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Veröffentlicht am 16.02.2023

Rezension: "Dein Blick in meine Seele" von Sarah Saxx

Dein Blick in meine Seele
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Autor/in: Sarah Saxx
Titel: Dein Blick in meine Seele
Reihe/Band: Perfect Love, Band 1
Genre: Liebesroman
Erschienen: Februar 2022
ISBN: B0B5CHXVQB

Transparenz
Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Sarah Saxx
Titel: Dein Blick in meine Seele
Reihe/Band: Perfect Love, Band 1
Genre: Liebesroman
Erschienen: Februar 2022
ISBN: B0B5CHXVQB

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag und der Autorin über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Ich sehe die Welt mit deinen Augen …
Die hübsche und engagierte Grundschullehrerin Cami hat sich nach einer großen Enttäuschung bei einem Dating-Portal angemeldet. Eigentlich kann sie sich nicht vorstellen, hier das große Glück zu finden, bis sie auf den attraktiven Elijah aufmerksam wird. Ihr gefällt nicht nur sein Foto, sondern auch seine einfühlsame Art, ihr berührende Nachrichten zu schreiben. Wenn Elijah im wirklichen Leben auch so toll ist, wäre Cami bereit, ihm ihr Herz zu öffnen …
Elijah geht es genauso, und er möchte nichts lieber, als Cami näher kennenzulernen – die Frau, der er sich so nahe fühlt wie niemandem sonst. Doch wie soll er ihr erklären, dass er ihr ein paar wesentliche Dinge über sein Leben verschwiegen hat?

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover ist insgesamt in braun- und orangefarbenen Tönen gehalten. Ein Mann und eine Frau sind aus der Nähe fotografiert worden, während sie sich zu umarmen scheinen. Die Frau hat ihre sommersprossenbesetzte Nase bzw. ihre untere Gesichtshälfte an die des Mannes geschmiegt und lächelt glücklich. Es scheint ein intimer und kuschliger Moment zwischen den beiden zu sein.
Der Titel „Dein Blick in meine Seele“ ist in weißer Schreibstift in vier Zeilen mittig auf der Coverfront platziert worden. Für mich implizierte er eine tiefgehende Geschichte und Themenbereiche, die man mit bloßem Auge vielleicht nicht sofort erfassen kann. Es muss genauer hingesehen werden, um die wirklich wichtigen Dinge herausfinden zu können. Der Reihentitel „Perfect Love“ – zu dt. „Perfekte Liebe“ – lies mich direkt daran denken, dass es perfekt gar nicht gibt, denn meiner Meinung nach ist etwas ‚Perfektes‘ bei jeder Person etwas vollkommen Individuelles.

Charaktere
Camilla Gardner, von allen eigentlich schon immer nur Cami genannt, ist Grundschullehrerin mit Leib und Seele. Sie hat einen offenen, freundlichen und äußerst empathischen Charakter und mit ihrer besten Freundin Sherly kann sie über absolut alles reden. Seit ihrer letzten Beziehung ist Cami recht misstrauisch gegenüber Männern geworden und hat starke Vertrauensprobleme. Sie hasst Lügen und generell hat sie die Nase vom Dating gestrichen voll. Auch wenn sie andere Menschen lieber offline kennenlernt, hat sie sich doch von Sherly zur Anmeldung bei einer Dating-App überreden lassen und landet damit in einer komplett neuen Welt.
Elijah Robson ist attraktiv, sportlich, sympathisch und gleichzeitig eine Spur geheimnisvoll. Er arbeitet als Masseur, geht regelmäßig mit seinem Bruder Ronald joggen und kümmert sich liebevoll um seinen Hund Teddy. Seine Familie ist absolut liebenswürdig, doch leider wird schnell klar, dass Elijah selbst ein großes Geheimnis mit sich herumträgt. Innerlich scheint er ziemlich zerrissen zu sein, sich machtlos in seinem eigenen Leben zu fühlen und ebenso muss er auch noch ein lange aufgeschobenes Problem mit seiner Ex-Freundin Lara klären …

