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Veröffentlicht am 08.01.2023

Cosy Crime in Reinkultur

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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Der Mordclub von Shaftesbury, Eine Tote bleibt selten allein, von Emily Winston war genau das Buch, das ich gebraucht habe. Der Titel trifft es zwar nicht wirklich, aber darüber kann man leicht hinwegsehen.

Die ...

Der Mordclub von Shaftesbury, Eine Tote bleibt selten allein, von Emily Winston war genau das Buch, das ich gebraucht habe. Der Titel trifft es zwar nicht wirklich, aber darüber kann man leicht hinwegsehen.

Die Autorin Emily Winston bzw. Angela Lautenschläger hat einen sehr unterhaltsamen Krimi für gemütliche Lesestunden geschaffen. In ihrem Dorf Shaftsbury wollte ich schon nach den ersten paar Seiten leben. Ein Dorf voll von schrulligen aber dennoch liebenswerten Menschen, oder gerade deswegen?

Es gibt eine Leiche, sonst wäre es auch kein Krimi, aber das meiste Blut, das fließt ist Schweineblut. Die Geschichte ist wirklich gut ausgedacht und ich habe bis zum Ende miträtseln können, da die Autorin schon am Anfang Hinweise streut, die aber, da sie nicht sofort ins Gewicht fallen auch wieder in Vergessenheit geraten.

Die Hauptprotagonistin Penelope St. James kommt mit großen Plänen aus London nach Shaftesbury und muss feststellen, dass sich manche Pläne völlig anders entwickeln und das ist nicht unbedingt zum Nachteil. Sie ist ein absolut sympathischer und authentischer Charakter. So richtig menschlich mit viel Humor, anders wäre sie wahrscheinlich schreiend aus dem Dorf gefüchtet. Es war sehr unterhaltend sie beim Lösen ihrer Aufgaben, in die sie praktisch reingestolpert ist zu begleiten.

Dieser Cosy Krimi hat alles was er braucht, ein nettes Dorf, nette Menschen, eine Leiche, einen Mörder und natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt, der Schreibstil passt wunderbar zur Geschichte. Man möchte einfach immer weiter lesen um zu erfahren, was als nächstes passiert. Das Ende war schlüssig und überzeugend.

Ich hoffe auf eine Fortsetzung, ich möchte zu gern wissen, wie es mit Penelope und dem Dorf weiter geht.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Von sanfter Ruhe kann in diesem spannenden Krimi keine Rede sein

Ruhe sanft im Fichtelgebirge
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Die Autorin, Jacqueline Lochmüller , hat mit ihrem Krimi, Ruhe sanft im Fichtelgebirge, genau meinen Geschmack getroffen.

Das Cover dieses Krimis macht schon neugierig, beim Betrachten fragt man sich ...

Die Autorin, Jacqueline Lochmüller , hat mit ihrem Krimi, Ruhe sanft im Fichtelgebirge, genau meinen Geschmack getroffen.

Das Cover dieses Krimis macht schon neugierig, beim Betrachten fragt man sich sofort, was es mit der schemenhaften Frau am beleuchteten Fenster wohl auf sich hat. Trotz der freundlichen Farben, ein helles Gelb und ein sanftes Blaugrau wirkt das Cover auf mich etwas unheimlich.

Die Hauptprotagonistin in diesem Roman, die Kommissarin Kristina Herbich ist eine Frau, die stark polarisiert. Sie ist völlig hin und her gerissen zwischen ihrem Privatleben und ihrem Dienst bei der Polizei. Einerseits ist sie total engagiert und andererseits lässt sie die Ermittlungen schleifen, weil sie ihren Partner nicht enttäuschen will. Ich denke sie hat noch einen weiten Weg vor sich.

Jacqueline Lochmüller hat ihre Protagonisten überaus detailreich geschildert, gerade bei Kristina empfindet man als Leser deutlich ihre innere Zerissenheit. Sie wurde mir durch den ganzen Krimi hindurch nicht zu hundert Prozent sympathisch, allerdings ist sie mir auch nicht unsympathisch. Ich denke sie wird sich in den Folgebänden noch entwickeln.

Alle anderen Charaktere erzeugen durch die wirklich guten Beschreibungen auch direkt ein Bild in meinem Kopf, ob es jetzt der immer nörgelnde Nachbar Franke ist, oder seine stets gut gelaunte Frau Dietlinde, ich habe sie sofort vor Augen. Das gilt besonders für den pensionierten Pfarrer und Onkel von Kristina. Onkel Johan und seinen Dackel Arno muss man einfach sofort und Herz schließen.

Die Erzählweise der Autorin ist sehr gut zu lesen, sehr bildhaft und beschreibend, dabei aber zu keiner Zeit langatmig, sondern temporeich. Sie hält die Spannung ständig auf einem recht hohen Level. Das gelingt ihr einerseits durch die recht kurzen Kapitel, die am Ende immer Fragen offen lassen und zum anderen durch die Perspektivwechsel. Hat man gerade noch von Kristina und ihren Ermittlungen gelesen befindet man sich im nächsten Kapitel bei Franke auf der Terrasse, wo er über einen gestohlenen Bräter mit Hühnerschenkeln lamentiert. So entsteht ein recht zügiges Tempo, da man als Lesender unbedingt wissen möchte, was passiert ist und wie es weiter geht.

Ich hatte mit diesem Krimi sehr unterhaltsame und spannende Lesestunden. Ich habe mir den Kopf zerbrochen und versucht die richtige Lösung zu finden. Ein durch und durch spannender Krimi, der am Ende eine schlüssige Lösung bereithält.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Brunngries, immer eine Reise wert

Prost, auf die Gaukler
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Zurück in Brunngries und das noch zum Volksfest, was könnte schöner sein?

Friedrich Kalpenstein hat uns wieder einen absolut spannenden und unterhaltsamen Krimi geschenkt!

Ich habe das Buch aufgeschlagen ...

Zurück in Brunngries und das noch zum Volksfest, was könnte schöner sein?

Friedrich Kalpenstein hat uns wieder einen absolut spannenden und unterhaltsamen Krimi geschenkt!

Ich habe das Buch aufgeschlagen und war sofort wieder mitten im Geschehen von Brunngries, mittlerweile habe ich ein wenig das Gefühl nach Hause zu kommen um alte Freunde zu treffen!

Friedrich Kalpenstein hat ein ausgeprägtes Talent für sehr detailreiche und realistische Beschreibungen. Nicht nur Brunngries erwacht so zum Leben, sondern auch seine Charaktere. Das Städtchen Brunngries hat er im Laufe seiner "Prost" Reihe mit so vielen Einzelheiten versehen, dass ich mental durch diesen Ort spazieren kann. Seine Charaktere haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert und selbst der kleinste Nebencharakter wird sehr gründlich ausgearbeitet.

Mir gefällt besonders , dass die Hauptprotagonisten seit dem ersten Buch eine deutliche Entwicklung erfahren haben, als Beispiel sei hier Felix Fink genannt. Ebenso ist die Dynamik zwischen den beiden Ermittlern Tischler und Fink deutlich zu spüren, genau wie auch ihre Verlagerung. Es ist nicht mehr nur Tischler, der die Ideen hat und die Ermittlungen vorantreibt, Fink begegnet ihm immer öfter auf Augenhöhe.

Die Erzählweise ist locker und flüssig mit viel Sprachwitz und Situationskomik, niemals kommt der Krimi und die damit verbundene Spannung zu kurz. Der Autor streut immer wieder Hinweise und Indizien, so dass man praktisch eingeladen wird mit Tischler und Fink nach der TuF Methode zu ermitteln. An falschen Fährten spart Herr Kalpenstein allerdings auch nicht und so wird man immer wieder in die Irre geführt und es bleibt spannend. Bis zum Ende hatte ich nur eine Vermutung, die ich aber nicht so richtig begründen konnte. Der Autor lässt seine Ermittler den Fall am Ende so klären, dass auch die letzte Frage beantwortet wird.

Ein solider, spannender und sehr unterhaltsamer Krimi, den man einfach genießen muss.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Agatha Christie lässt grüßen.

Die Dreitagemordgesellschaft
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Agatha Christie lässt grüßen.
Colleen Cambridge hat ihren Krimi , Die Drei Tagemordgesellschafft, ins Haus von Aghatha Christie und ihrem Mann Max Mallowan nach Mallowan Hall verlegt. Ihre sehr spezielle ...

Agatha Christie lässt grüßen.
Colleen Cambridge hat ihren Krimi , Die Drei Tagemordgesellschafft, ins Haus von Aghatha Christie und ihrem Mann Max Mallowan nach Mallowan Hall verlegt. Ihre sehr spezielle Haushälterin Phyllida Bright ermittelt und unterstützt die nach ihrer Meinung unfähige Polizei. Die ist zudem eine glühende Verehrerin von Hercule Poirot.
Ein wunderbar unterhaltsamer Krimi ganz im Stil von Agathe Christie, ein absolutes Muss für alle Fans!
Colleen Cambridge schreibt ganz im Stil der Queen of Crime, in ihrem Krimi finden sich zahlreiche Anspielungen auf Romane von Agatha Christie. Die Dreitagemordgesellschaft ist ein klassischer Whodunit, very british.
Der Erzählstil ist sehr flüssig und verleitet dazu beim Lesen die Zeit zu vergessen. Man möchte gar nicht aufhören zu lesen, da es nicht nur zwei Morde zu klären gibt sondern auch mindestens zwei Geheimnisse.
Die Hauptprotagonisten sind sehr detailreich beschrieben, und überaus sympathisch. Selbst die Nebenfiguren sind sehr authentisch. In Mallowan Hall fehlt es nicht am überkorrekten Butler, der an Steifigkeit gar nicht zu überbieten ist, aber sich im entscheidenden Moment für die Menschlichkeit und Nachsicht entscheidet. Sogar die Hausmädchen bekommen durch Colleen Cambridges Schreibstil Substanz und lassen sich daher gut voneinander unterscheiden.
Der Krimi ist durchweg spannend und vermittelt zudem das typisch britische Lebensgefühl der großen Landsitze. Man fühlt sich verleitet mit einem Whiskey oder Tee im Ohrensessel Platz zu nehmen und den Geschehen zuzuschauen.
Die Autorin streut ihre Hinweise, führt Leser:Innen in die Irre und lässt sie immer wieder neue Theorien aufstellen, die dann auf Grund neuer Informationen verworfen werden.
Am Ende des Krimis gibt es eine Aufklärung à la Hercule Poirot. Die Morde werden aufgeklärt, aber nicht das Geheimnis um Phyllida Bright. Dieses Buch ist das erste einer Reihe.
Für mich ein sehr gelungener Krimi und von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung, gerne mehr von Phyllida Bright

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Gaunerkomödie mit äußerst charmanten Protagonisten

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Volker Klüpfel und Michael Kobr haben mit ihrem neuesten Buch, Die Unverbesserlichen, eine charmante Gaunerkomödie mit sehr sympathischen und einzigartigen Protagonisten geschaffen.

Anfangs hat die Geschichte ...

Volker Klüpfel und Michael Kobr haben mit ihrem neuesten Buch, Die Unverbesserlichen, eine charmante Gaunerkomödie mit sehr sympathischen und einzigartigen Protagonisten geschaffen.

Anfangs hat die Geschichte etwas Ähnlichkeit mit dem Film, Immer Ärger mit Harry, mal ist die Leiche da, dann wieder weg und taucht an anderer Stelle wieder auf und sorgt für Verwirrung.

Trotz der vielen Protagonisten war es mir ein Leichtes, die Namen den einzelnen Personen zuzuordnen, da die Autoren die Personen sehr gekonnt einen nach dem anderen einführen. Man lernt sie wie nebenbei kennen und jeder der Protagonisten ist so einzigartig und mit so vielen Details ausgestattet, dass sie sofort im Gedächtnis bleiben. Die Geschichte selber ist sehr gut konzipiert, der vielfältige und etwas besonders Humor der Autoren kommt hier voll zum Tragen. Die Spannung kommt auf gar keinen Fall zu kurz. Ich habe mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen, wie alles wohl zusammen hängt und was der Schatz sein könnte. Immer wenn ich dachte ich bin der Lösung auf der Spur, gab es eine überraschende Wendung und alles war wieder offen. Nie wäre ich auf diese Lösung gekommen. Das Ende ist schlüssig und fast alle Fragen sind geklärt. Da dieses Buch aber das erste einer neuen Reihe ist, gibt es natürlich noch offene Fragen.

Ein sehr unterhaltsamer und spannender Krimi, den man einfach gelesen haben muss.



Dieses Buch gibt es auch als Hörbuch, mit dem genialen Sprecher Axel Prahl. Es hätte kein besser Sprecher für dieses Hörbuch gefunden werden können. Axel Prahl hat die Fähigkeit so mit seiner Stimme zu spielen, dass man allein daran die einzelnen Protagonisten erkennt. Das war ein wirklich großartiges Hörerlebnis, mit Kino im Kopf!

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