dass ich dieses Mal darauf vorbereitet war, was auf mich zukommt, jedenfalls kam ich dieses mal um Welten besser mit den Ausdrucksweisen klar. Natürlich gibt es nach wie vor ein paar Szenen, in denen die Sprache etwas "zu gestelzt" klingt, oder in denen es historisch nicht allzu akkurat zugeht, aber es passt zum Buch und den Figuren, sodass ich mich nicht groß daran gestört habe.

Handlungs-technisch bietet die Fortsetzung etwas mehr Tempo, Spannung und auch Abwechslung. Es ist nach wie vor kein mega-page-turner, aber Kapitel zu Kapitel weckt Neugierde darauf, wie es mit Zoe und Konsorten so weiter geht. Und obwohl es in diesem Teil viel um die Geheimnisse des Mondspiegels und der geheimen Gesellschaft gibt, bleibt noch viel Raum für Charakterentwicklung und "Quality Time" mit bekannten und neuen Figuren. Diese bunte und humorvolle Mischung hat mir gut gefallen.

Toll fand ich auch, dass man dieses Mal auch etwas von Zoes Unsicherheiten kennenlernen darf. Im ersten Band wirkte sie auf mich eine Spur zu positiv und unerschütterlich. Mir fehlte die Tiefe bei ihrer Figur. Das hat dieser Teil zum Glück etwas berichtigt. Ich fand spannend zu lesen, wie sie mit ihren Unsicherheiten umging, etwa mit ihren Gefühlen zu Hayden oder ihrer Beichte vor Miss Lucy, ohne dabei ihre positive Art zu untergraben. Das war ein Einblick in die Ecken und Kanten ihres Charakters, die ich zuvor vermisst hatte.

Natürlich endet Teil 2 auch mit einem fiesen Cliffhanger, sodass ich nun geduldig darauf warten muss, dass uns Aniela Ley das große Finale ihres Zeitreise Abenteuers liefert. Bis dahin kann ich diese gelungene Fortsetzung nur empfehlen!

Veröffentlicht am 01.11.2022

Ein herrlich schräger Kriminalroman

Der Gehängte von Conakry
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Dass dieser Kriminalroman eine etwas andere Richtung einschlägt, zeigt sich bereits in dem außergewöhnlichen Protagonisten. Natürlich ermittelt die örtliche Polizei als im Jachthafen von Conakry eines ...

Dass dieser Kriminalroman eine etwas andere Richtung einschlägt, zeigt sich bereits in dem außergewöhnlichen Protagonisten. Natürlich ermittelt die örtliche Polizei als im Jachthafen von Conakry eines Morgens ein toter Franzose von dem Mast eines Schiffes hängt, doch noch jemand zeigt deutliches Interesse an der Suche nach dem Schuldigen: Aurel Timescu, seines Zeichens französischer Konsul und passionierter Hobby-Detektiv wittert einen spannenden Fall, hinter dem mehr zu stecken scheint, als die Polizei vermutet. Gemeinsam mit der Schwester des Opfers nimmt Aurel seine eigenen Ermittlungen auf und stößt schon bald auf ein Geheimnis, für das der ein oder andere durchaus zu morden bereit wäre.

Mir hat "Der Gehängte von Conakry" echt gut gefallen. Der Schreibstil von Autor Jean-Christophe Rufin ist leichtgängig, charmant und flüssig, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Das Besondere an diesem Krimi ist aber selbstredend der verantwortliche Ermittler Aurel. Der in Rumänien aufgewachsene Weißwein-Liebhaber und Pianist ist über Umwege in die Position des fanzösischen Konsuls in Guinea gerutscht und versucht im Wesentlichen mit dem schnöten Alltag im Konsulat und den tropischen Temperaturen zurecht zu kommen. Von seinen Kollegen im Konsulat wird er wegen seiner verschrobenen Art eher belächelt, doch einen Vorteil hat das Ganze. Als Aurel mit den Formalitäten für den Toten Franzosen betraut wird und mit seinen eigenen Ermittlungen beginnt, wundern sich die Kollegen nicht weiter über sein Verhalten.
Obwohl Aurel anfangs nicht den Eindruck erweckt, sonderlich erfolgreich bei der Polizeiarbeit zu sein, entpuppt er sich doch als aufmerksamer Beobachter und intelligenter Charakter. Mit seiner schrägen Art und den Eigenheiten ist er ein reichlich schräger, aber unglaublich erfrischender Protagonist, den man gerne begleitet.

Im Vergleich zu ihm wirkten die verschiedenen Nebenfiguren allerdings etwas blass. Ich glaube die Geschichte wäre ein wenig ausbalancierter, wenn die Begleitcharaktere etwas mehr Tiefe hätten. Ansonsten sind die Figuren wirklich gut in die Handlung mit eingebunden.

Das Buch ist nicht übermäßig Spannungsgeladen, sondern kommt eher im Stil einer Hercule Poirot - Erzählung daher. Intelligent erzählt und mit interessanten und überraschenden Wendungen bleibt der wahre Täter bis zum Schluss ein wohlbehütetes Geheimnis.

