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Veröffentlicht am 23.12.2022

True-Crime mit Gänsehautfaktor

Das Prinzip Mord
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True Crime Stories haben mich bisher schon immer nachhaltig beeindruckt und so war ich sehr gespannt auf "Das Prinzip Mord", in dem die beiden Autoren David Sarno und Sascha Lapp fünfzehn wahre Verbrechen ...

True Crime Stories haben mich bisher schon immer nachhaltig beeindruckt und so war ich sehr gespannt auf "Das Prinzip Mord", in dem die beiden Autoren David Sarno und Sascha Lapp fünfzehn wahre Verbrechen aufbereitet haben und Einblick in die jeweiligen Ermittlungsarbeiten gewähren.

Es handelt sich um wirklich schockierende Fälle, die mich das eine ums andere Mal fassungslos zurückgelassen haben. So werden Leichen verscharrt und nur ein Zufall bringt sie wieder ans Tageslicht, oder es handelt sich um Opfer, die vom Täter aus reiner Willkür getötet wurden, da sie gerade Lust darauf hatten, ein Menschenleben auszuschütten. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen, dass hier weniger die blutrünstigen Taten im Vordergrund standen, sondern die expliziten Ermittlungsarbeiten. Es war wirklich faszinierend zu verfolgen, mit welcher Hartnäckigkeit einige Ermittler das Ziel verfolgen, das Verbrechen aufzuklären und die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Auch die Weiterentwicklung der Möglichkeiten in der Spurenauswertung, macht Hoffnung, das viele bisher ungesühnte Taten, doch noch aufgeklärt werden können und die Opfer und deren Angehörigen Gerechtigkeit erfahren.

Oftmals fühlte ich mich in der Berichterstattung an die weit bekannte Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" erinnert, die wohl jeder schon einmal gesehen hat. Die sehr gute Aufbereitung der Fälle findet auch hier im Buch statt und das ständige Wissen, dass es sich um reale Ereignisse handelt verleiht dem Ganzen einen zusätzlichen Schauer. Hierzu tragen sicherlich auch die zahlreichen Fotografien bei, die den Originalakten entnommen wurden und die Geschehnisse noch realer erscheinen lassen.

Insgesamt ist "Das Prinzip Mord" für mich ein mehr als beeindruckendes Buch, welches Original-Verbrechen sachlich und trotzdem ergreifend wiedergibt und somit einen sehr guten Einblick in die manchmal doch sehr nervenaufreibende Polizeiarbeit gewährt. Das Autoren-Duo gelingt es die Fälle auf wenigen Seiten ausführlich darzustellen und erzeugt neben dem Schrecken der kaltblütigen Taten auch die Hoffnung auf gute und vor allem immer effektivere Aufklärungsarbeit, die vielleicht einige Täter von ihren Verbrechen abschrecken. Ein aus meiner Sicht sehr lesenswertes Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Packender und tiefgehender Kriminalroman

Tief am Grund des Sees
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Noch immer von seinem letzten dramatischen Fall gezeichnet, bekommt es Kommissar Sito nun mit einem Vermisstenfall zu tun. Es ist eine junge fünfköpfige Familie verschwunden. Eine freiwillige Flucht aus ...

Noch immer von seinem letzten dramatischen Fall gezeichnet, bekommt es Kommissar Sito nun mit einem Vermisstenfall zu tun. Es ist eine junge fünfköpfige Familie verschwunden. Eine freiwillige Flucht aus dem normalen gesellschaftlichen Leben oder eine Entführung? Die Ermittlungen kommen zunächst nur schleppend voran, zumal ein Leiche, die aus dem Rhein geborgen wird, für zusätzliche Arbeit sorgt. Die Spuren führen dann aber in Richtung des Reichbürger-Milieus und sorgen somit auch noch für politischen Sprengstoff. Ein Fall der immer komplexer zu werden scheint und Kommissar Sito mit seinem Team mehr als fordert, da es für die vermisste Familie vielleicht um jede Minute geht...