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Autorin Sarah Saxx war wieder einmal sehr locker, leicht und flüssig. Auf angenehme Art und Weise bin ich Dank der vielen humorvollen Szenen und intensiven Gespräche geradezu durch die einzelnen Seiten und Kapitel geflogen. Die Kapitellängen selbst haben mir sehr gut gefallen und auch, dass die Geschichte in der ICH-Perspektive aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten geschrieben ist. Dadurch konnte ich sehr tiefgehende Einblicke in die beiden Charaktere gewinnen und umso mehr Freude hatte ich am Verfolgen ihrer ganzen Gespräche – dabei ist vollkommen egal gewesen, ob diese in schriftlicher oder mündlicher Form stattgefunden haben. Insgesamt war diese neuste Geschichte von Sarah Saxx eher ruhiger und berührender Natur. Verhältnismäßig ziemlich ernst, aber doch auch mit einigen dezent platzierten sexy Szenen. Die Mischung hat mir persönlich äußerst gut gefallen.
Die Handlung basierte im Großen und Ganzen auf der äußerst realistischen Schilderung von verschiedenen Dating-Erfahrungen und außerdem einem ernsteren Thema, dass mir in diesem Kontext so bisher noch nicht begegnet ist. Die Beziehungsentwicklung zwischen Cami und Elijah war ruhig, aber dennoch intensiv genug, um richtiggehend von ihnen in einen Bann gezogen zu werden. Sowohl ihre als auch seine Gedanken und Befürchtungen hinsichtlich eines neuen Partners und der damit einhergehenden Situation waren gut nachvollziehbar geschildert und haben mit den beiden Mitfiebern lassen. Ein wenig gestört hat mich, dass ich gerade in Bezug auf Camis Ängste das Gefühl hatte, dass diese Thematik sich permanent wiederholt hat, aber unbedingt immer noch eins draufgesetzt werden musste. Wie lange ist es noch realistisch, dass ein Mensch der Lügen verabscheut, sie immer wieder nachvollziehen kann, verzeiht und daraus doch keine Konsequenzen zieht? – Ich weiß ja nicht. Ansonsten bot die Geschichte aber auch einige nette Nebencharaktere – von flippig und aufgedreht hin zu schüchtern und talentiert. Diese waren in ihrer detailgetreuen Beschreibung alle sehr gut vorstellbar und ich bin definitiv schon unglaublich gespannt auf den zweiten Band der „Perfect Love“-Dilogie, der sich dann mit Alice‘ Geschichte befassen wird.

Fazit
Eine Geschichte über Liebe und Vertrauen. Intensiv, mitreißend, knisternd – ganz anders als ich erwartet hatte und doch insgesamt grandios. Es war mir eine Freude Cami und Elijah auf ihrem Weg zu begleiten und mit ihnen gemeinsam im Weg liegende Steine beiseitezuschaffen. Ich freue mich schon jetzt sehr auf den zweiten Band und kann kaum erwarten diesen in den Händen zu halten.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2023

Rezension: "Against all Doubts" von Michelle Wend

Against all Doubts
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Autor/in: Michelle Wend
Titel: Against all Doubts
Reihe/Band: Against, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: September 2022
ISBN: B0BFNN3K8M

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem ...

Autor/in: Michelle Wend
Titel: Against all Doubts
Reihe/Band: Against, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: September 2022
ISBN: B0BFNN3K8M

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Es ist kein Geheimnis, dass sich Carly und Logan nicht ausstehen können. Warum das so ist, dieses Detail hütet Carly wie einen Schatz. Am liebsten würde sie dem Idioten für den Rest ihrer Zeit an der Duke University aus dem Weg gehen. Ein Plan, der durchkreuzt wird, als die beiden im selben Trainingscamp einquartiert werden. Ihr Sommer droht zu einem Desaster zu werden. Wann immer sie einander begegnen, fliegen die Fetzen und bald die ersten Funken. Es dauert nicht lange und Carly muss erkennen, dass Logan nicht der arrogante Herzensbrecher ist, für den sie ihn gehalten hat. Und dass ihr erster Kuss, von dem nie jemand erfahren sollte, vielleicht nicht so falsch war wie gedacht ...

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Im Hintergrund des Covers kann man den Boden eines Basketballfeldes erkennen. Von der Seite abgebildet sieht man im Vordergrund eine Frau mit langen blonden Haaren, die im Schneidersetz auf dem Feld sitzt. In ihrem Schoß liegt der Kopf eines Mannes, dessen Wangen sie mit beiden Händen berührt. Diese Szene zeugt von starker Zuneigung und Vertrauen und hat nach außen hin schon eine recht intime Wirkung, wie ich finde.
Der Titel „Against all Doubts“ bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „entgegen aller Zweifel“. Vielleicht müssen die Charaktere an ihren Einstellungen arbeiten, da sie in verschiedenen Belangen eines Besseren belehrt worden sind? Auf jeden Fall wird es mit unseren Protagonisten zu tun haben und wahrscheinlich auch auf eine ganz bestimmte Situation hindeuten von der wir so vorab noch gar nichts wissen oder erahnen können.

