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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2022

Spannendes Buch zum Thema Spionage

EAST. Welt ohne Seele
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Vorab muss hier gesagt werden, dass das Buch Ende der 90er Jahre geschrieben wurde, was heißt, der Leser sollte sich ein wenig in diese Zeit hineinversetzten, wenn er damals gelebt hat. Einige Vorgehensweisen ...

Vorab muss hier gesagt werden, dass das Buch Ende der 90er Jahre geschrieben wurde, was heißt, der Leser sollte sich ein wenig in diese Zeit hineinversetzten, wenn er damals gelebt hat. Einige Vorgehensweisen könnten uns heute nämlich ein wenig langwierig und weniger actionreich vorkommen, die Zeiten ändern sich bekanntermaßen. Ich weiß jetzt nicht, ob das damit zusammenhing, der Schreibstil war jedoch gut, nur manchmal eben ein wenig in die Länge gezogen. Um das objektiver eburteilen zu können, müsste ich noch ein zwei weitere Bücher vom Autor lesen, damit ich mir eine vollkommenere Meinung bilden kann. 

Es handelt sich hierbei um eine Spionagegeschichte, die in die Zeit des Kalten Krieges gehört, wo man niemandem trauen konnte. Ein spannendes Buch, manchmal jedoch mit sehr historischen Fakten. CIA Europol und der russischer Nachfolger des KGB sind hier die wahren Protagonisten. Der von Schicksal tief getroffene Agent Jan Jordi Kazanski versucht in Krakau jemanden ausfindig zu machen, der unter dem Decknamen »Die Witwe« agiert. Dabei gerät er in einen Strudel von illegalen Machenschaften in der korrupten Unterwelt. Wird die gute Seite am Ende siegen können? Ich konnte leider nicht sehr einfach mit dem Protagonisten warm werden und auch bei der Nebenprotagonistin Xenia hatte ich so meine Probleme. Auch sie blieb mir recht unpersönlich aber vielleciht ist das bei diesem Genre auch üblich. Die Reserche war aber sehr detailreich und realistisch und man lernt aus dieser Zeit so einiges dazu.

Für Fans des Autors sicherlich ein guter Nachfolger, für Erstlinge vielleich nicht die beste Wahl zum Einstieg. Trotzdem würde ich die Oxen Reihe bei Gelegenheit gerne lesen, oder vielleicht als Hörbuch wählen.

Veröffentlicht am 05.09.2022

Eine anschauliche, gut geschriebene und atmosphärische Geschichte

Todesflattern
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Nach dem Vorgänger Vogelgrab, den ich leider nicht geschafft habe zu lesen, ist Todesflattern nun der Nachfolger mit und um der ehemaligen FBI Profilerin Reni Fisher, die aufgrund der schrecklichen und ...

Nach dem Vorgänger Vogelgrab, den ich leider nicht geschafft habe zu lesen, ist Todesflattern nun der Nachfolger mit und um der ehemaligen FBI Profilerin Reni Fisher, die aufgrund der schrecklichen und verheerenden Ereignisse des ersten Banes vorerst beurlaubt wurde. Das Besondere an dieser Hauptprotagonistin ist die Tatsache, dass sie die Tochter eines Serienmörders ist, was der Geschichte einen interessanten Aspekt verleiht.
Mit Detective Daniel Ellis versucht sie diesmal einen neuen Vermisstenfall aufzuklären bei dem drei junge Wanderer verschwunden sind und ihr Führer ermordet wurde. Einziger Anhaltspunkt: ein mysteriöses Video mit brutalen Szenen des Geschehens. Die Ermittlungen scheinen ins Leere zu laufen doch Reni gibt nicht auf und ist überzeugt den Fall lösen zu können. Wird sie es schaffen zusammen mit Daniel die Vermissten zu finden bevor es zu spät ist?
Nach und nach erfährt der Leser Details über die Gründe des Täters und den Zweck der Entführung und Reni erfasst mit ihren scharfen detektivischen Fähigkeiten die Dringlichkeit der Lage sofort. Denn wenn es eine Chance gibt diese Mädchen lebend zu finden müssen die beiden Ermittler schnell und konsequent agieren.
Dieser Kriminalroman von Anne Frasier hat mir sehr gut gefallen. Es gibt viele clevere und überraschende Wendungen in der Geschichte und das Tempo drosselt auf keiner Seite. Wie gesagt, ist dies das zweite Buch der Reihe aber sie kann ohne Probleme als eigenständiges Buch gelesen werden, wobei ich aber doch empfehlen würde von erstem Band zu beginnen um die Insider Informationen der Protagonisten im Detail zu kennen.
Alles in allem eine anschauliche, gut geschriebene und atmosphärische Geschichte, die ich sehr gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 03.09.2022

