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Veröffentlicht am 27.01.2023

Keine alltägliche Geschichte

Frankie
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Dies ist die Geschichte des 14-jährigen Frank und seines Großvaters, der nach 18 Jahren aus der Haft entlassen wird.
Der Buchtitel „Frankie“ ist die Verniedlichung des Namens, wie der Großvater ...

Dies ist die Geschichte des 14-jährigen Frank und seines Großvaters, der nach 18 Jahren aus der Haft entlassen wird.
Der Buchtitel „Frankie“ ist die Verniedlichung des Namens, wie der Großvater ihn für Frank benutzt, obwohl der das gar nicht mag. Für mich ist der Buchtitel der Grund, die Geschichte eigentlich schon zu kennen, nämlich die langsame Annäherung von Großvater und Enkel. Doch weit gefehlt!
Frank ist ein Junge ohne Freunde, kennt seinen Vater kaum, hat aber eine enge Bindung zu seiner Mutter. Er liebt es, für sie zu kochen und die Abende mit ihr zu verbringen. Dieses geordnete Leben endet nach der Entlassung des Großvaters aus dem Gefängnis.
Frank weiß nicht, warum sein Großvater im Gefängnis saß. Er kennt ihn kaum, ja nicht einmal seinen Namen. Trotzdem scheint es da so etwas wie ein unsichtbares Band zwischen ihnen zu geben, denn obwohl er manchmal regelrecht Angst verspürt, fühlt er sich doch zu ihm hingezogen.
Sprachgewaltig versteht es Michael Köhlmeier, von einer behaglichen in eine außerordentlich angespannte Atmosphäre zu wechseln. Er regt meine Fantasie an und breitet Franks Gedankenwelt gekonnt vor mir aus.
Auch das Ende ist gewaltig: Zu einigen Fragen, auf deren Antworten ich lange gewartet, die ich aber irgendwann nicht mehr vermisst habe, kommt die letzte Szene, die mich anregt, sie gedanklich weiterzuverfolgen, selbst wenn dabei eine andere, ganz neue Geschichte entsteht.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Was hält Liebe aus?

Die Liebe an miesen Tagen
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„Ihr habt ausgesehen wie zwei zerbrochene Hälften, die jemand wieder zusammenfügt, und dann sieht man den Riss fast nicht mehr, so genau passen sie zusammen.“

Hört sich kitschig an? Ist es aber nicht!

Bewegend, ...

„Ihr habt ausgesehen wie zwei zerbrochene Hälften, die jemand wieder zusammenfügt, und dann sieht man den Riss fast nicht mehr, so genau passen sie zusammen.“

Hört sich kitschig an? Ist es aber nicht!

Bewegend, berührend und vor allem glaubhaft erzählt Ewald Arenz von der Liebe, wie sie plötzlich und ungewollt über zwei Menschen hereinbrechen und deren Leben vollkommen verändern kann.

Ich liebe den lebendigen Schreibstil von Ewald Arenz, der auf leichte Art Stimmungen einfangen und Situationen beschreiben kann wie kein anderer. Doch es sind nicht nur die schönen und glücklichen Momente, denen man in dem Buch begegnet. Es geht ja schließlich auch um „Die Liebe an miesen Tagen“.

So hat mir auch der Umgang mit dem Thema Demenz sehr gefallen. Da wird die Krankheit von Claras Mutter nicht einfach wie nebenbei erwähnt, sondern Arenz zeigt auf, welche Belastung das für die ganze Familie bedeutet und wie würdevoll man gemeinsam damit umgehen kann.

Ich gebe sehr gern meine volle Empfehlung für eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann – und natürlich Ewald Arenz!

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Verbundenheit mit der Natur

Im Einklang mit dem Jahreskreis
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Das Buch bietet Ideen für ein bewusstes Erleben der Jahreszeiten und der Natur durch ein ganzes Jahr. Einen Vorgeschmack auf kreative Vorschläge lässt bereits das Cover erkennen. Die liebevolle Gestaltung ...

Das Buch bietet Ideen für ein bewusstes Erleben der Jahreszeiten und der Natur durch ein ganzes Jahr. Einen Vorgeschmack auf kreative Vorschläge lässt bereits das Cover erkennen. Die liebevolle Gestaltung begleitet durch das gesamte Buch.
Für jede Jahreszeit gibt es viel Wissenswertes und kreative Ideen, die oft einfach, aber sehr wirkungsvoll und leicht nachzuarbeiten sind. Ich freue mich immer, wenn ich Texte oder Bastelvorschläge bekomme, die auch für die Gruppenarbeit geeignet sind. Auch in dieser Hinsicht werde ich hier fündig.
Ich finde es großartig, was Anne-Maria Apelt und Nicole Schweiger an kreativen Vorschlägen, Impulsen und Naturerfahrungen erarbeitet, zusammengetragen und in diesem Buch vereint haben. Auch die Gestaltung des Buches aus dem Verlag adeo ist in Farbauswahl, mit Illustrationen und Symbolen sehr schön und übersichtlich gestaltet.
Gern empfehle ich dieses Buch als Begleiter für lange Zeit mit immer neuen Ideen zu Ritualen und Festen in Verbundenheit mit der Natur weiter.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Du musst nur an dich selbst glauben

Keke Krimskrams
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Keke Krimskrams ist ein kleiner Wichtel und macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist ein Schrottwichtel, der nicht nur allen möglichen Krimskrams sammelt, sondern außerdem auch noch Geräusche, für die ...

