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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2023

Somme, Sonne, Meer?

One of the Girls
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Um es gleich zu sagen, „One of the Girls“ von Lucy Clarke ist kein Thriller, bestenfalls ein Spannungsroman, ein Frauenroman. Worum geht es?
Lexi feiert mit fünf Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied ...

Um es gleich zu sagen, „One of the Girls“ von Lucy Clarke ist kein Thriller, bestenfalls ein Spannungsroman, ein Frauenroman. Worum geht es?
Lexi feiert mit fünf Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied auf einer griechischen Insel. Noch einmal Party machen, es so richtig krachen lassen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Lexi, Robyn, Fen, Bella, Ana und Eleanor. Alle haben ihre Geheimnisse und eins davon ist tödlich.
Ich fand den Anfang ziemlich zäh und langweilig. Ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Nach etwa der Hälfte der Lektüre gibt es ein paar Wendungen, die mich allerdings nicht wirklich überraschen konnten, weil ich sie kommen sah.
„One of the Girls“ ist ein typischer Frauenroman: Sich in der Schule anstrengen. An die Uni gehen. Eine Ausbildung machen. Karriere machen. Einen netten Mann kennenlernen. Ihn heiraten. Ein Baby bekommen. Ein Plädoyer für Yoga, Mütterclubs u.ä. Nicht meine Welt!
Das Ende fand ich gut, aber nicht überragend. Die Autorin kannte ich bisher nicht. Der Klappentext lies auf einen packenden Psychothriller hoffen. Doch ich wurde enttäuscht.

Fazit: Seichte Unterhaltung für Prosecco-Lerchen.

Veröffentlicht am 03.04.2023

Die Überlebenden

Seventeen
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«Seventeen» ist John Brownlows Debütroman. Er ist Hollywood-Drehbuchautor und das merkt man auch. Seventeen hat gerade sechs Leute umgebracht - nein, Moment sieben.
Das große Spiel von Spionage, Attentaten ...

«Seventeen» ist John Brownlows Debütroman. Er ist Hollywood-Drehbuchautor und das merkt man auch. Seventeen hat gerade sechs Leute umgebracht - nein, Moment sieben.
Das große Spiel von Spionage, Attentaten und Verrat. Das hat mich an die Orphan-Reihe von Gregg Hurwitz erinnert. Waisenkinder als Auftragskiller. Dies ist die Geschichte von Seventeen, der den Auftrag bekommt, Sixteen umzubringen. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt...
Seventeen tappt von einer Falle in die nächste, aber natürlich wundert es nicht, wie er immer wieder überlebt. Dabei lässt es der Autor richtig krachen. «Seventeen» ist ein lupenreiner Action-Thriller. Spannend, keine Frage. Auch ein bisschen skurril.
Irgendwie merkt man, dass das Buch für den US-amerikanischen Markt geschrieben wurde. Denn diese Agenten, so etwas kann meiner Meinung nur in Amerika funktionieren: sie stehen über dem Gesetz, agieren wie Terroristen.
Seventeen ist ein Heiliger, ein Superheld. Eine hilflose Frau und schon ist sein Beschützerinstinkt geweckt. Aber er ist eben auch ein einsamer Rächer. Ähnlich wie Jack Reacher in den Romanen von Lee Child.
Auf einem Weingut zwischen Napa und Sonoma kommt es zum Showdown. Ob ich mir die Fortsetzung «Eighteen» antun werde, weiß ich noch nicht.

Fazit: Rasante Action in Buchform. It was okay.

Veröffentlicht am 20.01.2023

Abgründig

Die Herzchirurgin
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Die Leseprobe zu „Die Herzchirurgin“ von Jack Jordan hatte mich sofort gepackt, aber für das Buch kann ich nur ein „befriedigend“ vergeben. Worum geht es?
Dr. Anna Jones ist Ärztin und hat nicht nur einen ...

Die Leseprobe zu „Die Herzchirurgin“ von Jack Jordan hatte mich sofort gepackt, aber für das Buch kann ich nur ein „befriedigend“ vergeben. Worum geht es?
Dr. Anna Jones ist Ärztin und hat nicht nur einen stressigen Job, sondern auch Stress mit dem Ex. Zudem leidet sie an einer Zwangsstörung, reißt sich Wimpern und Haare aus. Als sie nach einer OP nach Hause kommt, ist ihre Nachbarin Paula tot und ihr kleiner Sohn Zack verschwunden.
Die Entführer stellen Anna vor die Wahl: Entweder lässt sie den beliebten Politiker Ahmed Shabir, der als der nächste Premierminister gehandelt wird, in zwei Tagen auf ihrem OP-Tisch sterben; oder ihr Sohn wird sein Leben verlieren. Wie wird sich Anna entscheiden?
Und dann ist da auch noch Krankenschwester Margot. Sie beklaut ihre Kolleginnen, macht aber als Einzige bei der OP eine unglaubliche Beobachtung. Und so werden Anna und Margot zu Schicksalsgenossinnen in einer rasanten Tour de force...
Der Autor stellt die Leser*innen vor ein moralisches Dilemma: Hippokratischer Eid oder Mutterliebe? Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt: Anna, Margot und Rachel. Detective Inspector Rachel Conaty ist die Polizistin, die im Fall der ermordeten Nachbarin ermittelt.
„Die Herzchirurgin“ ist spannend und unterhaltsam. Aber mit Anna bin ich nicht warm geworden. Denn sie ist kalt und berechnend. Viel Mitgefühl empfand ich dagegen mit Rachel. Auch Margot hatte es sicher nicht leicht. Ein Thriller, der berührt und schockiert.