Charaktere
Protagonistin Carly ist tough, selbstbewusst und ist im Frauen-Basketball-Team des Colleges. Sie steht schon lange heimlich auf Logan, aber nach einem kurzen gemeinsamen Erlebnis ist ihre Meinung von ihm nicht mehr die Beste. Carly ist generell ziemlich stur und verfolgt strikt ihre Prinzipien. Sie scheint ein ziemlich rational denkender Mensch zu sein, die immer zuerst auf ihren Verstand und nicht auf ihr Herz hört.
Protagonist Logan, das männliche Gegenstück, ist ein ziemlich offensichtlicher Frauenheld und macht auf den ersten Blick einen äußerst arroganten Eindruck, stellenweise wirkt er sogar leicht überheblich. Seine Eltern sind getrennt und zu seinem einzigen existierenden Stiefbruder hat er kein sonderlich gutes Verhältnis. Aber Logan hat noch eine versteckte nachdenkliche Seite mit einer äußerst zuvorkommenden Verhaltensweise, die ihn insgesamt geradezu liebenswert machen.

Schreibstil und Handlung
Für mich war „Against all Doubts“ das erste Buch von Autorin Michelle Wend. Mit ihrem locker leichten und überaus angenehm flüssigem Schreibstil konnte sie mich durchaus für sich gewinnen, denn schon der Einstieg in die Geschichte war für Leser allgemein einfach und hat mir gut gefallen. Das Buch ist in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, geschrieben, sodass man in jeden von beiden einen kleinen Einblick gewinnen konnte. Die einzelnen Kapitel selbst waren recht kurz gehalten und haben den Lesefluss zusätzlich unterstützt, dass ich insgesamt gut vorangekommen bin. Ebenfalls positive aufgefallen sind die großartigen und zum Teil witzigen Dialoge, spannende hitzige Wortgefechte und die deutlich spürbare Anziehung zwischen Carly und Logan.
Inhaltlich bot „Against all Doubts“ eine Mischung aus Sports Romance und Enemies-to-Lovers in einem College Setting, die sich über einen recht kurzen Zeitrahmen erstreckte. Gerade die Protagonisten Carly und Logan hatte beide jeweils eine sehr starke Persönlichkeit und ihre eigene individuelle Geschichte, mit der sie reifen und sich entwickeln konnten. Trotzdem sind die Charaktere für meinen Geschmack stellenweise noch etwas zu blass geblieben und ich hätte gerne noch tiefe hinter ihre Fassade schauen wollen. Besonders über ihren normalen Alltag oder ihr jeweiliges Studium hat man nicht wirklich viel erfahren. Der Fokus lag eindeutig auf dem Sport-Camp und Basketball, was auch Ziel des Ganzen gewesen ist, aber auch da hatte ich mir irgendwie noch mehr erhofft. Vielleicht hätten ein paar weitere Seiten der Geschichte gut getan, damit einiges noch etwas mehr hätte ausgeführt werden können. Zusätzlich gab es noch ein paar sehr nette und sympathische Nebencharaktere mit denen es viel Spaß gemacht und man sie gerne noch weiter kennenlernen würde. Gerade deshalb freue ich mich auch schon sehr auf den zweiten Band, denn ein bisschen hatten die Protagonisten der nächsten Geschichte schon etwas Geheimnisvolles an sich.

Fazit
Die Geschichte von Carly und Logan hat mir wirklich gut gefallen und ich hatte Freude daran, sie auf ihrem Weg zu begleiten und auch bereits andere Teile der Clique kennenzulernen. Auch auf Band 2 mit Titel „Against all Odds“ warte ich sehr gespannt und werde mit Sicherheit auch die Geschichte von June und Matt lesen. ♥

