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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2023

Eine Trennung in jungen Jahren

Ohne mich
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Esther Schüttpelz schreibt eine Geschichte, die eine junge Ehe in die Brüche gehen lässt um dann dem Leben der Protagonistin zu folgen. Sie heirateten jung, sie steckt mitten in ihrem Jura-Referendariat ...

Esther Schüttpelz schreibt eine Geschichte, die eine junge Ehe in die Brüche gehen lässt um dann dem Leben der Protagonistin zu folgen. Sie heirateten jung, sie steckt mitten in ihrem Jura-Referendariat und nun am Umbruch ihres Arbeitslebens raus aus dem Referendariat trennt sie sich von ihrem Mann. Ihre Sichtweise, ihre Tätigkeiten, ihre Gedanken, ihre Reflektionen. Das ist der rote Faden – ihr „Flow“, aber ohne Ziel.
Esther Schüttpelz Schreibstil ist interessant, eine andere Art der Erzählung und vor allem, weil das Buch sehr kurz ist, ist es auch erträglich und verdaubar. Aus meiner Sicht das interessanteste an diesem Buch ist dieser Erzählstil. Die namenlose Protagonistin, Mitte 20, ist Dreh- und Angelpunkt und der zentrale Ausgangs- und Endpunkt der Sinnsuche.
Für ein Debüt sprachlich stark und ich wäre auch gespannt was die Autorin als nächstes vorlegt.
Interessantes Debüt, aber kein Highlight.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Innere Turbulenzen

Aurora und die Sache mit dem Glück
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Ein eher ruhiges Buch für Mädchen, mit viel innere Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Großwerden.
Es geht um Aurora, 10 Jahre alt, sie geht noch in die 5. Klasse, sie lebt in den USA und hat einen ...

Ein eher ruhiges Buch für Mädchen, mit viel innere Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Großwerden.
Es geht um Aurora, 10 Jahre alt, sie geht noch in die 5. Klasse, sie lebt in den USA und hat einen Hund Duck und sie lebt mit ihren Eltern in einem Haus. Aurora hat keine Freunde und wird als komisch wahrgenommen. Ich fand nicht, dass sie sonderlich komisch beschrieben wurde, auch wenn sie ein paar Ticks und ausgefallene Verhaltensweisen hat. (Hier ist meine Erfahrung auch, dass Kinder fern der Norm in den USA schneller als komisch bezeichnet werden...).
Es passiert nicht viel, aber es geht auch weniger um das was außerhalb von Aurora passiert als das was in ihr tobt, was sie empfindet und wie sie die Dinge wahrnimmt und fühlt. Schöner Einblick in das Herz eines Mädchens, dass sich noch nicht recht selbst gefunden hat.
Eine Leseempfehlung für Mädchen, denen nach der 4. Klasse ein Schulwechsel bevorsteht.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Personal tool kit der ehemaligen First Lady

Das Licht in uns
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Nach ‚Becoming‘ ist ‚Das Licht in uns‘ (O-Ton: The light we carry) das zweite Buch, dass die ehemalige First Lady Michelle Obama schrieb. ‚Becoming‘ war großartig und hat mich sehr bewegt. ‚Das Licht in ...

Nach ‚Becoming‘ ist ‚Das Licht in uns‘ (O-Ton: The light we carry) das zweite Buch, dass die ehemalige First Lady Michelle Obama schrieb. ‚Becoming‘ war großartig und hat mich sehr bewegt. ‚Das Licht in uns‘ kommt an die Brillanz des ersten Buches nicht ganz heran, aber kann für viele ein sehr lesenswertes Buch sein. Vor allem unterscheidet die beiden Bücher der Fokus. Ist ‚Becoming‘ die Erzählung ihres persönlichen Werdeganges und wie sie mit ihren Herausforderungen umging, ist das neue mehr eine Mischung aus Lebensratgeber mit persönlichen Anekdoten und Beispielen. Daher ist meine persönliche Überzeugung, dass sich von diesem Buch eher Frauen angesprochen fühlen als Männer und die Reichweite des Textes somit schon mal kleiner ausfällt.
Michelle Obama stellt in diesem Buch zehn Strategien vor, die sie persönlich nutzt. Hier gibt es Themen wie der positive Umgang mit dem eigenen Selbst, mehr Freundlichkeit gegenüber sich selbst zu entwickeln und den inneren Kritiker auf die Seitenlinie zu stellen. Oder ganz präsent auch der Umgang mit Angst, wenn es um die eigene Zukunft, die Kinder und unserer Welt geht. In dem Still werden noch weitere Themen erläutert. Hier sind natürlich auch Floskeln und vieles bekannte enthalten und das Rad wird sicherlich nicht neu erfunden. Daher wird kaum jemand der sich mit Selbstreflektion schon anderweitig beschäftig hat, hier viel neues finden. Inspirierend könnte sein, dass Michelle Obama uns einen Einblick in ihre persönlichen Strategien gibt.
Was essentiell ist und bleibt, ist die Perspektive aus der Michelle Obama schreibt: weiblich, US-Bürgerin, Afro-Amerikanerin. Daher sind viele Textstellen auch ein Empowerment für Randgruppen und für Menschen, die es nicht leicht haben als das akzeptiert zu werden was oder wer sie sind. Auch der US-Aspekt ist fundamental, denn die Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die reale Bedrohung der Demokratie bezieht sich in erster Linie auf die USA, auch wenn es in Europa zu ähnlichen Besorgnissen kommt.
Fazit: Raus aus der Negativspirale und eine neue Kompetenz im Umgang mit Krisen und Problemen sollte das Ziel sein. Eine Lektüre die sicher jungen Menschen mehr gibt, die sich noch finden und denen ein wenig Empowerment gut tut in Kombination dieser faszinierenden Persönlichkeit!

