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Veröffentlicht am 22.07.2017

Sehr tiefgründig - mehr Drama als SciFi

Blumen für Algernon
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Obwohl "Blumen für Algernon" als Klassiker gilt, ist die Geschichte auch unter Leseratten eher unbekannt. Vielleicht werden auch viele von dem Label "Science Fiction" abgeschreckt, wobei das Buch nur wenige ...

Obwohl "Blumen für Algernon" als Klassiker gilt, ist die Geschichte auch unter Leseratten eher unbekannt. Vielleicht werden auch viele von dem Label "Science Fiction" abgeschreckt, wobei das Buch nur wenige SciFi-Elemente aufweist und eher psychologische und soziale Aspekte beinhaltet.

Der geistig zurückgebliebene Charlie wird einer Operation unterzogen, die ihn intelligenter machen soll. Doch obwohl seine Intelligenz nach der OP rasant zunimmt, bleibt er emotional noch auf einem kindlichen und naiven Niveau. Das führt zu einigen emotionalen und psychischen Problemen, denen sich Charlie im Laufe der Geschichte stellen muss.

Dachte er früher er hätte Freunde, bemerkt er nun, dass sich die Leute nur über ihn lustig gemacht haben. Alle Menschen, die er in seinem retardierten Zustand als "Geistesriesen" wahrgenommen hat, überflügelt er schon bald mit seinem Intellekt. Bald findet er niemanden mehr, der seinem erhöhten Niveau entspricht und der sich noch mit ihm messen kann. War er früher ein Außenseiter weil er zurückgeblieben war, ist er nun aufgrund seines Intellekts ein Außenseiter.

Auch die Erinnerungen aus seiner Kindheit machen ihm zu schaffen. Er erinnert sich, wie er von seinen Eltern verstoßen und von Gleichaltrigen gehänselt wurde. Er wollte immer nur intelligent werden, damit seine Mutter stolz auf ihn ist und um neue Freunde zu finden.

Doch seine neu gewonnene Intelligenz macht ihn zynisch, launisch und verbittert. Die wenigen Freundschaften, die er sich aufgebaut hat, gehen in die Brüche. Nur die Maus Algernon, die der gleichen Operation unterzogen wurde wie er, betrachtet er noch als Freund.

Als Algernon aber eines Tages anfängt sich merkwürdig zu verhalten, erkennt Charlie, dass auch ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Das angewandte Verfahren ist nicht von Dauer, der geistige Verfall wird ihn wieder zu einem Retardierten machen.

Um wenigestens etwas Gutes aus der Situation zu ziehen, setzt Charlie alles daran, den Fehler in der Formel zu finden, damit vielleicht in ferner Zukunft ein weiterer Versuch unternommen werden kann, retardierte Menschen intelligenter zu machen.

Es ist sehr interessant Charlies bewegende Geschichte zu lesen. Die ersten ca. 40 Seiten sind schwere Kost - nicht weil der Inhalt besonders anspruchsvoll ist, sondern weil das Buch aus Forschungsberichten besteht, die Charlie selbst verfasst. In seinem retardierten Zustand ist er kaum fähig zu schreiben, somit gibt es massenhaft Rechtschreibfehler zu Beginn des Buches. Trotzdem finde ich es großartig, dass es so umgesetzt wurde. Man kann sich viel besser in Charlie hineinversetzen und nimmt auch an der Veränderung teil, einzig dadurch, dass sich die Rechtschreibung und Ausdrucksweise ständig bessert.

Charlies psychische Verfassung wird dem Leser sehr gut verständlich gemacht. Durch die selbstgeschriebenen Forschungsberichte bekommt man einen tiefen Einblick in Charlies Gefühlswelt und ich konnte sein Verhalten und seine Situation gut nachvollziehen.

Ich würde das Buch nicht in die Kategorie "Science Fiction" sondern eher "Drama" einordnen. Denn es geht hier überwiegend um Charlies Innenleben, die sozialen und psychischen Auswirkungen der Operation und auch um die Frage "Was ist besser?". Wäre Charlie glücklicher gewesen in seinem retardierten Zustand zu bleiben, anstatt intelligent zu werden und zu bemerken, dass er keine Freunde und Gleichgesinnte hat?

