Profilbild von Buecherhausen

Buecherhausen

Lesejury Star
offline

Buecherhausen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherhausen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2023

Nicht wirklich musikalisch…

Trau dich, kleine Maus!
0

Unter einem musikalischen Bilderbuch, wie es mir über einen Presseverteiler angeboten wurde, habe ich mir etwas anderes vorgestellt. "Trau dich, kleine Maus" von Marie-Luise Dingler & Jessica Marquardt ...

Unter einem musikalischen Bilderbuch, wie es mir über einen Presseverteiler angeboten wurde, habe ich mir etwas anderes vorgestellt. "Trau dich, kleine Maus" von Marie-Luise Dingler & Jessica Marquardt beschäftigt sich mit der Angst vor Auftritten. Davor, sich vor eine kleine oder auch größere Menge zu stellen und das eigene Können zu präsentieren. Musikalisch ist daran eigentlich nur die Thematik eines Auftritts als Flötistin vor einem Publikum. Die Umsetzung konnte mich im Ganzen leider nicht so recht überzeugen.

Die Autorin und die Illustratorin:

Marie-Luise Dingler absolvierte ihre solistische Ausbildung im Fach Violine. Parallel dazu gründete sie mit ihrem Bruder Christoph das Violinduo „The Twiolins“. Sie geben auf der ganzen Welt Konzerte. Im Corona-Lockdown veröffentlichte Marie ihr Debüt "Hurra, wir spielen ein Konzert". Kurz darauf folgte das zweite Bilderbuch von ihr: "Trau dich, kleine Maus".
Jessica Marquardt ist Illustratorin und Malerin. Sie zeichnet und entwirft für ganz unterschiedliche Medien. Ihre Aquarelle und Acrylgemälde stehen dabei im Zentrum ihrer Kunst.

Inhalt:

„Susi, eine flötenspielende Maus, wird von Igel und Eichhörnchen entdeckt. Sie kann wunderbar spielen, aber vor einem Auftritt hat sie so viel Angst, dass sie sich gleich wieder verkriecht. Da hat der Igel eine außergewöhnliche Idee! Kann er ihr helfen, ihre Angst zu überwinden? Wird Susi sich auf die große Bühne trauen?
Die Geschichte lädt Kinder dazu ein, über Ängste nachzudenken, sich diesen in kleinen Schritten zu nähern und auf die Kraft von Freundschaft und Musik zu vertrauen.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist eigentlich sehr süß. Vor einem weißen Hintergrund sehen wir drei Waldtiere, die Musik machen und großen Spaß daran haben. Der Abgesägte Baumstumpf ist allerdings jetzt nicht ganz nach meinem Geschmack, soll aber vermutlich als Bühne dienen.

Sprachlich ist der Text zwar gut verständlich, allerdings kam ich beim Vorlesen hin und wieder ins Stolpern. Ich lese viel vor und habe auch keine Probleme mit anspruchsvolleren Texten. Wenn es dann aber doch mehrfach holprig wird, dann ist meist ein Zeichen. Vor allem, wo es sich hier ja um ein musikalisches Bilderbuch handelt, in welchem auch der Lesefluss einem gewissen Rhythmus unterliegen sollte.

Die Zeichnungen sind okay. Sie haben uns nicht total vom Hocker gerissen, da die Charaktere oftmals ziemlich grummelig erscheinen, obwohl sie das in der Geschichte nicht unbedingt sind. Irgendwie sprang der Funke da nicht so recht über.

Wie bereits oben erwähnt ist das Buch auch nicht wirklich musikalisch. Nur weil es sich um ein Buch mit einem Konzert als Kontext handelt, ist das nicht musikalisch. Ich hätte mir hier eine rhythmischere Sprache gewünscht, oder vielleicht sogar etwas mit Noten und Liedern. Ich tue mich zwar selbst immer sehr schwer mit Noten, da ich nie ein Musikinstrument richtig zu spielen gelernt habe, einen Rhythmus kann ich aber dennoch daraus ablesen und so für ein wenig Schwung beim Vorlesen sorgen.

Auch die Lösung des Problems empfand ich als etwas zu einfach. Das entspricht nicht der Realität und könnte manchen Kindern auch suggerieren, das ihre eigene Angst ganz schnell zu überwinden ist. Klappt das dann nicht, sorgt es vielleicht bei dem ein oder anderen Kind für Traurigkeit und Frustration. In kleinen Schritten, wie es auf dem Klappentext geschrieben steht, passiert in dieser Geschichte gar nichts. Ein Auftritt und schwups kann die Maus vor Publikum musizieren.

