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Veröffentlicht am 22.03.2023

Familie mal anders

Familie to go
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Das bunte, farbenfrohe Cover (neue Version) von „Familie to go“ macht direkt Lust darauf, diese ungewöhnliche Liebesgeschichte zu lesen. Im Buch geht es um Laura, deren Mann verstorben ist. Ihr sehnlichster ...

Das bunte, farbenfrohe Cover (neue Version) von „Familie to go“ macht direkt Lust darauf, diese ungewöhnliche Liebesgeschichte zu lesen. Im Buch geht es um Laura, deren Mann verstorben ist. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, ein Baby zu bekommen, das auch die Gene ihres Mannes hat. Deshalb wendet sie sich kurzerhand an dessen Bruder Moritz und bittet ihn um eine Samenspende, im Tausch gegen ihr gesamtes Vermögen. Moritz lehnt rundheraus ab, aber Laura lässt nicht locker und setzt sich hartnäckig für ihren Wunsch ein.

Dadurch, dass die Autorin abwechselnd aus der Perspektive der beiden Hauptpersonen berichtet, hat man als Leser einen guten Überblick über das Geschehen. Moritz kommt als sympathischer Typ rüber, der viel für seine Familie tut, seine Autowerkstatt mit Engagement führt und einen tollen Hund namens Korken hat. Korken habe ich gleich ins Herz geschlossen, zu ihm gibt es ein paar schöne Anekdoten im Buch. Leider erfährt man zur Vergangenheit von Laura relativ wenig, dazu hätte ich mir mehr Infos gewünscht. So war ihr Verhalten an manchen Stellen für mich nicht ganz nachvollziehbar. Dafür spielt die Vergangenheit von Moritz` Familie eine große Rolle.

Der Spannungsaufbau ist gelungen, es wird recht schnell klar, dass es ein Geheimnis gibt, dessen Auflösung dann aber für mich doch recht überraschend kam. Das Geschehen war bis zum Schluss spannend. Besonders gut gefallen haben mir der bildhafte Schreibstil, der einen sofort in das Geschehen eintauchen lässt und die gelungenen Dialoge. Ich empfehle diese humorvolle Liebesgeschichte gerne weiter. Man darf sich von den zunächst etwas ungewöhnlich anmutenden Umständen nicht abschrecken lassen.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Zum Lachen und zum Weinen

Storchenherzen
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Das Cover der „Storchenherzen“ gefällt mir sehr gut. Es ist mit den Störchen, Blättern und Blumen wunderschön illustriert. Ich hatte aufgrund des lieblichen Designs mit einer Liebesgeschichte gerechnet, ...

Das Cover der „Storchenherzen“ gefällt mir sehr gut. Es ist mit den Störchen, Blättern und Blumen wunderschön illustriert. Ich hatte aufgrund des lieblichen Designs mit einer Liebesgeschichte gerechnet, tatsächlich steht im Buch aber der Alltag der beiden Hebammen Helga und Madita mit all seinen Höhen und Tiefen im Vordergrund. Die Autorin berichtet abwechselnd aus der Perspektive der beiden.

Leider bin ich mit den beiden Hauptpersonen nicht so recht warm geworden. Helga wird schroff und kurz angebunden dargestellt, während Madita als ewiger Sonnenschein durchs Leben tanzt. Mir war das Verhalten von beiden etwas zu extrem und hat mich zwischendurch mit den Augen rollen lassen. Hier wäre aus meiner Sicht etwas weniger mehr gewesen. Dagegen sind die Schilderungen aus dem Berufsalltag der beiden der Autorin sehr gut gelungen. Es gelingt ihr, sowohl die schönen als auch die traurigen Momente einzufangen und den Leser mitzunehmen. Das Buch hat mich sowohl zum Schmunzeln als auch zum Weinen gebracht und die Schilderungen waren sehr lebhaft.

Das Ende ist gut gelungen, doch dann geht es im Buch nahtlos weiter mit einem Auszug aus dem 1. Kapitel des Folgeromans „Storchenherzen lieben wild“. Dadurch ist der weitere Verlauf der Geschichte wieder völlig offen. Mit den Gedanken einer Hebamme zum Schluss wird nochmal die Wichtigkeit dieses Berufsstands hervorgehoben. Trotz meiner Kritikpunkte ist es eine tolle Geschichte, die auf die Probleme von Hebammen aufmerksam macht und dem Leser Einblicke in deren Alltag gibt.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Zwischen Tradition und Moderne

Bissle Spätzle, Habibi?
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Das Cover des Romans ist sehr schön gestaltet. Die Haptik ist super angenehm und der mit glänzenden Buchstaben hervorgehobene Titel macht das Buch zu einem Blickfang. In der Geschichte begleiten wir Amaya, ...

Das Cover des Romans ist sehr schön gestaltet. Die Haptik ist super angenehm und der mit glänzenden Buchstaben hervorgehobene Titel macht das Buch zu einem Blickfang. In der Geschichte begleiten wir Amaya, die 30 Jahre alt und noch nicht verheiratet ist. Das sorgt in ihrer marokkanischen Familie für Besorgnis, weshalb ihre Mutter und ihre Schwester auf Minder einen Mann für sie suchen. Ismael entpuppt sich als „Heiratsmaterial“, aber leider springt der Funke bei beiden nicht über. Dann lernt Amaya den besten Freund von Ismael kennen und beide sind hin und weg.