Wer gerne Krimis liest und mal Lust auf einen kleinen Tapetenwechsel hat, soll heißen eine etwas andere Atmosphäre und einen ausgefallenen Protagonisten kennenlernen möchte, wird mit "Der Gehängte von Conakry" sicherlich Freude haben. Dieser gemütliche Kriminalroman wird seinen Lesern definitiv einige schöne Lesestunden bescheren.

Veröffentlicht am 10.10.2022

Geheimnisse kommen immer ans Licht - und wenn es 200 Jahre dauert

Die versteckte Apotheke
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"Die versteckte Apotheke" von Newcomer Autorin Sarah Penner erzählt eine faszinierende Geschichte, in der die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart allmählich zu verschwimmen scheinen.
Gut versteckt ...

"Die versteckte Apotheke" von Newcomer Autorin Sarah Penner erzählt eine faszinierende Geschichte, in der die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart allmählich zu verschwimmen scheinen.
Gut versteckt hinter einer unsichtbaren Tür, in einer unscheinbaren Gasse betreibt eine ebenso unscheinbare Frau eine geheime Apotheke, in welcher sie eine recht außergewöhnliche Bandbreite an Produkten feil bietet. Nella, heißt die mysteriöse Apothekerin und ihr Laden ist zu einem Zufluchtsort für alle Frauen geworden, die Linderung für ihre Leiden suchen. Doch nicht alle Leiden, sind körperlicher Natur.
Einst selbst aufs schwerste von einem Mann betrogen, hilft Nella nun Frauen, die sich von den betrügerischen, unterdrückerischen oder schlechten Männern in ihrem Leben befreien wollen. Über die Jahre suchen unzählige Frauen Nella's geheime Apotheke auf, um eines ihrer gut getarnten Gifte zu erstehen. Das ist auch der Auftrag der jungen Eliza, als sie eines Morgens im Namen ihrer Herrin die versteckte Apotheke aufsucht. Doch ausgerechnet Eliza begeht einen fatalen Fehler und bringt Ereignisse ins rollen, die nicht mehr aufzuhalten sind und alles zerstören könnten, das Nella aufgebaut hat.

Zweihundert Jahre später stolpert die unglückliche Caroline über einen erstaunlichen Hinweis. Tief getroffen von dem Verrat ihres Ehemanns tritt Caroline die Reise zu ihrem 10. Hochzeitstag alleine an, doch entwickelt diese sich in eine unerwartete Richtung, als sie ein sonderbares Fläschchen mit einer Bärengravur aus dem Uferschlamm der Themse fischt. Angefeuert durch diese Entdeckung begibt sich die begeisterte Historikerin auf die Suche nach der Geschichte hinter dem Fund und stößt auf eine Reihe von ungelösten Apothekermordern, die London vor zweihundert Jahren erschütterte.

"Die versteckte Apotheke" ist ein mitreißender Debütroman über Rache, Geheimnisse und die erstaunliche Art und Weise, wie Frauen einander über die Jahrhunderte hinweg eine Stütze sein können.

Insgesamt hat mir die Geschichte von Caroline, Nella und Eliza gut gefallen. Der Schreibstil ist einfach aber sehr einnehmend, flüssig und mitreißend. Die Seiten fliegen nur so dahin. Spannend waren die regelmäßigen Perspektivwechsel zwischen den Hauptfiguren, sodass man stets dieses Band zwischen Gegenwart und Vergangenheit spüren konnte. Das hat wirklich gut funktioniert.
Für mich wurde die Spannung dadurch auch sehr erhöht. Diese Unterbrechungen der einzelnen Handlungsstränge hat mich immer mit dem Wunsch zurück gelassen, schnell weiter zu lesen. Dabei muss ich sagen, dass mir die "Schnitzeljagt" ebenso gut gefallen hat, wie die Ereignisse in der Apotheke.
Zugegebenermaßen fand ich - erstmal angefangen mit dem Lesen - die Entwicklungen der Handlung die meiste Zeit sehr vorhersehbar, also gab es handlungstechnisch keine großen Überraschungen. Ich denke aber es lag hauptsächlich am Schreibtstil, dass es nicht ins Langweilige abrutschte.
Während mich die Handlung an sich echt packen konnte, hat mich das Ende ein wenig enttäuscht. Es war nicht so, als hätte es nicht gepasst, aber persönlich hätte ich auf diesen "Hauch" Magie verzichten können. Ich hätte mir auch gewünscht, etwas mehr über den Verbleib von Eliza und Nella zu erfahren, als die wenigen Andeutungen, die in den letzten Kapiteln durchklangen.
Nicht ganz so begeistert war ich tatsächlich von den Figuren. Auch wenn jede der Frauen irgendwas interessantes an sich hatte, hat mich keine von ihnen so wirklich abholen können. Ich denke am wenigsten mochte ich Caroline. Sie war mir die meiste Zeit zu unterwürfig, zu wehleidig und zu wenig ein eigener Charakter, vermutlich weil ihre ganze Existenz auf ihren Mann ausgerichtet war. Auch hat mir ihr Hang dazu, Dinge zu überdramatisieren nicht wirklich zugesagt. Dass sie ihre Recherche zur Apothekerin als so schwerwiegendes Geheimnis betrachtet und so ausgelegt hat, als seinen es "solche Geheimnisse" die Beziehungen zerstören und dergleichen, fand ich vollkommen überzogen und ehrlich gesagt anstrengend. Ohne zu spoilern, hat mir auch nicht gefallen, wie sie am Ende mit ihrer Entdeckung umgegangen ist. Persönlich fand ich das eher unschlüssig und besonders unklug, wenn sie die Sache langfristig weiter verfolgen möchte.
Ich schätze, alles in allem war sie einfach nicht mein Fall.
"Die Versteckte Apotheke" hingegen war definitv mein Fall. Es ist kein herausragender Roman, hat aber eine Sogwirkung und Atmosphäre die es allemal lesenswert macht. Es ist ein Buch, dass seine Zeit wert ist.