"Trau dich, kleine Maus" ist ein gut gemeintes Bilderbuch, welches sich dem Thema Angst annehmen möchte. Allerdings hat es für mich doch ein paar zu viele Schwächen, als dass ich es uneingeschränkt empfehlen könnte. Es fehlt etwas an Tiefe, was die Ängste anbelangt und kommt zu leicht mit einer Lösung daher.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2022

Tolle Idee aber leider ermüdend umgesetzt.

Ash und die Welt der Schatten
0

Ich liebe es in Bücher voller Magie einzutauchen. Deswegen lese ich wohl auch fast nur noch Kinder- und Jugendbücher. "Ash und die Welt der Schatten" von Gesa Schwartz bietet eine interessante Welt, in ...

Ich liebe es in Bücher voller Magie einzutauchen. Deswegen lese ich wohl auch fast nur noch Kinder- und Jugendbücher. "Ash und die Welt der Schatten" von Gesa Schwartz bietet eine interessante Welt, in welcher die Schatten eines jeden zu eigenständigen Figuren werden, die noch dazu Magie wirken können. Der Plot verspricht ein spannende Handlung, allerdings konnte mich die Geschichte nicht wirklich erreichen und das Lesen gestaltete sich als etwas zäh.

Die Autorin:
Gesa Schwartz wurde 1980 in Stade geboren. Sie hat Deutsche Philologie, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache studiert. Ihr besonderes Interesse galt seit jeher dem Genre der Phantastik. Nach ihrem Abschluss begab sie sich auf eine einjährige Reise durch Europa auf den Spuren der alten Geschichtenerzähler. Für ihr Debüt "Grim. Das Siegel des Feuers" erhielt sie den Deutschen Phantastik Preis in der Sparte „Bestes deutschsprachiges Romandebüt“. Seither wurden ihre Bücher mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. Gesa Schwartz lebt mit ihrer Familie in Hamburg und schreibt am liebsten in ihrem Zirkuswagen.

Inhalt:
„Ash ist ein Schatten. Er lebt im magischen Prag unserer Welt und stiehlt den Menschen die Träume. Denn Träume sind in der Schattenwelt eine kostbare Währung. Sein Leben ändert sich schlagartig, als unter seinesgleichen eine rätselhafte Krankheit um sich greift. Ash geht dem nach und begegnet dabei der zwölfjährigen Lucy. Sie sucht nach ihrem Vater, einem Schattenjäger, dessen Verschwinden mit den mysteriösen Vorkommnissen zusammenhängt. Gemeinsam machen Lucy und Ash sich auf, um mit vereinten Kräften und viel Magie Lucys Vater zu finden und den Untergang ihrer Stadt zu verhindern …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover finde ich äußerst ansprechend, da es einen sofort einen Einblick in die magische Schattenwelt gibt. Ash, einer der beiden Hauptprotagonisten, scheint sein Handwerk zu verstehen und er bildet das Zentrum der Illustration. Leider fehlt mir hier ein wenig Lucy, die ebenso viel zur Geschichte beiträgt wie Ash. Auch der Titel lässt einen ja eher vermuten, dass Ash die Hauptperson ist. Doch die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Perspektiven beschrieben.

Im Prinzip hat die Autorin einige wirklich tolle Charaktere erschaffen. Fumi zum Beispiel ist ein witziger aber gleichzeitig treuer Begleiter und steht Ash stets zur Seite, selbst wenn er dabei seine eigenen Ängste überwinden muss. Für seine Freunde tut er alles und wird zu einer mutigen Kreatur. Ash hingegen wirkt zunächst oft etwas arrogant, dabei handelt es sich aber einfach nur um einen Selbstschutz, eine Mauer, die er sich errichtet hat, damit er nicht fühlen muss. Auch Lucy ist ein taffes Mädchen, wenn es drauf ankommt.