Mich lässt das Buch sehr nachdenklich zurück und ich kann es wirklich weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 22.07.2017

Spannend, authentisch und gut geschrieben - lesenswert!

Das Joshua-Profil
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Als ich anfing „Das Joshua-Profil“ zu lesen, kam mir gleich ein Zitat aus Stephen Kings Sachbuch „Das Leben und das Schreiben“ ins Gedächtnis:

"Die Leute lesen gerne über Berufe. Keiner weiß, warum, aber ...

Als ich anfing „Das Joshua-Profil“ zu lesen, kam mir gleich ein Zitat aus Stephen Kings Sachbuch „Das Leben und das Schreiben“ ins Gedächtnis:

"Die Leute lesen gerne über Berufe. Keiner weiß, warum, aber es stimmt. Wenn Sie Klempner sind und gerne Science-fiction lesen, überlegen Sie sich doch mal einen Roman über einen Klempner an Bord eines Raumschiffs oder auf einem fremden Planeten."

Er wollte damit verdeutlichen, dass kaum ein höheres Maß an Authentizität erreicht werden kann, als wenn der Autor persönliche Erfahrungen einfließen lässt. Sebastian Fitzek hat seiner Romanfigur Max Rhode den Beruf des Schriftstellers gegeben und man nimmt es ihm ab! Die Gedanken des Protagonisten, die Bezüge, die er immer zu seiner Schriftstellerei herstellt – all das wirkt authentisch und macht die Figur lebendig und greifbar.

Dank dieser Authentizität fiel es mir sehr leicht, mich in Max hineinzuversetzen und mit ihm zu sympathisieren. Dementsprechend habe ich bei den unglaublichen Geschehnissen, die ihm zustoßen, sehr mitgefiebert und gehofft, dass alles gut ausgeht.

Ich empfand das Buch als unglaublich spannend und mitreißend, was nicht nur an der Thematik lag, sondern natürlich auch an Fitzeks tollem Schreibstil und dem gelungenen Plotaufbau. Die Story ist teilweise (vor allem am Anfang) verwirrend, aber auf eine angenehme Art, weil man lange Zeit einfach im Dunkeln tappt, genau wie Max. Ich habe immer wieder versucht, die Puzzlestücke, die nach und nach aufgedeckt wurden, richtig zusammenzusetzen – und bin gescheitert. Ich hatte viele Theorien, aber am Ende hat keine davon gestimmt. Herr Fitzek hat es mal wieder geschafft mich zu überraschen!

Mich fasziniert auch immer wieder, wie der Autor es schafft, wichtige und teilweise sensible Themen in seine Bücher mit einzuarbeiten. In diesem Fall z.B. die Pädophilie von Cosmo. Mit Sicherheit kein schönes Thema, aber ich bewundere es, wie respektvoll Fitzek es behandelt hat. Zudem noch die spannende Thematik des „gläsernen Menschen“ und der (staatlichen) Überwachung, die heutzutage viele beschäftigt – das Buch trifft damit den Nerv der Zeit und regt zum Nachdenken an.

„Das Joshua-Profil“ hat mich wirklich begeistert. Thriller sind eigentlich nicht mein bevorzugtes Genre, aber Fitzeks Bücher fesseln mich immer wieder.
Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 08.01.2018

Originell und kunstfertig

Das Spielhaus
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Schon die Leseprobe hinterließ einen bleibenden Eindruck bei mir. Der Schreibstil auf den ersten Seiten ist wahre Kunst und hat mich sofort gebannt.

-> "Fort ist sie, sie ist fortgegangen.
Die ...

Schon die Leseprobe hinterließ einen bleibenden Eindruck bei mir. Der Schreibstil auf den ersten Seiten ist wahre Kunst und hat mich sofort gebannt.

-> "Fort ist sie, sie ist fortgegangen.
Die Münze dreht sich im Fluge, dreht sich um und um, und sie, die ich liebte, ist fort."


