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Veröffentlicht am 02.04.2023

Spannende Urban-Fantasy

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen (SPIEGEL-Bestseller)
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Dass die Cops auf sie aufmerksam werden, ist das Letzte, was Avery gebrauchen kann. Schließlich muss die Barkeeperin nicht nur ihre Poisoner-Gabe verbergen, mit der sie magische Drinks herstellt und Menschen ...

Dass die Cops auf sie aufmerksam werden, ist das Letzte, was Avery gebrauchen kann. Schließlich muss die Barkeeperin nicht nur ihre Poisoner-Gabe verbergen, mit der sie magische Drinks herstellt und Menschen beeinflusst, sie steht auch in der Schuld einer gefährlichen Gang. Doch als in New York immer mehr rätselhafte Morde geschehen, nimmt ein junger Detective Avery ins Visier – ausgerechnet Hayes, dessen Nähe sie völlig aus dem Konzept bringt und der mit seinen grünen Augen in ihr Innerstes zu blicken scheint. Schon bald müssen die Giftmischerin und der Cop zusammenarbeiten, denn in der magischen Gemeinschaft geht etwas Dunkles vor sich. Und Averys Gabe beginnt, sich zu verändern.

„Silver & Poison: Das Elixier der Lügen“ von Anne Lück, ist der erste Band ihrer neuen Reihe.
Wir begleiten Avery durch ein New York, welches nicht nur von normalen Menschen, sondern auch von Magiern bevölkert wird. Es gibt z.B. die Narratives, deren Magie sich auf Erinnerungen fokussiert, es gibt Shields, die selbst gegen Magie fast immun sind und das Ende einer Magierfamilie darstellen und es gibt die Poisoner, die mit magischen Drinks ihren Gegenüber in verschiedenste Lagen versetzen können. So auch Avery, die Drinks mischt, die die Gäste in der Bar ihres Bruders z.B. extrem euphorisch werden lassen.
Was keiner weiß, sie arbeitet eigentlich für den Gang-Boss Dorian und muss für ihn mit einem Drink der Schuld und Angst hervorruft, seine Feinde zu ihm treiben, damit er sie erledigen kann. Tut sie das nicht, wird Dorian sich ihrer entledigen.
Als jedoch immer mehr merkwürdige Morde an Magiern geschehen, nimmt Detective Hayes Kontakt zu ihr auf und wird zu einem der wenigen Menschen, dem sie vertrauen kann. Denn auch ihre Gabe beginnt sich zu verändern.
Die Geschichte ist richtig spannend und hat genau die richtige Mischung aus Magie und und realer Welt.
Der Schreibstil ist mitreißend und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gespannt weiterlesen lassen.
Anne Lück hat tolle Charaktere entwickelt, die nicht alle nur super sympathisch sind, sondern auch ein paar Macken haben und über die man gerne mehr erfährt.
Ebenso hat sie eine richtig interessante Magierwelt entworfen, über die ich immer mehr lernen wollte.
Es wurde nicht eine Sekunde langweilig, denn entweder standen die Mordfälle im Vordergrund, oder die Gefahr durch Dorian oder Averys sich verändernde Fähigkeit. Es gab viel Abwechslung, ohne dass es zu viele lose Fäden gab. Die Autorin hat alles geschickt miteinander verknüpft und eine kleine Lovestory gibt es noch oben drauf.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Witziges Duo

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Anna Zech beginnt 1912 als Krankenschwester in der Münchner Gerichtsmedizin. Gleich ihre erste Leichenschau ist eine Tote aus der Isar. Anna glaubt nicht, dass die alternde Schauspielerin selbst ins Wasser ...

Anna Zech beginnt 1912 als Krankenschwester in der Münchner Gerichtsmedizin. Gleich ihre erste Leichenschau ist eine Tote aus der Isar. Anna glaubt nicht, dass die alternde Schauspielerin selbst ins Wasser gegangen ist. Auch der Skandalreporter Fritz von Weynand vermutet, jemand hat hier nachgeholfen. Denn die Tote hatte beste Verbindungen und kannte viele Persönlichkeiten. Anna, aus kinderreicher, kleinbürgerlicher Familie, ist vom adeligen Charmeur Fritz zuerst ein wenig eingeschüchtert. Aber ihre Courage und Neugier sind stärker. Gemeinsam decken sie die dunklen Seiten der feinen Münchner Gesellschaft auf.