"Tief am Grunde des Sees" ist mittlerweile der fünfte Band um den sympathischen Kommissar Sito vom Bodensee. Die vorherigen Fälle konnten mich bereits alle begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in das aktuelle Werk gestartet bin. Die Autorin Tina Schlegel erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt tiefgründigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich von den ersten Seiten an wieder fesseln konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden der jungen Familie zu Beginn des Buches klassisch und gut aufgebaut und über die weitgreifenden Ermittlungsarbeiten aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine immer komplexere Geschichte, die von der Autorin sehr clever aufgebaut und umgesetzt wurde. Das fulminante Finale rundet das Buch dann mit einer sehr gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Tief am Grund des Sees" für mich die mehr als gelungene Fortsetzung einer tollen und packenden Krimi-Reihe, die mich mit interessanten Protagonisten, deren Weiterentwicklung zum Gelingen der Serie beiträgt, spannenden Fällen und dem Erzähltalent der Autorin vollkommen überzeugt. Ich freue mich auf noch hoffentlich viele Fälle für Kommissar Sito und sein Team. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Die Leidenschaft der Musik

Melodie des Bösen
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Der Ermittler Julien Vioric fühlt sich an einen alten Fall erinnert, den er vor einigen Jahren nicht aufklären konnte, als ein herausgetrenntes Herz am Grab von Frederic Chopin gefunden wird. Auch damals ...

Der Ermittler Julien Vioric fühlt sich an einen alten Fall erinnert, den er vor einigen Jahren nicht aufklären konnte, als ein herausgetrenntes Herz am Grab von Frederic Chopin gefunden wird. Auch damals spielte ein herausgetrenntes Herz eine entscheidende Rolle und die vermisste Frau konnte nie gefunden werden. Stehen die beiden Taten trotz der großen zeitlichen Differenz in Verbindung? Das aktuelle Opfer wird kurze Zeit später gefunden und führt Julien in die Welt der Musik. Der Tote war ein äußerst hoffnungsvolles Pianisten-Talent, welches sich aber von der klassischen Musik lossagen wollte. Julien ahnt, dass es nicht bei dem einen Mord bleiben wird, so dass es zu einem Wettlauf mit der Zeit wird...

Schon der erste Band "Stadt der Mörder" um den sympathischen Ermittler im Paris der Goldenen Zwanziger konnte mich in den Bann ziehen, so dass ich mit viel Vorfreude und auch einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin. Die Autorin Britta Habekost erzählt die Geschichte wieder in einem bildreichen und sehr schön zu lesenden Schreibstil, der hervorragend zu den Geschehnisse der damaligen Zeit passt und diese auch lebendig vor Augen führt. Sie sorgt für enorm viel Atmosphäre, die schon zuweilen sehr düster ist, aber damit auch sehr gut zur Geschichte passt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des Herzens und des ersten Opfers gut aufgebaut und ohne viel Wert auf spektakuläre Situationen über die bewegenden Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir die Weiterentwicklung der Protagonisten und der Einbezug des Jazzes, der zur damaligen Zeit noch ein wenig verrufen war sowie des vorherrschenden Rassismus, der hier gefühlvoll und authentisch wirkend in das Ganze eingewoben wird.

Insgesamt ist ""Melodie des Bösen" für mich ein rundum gelungener historischer Kriminalroman, der mich mit einer spannenden Geschichte, einem gut recherchierten historischen Hintergrund und dem Erzähltalent der Autorin überzeugt hat. Ich freue mich auf weitere Fälle für Julien Vioric, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Toller 3. Fall für Frederike Stier

Tod auf der Kokerei
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Frederike Stier hat ihren Beruf als Kommissarin zwar bereits an den Nagel gehängt, aber als die Leiche der Tochter eines alten Freundes gefunden wird, macht sie sich für ihn dennoch auf die Suche nach ...