Doch der Reihe nach:
Das Buch beinhaltet drei Novellen. Jede Geschichte spielt in einer anderen Zeit und die Autorin hat es wunderbar geschafft, die verschiedenen Epochen durch ihren Schreibstil zu differenzieren.

In „Die Intrige von Venedig“ tauchen wir ein in das Venedig des 17. Jahrhunderts und begleiten Thene auf ihrem Weg in die Oberen Gemächer des Spielhauses. Das Spielhaus ist ein Ort, an dem man nicht nur um banale Dinge wie Geld spielt, sondern auch um die wirklich wichtigen Dinge: Lebenszeit, Erinnerungen, Empfindungen.

Den Schreibstil der ersten Novelle fand ich einfach nur grandios. Er ist verschnörkelt, ließ sich aber trotzdem sehr flüssig lesen (nach meinem Empfinden). Es dauerte nicht lange, bis ich in der Geschichte drin war und an Thenes Seite am Spieltisch saß und mit ihr gemeinsam zur Herrin des Spielhauses ging.

Das Besondere: Der Leser wird direkt mit einbezogen. Ein Erzähler nimmt uns mit, spricht uns direkt an und führt uns durch die Geschichte.

-> „Kommt. Wir wollen hineingehen und zuschauen, gemeinsam, ihr und ich.“


Ich fand die Art wie die Geschichte vermittelt wurde fast schon interessanter als die Geschichte selbst. Wobei auch die Storyline sehr originell und spannend ist.

Die zweite Novelle „Die Treibjagd von Siam“ konnte mich nicht so sehr fesseln. Der Schreibstil ist immer noch sehr kunstfertig, aber mehr dem modernen Rahmen angepasst. Es handelt von Remy Burke, der sich auf ein Fangen-Spiel auf Leben und Tod eingelassen hat.

Die endlose Jagd durch Siam empfand ich als eher ermüdend. Erst am Ende wird es wieder spannend, als sich das Blatt wendet.

„Das Duell der Spielmeisterin“ gefiel mir dann wieder deutlich besser. Der Schreibstil ist nochmal etwas moderner gestaltet, da diese Handlung nun in der Gegenwart stattfindet. Außerdem werden wir jetzt mit einem Ich-Erzähler konfrontiert.

Silver ist unser Protagonist und er spielt das Große Spiel gegen die Spielmeisterin. Hier konnte ich am meisten mitfiebern, da Silver als Figur greifbarer wurde als die vorherigen Charaktere. In dieser dritten Novelle werden nun die Fäden aus den anderen beiden zusammengeführt, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun hatten.

Am Ende ergibt sich ein rundes Bild, es wird mit Symbolik gearbeitet und es wird fast schon philosophisch über das Wesen der Menschen geschrieben. Ein weiterer Grund, warum mir die dritte Novelle am besten gefallen hat, ist, dass Silver am ehesten aus emotionalen Gründen gehandelt hat. Er wollte nicht gewinnen, um Macht zu erlangen oder sich zu bereichern. Das machte ihn mir sehr sympathisch.

Fazit:
Für mich ist Claire North eine herausragende Schriftstellerin, die es weiß mit Worten umzugehen. Ihre Art diese Geschichten zu vermitteln hat mich wirklich beeindruckt und sowohl die Idee mit dem Spielhaus als auch ihren Schreibstil empfand ich als originell und sehr ansprechend. Es hat mir sehr gefallen in diese Welt einzutauchen!

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  • Atmosphäre
  • Fantasie
  • Thema
  • Geschichte
Veröffentlicht am 22.07.2017

Leichte und kurzweilige Lektüre mit kleinen Makeln

BookLess 1. Wörter durchfluten die Zeit
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Ich schwanke gerade, ob ich dem Buch 3 oder 4 Sterne geben soll. Einerseits habe ich das Buch verschlungen, andererseits haben mich auch ein paar Dinge gestört. Ich versuche das mal zu erklären.

Den Prolog ...