Bewertung: 4  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2023

Rezension: "Like Ice we break" von Ayla Dade

Like Ice We Break
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Autor/in: Ayla Dade
Titel: Like Ice we break
Reihe/Band: Winter Dreams, Band 3
Genre: New Adult
Erschienen: November 2022
ISBN: 978-3-328-10929-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Ayla Dade
Titel: Like Ice we break
Reihe/Band: Winter Dreams, Band 3
Genre: New Adult
Erschienen: November 2022
ISBN: 978-3-328-10929-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
„Willst du fliegen?“ „Nur wenn du mich hältst.“ „Immer, Gwendolyn. Immer.“
Als die renommierte Eislaufschule iSkate der jungen Einzelläuferin Gwen kündigt, fühlt es sich an, als würde das Eis unter ihr brechen. Alles, wofür sie gelebt und hart trainiert hat, ist plötzlich umsonst. Der einzige Ausweg: Sie läuft künftig zusammen mit einem Partner. Als wäre das nicht schlimm genug, handelt es sich ausgerechnet um den Neuen in Aspen: Oscar, dem sie nach einem katastrophalen Abend nie wieder unter die Augen treten wollte. Seine Ablehnung ist überdeutlich, und doch löst sein Blick ein unerwünschtes Prickeln in ihren Adern aus. Auch wenn sich alles in ihr sträubt, ergreift Gwen diese letzte Chance auf ihren großen Traum. Um gemeinsam über das Eis zu fliegen, braucht es Leidenschaft und grenzenloses Vertrauen – doch Gwen spürt nicht nur, dass Oscar düstere Geheimnisse vor ihr hat. Viel schlimmer ist, dass sie sich selbst nicht mehr trauen kann …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Mit „Like Ice we break“ ist nun endlich der dritte Teil der „Winter Dreams“-Reihe erschienen und wieder einmal war ich absolut schockverliebt in das Cover. Die Darstellung ist ähnlich der beiden Vorgängerbände, nur dass das Buch diesmal in eine Mischung aus dunkelblau, weiß und silbern gehalten ist. Vom oberen Rand her sieht es so aus, als würden ganz viele kleine Schneeflocken und Eiskristalle herunterrieseln, während der untere Rand, vergleichbar mit Band 1, den Anschein von zugefrorenem Wasser macht, wie bspw. die Oberfläche eines Sees oder eine Pfütze. Am oberen Rand ist der Name der Autorin in Weiß und am unteren Rand steht in derselben Farbe das Genre eingeprägt. Der Titel selbst ist in einem hellen Gelb, vergleichbar mit Laternenlicht, mittig in drei Zeilen auf der Coverfront platziert worden. Die einzelnen Buchstaben wirken etwas verdreckt und gebrochen, als hätten sie schon den ein oder anderen Schaden einstecken müssen. Farblich gesehen und von den Kontrasten ist dieses Buch definitiv wieder ein purer Eyecatcher! ♥
„Like Ice we break“ bedeutet in etwa so viel wie „Wir zerbrechen wie das Eis“ und hat in Kombination mit der Coverdarstellung eine leicht frostige Stimmung hervorgerufen. Der Klappentext ist bei dieser Geschichte wohl eine gute Referenz zum Titel, denn ‚Gwen fühlt sich, als würde das Eis unter ihr zerbrechen‘ als ihr großer Traum platzt. Die Frage war für mich nur, ob ein zu schweres Gewicht auf ihr lastet oder ob anderweitige gewaltvolle Einflüsse einwirken. Da diese Interpretation so gut gepasst hat, habe ich mir zu Beginn keine weiteren Gedanken mehr über den Titel oder seine Bedeutung gemacht. Umso gespannter war ich allerdings auf die Geschichte, denn Gwen hat mich bereits in den Vorgängerbänden recht neugierig gemacht.