Keke Krimskrams ist ein kleiner Wichtel und macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist ein Schrottwichtel, der nicht nur allen möglichen Krimskrams sammelt, sondern außerdem auch noch Geräusche, für die er entsprechende Klangbewahrer hat. Schade nur, dass an dem ruhigen Tag, als Keke doch eigentlich nur Lust auf ein Geräusche-Konzert hat, ein Missgeschick passiert...

Mir gefällt die Geschichte und mir gefällt Keke, der schnell merkt, dass er einen Fehler begangen hat, durch den die Schnecke Agathe neben ihm, aber weit weg von ihrem Zuhause, landet. Toll, dass Keke sich sofort entschuldigt und nicht versucht, die Schuld von sich abzuwälzen. Dann wird nach einer Möglichkeit gesucht, wie Agathe wieder nach Hause kommen kann. Im Gegensatz zu Agathe, die griesgrämig ist und jammert, ist Keke überzeugt davon, einen Ausweg zu finden. Man muss nur an sich selbst glauben.

Das Buch aus dem Verlag tredition hat mit Keke, Agathe und einer Libelle nicht nur ungewöhnliche Protagonisten, sondern auch die Schriftart ist anders als gewohnt. Ines Isabell Braun erzählt eine spannende Geschichte, in der es um Freundschaft und Vertrauen geht, aber auch um den Wunsch anders zu sein, bevor man merkt, dass es nur von Vorteil sein kann, wenn nicht alle gleich sind.

Illustrationen von Carolin Nonnenmacher bereichern das Buch, das voller Herzenswärme steckt. Auch, wenn ich mir noch ein paar mehr Bilder zu den Texten gewünscht hätte, empfehle ich das Buch zum Vor- und zum Selberlesen gern weiter.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Abenteuerliches Lesen

Adventure Games® - Books: Die Akademie der Zeitenwächter
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„Die Akademie der Zeitenwächter“ aus dem Verlag Kosmos verbindet abenteuerliche Spiele und Rätsel mit einer Geschichte, die sowohl gruselig als auch spannend ist.
Sehr gern beschäftige ich mich ...

„Die Akademie der Zeitenwächter“ aus dem Verlag Kosmos verbindet abenteuerliche Spiele und Rätsel mit einer Geschichte, die sowohl gruselig als auch spannend ist.
Sehr gern beschäftige ich mich im Familienkreis mit Adventure Games, bei denen eher auf spielerische und denkende Weise die Rätsel geknackt werden müssen. Darum war ich gespannt auf das interaktive Leseerlebnis nach dem Vorbild der Spielereihe. Hier müssen Spielorte untersucht, Gegenstände gefunden und kombiniert sowie Rätsel gelöst werden – und man hat die Möglichkeit, den Ausgang der Geschichte mitzubestimmen durch unterschiedliche Entscheidungsmöglichkeiten.
Zunächst erschien mir das Abenteuer kompliziert, schwierig und zeitaufwändig. Doch schnell konnte ich feststellen, dass die Vorgehensweise sehr gut erklärt wird. Nachdem ich mich erstmal aufgemacht hatte, hat es mir bald gefallen, den Hauptprotagonisten Drake auf dem abenteuerlichen Weg zu seiner Abschlussprüfung an der Raben-Akademie zu begleiten. Hier war mir eine große Hilfe, dass ich mir Notizen gemacht habe zu allen Dingen, die mir wichtig und notwendig zu wissen erschienen. Das war gut, denn alles im Kopf abzuspeichern, wäre zu viel (von mir) verlangt gewesen.
Im Gegensatz zu Adventure Games in Spielform denke ich, dass man das Buchabenteuer eher allein als in einer Gruppe bestreiten muss, weil die Geschichte für gemeinsames Lesen zu lang ist.
Auch wenn ich sehr gern und viel Bücher lese, mag ich Adventure Games lieber in Spiel- als in Buchform. Allein das notwendige Hin- und Herblättern war – zumindest anfangs – mühselig. Ich glaube, dass ich auch nicht so sehr in die Geschichte hineingezogen wurde und die oft gruselige Stimmung genießen konnte, weil ich ja selbst „mitarbeiten“ musste. Trotzdem war diese Art eine völlig neue Leseerfahrung und eine willkommene Abwechslung.
Auf jeden Fall bewundere ich den Autor Daniel Bleckmann für das Gelingen einer solchen Geschichte. Großartig gemacht!
Auch die Gestaltung des Buches ist sehr gelungen, auch mit der Möglichkeit, hier den jeweiligen Spielstand zu notieren, gefundene Objektkarten einzukleben und mehr. Hilfetipps gibt es auch, falls man doch mal nicht weiter weiß.

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