Die Welt der Schatten mit all ihren Richtlinien und physikalischen Gesetzen erschloss sich mir leider nicht so recht. Mir war nicht ganz klar, wie die Übergänge funktionieren und wo genau wir uns hin und wieder befinden, da Ash auch zwischen den Welten wechselt und oft in der uns bekannten Menschenwelt unterwegs ist. Auch wurde nicht klar warum Ash alles besser zu können scheint als andere. Manchmal wirkt er allmächtig und wieso er ohne Mensch leben kann, weiß ich bis zum Schluss nicht. Wie viel Magie hat Ash denn eigentlich? Sie scheint unendlich und vielseitig. Er hat immer seine Magie, um durch alle Probleme zu gelangen. Das nimmt der Story leider einen Großteil der Spannung. Als Leser weiß man schnell: Irgend einen Zauber hat er schon noch auf Lager, um sich der gefährlichen Situation zu entziehen.

Was es außerdem genau mit den magischen Dingen (wie den brennende Briefen) auf sich hat, bleibt ebenfalls offen. Zu viel wird lediglich angerissen, der Leser bekommt ständig nur kleine neue Brocken zugeworfen, was ziemlich unbefriedigend ist. Ich hätte mir mehr Hintergrundinformationen erhofft, dann wäre die Geschichte vielleicht greifbarer und ich wäre vielleicht doch noch in sie hineingesogen worden. So aber blieb ich ein Betrachter von außen und fieberte leider nur mäßig mit. Die Aufklärung am Schluss beantwortete mir leider auch nicht all meine Fragen.

"Ash und die Welt der Schatten" konnte mich leider nicht überzeugen. Die Idee ist wirklich spannend und die Geschichte birgt großes Potential. Dieses wird meiner Ansicht nach aber leider nicht ausgeschöpft. Einzelne Zusammenhänge bleiben bis zum Schluss undurchsichtig und das Worldbuilding ist nicht ausreichend. Zu viele Fragen bleiben offen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2022

Tolles Thema aber leider unglücklich umgesetzt.

Unsere Wälder
0

Der Verlag arsEdition gibt viele tolle Bücher und vor allem Sachbücher heraus. Ich habe schon einige Bücher des Verlags auf meinem Blog vorgestellt. Nun ist es aber tatsächlich zum ersten Mal passiert, ...

Der Verlag arsEdition gibt viele tolle Bücher und vor allem Sachbücher heraus. Ich habe schon einige Bücher des Verlags auf meinem Blog vorgestellt. Nun ist es aber tatsächlich zum ersten Mal passiert, dass mich ein Buch nicht überzeugen konnte. Und zwar handelt es sich hier um das Buch "Unsere Wälder – Warum der Wald in Gefahr ist und wie wir ihn schützen können" von Jess French und Alexander Mostov. Die Thematik ist aktuell und ich habe schon einiges dazu gelesen. Dieses Buch hier bietet zwar auch einige Informationen, allerdings werden sie unübersichtlich präsentiert und die farbliche Gestaltung erschwert oftmals das Lesen.

Die Autorin und der Illustrator:
Jess French hatte bereits früh eine große Affinität für ihre Umwelt. So verbrachte sie die Zeit ihrer Kindheit viel draußen und inspizierte die sie umgebene Natur im Detail. Sie wurde zu einer Expertin für wirbellose Tiere, Amphibien und Reptilien. Ihr Vaters züchtete außerdem exotische Insekten. Sie liebt Tiere und setzt sich für den Arten- und Umweltschutz ein. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin, arbeitet sie als Tierärztin und ist außerdem Moderatorin für den britischen Fernsehsender CBeebies. An Schulen unterrichtet sie naturbegeisterte Kinder zum Thema Natur und Naturschutz.
Alexander Mostov ist ein amerikanischer Illustrator. Seine Illustrationen wurden bereits von Google, Facebook und dem Columbus Museum of Art ausgestellt.

Inhalt:
„Wälder sind für das Leben auf der Erde lebenswichtig:
Wälder stellen den Sauerstoff bereit, den wir zum Atmen brauchen, sie tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei, versorgen uns Menschen mit Nahrung, Obdach und Medizin und stellen die Heimat für sehr viele Tiere und Pflanzen dar.
Derzeit werden auf der ganzen Welt Bäume und Wälder vernichtet!
Warum der Wald so wichtig ist, welche Ursachen und Auswirkungen die Entwaldung hat, an welchen Lösungen gearbeitet wird und was man selbst tun kann, wird alles in diesem Buch beschrieben.
Zusammen können wir die Welt verändern und unsere Wälder retten!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir recht gut, da man sofort weiß, worum es sich bei diesem Buch handelt. Rund herum um einen dicken Baumstamm sieht man einige Tiere und auch Menschen, die von jenem Baum abhängig sind. Der Titel prangt in gelber Farbe auffällig im Vordergrund, Darunter ein Schild, welches jenen von einer Demonstration gleicht, mit dem Untertitel und somit einer Spezifikation des Buchthemas. Die vielen Grüntöne spiegeln den Charakter des Waldes wider.