Ich schwanke gerade, ob ich dem Buch 3 oder 4 Sterne geben soll. Einerseits habe ich das Buch verschlungen, andererseits haben mich auch ein paar Dinge gestört. Ich versuche das mal zu erklären.

Den Prolog empfand ich persönlich als unnötig, zumal die gleiche Szene am Ende des Buches noch einmal 1:1 übernommen wurde. Wahrscheinlich wurde es vorangestellt, um den Leser gleich „zu fesseln“ und Spannung aufzubauen. Bei mir hat das nicht so ganz geklappt. Der Prolog war zu lang und da ich noch keinen Bezug zur Geschichte und dem Charakter Lucy hatte, hat mich die Szene eher etwas verwirrt, statt gefesselt.

Als die Geschichte dann aber richtig losging, war ich tatsächlich positiv überrascht. Ich bin sehr schnell reingekommen. Die Story entwickelte gleich einen unheimlichen Sog, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit Lucys Gabe auf sich hat und welche Rolle Nathan in der ganzen Sache spielt.

Die Charaktere machen leider keine erkennbare Entwicklung durch. Lucy ist von Anfang an relativ unerschrocken und neugierig, aber wird auch von allen anderen bemuttert und lässt sich das gefallen. Nathan fühlt sich seiner Familie verpflichtet, hat aber auch seine Zweifel an deren Vorgehen. Daran ändert sich auch bis zum Ende nichts. Da es noch zwei Teile aus der Bookless-Reihe gibt, hoffe ich, dass sich die Charaktere dort noch etwas weiterentwickeln…

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Die Autorin benutzt selten Vergleiche oder Metaphern und die Dialoge sind auch oft etwas einfallslos und zu direkt, was ich etwas schade fand, aber dem Lesefluss schadet das zum Glück nicht.

Was mich jedoch gestört hat, war der auktoriale Erzählstil! Anfangs war mir nicht einmal bewusst, dass das Buch in diesem Stil geschrieben wurde, denn man sieht zuerst alles aus Lucys Perspektive. Zwischendurch dann mal ein paar Szenen aus Nathans Sicht, was ja auch okay ist. Als jedoch in einer aus Lucys Sicht erzählten Szene plötzlich Nathans Gedanken erwähnt wurden, war ich ziemlich verwirrt, dachte zuerst noch an ein Versehen. Doch zur Mitte des Buches wird der auktoriale Erzählstil immer deutlicher.

Es ist generell schwierig, den auktorialen Erzählstil gut umzusetzen, da der Leser schnell verwirrt ist und schlimmstenfalls den Bezug zu den Charakteren verliert. Marah Woolf hat es zwar nicht schlecht umgesetzt, aber mich hat dieses wilde Durcheinander der Perspektiven einfach ziemlich gestört.

Ich muss allerdings anmerken, dass das Buch von den unterschiedlichen Perspektiven auch profitiert. Es macht die Geschichte sehr kurzweilig und hält die Spannung aufrecht. Die Konflikte werden dadurch erst so richtig deutlich, weil man auch Nathans Zwiespalt erkennen kann.

Mir wäre es trotzdem lieber gewesen, wenn der personale Erzählstil gewählt worden wäre. Das schließt ja auch den Einsatz mehrerer Perspektiven nicht aus, nur ist es eben etwas geordneter und nicht so unübersichtlich innerhalb der jeweiligen Szenen…

Fazit:
Das Buch ist spannend und die Story schafft es zu fesseln und zu begeistern, trotz des verwirrenden Einsatzes des auktorialen Erzählstils. Ich achte bei Büchern mittlerweile recht kritisch auf die „technischen“ Dinge (Charakterentwicklung, Erzählstil usw.), aber hier haben wir den seltenen Fall, dass die genannte Kritik sich nicht merklich auf das Lesevergnügen ausgewirkt hat.

„Bookless“ hat mir ein paar schöne und spannende Lesestunden beschert, daher fallen meine Kritikpunkte letztendlich nicht mehr sooo sehr ins Gewicht, auch wenn ich mir einiges anders gewünscht hätte.

Ich vergebe 4 Sterne und freue mich auf den 2. Teil!

