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Veröffentlicht am 23.07.2017

Viele Anekdoten aber ohne überzeugende Geschichte

Nett Working
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Ulla B. Müller spricht als Autorin gerne reale und oft unangenehme Themen an und verpackt diese auf komische Weise. Mit "Mobbic Walking" hat die Autorin ihren Debütroman veröffentlicht und nun knüpft die ...

Ulla B. Müller spricht als Autorin gerne reale und oft unangenehme Themen an und verpackt diese auf komische Weise. Mit "Mobbic Walking" hat die Autorin ihren Debütroman veröffentlicht und nun knüpft die aus Deutschland stammende Autorin mit dem Roman Nett Working daran an.

Luisa versucht abzunehmen und ihren Traummann in einer neuen Firma mit neuem Job zu finden. Ein Mann hat es ihr angetan, doch statt Herzen fliegen nur Vorurteile durch den Raum. Doch das Schicksal lässt Luisa nicht im Stich.

Die Geschichte wird in der dritten Person und hauptsächlich mit abwechselnden Blickwinkeln von Luisa und Betty, zwei Freundinnen erzählt. Dennoch gibt es mitten in der Geschichte kurze Perspektivenexkurse zu relevanten Protagonisten in der Handlung. Man findet einfach in die beiden zusammenhängenden Geschichten durch viele lustige Anekdoten hinein.

Zum Schreibstil kann man sagen, dass die Autorin sehr humorvoll, fließend locker und leicht verständlich schreibt. Außerdem verwendet sie eine zweideutige Schreibweise, die den Leser oft schmunzeln und zu anderen Gedanken verleiten lässt. Sie spricht weiters intuitiv mit alltäglichen und gesellschaftskritischen Themen den Leser an.

Darüber hinaus sind die Szenen anschaulich geschildert, doch für meinen Geschmack oft zu detailliert, dass man oft schon genug von einer Szene hat. Weitläufige Gedankenketten mit einer ordentlichen Prise Humor lassen einen oft schnell den Überblick verlieren, da vieles zu sehr durchdacht wird.

Vehement anekdotenreich und unverblümte Metaphern lassen die Figuren generell sympathisch wirken. Luisa ist herrlich verzweifelt und unsicher, angenehm liebevoller und zugleich ein sarkastischer Charakter. Betty hingegen ist die gestresste Powerfrau und sehr redegewandt. Leider geht mir bei beiden Protagonistinnen eine gewisse Entwicklung in der Geschichte ab.

Der Ablauf zeichnet sich durch schnelle und unerwartete Wendungen aus. Auflösungen der Handlungen geschieht oft durch sarkastisch-ironische Elemente, doch teilweise ist für mich die Geschichte eher eintönig. Für mich persönlich gibt es nicht wirklich einen Höhepunkt auf den die Geschichte hinsteuert und es wird um den heißen Brei herumgeredet. Der Schluss konnte etwas wieder wegmachen, aber ganz überzeugen konnte mich das Buch dann nicht.

Fazit:

Nett Working ist ein Roman, der sich durch viel Sarkasmus, Anekdoten und zweideutiger Situationskomik auszeichnet und von zwei individuellen Frauen sowie ihren Abenteuern in der Arbeitswelt erzählt. Das ist empfehlenswert als leichte Lektüre für Zwischendurch.

Nett Working erhält von mir 2,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Ulla Müller für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 05.01.2018

Gute Ansätze - Undynamische Umsetzung

Kurt 2
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Kurt 2 - Götter in Gefahr ist der zweite Band der Reihe rund um Kurt, kann aber unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Das Buch stammt vom Autor Sascha Raubal vom Machandel Verlag und ist ein Urban-Fantasy-Krimi.
Ein ...

