Katz- und Mausspiel
Schere, Stein, PapierInhalt: In der Ehe von Adam und Amelia kriselt es. Als sie ein Wochenende in den schottischen Highlands gewinnen, nehmen sie es als letzte Chance, ihre Ehe zu retten. Doch in der zu einem Ferienhaus umgebauten ...
Inhalt: In der Ehe von Adam und Amelia kriselt es. Als sie ein Wochenende in den schottischen Highlands gewinnen, nehmen sie es als letzte Chance, ihre Ehe zu retten. Doch in der zu einem Ferienhaus umgebauten Kapelle geschehen merkwürdige und unheimliche Dinge und bald möchten sie nur noch von dort fliehen …
Meine Meinung: Alice Feeney erzählt ihre Geschichte aus den Perspektiven von Adam, Amelia und Robin. Zwischen den Kapiteln gibt es noch Briefe, die Adams Frau in jedem Jahr an ihren Hochzeitstag geschrieben hat und die Rückblicke auf die zehn Jahre ihrer Ehe sind. Allerdings hat sie diese Briefe nie abgeschickt.
Leider war mir keiner der Charaktere besonders sympathisch. Adam ist gesichtsblind, er kann Personen nur an ihrer Kleidung, Körperform, Frisur oder Geruch erkennen, Gesichter sieht er nur verschwommen. Er ist Drehbuchautor und geht voll in seiner Arbeit auf. Amelia hat außer ihrem Mann keine Freunde oder Bekannte und arbeitet in einem Tierheim. Robin wohnt in der Nähe der alten Kapelle und ist zunächst schwer einzuschätzen. Ihre Rolle wird erst später deutlich.
Durch die relativ kurzen Kapitel und schnellen Perspektivwechsel lässt sich das Buch schnell lesen und man bekommt Einblicke in die Handlungen und Gedanken der Charaktere, was zunächst etwas verwirrend ist, denn man weiß überhaupt nicht, wem man trauen kann und wer hier wem Übles will. Ein subtiles Katz- und Mausspiel beginnt und ein Entkommen scheint unmöglich. Die unheimliche Kapelle, sowie die tief verschneiten Highlands tragen zusätzlich zur düsteren und beklemmenden Atmosphäre bei.
Der Schreibstil von Alice Feeney ist flüssig und sie hat ein tolles Setting für einen Thriller gewählt. Trotzdem hat mich das Buch zuerst nicht so richtig gepackt. Vor allem die Briefe fand ich etwas zäh und sie störten meinen Lesefluss. Doch wie sich später zeigt, sind die Briefe wichtig und sollten aufmerksam gelesen werden. Nach dem etwas langgezogenen Beginn steigt die Spannung kontinuierlich und fesselte mich immer mehr an das Buch.
Ich hatte zwar irgendwann schon einen bestimmten Verdacht (der sich später auch bewahrheitet hat), doch die komplette - leider etwas zu absurde - Auflösung hat mich dann doch völlig überrascht.
Fazit: Ein düsterer Thriller mit einigen unerwarteten Wendungen und einem tollen Setting, aber leider unsympathischen Charakteren.