Wenn man das Buch aber dann von vorne bis hinten liest, stellt man sehr schnell fest, dass sich einige Teile wiederholen. Außerdem ist die Gliederung eher unklar. Es vermischen sich immer wieder Themen miteinander. Über die Illustrationen lässt sich sicherlich streiten. Für mich waren sie ein wenig zu spartanisch und sie sprachen mich leider kaum an.

Das Buch richtet sich im Ganzen ja an Kinder. Gleichzeitig wird aber über die Kinder gesprochen (Bsp. Klassenzimmer unter freiem Himmel S. 47). Wer ist denn nun also die Zielgruppe? Kinder, Erwachsene, alle gemeinsam? Während alle Themen eigentlich soweit ganz gut für Kinder verständlich beschrieben sind, gibt es aber auch Teile, die dann zu spezifisch sind. Was ist beispielsweise der Unterschied zwischen elektrischen und elektronischen Geräten? Das musste ich mir erst mal anschauen und es ist schon wirklich sehr physikalisch zu betrachten. Hier also unangebracht und auch überflüssig.

Die kleinen „Was wir tun können“ Kästen, die auf einigen Doppelseiten zu finden sind, verweisen leider nur auf andere Seiten. Man müsste also ständig blättern und suchen, würde man diesen Kästen folgen. Stattdessen wäre eine kleine stichpunkthafte Zusammenfassung oder vielleicht drei herausgepickte Punkte besser gewesen.

Wie bereits oben erwähnt, beinhaltet das Buch einige Informationen. Leider sind diese teilweise wirklich schlecht zu lesen. Entweder handelt es sich um eine sehr klein ausgewählte Schrift oder aber die Schrift ist auf dunklem Hintergrund und somit schlecht lesbar. Manchmal trifft sogar beides zusammen zu. So war das Lesen oftmals leider sehr anstrengend und ermüdend und für Kinder (vor allem leseschwache Kinder) einfach unpassend.

"Unsere Wälder – Warum der Wald in Gefahr ist und wie wir ihn schützen können" konnte mich also leider nicht überzeugen. Die Informationen sind zu wirr, zu ungeordnet aufbereitet. Die ständigen Verweise auf andere Seiten des Buchs störten den Lesefluss und erzeugten bei mir nicht den Wunsch dort hinzublättern. Es gibt da definitiv bessere Bücher zum Thema.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.07.2022

Schöne Idee, aber nicht wirklich fesselnd…

Die Geister der Pandora Pickwick
0

Die Bewertung des Buches welche ich euch heute vorstellen möchte, fällt mir etwas schwer. Ich habe "Die Geister der Pandora Pickwick" von Christina Wolff gemeinsam mit meiner Tochter gelesen und im Grund ...

Die Bewertung des Buches welche ich euch heute vorstellen möchte, fällt mir etwas schwer. Ich habe "Die Geister der Pandora Pickwick" von Christina Wolff gemeinsam mit meiner Tochter gelesen und im Grund war die Story genau das, was wir sehr gerne lesen. Allerdings stieg meine Tochter ab circa Seite 150 aus und ich hab es auch eher aus Pflichtgefühl weiter gelesen und auch ein bisschen, weil ich wissen wollte, worauf das alles nun überhaupt hinauslaufen wird. Ihr seht, ich bin gespaltener Meinung.

Die Autorin und die Illustratorin:
Christina Wolff studierte Germanistik, Geschichte und Soziologie und ist seither Grundschullehrerin. 2018 bekam sie das Kinder- und Jugendbuchstipendium der Niedersächsischen Literaturkommission und 2020 erschien ist erster Kinderroman Die Magier von Paris. Christina Wolff lebt mit ihrer Familie in Hannover.
Florentine Prechtel (geboren 1965 ) entwickelte bereits früh ihre Leidenschaft für das Malen. So studierte sie später Grafik-Design und Malerei. Inzwischen illustriert sie Kinderbücher und probiert immer wieder neue Techniken. Florentine Prechtel lebt mit ihrer Familie in Freiburg.