„Fräulein Anna – Gerichtsmedizin“ von Petra Aicher hat mich durch das Gerichtsmedizinthema neugierig gemacht. Das fand ich echt spannend und war auf die Umsetzung neugierig.
Petra Aicher lässt uns ihre beiden Hauptfiguren Anna Zech und Friedrich von Weynand kennenlernen und begleiten. Anna kommt aus einfacheren Verhältnissen, war die beste Schülerin bei der Krankenschwesternausbildung und beginnt nun als Assistentin in der Rechtsmedizin. Auf ihrem Heimweg begegnet sie dem Skandalreporter Fritz Nachtwey, dem Alterego des Baronen Friedrich von Weynand. Zunächst sieht er in Anna ein einfaches Opfer, aus dem er interessante Informationen für seine Zeitung quetschen kann, doch er hat nicht mit Annas Sturheit gerechnet.
Das Buch lebt von der Dynamik der Beiden. Ein Wortgefecht folgt auf das andere. Ernste Themen wechseln sich mit Kabbeleien ab. Beide harmonieren einfach gut miteinander und ich glaube, die meisten Leser werden es richtig schade finden, dass Friedrich in einer arrangierten Ehe feststeckt. Mir hat das Duo richtig viel Spaß gemacht.
Natürlich geht es nicht nur um deren Geplänkel und Erlebnisse. Eine berühmte Sängerin wird tot aufgefunden und obwohl alles erst nach Selbstmord aussieht, machen sich Anna und Friedrich als Fritz auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei kommen viele pikante Dinge ans Tageslicht, die alles in ein anderes Licht rücken. Annas Arbeit in der Gerichtsmedizin wird dabei immer wieder richtig interessant geschildert.
Nebenbei erfahren wir noch viel über die damaligen Monarchen in Bayern und erleben den Beginn des ersten Weltkrieges aus der Sicht unserer Figuren mit.
Der Autorin ist eine wirklich tolle Geschichte gelungen. Sympathische Figuren, wunderbare Gespräche und Wortgefechte, ein spannender Fall, interessante Dinge über die damalige Gerichtsmedizin, Monarchien, der Kriegsbeginn und ein toller Schreibstil machen das Buch zu einem gelungenen Gesamtpaket, welches mich sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten lässt.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Tanz der Dämonen

Die Stimme der Lüge
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Der Showdown beginnt: Francis Ackerman jr. ist in den Fängen des sogenannten Demon, Ackermans größtem Gegenspieler. Nun muss er in dessen bizarrer Realityshow gegen verschiedene Killer antreten und dabei ...

Der Showdown beginnt: Francis Ackerman jr. ist in den Fängen des sogenannten Demon, Ackermans größtem Gegenspieler. Nun muss er in dessen bizarrer Realityshow gegen verschiedene Killer antreten und dabei sowohl sein Leben als auch das unschuldiger Zivilisten retten, die unfreiwillige Mitspieler geworden sind. Doch eine Hoffnung gibt es: Jede Folge liefert Nadia Shirazi vom FBI neue Hinweise, um Ackermans Aufenthaltsort zu finden und das Netzwerk des Demon ein für alle Mal zu zerstören. Es gibt nur ein Problem: Damit dieser Plan aufgeht, muss Ackerman lange genug am Leben bleiben.