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Wer stark ist, muss auch gut sein

Astrid Lindgren
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Wer kenne sie nicht, die Frau mit den grandiosesten Kinderbucheinfällen: Astrid Lindgren. Sie schrieb vieles und sie ist definitiv die Queen der Kinderbuchklassiker. Denke man nur mal an: Pippi, Michel, ...

Wer kenne sie nicht, die Frau mit den grandiosesten Kinderbucheinfällen: Astrid Lindgren. Sie schrieb vieles und sie ist definitiv die Queen der Kinderbuchklassiker. Denke man nur mal an: Pippi, Michel, Kalle Blomquist, Karlsson vom Dach und viele andere. Aber wie kam die Schwedin zum Schreiben?
Nun hat Susanne Lieder einen Roman über die biografischen Fakten ihres Lebens geschrieben. Nicht von Anfang bis Ende sondern besonders prägende Lebensabschnitte herausgegriffen. Es beleuchtet die Kombination aus Privatem, all die Herausforderungen, die sie meisterte sowie ihren Weg zur Schriftstellerin.
Nett geschrieben gibt es einen Einblick in das Leben der Astrid Lindgren und ist auch unterhaltsam, aber natürlich mit großen Lücken und viel Phantasie erdacht. Das sollte bei der Lektüre nicht vergessen werden.
Mir fehlte an der ein oder anderen Stelle die Tiefe, da es eher so dahin plätscherte, auch wenn die einschneidenden Momente genauso Teil der Geschichte wie die fröhlichen. Sie war eine große Verfechterin von Kinderrechten, was immerzu wieder Erwähnung findet, aber nur als Randnotiz. Schade, denn das hätte mich mehr interessiert als ihre vielfältigen Frauenfreundschaften.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Silvester – Kick off für ein Drama

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Gleich vorne weg: Aus meiner Sicht ist das kein „echter“ Thriller oder gar Krimi wie er angepriesen wird, auch den Klappentext fand ich leicht irreführend. Sprich, die hardcore Thriller- und Krimileser ...

Gleich vorne weg: Aus meiner Sicht ist das kein „echter“ Thriller oder gar Krimi wie er angepriesen wird, auch den Klappentext fand ich leicht irreführend. Sprich, die hardcore Thriller- und Krimileser werden enttäuscht sein und Leser:innen, die zwar gerne spannend lesen, aber lieber in die Beziehungsabgründe schauen entgeht hier ein gutes Buch.
Silvester. Wieder mal im Kreise derjenigen, die man ohnehin schon zu lange kennt und mit denen einem nicht mehr so viel zu verbinden scheint wie noch vor Jahren, aber aus alter Gewohnheit feiern die drei Freundinnen: Nina, Lollo und Marlena zusammen und mit den Ehemännern. Ninas Tochter Smilla und Lollos Tochter Jennifer feiern bei Nina & Frederik zu Hause. Und dann am nächsten Morgen ist die vordergründige Tragödie passiert: die 17jährige Jennifer ist verschwunden. Die Suche beginnt und vieles bröckelt. Nicht nur die Emotionen um die Gesuchte und die Ängste der Eltern. Die Nerven liegen blank und es kommt noch viel mehr ans Licht.
Aus meiner Sicht stehen in diesem Roman, ich schreibe bewusst Roman, die Freundschaften, die gemeinsame Zeit, das Nichtgesagte, die Geheimnisse, die Lügen und die daraus entstandenen Kluften im Mittelpunkt. Die Spannung baut sich auf, aber sehr sehr langsam, da der Fokus in der Tat auf den doch sehr unsympathischen Charakteren liegt. Ein Kammerspiel. Natürlich gibt es eine überraschende Auflösung, aber eben nicht ein MEGA BANG und das Buch kommt auch ohne Blut aus! Ich brauchte keines und war mit meinem Beobachtungsposten über dieser Dynamik zufrieden.
Vor allem auch, weil die Autorin Malin Stehn einen einnehmenden Schreibstil hat und wir selbst beim Lesen von den Protagonisten genervt sind, was aus meiner Sicht gewollt war. Sie lässt reihum Lollo, Frederick und Nina aus der Ich-Perspektive zu Wort kommen. Eine oft angewendete Technik, die aber hier ihre Wirkung vollends entfaltet!

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