Charaktere
Gwendolyn Pierce ist 21 Jahre alt und ihr größter Traum ist es, für die renommierte iSkate als Einzelläuferin zu laufen. Ihre Familie ist ein wenig zerrüttet, denn die Beziehung zwischen ihren Eltern und auch zwischen zu ihrem Vater ist mehr als toxisch. Für ihre Mutter hingegen würde sie fast alles tun. Gwen war für mich eine etwas anstrengende Persönlichkeit, denn sie legt oftmals starke Stimmungsschwankungen an den Tag. Mal ist sie flippig, aufgedreht und gut gelaunt – und dann auf einmal frisst sie alles in sich hinein, versteht sich selbst nicht mehr und tut Dinge, die sie im Normalfall nie wagen würde. Belastend ist zusätzlich, dass sie für diese Persönlichkeitsaussetzer bisher keine Erklärung gefunden hat.
Oscar Addington ist 22 Jahre alt und hat bis vor kurzem noch auf den Straßen New Yorks gelebt. Auf YouTube und TikTok ist er überaus bekannt durch seine Stunts und Choreografien auf dem Eis. Dadurch haben sind auch seine Adoptiveltern auf ihn aufmerksam geworden, zu denen er erst vor Kurzem in das kleine Städtchen Aspen gezogen ist. Auch wenn Oscar noch ein wenig von seiner Vergangenheit verfolgt wird, ist er insgesamt äußerst sympathisch. Er hat ein großes Herz, ist ein ehrlicher Mensch und legt oftmals sehr tiefgründige Gedanken an den Tag.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Autorin Ayla Dade war auch in diesem dritten Band der „Winter Dreams“-Reihe wieder einmal sehr poetisch – gefühlvoll, mitreißend, leidenschaftlich. Stilistisch gesehen hat mich die Geschichte schon von Beginn an aus meiner Leseflaute geholt, denn ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Locker, leicht und flüssig waren die Worte zu Sätzen geformt und in Kombination mit der angenehmen Kapitellänge war es für mich einfach perfekt zum Lesen. Die Geschichte hat schnell an Fahrt aufgenommen, ohne dass man sich als Leser gehetzt oder getrieben gefühlt hat, was mir gut gefallen hat. Generell weiß die Autorin definitiv, wie man auf intensivste Art und Weise Gefühle übermitteln sollte. Besonders die Anziehung zwischen den Protagonisten war durchweg vorhanden und deutlich zu erfassen, was für mich nur ein weiterer Pluspunkt gewesen ist.
Inhaltlich gesehen war ich riesig glücklich, wie in das verschneite Örtchen Aspen zurückkehren zu dürfen. Dieses Setting versprüht einfach so unglaublich schöne ‚Gilmore-Girl‘-Vibes, dass man ihm nur sehr schwer fernbleiben kann. Auch das Wiedersehen mit Paisley, Knox, Wyatt, Aria und Co. hat mich sehr gefreut. Diese Clique ist einfach unglaublich und manchmal kann man sich nur wünschen da mit dazuzugehören. Die Protagonisten in „Like Ice we break“, Gwen und Oscar, waren wie Feuer und Eis. Ihre Gegensätze sind überaus gut deutlich geworden, doch leider sind eine Vielzahl ihrer Probleme und Persönlichkeitsmerkmale zugleich auch ein wenig untergegangen, denn für meinen Geschmack verfolgte die Geschichte ein paar zu viele ernste Themen und somit auch Handlungsstränge (Achtung Spoiler!) auf einmal. Größer thematisiert wurden Oscars Obdachlosigkeit und das generelle Leben auf der Straße, Drogen und andere illegale Substanzen, Erfolgsdruck und damit verbundene negative Gefühle, psychische Störungen, etc. Das sind für meinen Geschmack alles sehr tiefgehende Themen und bei jedem einzigen davon muss man in der Lage sein, diesem in seiner Ausarbeitung gerecht zu werden. Ja, insgesamt wurde jedes Thema auf eine akzeptable Art und Weise gelöst, das lässt sich nicht bestreiten. Doch insgesamt hätte ich mir an vielerlei Stellen eine intensivere Behandlung und vielleicht auch den Fokus auf ein oder zwei der wichtigsten Themenbereiche gewünscht. Auch kam dadurch meiner Meinung nach das Eislaufen an sich ein wenig zu kurz, denn auch davon hätte ich gerne ein paar mehr Szenen gelesen. Insgesamt konnte mich die Geschichte von Gwen und Oscar jedoch trotzdem überzeugen. Ich hatte angenehme und mitfiebernde Lesestunden mit den beiden und habe ich sehr über die Wiederkehr nach Aspen gefreut. Sehnsüchtig warte ich nun noch auf den Abschlussband der Reihe – und auf die nahezu geheimnisvollste Persönlichkeit der Bücher, wie ich stellenweise finde.

Fazit
„Like Ice we break“ hat mir definitiv besser gefallen als der zweite Band, auch wenn die Story und Gwen und Oscar leider nicht an meinen Favoriten, Band 1, herankommen kann. Trotzdem hatte ich großartige Lesestunden und freue mich nun bereits sehr auf den Abschlussband der „Winter Dreams“-Reihe und darauf, endlich Harper etwas näher kennenzulernen.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2022

Rezension: "Neuanfang auf Whale Island" von Miriam Covi

Neuanfang auf Whale Island
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Autor/in: Miriam Covi
Titel: Neuanfang auf Whale Island
Reihe/Band: Whale Island, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: Juli 2022
ISBN: 978-3-453-42570-5

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Diese Rezension basiert ...

Autor/in: Miriam Covi
Titel: Neuanfang auf Whale Island
Reihe/Band: Whale Island, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: Juli 2022
ISBN: 978-3-453-42570-5

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Eine Liebe so wild und stürmisch wie das Meer
Restaurantmanagerin Stella Minetti hofft auf einen gelungenen Neustart in der Cameron Lodge auf Whale Island. Doch von einer entspannten Atmosphäre ist in dem charmanten Inselhotel zunächst wenig zu spüren, denn die temperamentvolle Halbitalienerin gerät immer wieder mit dem ebenso hitzigen Chefkoch Aiden Cameron aneinander. Dass sie sich trotz allem zu ihm hingezogen fühlt, macht alles noch viel komplizierter. Dann tauch plötzlich der attraktive Sänger Jackson Porter auf und macht Stellas Gefühlschaos perfekt. Doch warum sucht er hier auf der abgeschiedenen Insel Zuflucht? Und wie wird sich Stellas Herz entscheiden?

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover ist etwa in zwei gleich große Hälften aufgeteilt. Im unteren Bereich, der zugleich im Vordergrund steht, kann man einen Fluss oder das Meer sehen, aus dem eine Walflosse in den Himmel herausragt. Während im oberen Bereich und damit auch eher im Hintergrund eine Menge grüner Bäume, Wald und dahinter Berge zu sehen sind, die, je höher man schaut, im Nebel verschwinden. Ergänzt wird diese Darstellung durch einige in den morgendlichen Sonnenstrahlen herumfliegende Vögel. Der Titel selbst ist in türkis mittig in vier Zeilen platziert worden. Seine Bedeutung schien für mich recht klar und deutlich zu sein: Jemand verlässt sein altes Leben um etwas Neues zu Beginn. Eine Veränderung zu wagen. Neue Gefühle, Eindrücke und auch Menschen kennenzulernen. In Kombination mit dem Klappentext zeigte dieser auch direkt auf, dass ich mit meiner Vermutung recht hatte und so war ich ganz gespannt auf die Geschichte.