Fazit: Ein ambivalentes Buch mit einer Heldin, die polarisiert.

Veröffentlicht am 27.11.2022

Wo ist Lilli?

Der Strand: Vermisst
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Ihre Thriller-Reihe um das Ermittlerduo Stadler & Montario habe ich geliebt. Nun lässt Karen Sander Engelhardt & Krieger an der Ostsee ermitteln, im fiktiven Sellnitz auf dem Darß. Worum geht es?
Erst ...


Ihre Thriller-Reihe um das Ermittlerduo Stadler & Montario habe ich geliebt. Nun lässt Karen Sander Engelhardt & Krieger an der Ostsee ermitteln, im fiktiven Sellnitz auf dem Darß. Worum geht es?
Erst wird die Mutter ermordet, 19 Jahre später verschwindet die Tochter. Lilli ist gehörlos und bei den Großeltern aufgewachsen. Welche Rolle spielen ihre Freundin Fabienne und ihr bester Freund Ben sowie Sören, mit dem sie seit ungefähr einem Jahr zusammen ist? Die einzige Spur ist eine Handy-Nachricht, ein Foto von einer scheinbar wahllosen Zeichenfolge. Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger ermitteln...
„Der Strand - Vermisst“ ist der Auftakt einer Trilogie mit viel Lokalkolorit, ein typischer Küstenkrimi. Ein Thriller ist es für mich nicht. Toms Privatleben nimmt viel Raum ein. Er ist alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter - und schluckt zu viele Tabletten. Am Anfang muss er Romy immer irgendwo abholen oder hinbringen. Das hat mich genervt. Mascha kommt auch nicht wirklich sympathisch rüber. Sie hütet ein dunkles Geheimnis.
Ab und zu sind Kapitel eingestreut, überschrieben mit „Unbekannter Ort“. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Was die Zeichenfolge betrifft, es wird nicht bei einer bleiben, wer eine Computertastatur zuhause hat, kann diese schnell entschlüsseln. Und dann ist das Buch einfach zu Ende, Lillis Geschichte aber nicht. Das hat mich gestört. Ob ich mir die Fortsetzung antun werde, weiß ich noch nicht.

Fazit: Erster Band einer Trilogie. Von diesem Buch habe ich mir mehr versprochen.

Veröffentlicht am 04.11.2022

Rache und Gerechtigkeit

Amissa. Die Überlebenden
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„Amissa. Die Überlebenden“ von Frank Kodiak aka Andreas Winkelmann ist der dritte und abschließende Teil einer Thriller-Reihe um Jan und Rica Kantzius, der mich nicht zu fesseln vermochte. Worum geht es?
»Amissa« ...

„Amissa. Die Überlebenden“ von Frank Kodiak aka Andreas Winkelmann ist der dritte und abschließende Teil einer Thriller-Reihe um Jan und Rica Kantzius, der mich nicht zu fesseln vermochte. Worum geht es?
»Amissa« ist eine nach vermissten Personen suchende Organisation. Aber Amissa ist auch ein Netzwerk, in dem Frauen missbraucht werden. Die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius sowie die Kommissare Maja Krebsfänger und Olav Thorn wollen den Menschenhändlern von „Missing Order“ ein für alle Mal das Handwerk legen...
„Amissa“ ist ein typischer Winkelmann. Mehrere Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Rückblenden in die Vergangenheit mit dem Titel DAMALS erzählen von perfiden Machenschaften in einem rumänischen Kinderheim.
Immer wieder finden sich Bezüge zu den Vorgängern. Aber gerade diese ständigen Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Und Schockieren allein reicht nicht, um Spannung zu erzeugen.
„Amissa“ ist ein Thriller, der einige Überraschungen bereithält, bringt aber nichts wirklich Neues. Am besten gefallen haben mir die Szenen, die auf Jamaika spielen: Ricas Cousine Tiana und ihr Voodoo.
Last but not least ich schreibe sonst nie etwas zum Cover. Aber das Cover von „Amissa. Die Überlebenden“ ist m. E. misslungen, denn es passt so gar nicht zu den beiden Vorgängern.

Fazit: Dritter und finaler Band der Amissa-Trilogie. Solider, aber kein herausragender Thriller.