Veröffentlicht am 31.08.2022

Eine originelle Story, die zu Überraschen weiß!

P.S. Morgen bist du tot
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Chloe Sevres beginnt ihr erstes Semester an der John Adams University in Washington. Als eine von sieben diagnostizierten Psychopathen wurde sie für eine klinische Studie an der Uni rekrutiert, die Leuten ...

Chloe Sevres beginnt ihr erstes Semester an der John Adams University in Washington. Als eine von sieben diagnostizierten Psychopathen wurde sie für eine klinische Studie an der Uni rekrutiert, die Leuten wie ihr dabei helfen soll, sich besser in soziale Gefüge einzugliedern. Dass die Teilnahme an der Studie vollkommen anonymisiert ist und praktischerweise mit einem Stipendium belohnt wird, kommt Chloe mehr als gelegen. Allerdings will sie aus einem weiteren Grund unbedingt an der John Adams bleiben. Sie muss einen Mord begehen.
In genau 60 Tagen will Chloe ihren akribisch ausgefeilten Plan zur Vollendung bringen, doch bevor sie das große Finale einläuten kann, kommt ihr jemand in die Quere. Innerhalb kürzester Zeit werden zwei Studenten grausam umgebracht. Der ganze Campus ist in Aufruhr, doch nur ein kleiner Kreis von Personen weiß, dass die beiden Opfer an der Studie teilgenommen haben. Statt sich also ausschließlich ihrem eigenen Opfer zu widmen, muss Chloe ein gefährliches Bündnis mit den anderen Psychopathen eingehen, um zu verhindern am Ende selbst zum Opfer zu werden.
Mir hat P.S.-Morgen bist du tot sehr gut gefallen. Der Klappentext hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und da ich richtig Lust auf einen ausgefallenen Thriller hatte, schien mir dieses Buch die perfekte Wahl zu sein.
Ich habe sehr schnell in die Geschichte hineingefunden, was wegen des starken, flüssigen und einnehmenden Schreibstils wirklich leicht war. Obwohl hauptsächlich aus Chloes Perspektive geschrieben wird, gibt es immer mal wieder interessante Wechsel, sodass man auch andere Teilnehmer der Studie kennenlernen kann. Hier hat sich für mich die Recherchearbeit der Autorin zu Ausprägungen der Psychopathie wirklich bezahlt gemacht. Die Unterschiede zwischen den Studienteilnehmern waren teilweise enorm, aber sehr authentisch und interessant ausgestaltet.
Auch Chloe als eine der Hauptprotagonisten war eine wirklich spannende Figur. Durch ihre kaltschnäuzige und teilweise herablassende Art wirkt sie nicht unbedingt sympathisch, aber ich hatte dennoch keine Probleme mit ihr mitzufiebern und ihre Beweggründe zu verstehen. Tatsächlich hatte es etwas ungemein Erfrischendes eine so andere Protagonistin zu verfolgen.
Die Handlung konnte mich durch ihre vielen unerwarteten Wendungen und unvorhergesehen Kniffe auf jeden Fall mitreißen. Auch hatte sie ein gutes Tempo. Chloes Kapitel beginnen mit einem 60 Tages Countdown, was einerseits die Spannung erhöht und gleichzeitig ein ganz gutes Gefühl für die Zeitlinie gibt.
Dafür, dass der Großteil der Geschichte super durchgeplottet war, fand ich das Ende allerdings ein wenig übereilt und unausgereift. Die finale Enthüllung verfehlt ihren Effekt keineswegs, aber die wenigen Seiten, die darauf noch folgen, haben bei mir eher den Eindruck hinterlassen, als hätte die Autorin schnell zu einem Ende finden wollen.

Alles in allem fand ich P.S. – Morgen bist du Tot wegen seiner komplexen und außergewöhnlichen Charaktere in Kombination mit der ausgefallenen Geschichte wirklich gut. Es ließ sich super lesen und erfüllt in Sachen Spannung und Nervenkitzel alle Anforderungen an einen aufregenden Thriller.