Charaktere
Stella Minetti ist eine temperamentvolle Halbitalienerin, Mitte 30 und arbeitet als Restaurantmanagerin. Sie ist alleinerziehende Mutter einer dreizehnjährigen Tochter, die ihr das Leben nicht immer so leicht macht, denn Feli hat einige Probleme und ist zudem stark übergewichtig. Stella ist in ihrem Leben schon viel um die Welt gereist, hat an den unterschiedlichsten Orten gearbeitet und viel gesehen. Dank ihrer besten Freundin Greta, bekannt aus Band 1, hat sie nun einen Job in der Cameron Lodge ergattern können, um auf Whale Island mit ihrer Tochter einen Neuanfang zu wagen. Mit Stella erlebt man, Dank ihrer leicht tollpatschigen, schlagfertigen Art und ihrer großen, meist ungefilterten, Klappe, einige sehr lustige Momente.
Aiden Cameron ist Chefkoch der Cameron Lodge und einer der drei Geschwister von Duncan, ebenfalls bereits bekannt aus Band 1. Er hat ebenfalls eine dreizehnjährige Tochter, Isla, die er abwechselnd mit seiner Ex-Freundin Jenny in freundschaftlicher Trennung aufzieht. Zu seiner Familie hat er ein sehr gutes Verhältnis, auch wenn er ihnen oftmals mit seinem großen Beschützerinstinkt und seinem Besserwisser-Ego auf die Nerven geht. Zur Zeit steckt er bis zum Hals in Arbeit und sein Kopf arbeitet auf Hochtouren, damit bis zur Neueröffnung der Lodge alles fertig und perfekt ist.

Schreibstil und Handlung
Die Geschichte von Stella und Aiden ist durchgehend in der ersten Person, aus den Sichtweisen der beiden Protagonisten, geschrieben. Die Kapitel wechseln sich jedoch nicht eins zu eins ab, sondern manchmal sind es auch andere Abstände, in denen sich die Perspektive ändert. Der gewählte Erzählstil sorgte dafür, dass ich einen sehr guten und zugleich intensiven Einblick in beide Charaktere gewinnen konnte. Der Schreibstil von Autorin Miriam Covi war, wie auch im ersten Band der „Whale Island“-Reihe, locker, leicht, angenehm und flüssig zu lesen. Insgesamt gab es wieder sehr viele Szenen- und Gedankenbeschreibungen, die man meiner Meinung nach stellenweise etwas hätte kürzen können/sollen.
Mit „Neuanfang auf Whale Island“ bekam man als Leser einen absoluten Wohlfühlroman mit Lovestory-Elementen und ernsten Themen aufgetischt. Die Handlung selbst war insgesamt eher ruhiger und unaufgeregter Natur. Die familiäre Atmosphäre des Settings der Cameron Lodge hat zum Entspannen und Wohlfühlen eingeladen. Im Vergleich zum ersten Band hat man bei diesem zweiten allerdings nur sehr wenig über das Inselleben an sich übermittelt bekommen, wie ich fand. Stattdessen fanden vermehrt ernstere Themen, wie z. Bsp. Mobbing, Body Positivity oder der Umgang mit Social Media, ihren Platz in der Geschichte. Es war emotional und tiefgründig, hätte für mich stellenweise aber auch noch etwas tiefer gehen können. Ansonsten hat man viele altbekannte Charaktere wiedergetroffen und einige davon sogar noch um einiges besser kennenlernen können. Auch wurden bereits weitere Storys der Cameron-Familie ein bisschen angeteasert, was bei mir definitiv die Lust auf mehr entfacht hat. Einziger weiterer Kritikpunkt ist für mich ein wenig das Zusammenspiel von Stella und Aiden gewesen. Wenn sie sich verstanden haben, dann haben die beiden wunderbar miteinander harmoniert. Gerade zu Beginn allerdings war es zwischen ihnen ein ständiges Hin und Her, gepaart mit kindischem Verhalten, schlechten Witzen und fast zwanghaften Aufregern, die die Atmosphäre etwas zerstört haben und nicht unbedingt hätten sein müssen, da es auf mich eher übertrieben als natürlich gewirkt hat. Trotzdem insgesamt eine sehr schöne Geschichte, die ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe und die mir am Ende besser gefallen hat, als ich zunächst erwartet hatte.