„Die Stimme der Lüge“ von Ethan Cross ist der vierte Band der „Ackerman & Shirazi“-Reihe. Die Bücher sind in sich nicht komplett abgeschlossen und sollten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.
Band vier startet ziemlich zeitnah an Band drei. Ackerman wird von Demon in ein teuflisches Spiel geschickt, welches dieses „Tanz der Dämonen“ nennt. Es soll seine dunkle Seite und seine Blutgier wieder wecken. Während Ackerman einige Minenarbeiter retten und selbst ebenfalls überleben muss, sind sein Bruder Marcus und seine Partnerin Nadia verzweifelt auf der Suche nach ihm.
Der Schreibstil ist typisch Ethan Cross. Er bleibt sich und seinen Figuren treu. Ich bin Fan der ersten Stunde und habe schon alle Shepherd-Organisation Bücher gelesen und war sofort wieder gefesselt.
Dieses Mal erleben wir Ackerman auch von einer etwas schwächeren Seite. Warum verrate ich nicht und versteht mich nicht falsch, er ist immer noch krass aber irgendwie haben mir seine intelligenten, bissigen Kommentare und seine verworrenen Schlachtpläne in der ersten Hälfte etwas gefehlt. Zum Glück wurde es ab Runde zwei von Demons Spiel wieder anders.
Ich konnte wirklich gut von Anfang bis Ende mitfiebern und habe nicht nur gespannt gelesen, was Ackerman als Nächstes tut, sondern auch mitgerätselt, wen Demon wohl eingeschleust hat, was er mit allem bezweckt und wie Marcus und Nadia ihm wohl auf die Spur kommen.
Eine kleine Lovestory gibt es übrigens auch.
Das Buch ist vielleicht nicht das allerbeste Buch, in dem Ackerman auftaucht, aber es ist definitiv ein Liebhaberbuch und ein Muss für die Fans der Reihe. Ich war (positiv) überrascht, dass es noch einen weiteren Teil geben wird. Ich bin gespannt.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Dramatische Fortsetzung

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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Hamburger Hafen, 1911: Anne Fitzpatrick behandelt in ihrer Arztpraxis am Hafen immer häufiger chinesische Frauen, die in den Kolonien als Arbeitskräfte angeworben wurden. Als eine der Frauen vor Annes ...

Hamburger Hafen, 1911: Anne Fitzpatrick behandelt in ihrer Arztpraxis am Hafen immer häufiger chinesische Frauen, die in den Kolonien als Arbeitskräfte angeworben wurden. Als eine der Frauen vor Annes Augen stirbt, schwört die Hafenärztin, die Verantwortlichen zu finden. Zusammen mit Kommissar Berthold Rheydt fängt sie an, im Chinesenviertel auf Sankt Pauli nachzuforschen. Der Kommissar glaubt, die mörderische Handschrift eines Erzfeindes zu erkennen. Sein Herz jedoch ist nicht ganz bei der Sache – er hat Helene Curtius seine Liebe erklärt. Doch auch Helene kämpft an mehreren Fronten um das Heil misshandelter Frauen. Während Anne sich zunehmend in große Gefahr begibt, macht Rheydt einen Schritt, der sein Leben und das von Helene für immer verändert.

„Die Hafenärztin – Ein Leben für das Recht auf Liebe“ ist der dritte Band der „Die Hafenärztin“-Reihe von Henrike Engel. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da sie in sich abgeschlossen sind. Sollten sie in meinen Augen aber nicht, da man sich viel aus den vorherigen Büchern spoilert.
Der Schreibstil ist gewohnt leicht zu lesen und man fliegt durch die Seiten. Es wurde nicht langweilig und neben vielen interessanten historischen Details, gab es auch wieder einen spannenden Kriminalfall.
Das Buch beginnt relativ nah am Ende des zweiten Buchs. Anne ist aus England wieder zurück und hat mit ihrer Vergangenheit aufgeräumt. Sie nennt sich wieder Anne van der Zwaan und behandelt weiterhin Frauen im grünen Haus. Doch auch im Chinesenviertel kümmert sie sich regelmäßig um die Frauen des größten Bordells und genau dort geschieht ein grausamer Mord. Natürlich ist auch sofort Kommissar Berthold Rheydt zur Stelle, der nun nicht nur wegen eines toten Chinesen ermittelt, sondern dem Hafenmörder wieder auf der Spur ist.
Gleichzeitig entdeckt Helene Schlimmes bei ihrer Freundin Pauline und mischt natürlich auch bei Annes aktuellem Fall mit. Die Lilith sind auch wieder ein Teil der Geschichte, ebenso wie Annes Vater, der nichts Gutes im Schilde führt, so dass es wirklich nie langweilig wird.
Die Autorin bringt einige neue Themen in die Geschichte, die richtig interessant sind aber sie greift auch bekannte Erzählstränge wieder auf und bringt sie zu einem gekonnten Abschluss. Gleichzeitig blüht die junge Liebe von Helene und Berthold weiter auf, ohne zu kitschig zu sein oder zu viel Raum einzunehmen. Auch über Annes Gefühle erfährt der Leser mehr.
Henrike Engel gelingt es, viele lose Fäden zu einem starken Strang zu verknüpfen und eine vielschichtige, spannende historische Geschichte zu erzählen. Mit jeder Seite merkt man, dass sie viel Herzblut und Zeit in die Recherche und das Schreiben des Buchs gesteckt hat. Ich habe befürchtet, dass dies der Abschluss der Reihe wird, aber zum Glück wird es noch einen vierten Band geben, auf den ich mich jetzt schon freue.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Unglaublich bewegend

