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Veröffentlicht am 28.12.2022

Lehrreiches Dino-Sachwissen mit tollen Rekorden

Guinness World Records für Erstleser - Dinosaurier (Rekordebuch zum Lesenlernen)
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"Guinness World Records Dinosaurier" aus dem Ravensburger Verlag richtet sich an Erstleser ab sieben Jahren. 

Dinosaurier sind schon allein durch ihre Größe, ihr furchteinflössendes Aussehen und ihr urzeitliches ...

"Guinness World Records Dinosaurier" aus dem Ravensburger Verlag richtet sich an Erstleser ab sieben Jahren. 

Dinosaurier sind schon allein durch ihre Größe, ihr furchteinflössendes Aussehen und ihr urzeitliches Leben für Kinder total interessant. Fast jedes Kind kennt den Triceratops oder den T-Rex und dieses Buch stellt viele faszinierenden Fakten und Rekorde zu diesen Urzeitechsen vor, die auch schon von Erstlesern erkundet werden können.

Das Sachbuch gliedert sich in vier, farbig differenzierte Kapitel, die sich um die Größe, den Nachwuchs, die Dino-Forschung und um Dinos heute drehen. Es gibt viel zu entdecken und zu staunen, denn die Rekorde sind teilweise wirklich spektakulär. 

Die Anordnung der Fakten, Textteile und Bilder ist sehr übersichtlich und gefällt Groß und Klein. Mit der großen Schrift und den kurzen Sätzen können sich Erstleser an das Buch wagen. Die lateinischen Namen der Dinosaurier werden aber einigen Kindern noch zu schwierig erscheinen, deshalb bietet es sich an, aus dem Buch vorzulesen und gemeinsam die Bilder anzuschauen.

Farbig hervorgehoben sind die besonderen Fakten wie Futter, Zeitspanne und Fundorte und fallen so gleich ins Auge des Betrachters. Außerdem erfahren Kinder, welche Länge manche Dinosaurier hatten, wozu ein langer Hals gut war oder die Stacheln auf dem Panzer. Wie sahen die Eier der Dinosaurier aus, welche Größe hatten sie und wieviele Eier umfasste ein Gelege?

Ebenfalls sehr interessant sind die Infos über die Forschung zu den Dinosauriern und die kuriosen Fakten. Einige der Angaben kennt man vielleicht selbst aus Museen oder Filmen und das regt zum Gespräch an. 

Die bemerkenswerten Fakten sind bunt gemixt und mit interessanten Details und tollen Bildern kindgerecht aufbereitet.


Lehrreiches Dino-Sachwissen mit tollen Rekorden, die Kinder faszinieren und damit zum Lesen anregen.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Eine unterhaltsame und nachdenklich machende Geschichte über Nachhaltigkeit und Familie

Miss Veronica und der Ruf der Pinguine
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Im Goldmann Verlag erscheint der Roman "Miss Veronica und der Ruf der Pinguine" von Hazel Prior.

Die 87-jährige, umtriebige Veronica McCreedy lebt in Schottland und hat trotz ihres Alters die kleine Daisy ...

Im Goldmann Verlag erscheint der Roman "Miss Veronica und der Ruf der Pinguine" von Hazel Prior.

Die 87-jährige, umtriebige Veronica McCreedy lebt in Schottland und hat trotz ihres Alters die kleine Daisy als Pflegekind bei sich aufgenommen. Doch damit nicht genug, als ihr das Angebot für die Mitarbeit an einer Naturfilmreihe auf den Falklandinseln angeboten wird, willigt sie sofort ein. Schon länger unterstützt sie die Pinguinforschung in der Antarktis und übernimmt nun die Aufgabe als Moderatorin, TV-Zuschauern diese beeindruckenden Tiere vorzustellen und damit deutlich zu machen, wie sehr diese Art auf eine intakte Umwelt angewiesen ist und wie wunderschön das Leben ist.
 
