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Veröffentlicht am 24.03.2023

Informativ und unterhaltend

Deutsche Geschichte in 100 Zitaten
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Bereits der Titel des Buches macht neugierig: ist es möglich zweitausend Jahre "deutsche" Geschichte in nur einhundert Zitate zu packen?
Christoph Marx hat eine Auswahl an berühmten (und auch weniger ...

Bereits der Titel des Buches macht neugierig: ist es möglich zweitausend Jahre "deutsche" Geschichte in nur einhundert Zitate zu packen?
Christoph Marx hat eine Auswahl an berühmten (und auch weniger bekannten) Zitaten getroffen und sie in ihrem historischen Zusammenhang kommentiert. Sie reichen von der Germanen- bis in die Neuzeit und sind in chronologischer Reihenfolge in acht Abschnitte unterteilt. Jedem dieser Kapitel ist ein sehr kurzer geschichtlicher Überblick vorangestellt, in dem der Autor auf eine wirklich eingängige, für jeden Leser gut verständliche Art die wichtigsten historischen Fakten und Daten zusammenfasst. Auch jedem der „geflügelten Worte" schließt er eine knappe Erklärung an.
Lobend zu erwähnen sind die Illustrationen und vor allem die Kapitel-einleitenden Vignetten, die das technische Know-How des jeweiligen Zeitalters anhand der charakteristischen Transportmittel illustrieren.
Der solide Halbleineneinband und das Cover mit Porträts berühmter Persönlichkeiten tragen ebenfalls wesentlich zu dem positiven äußeren Eindruck bei.
Obwohl die Schwierigkeit bei einem solchen Vorhaben vermutlich in der Auswahl der Zitate besteht, ist Christoph Marx hier ein, wie ich finde, repräsentativer Querschnitt gelungen.
Gleichzeitig informativ und unterhaltend, bietet dieser kurze Ausflug in die Geschichte alle Voraussetzungen, um ein breites Publikum anzusprechen.


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Veröffentlicht am 01.02.2023

Seelensammler und Tupilak

Die Polidoris (Bd. 1)
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Als ihre Eltern von einer Tiefsee-Expedition nicht zurückkehren, kommen Roberta und die Zwillinge Petronella und Pellegrino in die Obhut ihrer Großeltern, in dem kleinen Ort Tildrum. Schon sehr bald erleben ...

Als ihre Eltern von einer Tiefsee-Expedition nicht zurückkehren, kommen Roberta und die Zwillinge Petronella und Pellegrino in die Obhut ihrer Großeltern, in dem kleinen Ort Tildrum. Schon sehr bald erleben die Geschwister, dass die alte Villa mit Namen „Polidorium“, die nun ihr Zuhause sein soll, so einige dunkle Geheimnisse birgt. Hier existiert nicht nur das Beerdigungsinstitut von Großvater Pernell, sondern auch ein „Museum der Toten“. Exponate wie eine doppelköpfige geschnitzte Figur oder ein Schneckenhorn als „Seelensammler" verbergen obskure Eigenschaften. Ob es den Kindern gelingt, Licht in die mysteriösen Begebenheiten im Haus zu bringen?
Es ist eine mitreißende, dynamische Geschichte, die Anja Fislage hier erzählt. In leicht zu lesendem, gehobenem Schreibstil werden Themen wie Freundschaft, Liebe, Mut und Tod angesprochen. Gemeinsam mit den jungen Protagonisten lässt sie ihre Leser die mysteriösen Vorfälle in dem Haus erkunden - nach dem Wahlspruch der Polidori-Familie: „Angst bändigen, beobachten, Schlüsse ziehen und handeln“. Mit unerwarteten Wendungen gelingt es der Autorin, den Leser bis zum Ende des Buches in Atem zu halten und immer wieder die Spannung ansteigen zu lassen.
Die zahlreichen ausdrucksvollen Bilder und aparten Vignetten der Illustratorin Verena Wugeditsch tragen zum Grusel-Erlebnis bei; alle Darstellungen sind passend in schlichtem Schwarz-weiß gehalten. Originell finde ich die als Bildergalerie gestalteten Vor- bzw. Nachsatzblätter, die einen guten Eindruck der handelnden Personen wiedergeben.
Eine wirklich packende Lektüre für alle jungen Leser, die es aufregend mögen!

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Nicht vollständiger Verzicht ...

Beinahe vegan
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… sondern eine Reduktion tierischer Lebensmittel in der täglichen Ernährung ist Thema des Buchs „Beinahe vegan, 90% pflanzlich - 100% nachhaltig“. Wer also nach einem sanften Einstieg sucht, sein gewohntes ...