Nach ungefähr einem Drittel der Geschichte folgt ein Zeitsprung von einem Jahr. Das fand ich schade, da das Kennenlernen von Amaya und Daniel im weiteren Verlauf des Buchs nur ganz kurz thematisiert wird. Im Mittelpunkt steht das Leben von Amaya zwischen zwei Kulturen. Die Autorin schildert die Unterschiede eindrücklich und unterhaltsam. Der Schreibstil ist sehr eingängig, ich war sofort Teil der Geschichte und habe von Anfang an mit Amaya mitgefiebert. Besonders gut hat mir ihre beste Freundin Klara gefallen. Sie kommt sehr sympathisch rüber und ist immer für Amaya da. Neben der Liebesgeschichte sind auch die Beziehungen von Amaya zu ihrer Familie, ihren Freunden und Kollegen ein Bestandteil des Buchs. Es macht Spaß, das Geschehen zu verfolgen.

Immer wieder sind Kapitel mit Rückblenden in die Vergangenheit von Amaya eingebaut. Dadurch hatte ich ein besseres Verständnis für ihr Verhalten, das vor allem gegen Ende der Geschichte aus meiner Sicht etwas gewöhnungsbedürftig war. Besonders gut gefallen hat mir der Epilog, der einen kleinen Ausblick in die Zukunft bietet und den Roman abrundet. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es jedem, der eine unterhaltsame Geschichte mit Einblicken in andere Kulturen sucht, wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Fesselnd erzählte Lebensgeschichte

Alle Farben meines Lebens
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Das Cover ist sehr bunt mit verschiedenen Farbklecksen gestaltet und unterstreicht damit den Titel „Alle Farben meines Lebens“. Leider scheint im Klappentext ein Fehler unterlaufen zu sein. Zumindest in ...

Das Cover ist sehr bunt mit verschiedenen Farbklecksen gestaltet und unterstreicht damit den Titel „Alle Farben meines Lebens“. Leider scheint im Klappentext ein Fehler unterlaufen zu sein. Zumindest in meiner Ausgabe ist darin von Violet die Rede, diese kommt in der Geschichte allerdings nicht vor. Im Buch geht es um Alice, die seit ihrem achten Lebensjahr die Auren ihrer Mitmenschen sehen kann. Die Leser begleiten sie durch ihr ganzes Leben hindurch, in dem sie nach und nach lernt, mit dieser besonderen Begabung zu leben.

Die Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt und ich konnte den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen. Einige Stationen im Leben von Alice werden sehr ausführlich beschrieben, andere kommen dagegen nur kurz zur Sprache. Immer wieder gibt es Zeitsprünge. Bei mir hat das den Lesefluss nicht gestört. Wenn man das Buch über einen längeren Zeitraum liest, könnte das aber etwas verwirrend sein. Insbesondere, da ab und zu auch Rückblicke in die Vergangenheit eingebaut sind, bei denen nur aufgrund der Geschehnisse klar wird, dass diese in einer früheren Zeit spielen.

Obwohl der Roman aus der Perspektive von Alice erzählt wird, habe ich mich eher als Beobachterin der gesamten Geschichte gefühlt. Vermutlich auch, weil man als Leser durch die episodenhafte Erzählung teilweise nur erahnen kann, was in der Zwischenzeit passiert ist. Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend und interessant. Es ist aus meiner Sicht eine lesenswerte Lektüre für alle, die sich für Geschichten über Menschen mit besonderen Begabungen und ungewöhnlichen Lebenswegen mit Höhen und Tiefen begeistern.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

(K)eine Liebesgeschichte

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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Das Buch beginnt mit einer Hochzeit, bei der Harriet als Fotografin tätig ist und bei der der Bräutigam sich im letzten Moment davonmacht. Kurze Zeit später macht ihr Lebensgefährte Jon ihr vor seiner ...

Das Buch beginnt mit einer Hochzeit, bei der Harriet als Fotografin tätig ist und bei der der Bräutigam sich im letzten Moment davonmacht. Kurze Zeit später macht ihr Lebensgefährte Jon ihr vor seiner Familie einen Heiratsantrag. Daraufhin wird Harriet klar, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen sein kann. Diese beiden Szenen sind Schlüsselerlebnisse für den weiteren Verlauf der Geschichte, in der sowohl die Vergangenheit von Harriett als auch von Cal sehr viel Raum einnimmt. Wer einen klassischen Liebesroman erwartet, wird nach dieser Lektüre enttäuscht sein. Denn nach einem locker-leichten Beginn im gewohnt mitreißenden Schreibstil von Mhairi McFarlane, der einen sofort in die Geschichte eintauchen lässt, wird es ernst.

Immer deutlicher kommt zu Tage, dass Harriet in der Vergangenheit Opfer einer toxischen Beziehung wurde. Das wirkt sich immer mehr in ihre Gegenwart aus und die Aufarbeitung der Geschehnisse nimmt sehr viel Raum ein. Die Liebesgeschichte von Cal und Harriet ist nur Nebensache. Ich hatte einen typischen Liebesroman erwartet und bin deshalb von den Ereignissen etwas überrascht worden. Die Autorin widmet sich dem Thema psychischer Missbrauch und verpackt dieses gekonnt in die Geschichte. Allerdings ist es dadurch meiner Meinung nach kein Liebesroman mehr. Das Buch ist gut geschrieben und sehr lesenswert, wenn man die Lektüre mit der richtigen Erwartungshaltung beginnt.

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