Fazit
„Neuanfang auf Whale Island“ war ein äußerst schöner und angenehmer zweiter Band. Die „Whale Island“-Reihe gefällt mir bis auf ein paar wenige Kleinigkeiten immer besser. Ich freue mich schon sehr darauf, Glenn im dritten Band endlich kennenzulernen und hoffe sehr, dass auch Skye mit ihrer Geschichte ein eigenes Buch bekommt.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2022

Rezension: "We are like the Sea" von Marie Niebler

We Are Like the Sea
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Autor/in: Marie Niebler
Titel: We are like the Sea
Reihe/Band: Like us, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: September 2022
ISBN: 978-3-7457-0334-4

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Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Marie Niebler
Titel: We are like the Sea
Reihe/Band: Like us, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: September 2022
ISBN: 978-3-7457-0334-4

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über Vorablesen zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Nur wer sich der Vergangenheit stellt, gibt auch der Zukunft eine Chance
Der Sturm, der in Lavender tobt, ist heftiger als das Unwetter, das bei ihrer Ankunft über Malcom Island fegt. Eigentlich wollte sie die kanadische Insel nie wieder betreten, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an den tragischen Unfall vor zwölf Jahren. Selbst zur Beerdigung ihres Onkels brachte sie es nicht über sich, zurückzukehren. Dennoch hat er ihr sein Haus vererbt, und ausgerechnet dieses ist nach Lavenders gescheitertem Studium ihr letzter Zufluchtsort. Die Begegnung mit dem Coast Guard Jonne ist ihr einziger Lichtblick – bis er erfährt, wer sie ist, und sein Lächeln verschwindet. Wo vorher Wärme war, sieht sie in seinen schieferblauen Augen jetzt nur noch Wut.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover besteht aus einem blauen Untergrund, der von links nach rechts mit wellenartigen Wasserschlieren versehen ist. Es entsteht der Eindruck eines leicht aufgewühlten Ozeans, was recht gut zum Titel, der in dunkelblauen Blockbuchstaben über vier Zeilen verteilt, passt. Direkt darunter ist eine Art rundes Logo/Emblem abgebildet, dass eine kleine Welle zeigt, über der ein Herz platziert worden ist und in dessen Hintergrund man den Schimmer der auf- oder untergehenden Sonne ausmachen kann. Grob gesagt wirkt es auf mich wie ein Sonnenauf-/untergang am Meer.
„We are like the Sea“ als Titel bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „Wir sind wie die See/das Meer“. Aber wie ist das Meer eigentlich? Vergänglich? Mitreißend? Gefährlich? Oder doch still? Oder alles zusammen? Das sind zumindest die Gedanken gewesen, die ich mir bei näherer Betrachtung des Titels gemacht habe. Jedenfalls rechnete ich durch die Vielfältigkeit der Interpretation mit einer emotionsgeladenen Geschichte und war gespannt, was mich erwarten würde.

Charaktere
Lavender kehrt voller Angst nach Malcom Island zurück, seit sie nach einem tragischen Unfall vor zwölf Jahren die Insel verlassen hat. Sie verbirgt ein großes Geheimnis und trägt eine große Portion Selbstzweifel und Schuldgefühle mit sich herum. Lavender ist ruhig, schüchtern, äußerst zurückhaltend und möchte am liebsten sogleich wieder die Flucht von der Insel ergreifen. Seit sie ihr Studium in den Sand gesetzt hat, erhält sie keinerlei Unterstützung mehr von ihrem Vater, solange sie nicht bereit ist ihr Leben nach seinen Wünschen zu auszurichten. Trotz all ihrer Unsicherheiten ist Lavender eigentlich eine recht zugängliche und sympathische Person. Schnell findet sie ein paar Freunde und Beschäftigung, obwohl sie sich vielleicht erstmal mit der Vergangenheit und dem hinzugekommenen Tod ihres geliebten Onkels auseinandersetzen sollte.
Jonne ist Coast Guard auf Malcom Island und hat vor kurzem seinen besten Freund Jensen an den Krebs verloren. Trotz des großen Altersunterschiedes standen sich die beiden unglaublich nahe und waren immer füreinander da. Tief in sich drin ist Jonne eigentlich ein herzensguter und sympathischer Mensch. Er hat liebende Eltern und einen kleinen Bruder, doch seit Jensens Tod trägt er eine Menge Wut und Enttäuschung mit sich herum, weshalb er sich auch gegenüber seiner eigenen Familie nicht immer richtig verhält. Er ist rechthaberisch, bevormundend und neigt dazu, seine schlechte Laune an anderen auszulassen. Zusätzlich bildet er sich recht schnell und verurteilend eine Meinung über Dinge, von denen er keine Ahnung hat. Man sieht, Jonne hat also sein ganz eigenes Päckchen zu tragen.