Hazel Prior verbindet mit ihrer lockeren Erzählweise eine schöne Geschichte um Veronicas Familienleben mit interessanten Reisebeschreibungen über das Leben der Pinguine auf der Südhalbkugel. Es ist eine Freude, dieses Buch zu lesen, denn man wird mit den wunderbaren Schilderungen über die eisige Welt der Pinguine lehrreich informiert, erlebt betroffen die Verluste von Tieren und wird dennoch von ihren interessanten Lebensgewohnheiten regelrecht verzaubert. Nach der Lektüre ist man einfach infiziert von den putzig aussehenden Pinguinen, die mit ihrer Lebensweise nicht nur wunderbar an das Leben in Eis und Schnee angepasst sind, sondern auch mit ihrem Sozialverhalten punkten können.
 
Es ist ein anrührender und interessanter Roman, der nicht nur einfach gut unterhält, sondern mich auch mit den vielen Beschreibungen über Pinguine und ihre Welt umfassend informiert hat und mir die zauberhaften Tierchen damit ans Herz wachsen ließ. Hazel Prior unterlegt eine anrührende Familiengeschichte geschickt mit Reisebericht und Tierdokumentation und haucht ihren liebenswerten Figuren auf wunderbare Weise Leben ein. Ich war gefühlt mitten unter ihnen und konnte mir Veronica und all die anderen Figuren wunderbar vorstellen. Bestimmte Hintergründe aus Patricks Familie werden nun aufgedeckt und seine Beziehung zu Terry bekommt eine dramatische Wendung, die mich emotional berührt, aber nicht so begeistert hat, wie die faszinierenden Szenen der Pinguine im Eis.  
Über diesem Roman steht ganz bewusst die Aussage über die Zerbrechlichkeit des Lebens und über die Wichtigkeit des Schutzes unserer Umwelt. Daran müssen wir alle mithelfen, indem wir unseren Plastikmüll reduzieren.
 
Ein wunderschön erzählter Roman über eine engagierte ältere Frau, ihre Familie und die Liebe zu den Pinguinen. 
 

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Unterhaltsam, erfrischend und mit viel Herz

Bergische Nacht
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Nach dem unerwarteten Tod ihres Großvater an einem Herzstillstand soll Ria sein entlegenes Haus mitsamt Autowerkstatt im Bergischen Land übernehmen. Auch wenn sie das gar nicht vorhatte und damit neue ...

Nach dem unerwarteten Tod ihres Großvater an einem Herzstillstand soll Ria sein entlegenes Haus mitsamt Autowerkstatt im Bergischen Land übernehmen. Auch wenn sie das gar nicht vorhatte und damit neue Herausforderungen auf sie warten, möchte sie den Wunsch ihres Opas erfüllen und übernimmt auch gleich noch Opas Wachhund Bruno. Als sie jedoch Drohbriefe erhält und ihr der Mieter im Dachgeschoss etwas sonderbar vorkommt, zweifelt sie daran, ob das Erbe eine gute Idee war und ob ihr Opa wirklich ohne fremde Einwirkungen gestorben ist. Sie spricht Kommissar Tomasz Gajeswki darauf an, doch der nimmt ihre Zweifel nicht ernst. Wer will sie vertreiben und aus welchem Grund?

Dieser lebendig erzählte Regionalkrimi verbindet auf wohltuende Weise eine interessante Geschichte mit einer sympathischen Protagonistin, deren neues Leben im Bergischen Land hier wunderbar eingewoben wird. Ria ist eine toughe Frau, sie ist Mechatronikerin und Bikerin und nun auch Hundebesitzerin. Auch die Nebencharaktere bringen frischen Wind in die Story und durch Hund Bruno wird immer mal eine Prise Humor eingebaut, denn Bruno und Ria müssen sich erst aneinander gewöhnen, was nicht ganz einfach ist. Erstaunlicherweise macht Bruno in der Geschichte eine Wesensentwicklung durch, über die ich mich beim Lesen sehr gefreut habe. Dank des attraktiven Kommissars und Rias Jugendliebe Hamza sind auch romantische Gefühle im Spiel und so wird man einfach gut unterhalten. Dieses Buch würde ich aufgrund der eingebauten Gefühlswelt der Protagonistin als Cosy Krimi bezeichnen. Und auch das Spannungslevel verläuft eher im unteren Bereich, bekommt aber zum Ende noch einmal einen extremen Anstieg, als es um Leben und Tod geht. 