Inhalt:
„Willkommen im Pandora’s Antiques!
Nirgendwo fühlt sich Fanny so wohl wie in dem Antiquitätenladen ihrer Tante Harriet, dem Pandora’s Antiques. Wie wunderbar, dass sie die Sommerferien dort verbringen darf! Doch schnell merkt Fannny: Im Laden stimmt etwas nicht. Dinge verschwinden, gerade abgewischte Möbel stauben innerhalb von Sekunden wieder ein, und nachts ist ein ohrenbetäubendes Rumpeln und Poltern zu hören. Harriet tut so, als wäre das alles völlig normal. Doch Fanny ahnt, dass ihre Tante ihr etwas verschweigt – genau wie bei der Frage, wer eigentlich Fannys leibliche Eltern sind …“

Kritik und Fazit:
Das Cover ist wirklich wunderschön und richtig magisch und geheimnisvoll. Fanny steht dort in einem Raum voller alter Möbel und anderer antiken Dinge. Über ihren Händen sind Nebelschwaden zu sehen und alles ist von einem schnörkeligen Durchgang umgeben, an dessen oberen Rand bekannte Londoner Gebäude zu sehen sind. Dabei ist alles in Grün- und Blautönen gehalten, während sich der Titel in einem kräftigen Orange hervorhebt.

Die vier großen, doppelseitigen Illustrationen im Buch sind auch äußerst gut gelungen uns setzen einige Episoden super in Szene. Sie sind in schwarz-weiß gehalten und im Stil des Covers.

Christina Wolff hat einen gut verständlichen und flüssigen Schreibstil, allerdings konnte uns die Story und das Voranschreiten nicht so richtig an das Buch fesseln. Wir haben einige Wochen gebraucht, um zu Seite 150 anzulangen, als meine Tochter den Wunsch äußerte, das Buch abzubrechen, sodass ich die letzten 100 Seiten alleine zu Ende gelesen habe. Und ich kann zumindest sagen, dass in den letzten Seiten die Geschichte dann wirklich gut Fahrt aufkommt, und endlich klar wird, worauf alles hinauslaufen wird. Da man aber zuvor die meiste Zeit recht planlos den kleineren Abenteuern der Hauptprotagonistin beiwohnt, braucht man etwas Durchhaltevermögen, wenn man zum wirklich spannenden Teil vordringen will.

Auch ein paar Fragen blieben bei uns offen. Wieso bringt Alastair Fanny immer wieder in Gefahr? Wie gelangen Gegenstände oder Essen in die Geisterwelt, wo die Geister doch nur das, was sie bei ihrem Tod an ihrem Körper tragen, mit in die Geisterwelt nehmen? Wieso können sie Gegenstände der realen Welt nicht anfassen, aber dennoch auf Gegenständen wie einer Hutablage Platz nehmen? Wie entscheidet es sich, dass ein Toter zum Geist wird oder völlig verschwindet? Hier gerät das vorliegende World Building leider an seine Grenzen und auch dies wird sicherlich der Grund sein, warum wir einfach nicht komplett in diese Story eintauchen konnten.

Fanny ist die meiste Zeit (zumindest in den ersten 150 Seiten) alleine unterwegs und ich glaube, das ist auch der Grund, weshalb man nicht so richtig mitfiebert. Es fehlt etwas an Interaktion um mehr Charakter-Building zu erzeugen. Fanny ist zwar sympathisch, aber wirklich viel erfährt man von ihr als Person nicht. Hat sie keine Freunde? Wie verläuft ihr Leben außerhalb der Ferien?

"Die Geister der Pandora Pickwick" bleibt durch fehlendes World Building leider etwas oberflächlich und langatmig. Auch die Charaktere sind blass gezeichnet. Es entstehen zu viele Fragen, die unbeantwortet bleiben. Lange tappt man im Dunkeln, was genau der Kern der Story sein soll. Deshalb kann ich das Buch leider nicht wirklich empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2022

Leider etwas zäh.

Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor
0

"Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor" von Ruth Rahlff erzählt eine Geschichte in einem spannenden und sicherlich atemberaubend schönem Setting. Leider konnten mich weder die Protagonisten, noch die ...

"Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor" von Ruth Rahlff erzählt eine Geschichte in einem spannenden und sicherlich atemberaubend schönem Setting. Leider konnten mich weder die Protagonisten, noch die Story wirklich in ihren Bann ziehen. Die Geschichte ging nur schleppend voran und schien sich immer wieder im Kreis zu drehen, sodass ich kein rundes Leseerlebnis hatte. Schade, denn die Idee birgt wirklich großes Potenzial.

Die Autorin:
Ruth Rahlff arbeitete in jungen Jahren in der Buchhandlung ihres Onkels und absolvierte später eine Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin. Sie arbeitete in einem großen sowie in einem kleinen Verlag als Lektorin. Seit 2004 ist sie freie Autorin. Sie schreibt Geschichten für Kinder und Jugendliche.

Inhalt:
„Ruby kann es nicht fassen: Ausgerechnet in Redmoor Garden wird sie die Sommerferien verbringen! Die Schönheit des geheimnisvollen Gartens zieht sie sofort in ihren Bann, besonders, da sie immer wieder fasziniert Eulen beobachtet, die in dem uralten Baumbestand leben. Doch Redmoor ist weit mehr als nur das romantische Paradies aus ihrer Vorstellung. Die jahrelang verwilderten Gartenteile werden ihr zunehmend unheimlich und wenig später kommt es zu unerklärlichen Angriffen der Eulen. Schnell werden Stimmen laut, die Maßnahmen gegen die Wildvögel verlangen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Kann Ruby das Rätsel um die Eulen lösen?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir gut. Es ist, als schauen wir den Mond durch das Blätterdach hindurch an und eine Eule schwingt sich zu uns herab. Im Mond ist der Titel gut sichtbar in verschnörkelter Schreibschrift zu lesen. Alles ist in harmonischen Brauntönen gehalten und die Nacht ist zum Greifen nah.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar gut verständlich, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass einzelne Beschreibungen – besonders die der Gefühle der Protagonisten – bildhafter und somit emotionaler in die Handlung eingeflochten worden wären. Es gibt da einen Fachbegriff, der das ganz gut auf den Punkt bringt: „Show, don’t tell“. Und genau das hätte ich mir mehr gewünscht. Auch die recht kurzen einzelnen Episoden waren mir zu sprunghaft und wenig flüssig. Ich hatte das Gefühl, dass ein Ereignis auf das andere folgt, ohne das es wirklich zu Ende erzählt wurde.

Hin und wieder kam es auch vor, dass die Reihenfolge der Ereignisse unnötig hin und her springt. Zuerst ist Ruby im Museum und informiert sich über Eulen. Was sie dort in Erfahrung bringt, wird aber nicht gleich beschrieben, sondern erst als Rückblick erzählt, kurz nachdem sie das Museum wieder verlassen hat. Für mich sind das unnötige Rückblicke, die Unruhe in die Geschichte bringen und den Fluss der Ereignisse stören.

Zudem konnte ich mit Ruby und Paul nicht wirklich warm werden, da beide einfach zu unreif sind und miteinander stets in Streitereien enden. Auch die vielen Fragen, die sich Ruby stellt, werden meines Erachtens zu leicht zur Seite geschoben. Zum Einen könnte Ruby einige Personen befragen, was sie manchmal tut, sich dann aber mit halben Antworten zufrieden gibt. Gleichzeitig sind wir im Zeitalter des Internet, in welchem wir in ein paar Minuten einiges an Informationen bekommen können. Doch entweder denkt Ruby nur daran, wenn sie gerade im Funkloch sitzt, oder es gerät in Vergessenheit, obwohl Ruby abends zu Hause ist und doch eigentlich den Kopf frei dafür haben müsste. Das war mir alles zu gestellt und unnötig in die Länge gezogen.

Das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz bietet sich für die Geschichte eigentlich gut an und wird auch hier und da angerissen. Allerdings habe ich mir gerade mit dem besonderen Setting diesbezüglich mehr erhofft. Sodass selbst das etwas unterging.

"Eulennacht – In den Bäumen von Redmoor" war leider eine eher zähe Lektüre, durch welche ich mich ein wenig zwingen musste. Gleichzeitig machten die Charaktere kaum eine Entwicklung durch, waren mir zu unreif und zu streitlustig. Erst gegen Ende der Story kam etwas Fahrt auf und die Protagonisten arbeiteten etwas mehr zusammen, sodass man endlich ein wenig mitfiebern konnte. Ich kann das Buch also leider nicht so recht empfehlen. Die Idee ist gut, die Umsetzung konnte mich aber leider nicht überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere