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Veröffentlicht am 20.02.2023

Informativ und fesselnd

Ginsterhöhe
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1919 kehrt Albert Lintermann aus dem Krieg in sein Heimatdorf Wollseifen in der Eifel zurück. Sein bester Freund ist gefallen, er selbst ist im Gesicht durch Granatsplitter furchtbar entstellt. Seine ...


1919 kehrt Albert Lintermann aus dem Krieg in sein Heimatdorf Wollseifen in der Eifel zurück. Sein bester Freund ist gefallen, er selbst ist im Gesicht durch Granatsplitter furchtbar entstellt. Seine Frau Bertha kann ihn nur mit Grausen ansehen. Doch Albert ist keiner der aufgibt, voller Elan packt er die Arbeit auf dem elterlichen Bauernhof wieder an, setzt auf Modernisierungen und spielt mit dem Gedanken auf eine plastische Gesichtsoperation bei einem bekannten Kölner Chirurgen. Als Leser begleiten wir ihn und weitere Bewohner des Dorfes bei den Veränderungen während der 1920er bis zum Ende des 2. Weltkrieges.

1930 macht auch der politische Wandel vor dem Dorf nicht halt, Johann Meller, der Zugezogene, hat schon lange das Parteiabzeichen. Als Wollseifen auserkoren wird für den Bau der Ordensburg Vogelsang, rückt das Dorf ins Rampenlicht, was diesem schlussendlich zum Verhängnis wird, was aber noch keiner ahnt. Viele im Dorf freuen sich am Anfang über die gutbezahlte Arbeit beim Bau, andere sehen die Veränderungen des Dorfes, die damit einherschreitet, mit Sorgen. Auch der zweite Weltkrieg verändert das Dorfleben wieder radikal.

Anna-Maria Caspari hat es verstanden dem Dorf Leben einzuhauchen. Wollseifen und Vogelsang hat es wirklich gegeben, die Figuren sind allerdings fiktiv. Die Autorin hat es vor allem geschaft alles so darzustellen, dass man sich die damalige Zeit und das Leben in einem Dorf bildlich vorstellen kann und mitfühlen kann. Ein fesselnder und informativer Auftakt der Trilogie um den Untergang eines ganzen Dorfes. Dadurch, dass nicht alles fiktiv ist, sondern geschichtliche Ereignisse nur "Gesichter" bekommen haben, macht das ganze noch interessanter und bewegender. Dank Karte und Fotos im Klappeninnenteil, sowie einem informativen Nachwort wird Fiktion und Realität auch getrennt. Ginsterhöhe ist ein fesselnder historischer Familienroman, bei dem es neben Liebe, Glück und Leid, Gemeinschaft und Gegensätze, Krieg und Frieden auch um das alltägliche Leben und Schaffen geht.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Mörderjagd auf dem Brunngrieser Volksfest

Prost, auf die Gaukler
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Wer ist auch ein Fan der Reihe um Hauptkommissar Tischler? Dies ist bereits der 6. Fall und diesmal gibt's ein Opfer auf dem Brunngrieser Volksfest. Der Volksmusiksänger Ron Goldinger wird mit einer Pfeil ...

Wer ist auch ein Fan der Reihe um Hauptkommissar Tischler? Dies ist bereits der 6. Fall und diesmal gibt's ein Opfer auf dem Brunngrieser Volksfest. Der Volksmusiksänger Ron Goldinger wird mit einer Pfeil einer Armbrust erschossen. Tischler und sein Kollege Felix Fink ermitteln und tappen lange im Dunkeln.

Jeder Fall ist in sich abgeschlossen, aber mit gefällt es, dass auch das private Leben der Kommissare sich (weiter) entwickelt und andere Figuren aus Brunngries immer wieder in den Krimis auftauchen, wie alte Bekannte eben. Ob Tereza, der Ferstl, der Automechaniker Franz Steiner, Frau Kneidinger oder eben Dackel Resi. Die Dackeldame spielt in diesem Band sogar an vorderster Front mit, da Tischler sie in Obhut nehmen muss. Ich liebe die humorvollen Szenen, die amüsanten Gespräche, aber auch die Art und Weise, wie die Ermittlungen vonstatten gehen. Diese stehen auch diesmal - so finde ich fast- etwas mehr im Vordergrund. Aber dennoch, es gibt wieder einen Mordfall und diesmal ist der Schauplatz das Volksfest und das Milieu eines B-Promis. Hier erhascht man einen guten Blick hinter die glänzende Fassade. Man trifft als Leser dabei auf so einige, die als Verdächtige in Frage kommen und kann also fleißig miträtseln. Der Provinzkrimi (so bezeichnet ihn der Autor/Verlag) hat Mal wieder für einige humorvolle, interessante und abwechslungsreiche Lesestunden gesorgt.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

fängt langsam an, aber dann sehr sehr spannend

Das College
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Sehr fesselnd! Habe mitgerätselt und mich total in die Irre führen lassen. Ein toller Plot, der mit wechselnden Handlungssträngen zwischen "davor" und "danach" eine spannende Geschichte erzählt, die mich ...

Sehr fesselnd! Habe mitgerätselt und mich total in die Irre führen lassen. Ein toller Plot, der mit wechselnden Handlungssträngen zwischen "davor" und "danach" eine spannende Geschichte erzählt, die mich mitgerissen hat. Psychologisch sehr raffiniert konstruiert! Nach und nach lernt man die verschiedenen Figuren kennen, man weiß nie mehr als die Protagonistin Hannah, begibt sich mit ihr auf Spurensuche und erfährt aus ihrer Sicht nach und nach die ganze Vorgeschichte. Die Autorin baut öfters Cliffhanger ein, so dass man die Kapitel einfach weiterlesen mus. Die Spannungskurve, die am Anfang zwar noch relativ flach ist, steigert sich von Seite zu Seite und am Ende gibt es einen absoluten Showdown. Es fühlte sich an wie ein Spaziergang, der sich über eine Achterbahnfahrt (an Gefühlen) in ein atemloses Wettrennen mit ungewissem Ausgang gewandelt hat und unterwegs noch für einige Überraschungen gesorgt hat. Ich mochte den Schreibstil und die Erzählweise der Autorin sehr, alles wirkte so real und lebendig, so vorstellbar und nachvollziehbar. Man fühlte sich mitgenommen und mitten im Geschehen. Ich konnte mitfiebern und hatte beim Lesen alles förmlich vor Augen, vor allem konnte ich mitfühlen.

z͟u͟m͟ I͟n͟h͟a͟l͟t͟: Hannahs Mitbewohnerin April wird ermordet, der Täter ist schnell gefasst, auch Dank Hannahs Aussagen. Seit dem Tag ist für Hannah nichts mehr wie vorher. Die alte Clique zerbrochen. Zehn Jahre später stirbt der vermeintliche Mörder. Sein Tod löst bei Hannah ein Wechselbad der Gefühle aus und eine Flut an Erinnerungen, die sie jahrelang zu verdrängen versucht hat. War wirklich alles so, wie sie immer geglaubt hat? War Neville Aprils Mörder? Sie beginnt nachzuforschen und je näher sie der Wahrheit kommt, desto gefährlichee wird es für sie und vor allem auch für ihr ungeborenes Kind.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Raffiniert in Szene gesetzter neuer Fall

Wintersonne
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Auch der fünfte Fall der Kopenhagen Serie um die Kommissare Annette Werner und Jeppe Kørner hat mich wieder sehr gefesselt, obwohl so einiges anders ist als in den vorhergehenden Bänden. Zum einen natürlich, ...

Auch der fünfte Fall der Kopenhagen Serie um die Kommissare Annette Werner und Jeppe Kørner hat mich wieder sehr gefesselt, obwohl so einiges anders ist als in den vorhergehenden Bänden. Zum einen natürlich, weil Jeppe eigentlich nicht mehr aktiv im Polizeidienst ist, sondern nach seiner Trennung als Waldarbeiter auf Bornholm versucht seinen Kopf frei zu bekommen. Trotzdem mischt auch er in diesem Fall gewaltig mit, denn in Kopenhagen wird die Hälfte einer Leiche gefunden und die Ermittlungen führen zufällig nach Bornholm. Dort befindet sich gerade auch Esther de Laurenti, um Nachforschungen für ein Buchprojekt anzustellen. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, das auch die alten Briefe, die sie sichtet, zeigen, dass in dem aktuellen Fall die Vergangenheit eine große Rolle spielt. Katrine Engberg hat mit den zitierten Briefen ein neues Stilmittel gefunden, was hervorragend zu dieser Geschichte passt und auf eine ganz natürlich wirkende Art die Vergangenheit ans Tageslicht befördert und einigen Protagonsiten so dramaturgisch ins Rampenlicht rückt und ihnen dabei auch noch Konturen gibt.

Katrine Engberg hat in ihrem Roman ein dichtes Netz an familiären und freundschaftlichen Banden geknüpft, bei denen es sich am Ende zeigt, dass es einen Punkt gab, an dem alles aus dem Ruder lief.
Es herrscht hier keine andauernde nervenkitzelnde Spannung, aber eine unterschwellige Gefahr spürt man während des ganzen Lesens. Zudem hat man die gesamte Szenerie jeweils vor Augen. Am Ende kommt es zu einem regelrechten Show-Down, bei dem ich das Buch erst nach dem Ende aus der Hand legen konnte.
Wintersonne ist vielleicht nicht der spannendste Thriller aus der Reihe, aber derjenige, der mit wechselnden Sichtweisen zwischen den nun so unterschiedlich agierenden Kommissaren Werner und Kørner und den geschickt eingestreuten Briefen, am raffiniertesten aufgestellt wurde und bei der mich so einige Spuren auf falsche Fährten geführt haben, denn ich habe fließig mitgerätselt. Auch wenn ich manche Entwicklungen/Auflösungen erraten konnte, war ich trotzallem lange auf dem Holzweg und am Ende überrascht, dabei war doch alles so logisch!

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Bezaubernde Weihnahtsgeschichte

Auf tapsigen Pfoten ins Glück
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Jana ist eine begnadete Glaskünstlerin und liebt ihren Beruf und die Kunstwerke, die sie erschafft. Als in ihrem Geschäft eingebrochen wird,darin viele ihrer Werke zerstört wurden und sie anschließend ...

Jana ist eine begnadete Glaskünstlerin und liebt ihren Beruf und die Kunstwerke, die sie erschafft. Als in ihrem Geschäft eingebrochen wird,darin viele ihrer Werke zerstört wurden und sie anschließend noch weitere Drohungen erhält, engagiert sie den Privatdetektiv Oliver Jones .Immer an dessen Seite ist sein Hund Scottie. Anfangs ist Jana skeptisch, ob die beiden, die so gar nicht in ihr Leben zu passen scheinen, die richtige Wahl sind. Doch ihre Skepsis wird schnell von Gefühlen verdräng. Allerdings macht Oliver ihr schnell klar, dass für ihn eine feste Beziehung niemals in Frage kommt. Ob Santa Claus ihren Weihnachtswunsch erfüllen kann?

Alle Jahre wieder bezaubern Petra SchiersWeihnachtsroman mit vielen gleichbleibenden Hauptkomponenten, die in diesen auftauchen: ein Hund, das Karussell auf dem Weihnachtsmarkt, eine fesselnde und verzwickte Liebesgeschichte, sowie Santa Claus und seine Elfen als Wunscherfüller.

Auch in ihrem aktuellen Roman sind diese wieder Teil des Erfolgsrezeptes für eine romantische Geschichte in der Weihnachtszeit, diesmal sogar noch ergänzt mit einer spannenden Geschichte um einen unbekannten Täter, der immer aggressiver wird. So konnte ich gleich doppelt mitfiebern. Die Geschichte von Jana und Oliver ist wieder authentisch und fesselnd. Wechselnde Sichtweisen lieẞen mich tief in ihre Gefühlswelt der Hauptdarsteller eintauchen. Zudem habe ich mich wieder sehr gefreut, dass auch die "altbekannten" Paare aus den vorherigen Romanen auftauchten.

Egal ob Jana oder Oliver, ob Freunde, Verwandte, oder sonstige Figuren, die hier auftauchen, die Autorin schafft es, sie authentisch, natürlich und mit Herz auszustatten. Die Geschichte strahlt eine große Wärme aus, auch wenn hier einige Dinge passieren, die das Leben der Protagonisten ins Wanken bringen und damit Spannung in das Lesevergnügen. Auch die eingeschobenen Sequenzen von Santa Claus und den Gedanken des Hundes Scottie geben dem Ganzen eine märchenhafte Note. Die Bettszenen im Roman waren mir etwas zu detailiert, hier habe ich aber einfach ein wenig die Zeilen überflogen.

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