Janine Meester schreibt erfrischend lebendig und kann damit gut unterhalten. Sie bietet außerdem einige Verdächtige und unterschiedliche Motive an, die mich beim Lesen mitraten ließen und so der Story noch etwas mehr Schwung verliehen.

 

Ein erfrischender Krimi, der mit seiner starken Protagonistin punkten kann und gleichzeitig viel Herz zeigt.

Veröffentlicht am 14.12.2022

Mitreißender und unterhaltsamer Einblick in das Leben am Zarenhof

Die Zarentochter (Die Zarentöchter-Saga 2)
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"Die Zarentochter" von Petra Durst-Benning ist der zweite Band ihrer Zarentochter-Saga, die im Ullstein Verlag erscheint.

Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892) wird als zweite Tochter des russischen ...

"Die Zarentochter" von Petra Durst-Benning ist der zweite Band ihrer Zarentochter-Saga, die im Ullstein Verlag erscheint.

Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892) wird als zweite Tochter des russischen Zaren Nikolaus I. geboren, sie wächst inmitten vom Prunk der prächtigen Paläste auf und wird zu einer zukünftigen Regentin erzogen. Dem Zaren ist es ein Anliegen, seine Töchter politisch klug zu verheiraten, um die Macht Russlands zu stärken. Doch Olga lehnt sich gegen eine Pflichtehe und gegen die Regeln am Hofe auf, sie hat ein Herz für Arme und Kranke und möchte ihre große Liebe heiraten. Als die ausgewählten Freier fernbleiben, wird Olga klar, dass sie nur über eine standesgemäße Ehe Einfluß auf die Verbesserung des Lebens anderer Menschen ausüben kann.

In ihrem historischen Roman führt uns Petra Durst-Benning den russischen Zarenhof in St. Petersburg vor Augen und lässt uns am Leben der Zarentochter Olga Nikolajewna Romanowa, genannt Olly, und ihren Geschwistern teilhaben. 

Olga ist ganz anders als ihre Schwestern, sie gilt als unterkühlte Person, ist lernbegierig und hält nichts von Bällen und prunkvollen Feiern, sondern hat auch die Unterschiede zwischen Arm und Reich im Blick und möchte Gutes bewirken. Damit stösst sie nicht gerade auf Gegenliebe bei ihrem Vater, dem
Zaren Nikolaus I. Eine Gouvernante soll Olga zu einer jungen Dame erziehen, für die sich unter all den Fürsten und Prinzen doch noch ein Gemahl finden soll. Erst allmählich entdeckt Olga, welche Aufgaben von ihr erwartet werden und fügt sich in ihr Schicksal. 

Der Roman beschreibt das oppulente Leben am Hofe des Zaren, die Widrigkeiten seiner Politik und seiner Widersacher und das Familienleben, das nur den einen Grund kennt, die Kinder gut zu verheiraten, um die Macht Russlands zu stärken. Gleichzeitig führt uns die Autorin aber auch die Regularien und Gebräuche dieser Zeit vor und lässt uns an der Seite von Olga alles hautnah miterleben. Die Handlung wird begleitet von Krankheiten, politischen Schwierigkeiten, es gibt prächtige Bälle und die Brautschau ihrer Schwestern mitzuerleben und man erhält eine unterhaltsame Zeitbeschreibung, die den Reichtum des Zaren deutlich macht. Durch Olga bekommt man aber auch einen Blick hinter die Kulissen der Paläste, sie sieht, wie die einfachen Leute ums Überleben kämpfen und keine Mittel für Ärzte oder Medizin haben. Daraus erwächst Olgas Wunsch, sich für diese Menschen stark zu machen. 