Das letzte Versprechen
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Weihnachten 1944 bricht im Banat die Hölle für die kleine Anni aus: Sie wird von bewaffneten Partisanen aus den Armen ihrer jungen Mutter Amalie gerissen – und in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt, ...

Weihnachten 1944 bricht im Banat die Hölle für die kleine Anni aus: Sie wird von bewaffneten Partisanen aus den Armen ihrer jungen Mutter Amalie gerissen – und in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt, während Amalie mit 180 Frauen des Dorfes in ein Arbeitslager nach Sibirien muss. Annis Großmutter lässt die 5-Jährige allen Gefahren zum Trotz nicht allein – wie sie es deren Mutter versprochen hat. Heimlich fährt sie mit und ermöglicht der Kleinen die Flucht. Für Anni wird ihre Oma zum Licht in der Dunkelheit, das ihr auch Jahre später noch leuchtet.
Denn im Deutschland der Nachkriegszeit hat niemand Zeit für die seelische Not eines Kindes. Erst als Anni dem Bauernsohn Hans begegnet, glaubt sie, ein wenig Glück gefunden zu haben. Bis ihre Liebe zum Leben und dem, was gut ist an den Menschen, erneut auf ungeahnte Weise auf die Probe gestellt wird.

Als ich mit Hera Linds neuem Buch „Das letzte Versprechen“ begonnen habe, wusste ich nur teilweise, worauf ich mich einlassen würde. Dass die Bücher der Autorin, besonders wenn sie nach einer wahren Begebenheit geschrieben sind, mich bewegen wusste ich aber trotzdem hat es mich wieder erwischt.
Bevor ich dieses Buch gelesen habe, hatte ich noch nie etwas vom Banat gehört. Ich bin Jahrgang 1993 und der zweite Weltkrieg war bei mir in der Schule erst im Abitur ein Thema und da ging es um das allgemein Bekannte aber das hier war mir neu.
Umso schockierter war ich von Annis Geschichte.
Das Buch wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Annis Sichtweise als Kind, als Heranwachsende und als Frau. Dann erleben wir noch die Sicht ihrer Mutter und einzelne Kapitel direkt von Hera Lind, die berichten, warum sie sich doch noch an diese Geschichte gewagt und wie sie Anni als alte Dame in ihrem Zuhause erlebt hat.
Annis Geschichte ist eine Geschichte voller Grausamkeiten, Angst, Gewalt, Hunger, Krankheit und Verlust aber auch voller Liebe und Hoffnung.
Dass Menschen solch eine Tortur überleben und dann wieder ins Leben zurückfinden können ist für mich unvorstellbar.
Die Geschichte hat mich mitgerissen, bewegt und lange nicht mehr losgelassen. Eigentlich bis jetzt nicht. Ein Teil deutscher Geschichte, das ich noch nicht kannte.
Ich bin froh, dass die Autorin den Menschen aus dem damaligen Banat auf diese Weise eine Stimme gibt und ihre Geschichte auch uns Nachkriegsgenerationen näherbringt.
Ein unglaublich bewegendes Buch!

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