Fesselnd und bewegend

Der Sturm
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Kieran Elliot kehrt nach zwölf Jaren in seinen Heimatort zurück, auf der australischen Insel Tasmanien. Nach einem tragischen Unfall, der sich damals inmitten eines furchtbaren Sturms ereignete und in ...

Kieran Elliot kehrt nach zwölf Jaren in seinen Heimatort zurück, auf der australischen Insel Tasmanien. Nach einem tragischen Unfall, der sich damals inmitten eines furchtbaren Sturms ereignete und in dem drei Menschen sterben mussten verließ Kieran als Schuldiger den Ort. Er erhofft sich nun ein neuen leben zu starten, zumal er Frau und Kind hat, doch kaum ist er zurück, wird am Strand die Leiche einer jungen Kunststudentin gefunden. Plötzlich brechen die alten Wunden wieder auf, da das Geschehen direkt an das Vergangene erinnert denn auch vor zwölf Jahren verschwand ein junges Mädchen an diesem Strand und wurde nie gefunden. Alles hängt mit dem großen Sturm zusammen und nun hat endlich die Stunde der Wahrheit geschlagen und dabei kommen Lügen, Intrigen und Geheimnisse ans Licht, die besser verborgen bleiben sollten.
Ich kannte die Autorin bislang nicht und fand den Schreibstil recht packend obwohl die Geschehnisse nicht sehr schnell vorangingen. Es ist eher der schleichende aber immerzu aufwühlende und mitreißende Thrill, der den Leser das Buch nicht aus den Hand nehmen lässt.
Die Figuren sind gut herausgearbeitet und einige der Protagonisten wie der an Demenz erkrankte Vater von Kiernan wurden sehr einfuhlsam geschildert. Generell nimmt sich die Autorin viel Zeit die Personen einzeln vorzustellen, für manche mag dies etwas langatmig erscheinen.
Was mich jedoch am meisten fasziniert hat war nicht so sehr die an sich recht solide Auflösung, sondern die ergreifende Beschreibungen der Landschaften, des wilden Ozeans und der rauen Küstengegend.
Ein guter Anlass auch mit den anderen Bücher der Autorin zu beginnen.

Veröffentlicht am 02.08.2022

Eine andere Mafiageschichte

Die Familie
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Das Cover hat mich zuerst angesprochen: zwei Frauen in alten Pullovern - sogar ohne Gesichter - und der Titel in Godfather-Schrift. Mafia-Bücher der alten Schule machen Spaß, und sind heutzutage eh rar ...