Kurt 2 - Götter in Gefahr ist der zweite Band der Reihe rund um Kurt, kann aber unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Das Buch stammt vom Autor Sascha Raubal vom Machandel Verlag und ist ein Urban-Fantasy-Krimi.
Ein Prolog, der als Vorstellung des Hauptprotagonisten Kurt Odensen dient, wird in der Ich-Form aus seiner Perspektive erzählt und ist direkt an den Leser gerichtet als ob er ein Gespräch mit ihm führen würde. Dies ist etwas skurril und scheint dennoch irgendwie wie ein Monolog über Gott und die Welt ohne scheinbare Bedeutung bzw. Sinn.
Danach folgt ein Perspektiven Wechsel in die dritte Person und es wird aus Sicht von mehreren Personen erzählt, fast wie bei einem Erzähler aber mit mehreren Einblicken in die Gedanken- und Gefühlswelten. Es gibt Abschnittsüberschriften, welche mit kurzen Kernaussagen betitelt werden, die nie zu viel verraten und nur andeuten, wo die Reise hingeht bzw. hinführen könnte. Die Handlung spielt in München sowie Deutschland und im späteren Verlauf auch im Ausland.
Kurt Odensen ist Detektiv und kommt sehr loyal sowie schlagfertig rüber. Er scheint ein Ruhepol und Denker zu sein. Sein Team besteht aus der charmanten und knallharten Detektivin Li sowie den etwas älteren aber ebenso scharfsinnigen Ermittler Fritz. Rund um diese Charaktere ist ein Arsenal von Göttern gescharrt, welche an sich viele grundverschiedenen Charaktere, Temperamente und Denkweisen aufweisen. Es herrscht also eine schöne und etwas skurrile Mischung.
Überhaupt zeichnet sich der Schreibstils des Autors durch eine sarkastisch ironische Note mit viel Fokus auf gedankliche Kommentare aus, wodurch der Erzählstil eine lockere Note erhält und sich leicht lesen lässt. Leider fehlt mir persönlich dem Stil etwas an Dynamik, da im Verlauf der Erzählstil immer zäher wird. Der Autor verwendet eine sehr subtile und einfach gehaltene Sprache.
Eine fast anklagende und wertende Szenenbeschreibung, die aber wie der Schreibstil eher auf einer humoristischen Ebene die Dinge mit Sarkasmus und Ironie durchleuchten wechselt sich mit Fantasyelementen ab. Meiner Meinung nach liegt der Fokus oft viel zu sehr auf den Details bzw. ein Thema wird zuerst zerkaut, bis es endlich eine Auflösung oder ähnliches gibt.
Ab dem ersten Kapitel ist man zuerst durch die eher locker gehaltene Art der Erzählung gefesselt. Unerwartete Wendungen versetzen vor allem durch schnelle Handlungsabläufe den Leser in eine angespannte Haltung. Dennoch kommt irgendwie durch die regen Unterbrechungen nicht richtig Fahrt auf bei den anhaltenden Dialogen und es mangelt an Dynamik bzw. Dramatik.
Insgesamt sind die Szenenwechsel zwar gekonnt in Szene gesetzt, dennoch kommt es aber ein bisschen wie der Bulle von Tölz rüber - viel Tamtam, nichts dahinter. Es wechseln sich gute und weniger gute Passagen ab, aber insgesamt ist das Buch eher zäh und ich habe gefühlt eher sehr lange dafür gebraucht.
Das Überladen von Szenen lassen die Dynamik und Dramatik stark abfallen. Nichtdestotrotz geben die vermittelte Heiterkeit durch skurrile Situation und humorvoll sarkastische Kommentaren dem Buch ein wenig Charme. Über Mitte hinaus zieht es sich immer mehr, der Schluss ist zwar gelungen, hilft aber über die zähe Schilderung nicht hinweg.

Fazit:
Kurt 2 – Götter in Gefahr ist ein Urban-Fantasy-Krimi mit wirklich guten Ansätzen und Ideen. Kurz gesagt konnte mich das Buch aber leider nicht ganz überzeugen, was an dem zähen und unspektakulären Schreibstil, der fehlenden Dramatik sowie am Überfluss an Information gelegen hat. Dennoch überzeugte der Autor teilweise mit seiner humoristischen Ader und seiner skurrilen Mischung and Charakteren.

Kurt 2 – Götter in Gefahr erhält von mir 2 von 5 Sternen.
(Ein Dank an Sascha Raubal für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 20.11.2017

Kriminalroman mit Höhen und Tiefen

Goldkap
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Goldkap - Ein neuer Fall für Arne Jakobson ist ein Kriminalroman des Autors Rainer Doh. Er ist Autor für Fachmedien, Familienromane, Thriller sowie Krimis. Er lebt in München, liebt aber scheinbar die ...