Sie verweigert ihre Brautschau und möchte sich ihren Ehemann selbst aussuchen, sie findet ihre große Liebe, wird aber enttäuscht. Doch sie übersteht auch diese Erfahrungen und findet am Ende ihr Glück. Olly wurde als nachvollziehbare, unangepasste Frauenfigur gezeichnet, mit der man sich schnell anfreundet und mit ihr leidet, fühlt und hofft. Im Klappentext wird mit Schatten und Glanz am Stuttgarter Hof geworben, dieser Schauplatz wird nur am Ende des Romanes kurz gestreift, die meiste Handlung spielt in Russland oder auf einer der Reisen Olgas mit ihrer Mutter.

Auf sehr lebendige und bildhafte Weise erzählt Petra Durst-Benning ihre Geschichte um Olga und lässt neben den charakterlichen Eigenheiten der Protagonisten auch viele historische Fakten in die Handlung einfließen, die ihren Leser:innen ein authentisch wirkendes Bild aus dieser Zeit Russlands sichtbar macht.

Dieser unterhaltsam geschriebene Roman ist lesenswert und informativ, denn er lässt Einblicke in das zaristische Regime zu und bringt uns das höfische Leben der Romanovs und das Leben der späteren Königin von Württemberg näher.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Lehrreiches Bilderbuch über Streit und Versöhnung

Kleiner Drache, nicht streiten!
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Im Penguin Junior Verlag erscheint Katja Richerts Bilderbuch ab zwei Jahren "Kleiner Drache, nicht streiten!".  

Die Drachen-Oma hat Kekse gebacken, Mandel-Einhörner und Dino-Plätzchen. Die schmecken ...

Im Penguin Junior Verlag erscheint Katja Richerts Bilderbuch ab zwei Jahren "Kleiner Drache, nicht streiten!".  

Die Drachen-Oma hat Kekse gebacken, Mandel-Einhörner und Dino-Plätzchen. Die schmecken total lecker und ganz schnell hat der kleine Drache Zisch seine Kekse aufgefuttert. Und da der Teller seiner Schwester Zacki noch ganz voll ist, klaut er sich welche von ihr. Natürlich ist Zacki total sauer und beide geraten darüber in Streit, was bei Drachen ordentlich zischt und qualmt. Wie können sie sich denn nun wieder versöhnen?

Die Drachengeschwister Zisch und Zacki geraten in Streit, weil Zisch die Kekse von Zacki gemopst hat. Das findet Zacki gemein, beide beschimpfen sich aufs Drachenfürchterlichste und spucken Feuer und Qualm. So ähnlich wie das Kinder auch machen. Erst als Zacki weint, merkt Zisch, dass er nun einlenken muss und ihm kommt eine Idee, die seine liebe Oma auch gleich unterstützt. Sie backen neue Kekse und haben dabei großen Spaß. Denn Streiten ist nicht schön, viel schöner ist doch, wenn man sich verträgt und gemeinsam etwas machen kann.

Die farbenfrohen Illustrationen sind niedlich anzusehen und die Glitzerfolie funkelt zauberhaft. Doch entscheidender ist, dass man hier ganz deutlich die verschiedenen Emotionen der Drachenkinder erkennen kann und auch kleine Kinder erkennen, wie sich die Drachenkinder fühlen und können sich in sie hineinversetzen. Es wird klar, dass ein Streit keine Freude macht und man sich schnell wieder vertragen sollte. 

Die Drachenoma hält sich im Hintergrund und lässt beide "Streitdrachen" ihren Streit erstmal alleine auskämpfen. Als sie gebraucht wird, ist sie zur Stelle und gemeinsam haben alle wieder einen tollen Tag.

In diesem Buch lernen Kinder soziale Kompetenzen und werden gleichzeitig angeregt, über das Gesehene zu sprechen. Die Handlung ist recht kurz und kompakt, der Streit wird schnell ersichtlich und so eignet sich das Buch auch schon für die ganz Kleinen. 

Niedliche Bilder und eine liebenswerte Geschichte über Streit und Versöhnung machen dieses Buch zu einem lehrreichen Kleinkinderbuch.