Veröffentlicht am 29.06.2018

Erwartungen erfüllt: Solider Krimi mit angenehmer Atmosphäre

Mord nach Strich und Faden
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Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Die Ausgangssituation wird gut dargestellt, sodass mir die Orientierung (wo stehen wir und wo geht es hin?) sehr leicht fiel. Kate Shackleton tritt ...

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Die Ausgangssituation wird gut dargestellt, sodass mir die Orientierung (wo stehen wir und wo geht es hin?) sehr leicht fiel. Kate Shackleton tritt als starke Protagonistin auf, die mit ihrer Vergangenheit (die Zeit beim VAD und dem im Krieg verschollenen Ehemann) gleich auch an Tiefe gewinnt.

Kate hat es sich zur Aufgabe gemacht, verschwundene Personen aufzuspüren. Ihre Motivation ist klar nachvollziehbar: sie hat die Hoffnung nie aufgegeben ihren Mann Gerald wiederzufinden. So kommt es, dass sich die ehemalige VAD-Kollegin Tabitha Braithwaite bei Kate meldet, deren Vater vor 6 Jahren verschwand. Tabithas Hochzeit steht kurz bevor und sie hat den Wunsch, dass ihr Vater sie zum Altar führt. Kate begibt sich also nach Bridgestead und stellt Nachforschungen an.

Die Geschichte strotzt nicht gerade vor Spannung, doch langweilig empfand ich sie auch nicht unbedingt. Es war unterhaltsam und interessant, Kate bei ihren Ermittlungen zu begleiten und mit ihr die einzelnen Puzzleteile aufzudecken. Ich war ständig am Miträtseln, habe mir fleißig Notizen gemacht und hatte schon bald einige Vermutungen.

Kates Ermittlungen führen in alle Richtungen und es sind viele Personen involviert, die am Ende gar nichts mit dem Fall zu tun hatten. Einerseits hat mich die Anzahl der Charaktere manchmal etwas überfordert, andererseits finde ich es auch sehr authentisch, dass bei Ermittlungen eben nicht nur die Hauptverdächtigen auftauchen, sondern auch diverse Nebenfiguren.

Trotzdem hätte man hier und da ein paar Grenzen ziehen können. Die Geburtstagsparty von Kates Tante hat zum Beispiel nicht zum Verlauf der Geschichte beigetragen, genauso wie die Begegnung mit Sir Arthur Conan Doyle. Das alles hat mich als Leser nur von dem Fall entfernt und verwirrt.

Extrem schade fand ich, dass der Charakter Sykes so gar nicht zum Tragen kam! Kate stellt ihn am Anfang als Partner ein, doch danach tritt er kaum noch in Erscheinung. Hier und da liefert er ein paar Informationen und bespricht sich mit Kate, doch er gewinnt einfach keinen Boden. Ich hoffe, dass seine Figur in den folgenden Teilen der Reihe noch ausgebaut wird!

Kommen wir zum Ende: die Auflösung des Falls hat mich nicht so sehr überrascht. Durch meine vielen Notizen habe ich erste Hinweise darauf schon ganz am Anfang registriert. Die Details haben sich natürlich erst im Verlauf der Geschichte herausgestellt, aber meine Vermutungen waren nicht weit entfernt. Das sehe ich aber nicht unbedingt als Minuspunkt – der Ausgang hat für mein Empfinden ganz gut gepasst.

Einzig den Showdown fand ich etwas schlecht inszeniert. Das Zusammentreffen mit der „Person“ wirkte gestellt und das plötzliche Auftauchen der „anderen“ erinnerte ein wenig an Deus-Ex-Machina. (Verzeiht mir die schwammige Formulierung, aber ich will nicht spoilern.)

Alles in allem muss ich aber sagen, dass ich mit diesem Buch genau das bekommen habe, was ich erwartet hatte: Es ist ein netter Krimi für Zwischendurch mit einer angenehmen Landhaus-Atmosphäre und solider Handlung. Das Buch hat sicher seine Schwachstellen, doch es kann durchaus unterhalten.

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