Goldkap - Ein neuer Fall für Arne Jakobson ist ein Kriminalroman des Autors Rainer Doh. Er ist Autor für Fachmedien, Familienromane, Thriller sowie Krimis. Er lebt in München, liebt aber scheinbar die Schönheit des hohen Nordens.
In der dritten Person aus der Perspektive des Kriminalpolizisten Arne Jakobson wird die Geschichte erzählt. Angesiedelt ist die Erzählung in Norwegen. Es gibt nur schlichte Abschnittsüberschriften mit Ortangaben vor den einzelnen Kapiteln, diese verraten aber nichts, was meiner Meinung nach ein gutes Stilmittel für einen Krimi ist. Weiters gibt es Tagebuchdatierungen mit Datum & Wochentag und die Story spannt sich insgesamt über 30 Tage.
Der Einstieg beginnt mitten in einem alltäglichen Geschehen und hebt prompt im Spannungsbogen ab. Die Grundstimmung ist sehr angespannt, was zur allgemeinen Situation hervorragend in Szene gesetzt wird. Rainer Doh hat vor allem zu Beginn einen sehr rasanten und dramatischen Schreibstil. Leider wird dieser dann ziemlich schnell plätschernd und über weite Teile eher oberflächlicher. Die Sprache verhält sich ähnlich wie die Stimmung und ist angespannt, drängend, teils vulgär oder subtil aber keinesfalls plump, dann aber über weite Strecken eher seicht und etwas eintönig.
Insgesamt sind die Szenenbeschreibungen bescheiden gesetzte und zugleich ausführlich, anschaulich und detailgetreu gut. Manchmal klingen die Landschaftsbeschreibung fast wie ein Touristenführer über die Vorzüge und Geschichte von Norwegen, was für mich persönlich nicht ganz treffend und widersprüchlich für die eigentliche Grundstimmung war.
Darüber hinaus liegt im Erzählen der Fokus mehr aufs Geschehen als auf die Gefühls- & Gedankenwelt, was vom Autor treffend für einen Krimi hervorragend umgesetzt wurde. Banalitäten wechselt sich mit Ironie ab, Sarkasmus trifft auf dezent gehaltene Komik, womit die Geschichte durchgehend etwas aufgelockert wird.
Vor allem vom Prolog war ich sehr angetan. Er ist super spannend und toll geschildert. Hier herrscht wirklich Aktion und es regt stark zum Weiterlesen an. Dann folgen eher viele banale Dialoge sowie Szenen und die aufgebaute Dramatik flaut leider schnell wieder ab. Dies geschieht meiner Meinung nach durch die zu starken Schilderungen, wodurch schnell die Luft draußen ist.
Weiters trifft eine skurrile und unvorhergesehene Wendung die andere. Der ganze Krimi hat etwas vom Bullen von Pölz. Irgendwie kann ich den Polizisten zwar ernst nehmen, seine Kollegin auch, aber der Rest kommt mir wie eine schlechte Schauspieltruppe vor. Außerdem verliert man ab der Mitte teilweise die Übersicht bei den vielen Namen.
Im zweiten Drittel wird es langläufig und zäh im Lesefluss. Es wir zwar immer aufgelockert, aber so richtig kann keine Spannung aufkommen. Im letzten Drittel dann ist es zuerst fast wie eine Komödie, dann wird es aber letztendlich doch endlich spannend mit relativ vielen unvorhersehbaren Wendungen und Auflösung von Szenen sowie einer rapiden Abfolge von Geschehnissen.

Fazit:
Goldkap ist ein netter Kriminalroman für Zwischendurch. Der sympathische Kriminalbeamte mit seiner Kollegin können den Leser schnell ins Herz schließen. Ein ebenso hochspannender und fesselnder Prolog sowie das dramatische Ende können durchaus mit ihrer Unvorhersehbarkeit und Unerbittlichkeit überzeugen. Leider ist das Buch in weiten Strecken eher eintönig, die aufgebaute Spannung geht schnell raus und der Lesefluss ist etwas langläufig.