… sondern eine Reduktion tierischer Lebensmittel in der täglichen Ernährung ist Thema des Buchs „Beinahe vegan, 90% pflanzlich - 100% nachhaltig“. Wer also nach einem sanften Einstieg sucht, sein gewohntes Essverhalten umzustellen und es gesünder, pflanzlicher und nachhaltiger zu gestalten, dem sei Martin Kintrups Kochbuch empfohlen.
In sieben Kapiteln finden sich leckere, gut nachkochbare Gerichte. Vom gesunden Frühstück über Hauptgerichte, Salate und Suppen bis zu Desserts gibt der Autor zahlreiche Anregungen zu (fast) veganen Speisen, mit zusätzlichen Tipps, wie das Essen komplett vegan gekocht werden kann. Alle Rezepte sind wirklich gut erklärt und mit vielen appetitanregenden Fotos versehen. Kintrups Anleitungen zu selbstgemachten Brotaufstrichen finde ich ebenso hilfreich wie seine Hinweise, wie ich den Geschmack, der normalerweise von Fleisch bzw. Käse positiv beeinflusst wird, durch pflanzliche Zutaten erreichen kann. Vor allem der Parmesanersatz hat mich neugierig gemacht.
Meine Erfahrung mit dem Buch „Beinahe vegan“: es motiviert zum Umdenken und macht den Einstieg in die Umstellung leicht; denn der Konsument wird nicht dazu angehalten, vollständig auf die gewohnten Fleisch und Milchprodukte zu verzichten, sondern kann seinen Bedarf nach und nach reduzieren. Alle Rezepte schmecken auch mit weniger Fleisch bzw. Käse - oder eben auch ganz ohne!

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Mit Herz und Magie

Eine Weihnachtsmaus namens Miika
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Dass „Käse das Beste ist, was einem passieren kann“ schnappt das noch namenlose jüngste Kind einer riesigen Mäusefamilie als Weisheit von älteren Geschwistern auf und beschließt, sein Glück in der gefährlichen ...

Dass „Käse das Beste ist, was einem passieren kann“ schnappt das noch namenlose jüngste Kind einer riesigen Mäusefamilie als Weisheit von älteren Geschwistern auf und beschließt, sein Glück in der gefährlichen Welt außerhalb seines düsteren, engen Baumlochs zu suchen. Nach einer einsamen, hungrigen Zeit hat es das Glück einen menschlichen Freund zu finden, der ihm einen Namen und Schutz gibt. Gemeinsam erreichen Nicolas und Miika den im hohen Norden gelegenen Ort Wichtelgrund und beschließen, hier in Gesellschaft der Wichtel, Rentiere und Elfen zu leben. Alles könnte nun gut sein; doch Miika wünscht sich sehnlichst einen Freund, der, wie er, eine Maus ist. Als er eines Tages das Mäusemädchen Künna trifft, versucht er mit allen Mitteln, diese Bekanntschaft zu erhalten und ihre Wünsche zu erfüllen. So lässt er sich zu einem spektakulären Käsediebstahl im Tal der Trolle verführen, bei dem eine gute Portion Magie imSpiel ist. Allerdings bringt er damit auch die Bewohner von Wichtelgrund in Gefahr …
Auf unterhaltsame Weise verknüpft Matt Haig Themen, die nicht nur kleine Mäuse bewegen: etwa das Bedürfnis, einer Gruppe anzugehören, eine Heimat zu haben; damit verbunden der Wunsch nach Freundschaft und das Bemühen, diese zu erhalten. Auch die nicht leichte Aufgabe aufrichtig zu sein und den Mut aufzubringen, eigene Fehler einzugestehen, versteht Haig auf spannende Weise in Miikas abenteuerliche Geschichte einzuflechten.
Ebenso humorvoll und warmherzig wie die Geschichte geschrieben ist, versteht Rufus Beck es, sie in gesprochene Sprache umzusetzen. Die kleinen Zuhörer lauschen gebannt, wenn Beck als Vorleser Künna die Kühne provozierend fragen lässt: „Bist du ein Feigling oder bist du eine Maus?" oder einen gruseligen Troll-Gesang anstimmt.
Am Ende lernen die kleinen Zuhörer, dass es vielleicht doch noch Besseres auf der Welt gibt als Käse …

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Mit Herz und Humor

Clarice Bean und die Weihnachtswichtel
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Weihnachten ohne weihnachtlichen Geist? Das ist für Clarice Bean einfach undenkbar. Und so bemüht sie sich nach Kräften, ihn „bloß nicht davonschweben zu lassen". Sie bastelt Weihnachtskarten, überlegt ...


Weihnachten ohne weihnachtlichen Geist? Das ist für Clarice Bean einfach undenkbar. Und so bemüht sie sich nach Kräften, ihn „bloß nicht davonschweben zu lassen". Sie bastelt Weihnachtskarten, überlegt sich passende Geschenke und versucht überall zu helfen. Doch trotz guten Willens und ernsthaften Anstrengungen passiert manches Missgeschick...
Lauren Child, eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen Großbritanniens, lässt uns aus Kindersicht miterleben, wie die Vorweihnachtszeit in Clarices Familie abläuft. „Zwölf Tage Weihnachten“ ist Clarices Lieblingslied, und in zwölf Kapiteln schildert sie äußerst lebendig die etwas chaotischen Tage und ihre Gedanken dazu.
Die liebevoll-ironisch erzählten Episoden werden begleitet von ebenso fröhlichen großformatigen Bildern. Man spürt, dass Text, (variierende) Satzschrift und Illustration aus einer Hand stammen; sie sind harmonisch aufeinander abgestimmt. Die Art der Illustration reicht von schlichten Schwarz-Weiß-Zeichnungen, über detaillierte farbige Bilder bis zu Fotocollagen, die den Humor der Geschichte wunderbar widerspiegeln.
„Clarice Bean“ ist ein wirklich schön gestaltetes Buch mit einem gut durchdachten Konzept, witzig und warmherzig.

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