Frederike Stier hat ihren Beruf als Kommissarin zwar bereits an den Nagel gehängt, aber als die Leiche der Tochter eines alten Freundes gefunden wird, macht sie sich für ihn dennoch auf die Suche nach einem möglichen Täter. Die Polizei vermutet einen Suizid, denn die junge Frau wird mit Beruhigungsmitteln betäubt in einem Schwimmbecken auf dem Zechengelände Zollverein gefunden, äußere Verletzungsmerkmale konnten auch nicht festgestellt werden. Frederike wird aber von ihren kriminalistischen Instinkten angetrieben, um die Hintergründe des Todes ans Tageslicht zu bringen. Sie stößt auch auf einige Ungereimtheiten und plötzlich ergeben sich einige Verdächtige, die für einen potentiellen Täter durchaus in Frage kämen...

"Tod auf der Kokerei" ist mittlerweile der dritte Band um die engagierte und nicht immer ganz einfache Ermittlerin Frederike Stier. Der Autor Thomas Salzmann erzählt die Geschichte wieder in seinem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in das charaktervolle Ruhrgebiete entführte. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit dem Auffinden der jungen Frau klassisch aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten der unermüdlichen Hauptprotagonistin auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Anzahl der Verdächtigen schraubt sich im Verlauf weiterhoch, was dem Leser oder die Leserin immer wieder die Möglichkeit gibt, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft oder Tathintergründe anzustellen. So entwickelt sich eine vom Autor sehr clever konzipierte Geschichte, die im fulminanten Finale mit einer gut nachvollziehbaren und spannenden Auflösung gelungen abgeschlossen wird.

Insgesamt ist "Tod auf der Kokerei" die für mich gelungene Fortsetzung einer tolle Krimi-Reihe, die mit einer extravaganten und zugleich sympathischen Ermittlerin, dem Charme des Ruhrgebiets und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Äußerst spannender Kriminalroman aus der Schweiz

Wer hat Heidi getötet?
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Kommissar Andreas Auer ist nach seinem letzten Fall noch immer suspendiert. Er findet Gefallen an den Arbeiten auf einem Bergbauernhof und begleitet die beste Kuh des Hauses auf einen Beauty-Contest, welcher ...

Kommissar Andreas Auer ist nach seinem letzten Fall noch immer suspendiert. Er findet Gefallen an den Arbeiten auf einem Bergbauernhof und begleitet die beste Kuh des Hauses auf einen Beauty-Contest, welcher auch noch erfolgreich verläuft. Kurze Zeit später wird allerdings eine andere Kuh des Bauern brutal getötet und der Bauer Antoine ahnt, wer dafür verantwortlich ist. Er fährt wutentbrannt zu ihm und liefert sich eine Schlägerei mit ihm, am nächsten Tag wird der Mann aber tot aufgefunden und Antoine verhaftet. Andreas Auer nimmt trotz Verbot seines Vorgesetzten privat die Ermittlungen auf und versucht die Unschuld seines Freundes zu beweisen.

"Wer hat Heidi getötet?" ist der zweite Band um den charismatischen Ermittler Andreas Auer. Ich bin mit diesem Band in die Reihe gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Marc Voltenauer erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen Schreibstil und sorgt mit den vielen kurzen Kapiteln für ein zusätzliches Tempo im Buch. Der Spannungsbogen wird ein wenig gemächlich aufgebaut, aber dann im weiteren Verlauf auf ein sehr hohes Niveau gehoben. Es entwickelt sich ein immer komplexer wirkender Fall, der die Volle Konzentration beim Lesen einfordert und bis zum fulminanten Finale alle Fragen offen hält. Sehr gut gefallen haben mir der wohldosierte Lokalkolorit, der dem Ganzen einen besonderen Charme verlieh und die interessante sowie ausführliche Charakterisierung der Protagonisten, die für entsprechende Tiefe sorgte.

Insgesamt ist "Wer hat Heidi getötet?" ein aus meiner Sicht rundum gelungener Kriminalroman, der mich voll in den Bann ziehen konnte und sich mit zunehmender Handlung als absoluter Page-Turner erwies. Ich hoffe, dass Andreas Auer in folgenden Bänden noch oft die Möglichkeit erhält, sein Talent als Ermittler unter Beweis zu stellen. Ein wirklich tolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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