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Veröffentlicht am 18.02.2023

Authentisch und monumental

KaDeWe. Haus der Träume
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Inhalt:
Käthe Krause arbeitet als Leiterin der Putzkolonne im KaDeWe Berlin und genießt bei ihrem Chef Anton Jandorf unbegrenztes Vertrauen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch ihre Tochter Rieke ...

Inhalt:
Käthe Krause arbeitet als Leiterin der Putzkolonne im KaDeWe Berlin und genießt bei ihrem Chef Anton Jandorf unbegrenztes Vertrauen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch ihre Tochter Rieke dort zunächst eine Anstellung als Kassenmädchen bekommt. Für beide ist das Kaufhaus der reinste Luxus, denn sie kommen aus ärmlichen Verhältnissen. Vor allem Rieke hofft im KaDeWe bald eine höhere Position zu erhalten und arbeitet fleißig daran.

Judith Bergmann hingegen lebt im Luxus. Schließlich ist sie die Tochter des KaDeWe-Justiziars Paul, der gleichzeitig ein enger Freund von Anton Jandorf ist. Zwar würde es ihre Familie am liebsten sehen, dass sie Antons Sohn Harry heiratet, doch Judith hat andere Pläne. Sie möchte auf eine weiterführende Schule gehen, die sich sozial engagiert und später vielleicht sogar studieren.

Werden die Träume von Rieke und Judith wahr? Denn in den Wirren des 1. Weltkrieges ist es für beide nicht einfach und ihr Leben hält ungeahnte Herausforderungen für sie bereit.

Leseeindruck:
Puh. Wo fange ich an? Denn "KaDeWe - Haus der Träume" ist ein ziemlich monumentales Werk. Es umfasst nicht weniger als 717 Seiten inklusive Nachwort, Glossar, Quellenverzeichnis und Leseprobe zu Band 2. Wie man daran sieht hat die Autorin intensiv recherchiert und das hat sich gelohnt. Von Anfang an war ich mittendrin und habe nicht nur die Entstehung und den Aufstieg des Luxuskaufhauses KaDeWe in Berlin, sondern auch hautnah ein Stück Zeitgeschichte durch die Augen von fiktiven und realen Personen erlebt. Einige Dialoge, gerade zu Beginn, sind in Berliner Dialekt gehalten. Das wirkt authentisch und war auch gut zu verstehen. Trotzdem hat es an manchen Stellen meinen Lesefluss etwas gestört. Meist dann, wenn es ein kleines bisschen zu viel wurde. Abwechselnd wird aus dem Leben von Familie Krause, den Bergmanns und natürlich vom Besitzer des KaDeWes Adolf Jandorf erzählt. Hierbei arbeitet die Autorin mit Cliffhanger, die eine gewisse Spannung aufbauen. Meist hat man dann aber erst ein paar Kapitel später erfahren wie es weiter geht. Das hatte zur Folge, dass wichtige Passagen kurz wiederholt wurden, ich jedoch ein Dejavu hatte. Für meinen Geschmack hätte das in dieser Form nicht unbedingt sein müssen. Noch ein Wort zu den Figuren. Diese waren gut dargestellt. Trotzdem hat mir an der einen oder anderen Stelle das I-Tüpfelchen gefehlt, um mich voll und ganz in sie hineinzuversetzen. Der Roman beginnt mit einem Prolog im Jahr 1907 und endet 1926. Dabei lässt er einige Fragen offen, die neugierig auf die Fortsetzung machen.

Fazit:
Alles in allem ist "KaDeWe - Haus der Träume" ein rundum gelungenes Werk. Hier geht es authentisch zu und ich konnte noch einiges rund um den 1. Weltkrieg lernen. Ich war fassungslos welches Leid die zivile Bevölkerung ertragen musste, aber auch mit den Soldaten hatte ich mitgelitten. Sehr interessant fand ich die Hierarchien, die es damals in den Kaufhäusern gab und auch welche Rechte und Pflichten die Angestellten hatten. Von mir gibt es eine Leseempfehlung an alle, die historische Romane mögen und auch vor vielen, dicht beschriebenen Seiten nicht zurückschrecken.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Naturthemen mit Krimi vereint

Aufblattelt
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Inhalt:
Isabella und Ferdinand haben eines gemeinsam: ihre Liebe zur Natur. Dafür ketten sie sich sogar an Bäume, um den Wald vor einer Rodung zu schützen. Ihre Herkunft jedoch könnte unterschiedlicher ...

Inhalt:
Isabella und Ferdinand haben eines gemeinsam: ihre Liebe zur Natur. Dafür ketten sie sich sogar an Bäume, um den Wald vor einer Rodung zu schützen. Ihre Herkunft jedoch könnte unterschiedlicher nicht sein. Während Isabella im Dorf als Tochter eines Alkoholikers bekannt ist, kommt Ferdinand aus einer Grafenfamilie. Umso erstaunlicher ist es für die Einheimischen, dass die beiden heiraten. Die Hochzeit wird zum Erstaunen aller in alter burgenländischer Landtradition abgehalten. Doch beim Brautstrauß werfen passiert es: Ferdinands Stiefschwester bricht zusammen und stirbt. Und das ist erst der Anfang.....

Leseeindruck:
"Aufblattelt" ist Band 3 aus der Klub der Grünen Daumen Reihe, kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Wie man unschwer am Titel erkennen kann, spielt der Krimi im Südburgenland und man bekommt es auch ab und an mit Dialekt zu tun. Hierzu gibt es dann meist Fußnoten am unteren Seitenrand. Auch muss man wissen, dass man keinen klassischen Krimi zu lesen bekommt, der das Hauptaugenmerk auf die Ermittlungen legt. Vielmehr geht es um Naturthemen und enthält hierzu einiges an Informationen. Die Figuren haben alle so ihre Eigenarten. Durch ihre lebendige Art konnten sie mich gut unterhalten. Bei der einen oder anderen Szene hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Der Fall selbst kommt erst ab etwa der Hälfte des Buches so richtig ins Rollen und die Lösung ist nicht ganz so einfach als gedacht.

Fazit:
"Aufblattelt" verbindet Krimi mit viel Wissenswertem rund um Wald und Garten. Das muss man wissen und mögen, wenn man danach greift. Mich konnte die Geschichte gut unterhalten und bekommt von mir eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Liebevoll gestaltetes Weihnachtsbuch

Sterne glitzern auch im Schnee
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Inhalt:
Bei Anni und Thies verläuft die Vorweihnachtszeit anders als in den Vorjahren. Anni steht wegen ihrer Arbeit unter Druck. Thies, ein großer Weihnachtsfan, hat kein Interesse das Haus zu schmücken. ...

Inhalt:
Bei Anni und Thies verläuft die Vorweihnachtszeit anders als in den Vorjahren. Anni steht wegen ihrer Arbeit unter Druck. Thies, ein großer Weihnachtsfan, hat kein Interesse das Haus zu schmücken. Selbst seine geliebten Zimtsterne backt er nicht. Dafür aber gesunde Kekse. Während Anni sich noch fragt was los ist, klingelt es und Morlen, die Tochter ihrer besten Freundin, steht vor der Tür. Jetzt scheint das Chaos perfekt. Wird Heiligabend dieses Jahr ausfallen?

Leseeindruck:
"Sterne glitzern auch im Schnee" ist ein besonderer Weihnachtsroman. Schon das Cover ist ein Hingucker. Wenn man dann das Buch aufschlägt, erwarten einen wunderschöne Illustrationen und Sprüche vor jedem Kapitel. Das hatte ich in dieser Form bisher nur in Kinderbüchern und hat mich positiv überrascht. Die Geschichte beginnt 8 Tage vor Weihnachten und man lernt Anni und Thies kennen. Lesende, die bereits Bücher von Meike Werkmeister gelesen haben, kennen die beiden bereits aus dem ersten Roman der Autorin. Die Geschichte selbst ist liebevoll erzählt, hat mich streckenweise gerührt, enthält auch ein bisschen Drama und ganz viel Schnee. Lediglich gegen Ende war es mir persönlich etwas zu kitschig geworden. Erwähnenswert ist am Ende der toll gestaltete Adventskalender. Dieser enthält illustrierte Weihnachtssprüche, Rezepte und Basteltipps sowie Platz für eigene Notizen.

Fazit:
"Sterne glitzern auch im Schnee" ist nicht nur eine schöne Weihnachtsgeschichte sondern auch ein ideales Geschenk. Endlich mal ein Erwachsenenbuch zur Weihnachtszeit, welches mit Illustrationen aufwartet. Das liebe ich nämlich an Kinderbüchern so. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Regionalkrimi pur

Wen die Specht holt
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Inhalt:
Ausgerechnet an Heiligabend wird auf dem Kirchplatz im kleinen Oberpfälzer Dorf Holzwiesenreuth ein grauenhafter Fund gemacht. Der Bürgermeister wurde an einem Baum aufgehängt, der Bauch aufgeschnitten ...