Goldkap erhält von mir 2 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Divan-Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 15.11.2017

Nervenraubende Geschichte mit fehlendem roten Faden

Die rogodanischen Schriften
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Die Rogodanischen Schriften Band 1: Dämmerung des Widerstands ist der Debütroman des Autors Tim J. Radde, der zur Zeit in Bielefeld studiert. Er schreibt nicht nur Romane, sondern auch Kurzgeschichten. ...

Die Rogodanischen Schriften Band 1: Dämmerung des Widerstands ist der Debütroman des Autors Tim J. Radde, der zur Zeit in Bielefeld studiert. Er schreibt nicht nur Romane, sondern auch Kurzgeschichten. Dieser Fantasyroman handelt von dem Krieger Endrael.

Hauptsächlich spielt die Erzählung in der Stadt Jerobina oder etwas außerhalb davon. Die Geschichte wird in der dritten Person wie aus der Sicht eines unabhängigen Erzählers geschildert. Die Kapitelüberschriften der einzelnen Abschnitte sind mit sachlichen Angaben zu Ort und Datum versehen. Insgesamt herrscht in der Story eine düstere und gewalthaltige Grundstimmung.

Zu den Hauptfiguren der Geschichte kann man sagen, dass sie unterschiedlicher nicht seien können und sich doch teils in diversen Charakterzügen oder dem Temperament ergänzen. Endrael ist ein mutiger Soldat, der vor allem neugierig, klug, mitfühlend, aber teilweise auch skrupellos erscheint. Vandrato hingegen ist ein Magier, der Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen ausstrahlt. Pensa, eine junge, mittellose Frau ist trotz ihrer Herkunft euphorisch, tapfer, frech und wortgewandt.

Im Laufe der Geschichte gibt es leider kaum Entwicklung in den Charakteren sowie wenn diese von statten gehen, dann sind sie eher ins Negative gehalten bzw. widersprüchlich und/oder nicht nachvollziehbar.

Weiter ist der Schreibstil etwas schwulstiger aber über weite Strecken fließend gehalten. Der Autor verwendet viele Metaphern voller Dramatik, Schönheit und Fantasie aber oft zu viele Informationen auf einmal. Gewalthaltige Szenen sowie eine detailgetreue sowie schillernde Welt zeigen eine Fantasiewelt mit viel Armut und Brutalität, sowie der eindeutigen Suche nach Menschlichkeit. Es wird ein geschmeidiger Fokus auf Umgebung und Handlung, weniger auf Gefühle oder Gedanken gelegt. Letztere sind aber beide tiefsinnig, schlicht und dennoch leidenschaftlich erläutert und eingesetzt Die Dialoge sind eher sachlich und kurzgehalten.

Im Allgemein gelingt der Einstieg eher langsam aber stetig. Mehrmalige scheinbar nicht zusammenhängende Szenenwechsel irritieren vor allem zu Beginn und sorgen für Verwirrung über einen möglichen Zusammenhang. Danach steigt etwas Spannung auf, doch leider wird diese oft durch zu viele Details wieder entschleunigt.

Darüber hinaus ist das letzte Drittel etwas mühselig im Lesefluss. Es passiert viel auf einmal und geschieht aber über äußerst lange Passagen. Zwar treten unerwartete und gut gesetzte Wendungen auf, aber leider wird oft ein roter Faden vermisst, wodurch die Geschichte eher holprig erscheint.

Starke Widersprüche in Handlung und dem Geschichtsverlauf führen zu hoher Verwirrung beim Leser. Das Ende ist zwar nervenraubend aber in sich irritierend und etwas anstrengend zum Lesen. Der offene Schluss hingegen ist sehr gut gewählt und lässt auf eine Fortsetzung schließen. Hingegen sind Epilog und Prolog scheinbar unzusammenhängend mit dem Rest der Erzählung, wodurch der Leser mit vielen Fragezeichen zurückbleibt.



Fazit:

Die Rogodanischen Schriften Bd. 1. Ist ein dramatischer und brutaler Debütroman im Fantasygenre, welcher vor allem mit konträren Charakteren, unvorhersehbaren Wendungen und einer nervenraubenden Story dem Leser anlockt. Leider konnte der Roman nicht ganz überzeugen, da ein roter Faden vermisst sowie gewisse Abschnitt für starke Verwirrung sorgten.


Die Rogodanischen Schriften Bd. 1 erhält von mir 2 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Tim J. Radde für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 09.08.2017

Enttäuschende Fortsetzung

Der magische Blick (Die Chroniken der Götter 2)
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Der magische Blick - Die Chroniken der Götter 2 stammt von Autorin Anke Unger. Es ist der zweite Band der Götterchroniken-Reihe (Trilogie vermutlich?). Der erste Band, Göttin der Dunkelheit, konnte mich ...

Der magische Blick - Die Chroniken der Götter 2 stammt von Autorin Anke Unger. Es ist der zweite Band der Götterchroniken-Reihe (Trilogie vermutlich?). Der erste Band, Göttin der Dunkelheit, konnte mich nicht wirklich überzeugen, aber ich wollte wissen, ob dieser Band nun sein wahres Potential offenbaren wird.

Die Magierin Areshva kämpft weiter im Geheimen gegen eine dunkle Göttin. Trotzdem muss sie sich gegen den Mann ihres Herzen Silvrin stellen, der eigentlich auf ihrer Seite ist und ihr dennoch im Weg ist...

Direkt am Ende von Teil 1 von Göttin der Dunkelheit setzt die Geschichte an. Wie im ersten Band wird in der dritten Person abwechseln hauptsächlich aus den Perspektiven der beiden Hauptprotagonisten Areshva und Silvrin erzählt. Es empfehlt sich, das Buch zeitnah an den ersten Teil zu lesen, da man ohne Umschweife mit der Geschichte fortfährt. Ich hätte mir hier eine gewisse Zusammenfassung der Situation zu bekommen bzw. einen kurzen Rückblick zu wagen, da nicht jeder Leser eine Reihe durchliest oder oft auf die Folgebände warten muss.

Aus dem Buch lassen sich zwei verschiedene Schreibstile herausfiltern. Der erste ist männlich und mehr aufs oberflächliche und offensichtliche fokussiert und der zweite ist eindeutig femininer mit viel Augenmerk aufs Emotionale und Tiefgründige.

Der Beginn war für mich persönlich ziemlich schleppend, da es viele banale Szenen gab, die um den heißen Brei herumreden bis es dann endlich einige Kapitel später zur Sache kommt. Leider zieht sich dieser Erzählstil durch die ganze Geschichte und diese Überveranschaulichung der Handlung ist nicht wirklich so fesselnd wie erhofft sowie ist eher zäh im Lesefluss.

Weiters ist die Geschichte eintönig und die sich in meinen Augen wiederholenden oder ähnlich aufgebauten Szenen sowie Dialoge mindern den Gesamteindruck der Erzählung ziemlich ab. Unvergesslich faszinierende und starke Metaphern findet man zur Genüge in diesem Band, aber dennoch können sie das Gesamtbild der Figuren und der Story nicht retten.

Im Vergleich zum ersten Teil kann man eine gewisse Figurenentwicklung erkennen, doch ich persönlich kann mich auch in diesem Band nicht mit den Figuren anfreunden. Aresha kommt für mich unsympathischer denn je rüber, ist unhöflich und naiv. Silvrin hingegen ist zwar nett und mutig, aber für meinen Geschmack zu verträumt und selbstüberschätzend. Vor allem in den Kämpfen kommen mir beide Protagonisten wie Kinder in einem Fantasiekriegsspiel vor.

Zum Ablauf kann man sagen, dass es im Vergleich zum Buch „Göttin der Dunkelheit“ stärkere Zusammen zwischen den Erzählsträngen erkennbar gab, aber dennoch erscheinen sie ziemlich sinnlos. Einige Passagen waren dramatisch gut angesetzt, aber nichts desto trotz konnte mich das Ende nicht überzeugen und war noch enttäuschender als der erste Band.


Fazit:

Der magische Blick ist leider keine gelungene Fortsetzung der Chroniken der Götter-Reihe und konnte durch eine abgeflachte Monotonie in der Erzählung, ziemlich kindlichen Protagonisten sowie durch ein enttäuschendes Ende leider nicht überzeugen.

Der magische Blick erhält von mir 1,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)