Das Cover hat mich zuerst angesprochen: zwei Frauen in alten Pullovern - sogar ohne Gesichter - und der Titel in Godfather-Schrift. Mafia-Bücher der alten Schule machen Spaß, und sind heutzutage eh rar gesät.
Nichtsdestotrotz ist dieser einer der besten historischen Romane des Jahres.
Antonia und Sofia wachsen zusammen auf; ihre Väter sind beide Mafiosi, und ihre Häuser teilen sich eine Wand. Nicht nur, dass sie von frühester Kindheit bei Familienfesten zusammengewürfelt werden, sie werden auch in der Grundschule von ihren Mitschülern ausgegrenzt, da der Ruf ihrer Familien ihnen vorausgeeilt ist, und so sind sie einige Jahre lang die einzige Option für den jeweils anderen. Aber das ist genug.
Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1928 und endet im Jahr 1948. Wir begleiten die Mädchen durch ihre Kindheit, ihre Jugend und bis in ihre frühen Erwachsenenjahre. Anfangs sind ihre Väter beste Freunde, bis Carlos, Antonias Vater, anfängt abzusahnen, sich heimlich einen Notgroschen anlegt, in der Hoffnung, mit seiner kleinen Familie weit weg einen Neuanfang zu machen, eine ehrliche Arbeit zu finden und die Familie hinter sich zu lassen. Sein Diebstahl wird natürlich entdeckt und er verschwindet; Joey, Sofias Vater, wird befördert und soll sich um die Witwe und die Tochter von Carlos kümmern. Auf diese Weise wird uns von Anfang an klar und deutlich vor Augen geführt, dass es sich um ein hässliches, gewalttätiges Geschäft handelt. In der Anmerkung der Autorin heißt es, sie wolle die seltsame Art und Weise aufzeigen, in der Gewalt und Liebe koexistieren können, und das tut sie und noch mehr.
Diejenigen Leser, die eine Mafiageschichte voller Verfolgungsjagden, Schießereien und Intrigen suchen, tun gut daran, woanders zu suchen. Natürlich finden wir diese Dinge vor allem in der zweiten Hälfte, aber der Fokus der Geschichte liegt ganz auf Sofia und Antonia. Während der Schauplatz wichtig ist - und gut gemacht -, steht und fällt das Vermögen der Erzählung mit der Entwicklung der Charaktere, und Krupitsky macht das richtig. Diese Frauen werden für mich so real, dass ich gegen Ende, wenn eine ominöse Vorahnung darauf hindeutet, dass verheerende Ereignisse bevorstehen, das Buch beiseite legte, es für einen halben Tag unterbrach und grübelte.
Nichtsdestotrotz ist dies ein knallhartes Buch von einem knallharten neuen Talent, und Naomi Krupitsky beweist, dass sie eine Power Autorin ist, mit der man eine gute Wahl trifft.

Veröffentlicht am 02.08.2022

Guter skandinavischer Krimi

Sturmrot
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Eine Art von Büchern, die ich liebe, sind skandinavische Krimis, und Sturmrot von Tove Alsterdal hat mich auf so vielen Ebenen überzeugt. Ich liebte den Schauplatz, ich liebte das Geheimnis, und ich liebte ...

Eine Art von Büchern, die ich liebe, sind skandinavische Krimis, und Sturmrot von Tove Alsterdal hat mich auf so vielen Ebenen überzeugt. Ich liebte den Schauplatz, ich liebte das Geheimnis, und ich liebte Eira! Es gibt in diesem Buch verschiedene Perspektiven, aber Eira war bei weitem meine Lieblingsfigur, und ich bin wirklich begeistert, dass dies der Beginn einer Serie ist. Es war eine ziemlich düstere Lektüre, düster und verstörend, genau so wie ich meine Krimis mag. Es ist eine gelungene Mischung aus Krimi, Mystery und polizeilichem Verfahren, und es hat mir sehr gut gefallen, wie das Leben von Eira in die ganze Geschichte eingeflossen ist. Ich muss allerdings anmerken, dass es hier jede Menge Vergewaltigungswarnungen geben wird, und es gibt einen Teil, der besonders schwer zu lesen war, obwohl er nicht in der Gegenwartsform spielt. Die einzelnen Charaktere sind sehr vielschichtig, und ich war beeindruckt von der Art und Weise, wie Alsterdal sie geschrieben hat. Die Übersetzung darüber hinaus war einwandfrei, und nichts wirkte zusammenhanglos oder verwirrend.
Die Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart hat mir sehr gut gefallen, und obwohl es sich um einen langsamen Aufbau handelt, war es nie langweilig. Die Geschichte nimmt im Laufe des Buches immer mehr an Fahrt auf, und ich fand, dass sie den Ton dafür angibt, was für ein Charakter Eira sein wird. Das Ende hat mich völlig überrascht, was immer ein Pluspunkt ist, und ich war während des gesamten Buches voll dabei. Wenn Sie ein Fan von Polizeiverfahren und Krimis sind, insbesondere von skandinavischen, können Sie mit diesem Buch nichts falsch machen.