Schreibstil und Handlung
Schon der Einstieg in die Geschichte hat mich bei „We are like the Sea“ regelrecht gefesselt, dass ich einfach weiterlesen musste. Schon auf den ersten Seiten wurden so intensive Emotionen dargestellt und übermittelt, wie ich nur selten bei einem Buch bisher erlebt habe. Der Schreibstil von Autorin Marie Niebler war insgesamt recht einfach gehalten. Flüssig, locker und leicht kommt man sehr angenehm durch die einzelnen Seiten. Die Kapitellänge war optimal, nicht zu lang und nicht zu kurz – was will man mehr? Die Geschichte von Lavender und Jonne ist durchgehend in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, geschrieben, sodass man einen äußerst guten Einblick in beide Persönlichkeiten gewinnen konnte. Größtenteils konnte ich ihr Verhalten dadurch sehr gut nachvollziehen, jedoch gab es auch Situationen, in denen ich sowohl die eine als auch den anderen gerne mal geschüttelt hätte. Die Kombination aus recht anschaulich beschriebenen Darstellungen, dem einnehmenden Schreibstil der Autorin und den extrem intensiven Emotionen der Charaktere hat mir insgesamt äußerst gut gefallen.
Inhaltlich muss ich gestehen, dass das ‚große ominöse Geheimnis‘ der Geschichte, was auch der Grund dafür gewesen ist, warum Lavender jahrelang keinen Fuß auf die Insel gesetzt hat, mich nicht ganz erreicht hat und irgendwann auch nicht mehr relevant gewesen ist. Zum einen, weil es meiner Meinung nach viel zu lange nicht aufgeklärt worden ist und damit die Geschichte nur unnötig in die Länge gezogen hat, und zum anderen, weil es gewissermaßen ‚Kinderkram‘ gewesen ist, den auch Lavender irgendwann im Erwachsenenalter hätte erkennen können/müssen. Auch hat mich ein wenig gestört, dass zwischen Lavender und Jonne so gut wie nie ein problemlösendes Gespräch stattgefunden hat, lieber jeder weiter ‚in seiner Welt‘ gelebt hat, statt dass Jonne mal wirklich versucht hat herauszufinden, was eigentlich damals wirklich geschehen ist. Nein, stattdessen neigen beide Protagonisten dazu, jedes Mal wegzulaufen und schwierigen Situationen aus dem Weg zu gehen, was mich irgendwann angefangen hat zu nerven. Ja, ich weiß, der Umgang mit Trauer und Verlust ist ein schwieriges Thema und generell verarbeitet jede Person so etwas individuell. Ich möchte auch gar nicht sagen, dass die Darstellung des Umgangs der beiden mit der Situation unrealistisch gewesen ist, denn ich kann mir das auf diese Art grundsätzlich sehr gut vorstellen und empfand sie eigentlich recht gelungen, jedoch gab es dadurch bedingt auch ein ständiges Hin und Her zwischen den Protagonisten und so etwas sagt mir auf lange Zeit einfach nicht so unbedingt zu. Allerdings gab es an der Geschichte durchaus auch einige positive Aspekte, die ich noch benennen möchte. Mir hat zum Beispiel das Kleinstadt-Insel-Setting sehr gut gefallen. Es wirkte so idyllisch, entspannt und angenehm, dass man gerne selbst mal nach Malcom Island reisen möchte. Auch bot die Geschichte einige nette und vor allem interessante Nebencharaktere, insbesondere Jonnes Bruder Miko hat es mir sehr angetan, auch wenn er leider keinen eigenen Band der Reihe bekommt. Aber auch mit den anderen Charakteren bin ich gut warm geworden und sie haben mich neugierig auf mehr gemacht, weshalb ich mich definitiv auf die weiteren Bände der Reihe freue und den Erscheinungsterminen entgegenfiebere. Auch in Bezug auf Lavender und Jonne muss ich sagen, dass mir die Entwicklung ihrer Liebesgeschichte sehr gut gefallen hat. Es war ein angenehmes Tempo, nicht zu schnell, und es hat Spaß gemacht mit den beiden zusammen die Gefühle für den jeweils anderen zu entdecken und einzuordnen. Im Großen und Ganzen konnte mich der erste Band der „Like us“-Reihe durchaus für sich gewinnen und ich hatte wirklich Freude am Lesen.

Fazit
Autorin Marie Niebler hat das Rad zwar nicht neu erfunden, aber hat definitiv ein Händchen dafür, eine Menge intensiver Emotionen zu transportieren. Leider gab es zwar charakterlich den ein oder anderen Kritikpunkt, trotzdem freue ich mich schon jetzt sehr auf die weiteren Bände der „Like us“-Reihe.

Bewertung: 4  von 5 Sternen

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