Inhalt:
Ausgerechnet an Heiligabend wird auf dem Kirchplatz im kleinen Oberpfälzer Dorf Holzwiesenreuth ein grauenhafter Fund gemacht. Der Bürgermeister wurde an einem Baum aufgehängt, der Bauch aufgeschnitten und mit Stroh befüllt. War das etwa die Specht? Denn nach einer uralten Tradition macht diese genau das mit den Unartigen. Kommissar Johann Kranzfelder und seine Kollegin Klara Stern glauben jedoch nicht daran und beginnen im Umfeld des Toten zu ermitteln.....

Leseeindruck:
"Wen die Specht holt" ist das Debüt von Yvette Eckstein. Wenn ein Buch die Bezeichnung Regionalkrimi verdient, dann dieses. Es hat alles zu bieten. Brauchtum aus der Gegend, authentische Figuren und einige Dialoge auf Oberpfälzisch. Letzteres hat mir den Einstieg etwas erschwert. Es hat schon einige Seiten gebraucht bis ich in einen Lesefluss gekommen bin. Zudem bin ich anfangs mit der Art von Kommissar Johann Kranzfelder nicht ganz klar gekommen. Aber....einmal angekommen, war es für mich fast unmöglich den Krimi auf die Seite zu legen. Immer mehr haben mir Johann Kranzfelders trockene, direkte Bemerkungen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, aus dessen Sicht die Geschichte auch erzählt wird. Seine Kollegin Klara Stern tat mir anfangs bei so einem Chef richtig leid. Doch schnell habe ich gemerkt, sie weiß sich durchaus zu wehren und ihre Retourkutschen waren nicht minder unterhaltend. Auch die anderen Figuren tragen zu einem guten gelingen bei. Ja, und an den Dialekt hatte ich mich schnell gewöhnt. Zumal es dadurch authentisch wirkt und bei mir ein Kopfkino angesprungen ist. Der Fall selbst ist spannend und eingebettet in einen zugegeben ziemlich grauslichen Brauchtum. Ich hatte vorher noch nie etwas von der Specht gehört.

Fazit:
"Wen die Specht holt" ist ein spannendes Debüt und macht Lust auf weitere Fortsetzungen. Mehr Regionalität geht fast nicht mehr. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Sterz reist in seine Vergangenheit

Sterz und der Mistgabelmord
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Inhalt:
Inspektor Ferdinand Sterz, ursprünglich aus der Steiermark, lebt in Köln und ist bei Europol tätig. Die Brücken zur Heimat hat er weitestgehend abgebrochen. Da bekommt er unerwartet von seiner ...

Inhalt:
Inspektor Ferdinand Sterz, ursprünglich aus der Steiermark, lebt in Köln und ist bei Europol tätig. Die Brücken zur Heimat hat er weitestgehend abgebrochen. Da bekommt er unerwartet von seiner früheren Freundin Lena einen Anruf. Ihr Bruder Ludwig wurde mit einer Mistgabel ermordet. Ferdinand soll den Mörder finden. So macht er sich auf in die alte Heimat und schafft es sogar in die laufenden Ermittlungen hinzugezogen zu werden. Doch auch er kann einen zweiten Mord nicht verhindern. Außerdem holt ihn seine Vergangenheit ein.....

Leseeindruck:
"Sterz und der Mistgabelmord" ist der Auftakt einer Reihe um Inspektor Ferdinand Sterz. Anfangs werden die Hintergründe zu ihm ausführlicher beleuchtet. So hat es nach meinem Empfinden etwas gedauert bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Das war bald vergessen. Ist Isabella Archans Erzählstil doch lebendig und mit einigem Humor gespickt. Besonders gut hat mir das zusammengewürfelte Ermittlerduo Ferdinand Sterz und Gitte Busch gefallen. Während Ferdinand, bedingt durch seine Vergangenheit, meist in trüber Stimmung, wortkarg und eigenbrödlerisch ist, besticht Gitte genau durch das Gegenteil. Sie ist meist fröhlich und schafft es durch ihre Art, den neuen Kollegen aus der Reserve zu locken. Für mich war das Zusammenspiel der beiden in jeder Szene ein Highlight. Schmunzeln inklusive. Der Fall selbst ist spannend und verzwickt. Ich hatte mir zwar gedacht wer der Mörder ist, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan hat.

Fazit:
Als der Motor in "Sterz und der Mistgabelmord" erst einmal zum Laufen gekommen ist, war es schwer den Krimi aus der Hand zu legen. Nach anfänglicher Eingewöhnungsphase bin ich bestens unterhalten worden. Gerne empfehle ich diesen Steiermark Krimi im besonderern Gewand weiter.

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