Cover-Bild Das Gesicht der Anderen
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Braumüller Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.09.2014
  • ISBN: 9783992001170
Fabian Eder

Das Gesicht der Anderen

Stell dir vor, du verlierst dein Gesicht.

Ein versehentlich ausgelöster Schuss aus der Waffe ihres Vaters entstellt die junge, reiche Margarete Boll und zwingt sie zu einem Leben in Isolation. Ihre abstoßende Erscheinung verbirgt sie hinter einer Maske. Alles ändert sich mit jenem Mann, der als Erster den Blick nicht abwendet. Schleichend beginnen die Grenzen zwischen Moral, Hingabe, Perversion, Hass und Wahnsinn zu verrinnen, bis Margarete erkennt, dass es ihr größter Makel ist, der größte Macht bedeutet.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tiefgründige Einblicke in das Privatleben eines 'Bollwerkes'

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Inhalt:

Magarete Boll, Tochter eines bedeutenden Waffenproduzenten, verliert durch einen tragischen Unfall, zu schulden ihres Vaters, ihr Gesicht. Von ihrer Abscheulichkeit gezeichnet, zieht sich die ...

Inhalt:

Magarete Boll, Tochter eines bedeutenden Waffenproduzenten, verliert durch einen tragischen Unfall, zu schulden ihres Vaters, ihr Gesicht. Von ihrer Abscheulichkeit gezeichnet, zieht sich die Millionenerbin nach dem Selbstmord ihrer Eltern zurück. Ohne ihren Gesichtsausdruck ist es anderen schwer möglich sie einzuschätzen. Dies macht sie zu ihrem Nutzen und versucht auf Abwegen ihr Leben zu meistern…oder auch nicht.

meine Eindrücke:

Von der ersten Zeile an ist man in dem Buch gefangen. Die Ereignisse, die zusammen die Handlung bilden, sind verschachtelt und lassen genug Freiraum, dass der Leser bis zum Schluss mit Spannung an der Geschichte dran bleiben will. Die Vorstellung, ohne jede Mimik, ohne ein Gesicht - somit auch ohne Identität? - ein so ansprunchsvolles und vielleicht auch verbittertes Leben zu führen, das aber erschreckende Konsequenzen für andere Menschen bedeuten wird, lässt einen erschauern. Ein erstklassiger Roman, der für jeden etwas zu bieten hat.

Klappentext:

Ein Sommerfest in einem Schloss am Stadtrand. Eine Waffe, ein Schuss. Und eine junge Frau, die sich vom entstellten und einsamen Mädchen zu einer herrischen, knallharten Unternehmerin in der männerdominierten Welt der Waffen entwickelt. Ein durch Zufall gelöster Schuss aus der Waffe ihres Vaters ändert das Leben der blutjungen, steinreichen Margarete Boll schlagartig.

Isoliert von ihrer Umwelt, einsam und gefangen in einem goldenen Käfig, versteckt sie ihre seit dem Unfall grässlich entstellte Erscheinung hinter einer starren Maske und sehnt sich nach Liebe. Nur ein 36 Jahre älterer Mann vermag es, sie aus ihrer Isolation zu befreien. Er wendet als Erster den Blick nicht ab. Schleichend beginnen die Grenzen zwischen Moral, Hingabe, Perversion, Hass und Wahnsinn zu verrinnen, bis Margarete erkennt, dass gerade ihr größter Makel größte Macht bedeutet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gehört nicht in die Kategorie Literatur

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Der Beginn des Buches war sehr viel versprechend. Denn die ersten 30 Seiten waren sehr spannend geschrieben und ich war neugierig wie Magaretes Schicksal wohl weiter verlaufen würde und was der Mann auf ...

Der Beginn des Buches war sehr viel versprechend. Denn die ersten 30 Seiten waren sehr spannend geschrieben und ich war neugierig wie Magaretes Schicksal wohl weiter verlaufen würde und was der Mann auf dem Hochsitz mit seinem Sohn noch für eine Rolle spielen würde. Bis dahin erwartete ich, dass Themen wie der Umgang mit einem entstellten Gesicht, im Leben für etwas kämpfen, Werte, Menschenwürde und Leid thematisiert werden würden. Mit dem Zitat "Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen?" (S. 39) war dieser Themenbereich im Buch abgedeckt, bzw. wurde höchsten nicht ernsthaft und realistisch angesprochen. Meine zweite Erwartung war, dass diese Geschichte auch ein wenig eine Verschwörungsgeschichte, bzw. ein wenig Krimi oder Thriller sein könnte. Dem war jedoch nicht so. Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch in kein Genre einordnen kann. Zugeben musst ich dann feststellen, dass die Ausgangssituation, dass der Vater Magarete unbeabsichtigt in Gesicht schießt eher unrealistisch ist und keinen Sinn macht, wenn die Geschichte auf diesem Ereignis nicht weiter aufbaut. Der Autor hätte daraus weiterspinnen können, dass die Pistole gelinkt war oder jemand andres absichtlich eine Patrone hineingelegt hätte usw. Des Weiteren finde ich es fragwürdig, dass Magarete mit ihrem entstellten Gesicht, bzw. mit Maske vergewaltigt wird. Dies wird dann noch dadurch getoppt, dass ein 36 Jahre älterer Musiker sich zu ihr hingezogen fühlt, wobei er sein Wesen später dahin verändert, dass er sich vor Magaretes Entstellung ekelt und möchte, dass sie stets die Maske trägt. Schließlich verführt er auch noch das Hausmädchen Sonja und betrügt Magarete damit, wobei noch zu nennen ist, dass er es sehr genießt, dass er auf Kosten Magaretes leben kann. Die detaillierten Beschreibungen über das entstellte Gesicht und solche Beschreibungen wie, dass Magarete ihre Emotionen durch die Kopfhaltung ausdrückt, regen den Leser zum Nachdenken an bzw. erzeugen ein flauen Gefühl bei diesem. Ferner halte ich es für absurd, dass ein Mädchen, dem von ihrem Vater ins Gesicht geschossen wird danach die Waffenfirma der Familie übernimmt und aktiv leitet! Zusammenfassend gesehen wirkt die Geschichte sehr konstruiert und nicht ausreichend durchdacht, sowie nicht ganz realitätsnahe. Denn ein Mädchen, das von ihrem Vater aus Versehen entstellt wird, dessen Eltern sich umbringen, das Vergewaltigt wird, in Isolation lebt, von ihrem Liebhaber betrogen wird, dass alle Menschen, die ihr nahestehen zum Schluss verliert, das kann diese ganzen Belastungen nicht in solchem Maße aushalten und wie in der Geschichte leben, jedenfalls kann ich mir das nicht vorstellen. Zum Ende hin, muss auch gesagt werden, dass Magarete von Innen hässlich wird. Total abgedreht fande ich dann den letzten Satz: "Ich erwarte ein Kind." (S.288). Ebenso bizarr erscheint es mir, dass ihrem Vergewaltiger und dem Hausmädchen ins Gesicht geschossen wird, sie so etwas überlebt und schließlich ihrem Liebhaber in Notwehr in den Kopf schießt. Auch verstehe ich den Titel "Das Gesicht der Anderen nicht". Geht es hierbei um ihr Gesicht oder um die Gesichter der anderen Menschen, die sie blöd anstarren und in welchen Zusammenhang steht er Titel mit der Aussage des Buches, vor allem, was ist die Aussage des Buches? Das einzig Positive, das ich dem Buch abringen kann, ist, dass man nie weiß wie die Geschichte weiter geht, man kann die Handlungen der Figuren nicht vorausahnen.