An der Grenze zum Wahnsinn
Der mexikanische Fluch„Der mexikanische Fluch“ ist eins dieser Bücher, das schon einen Hype ausgelöst hat, bevor es überhaupt erschienen ist. Ich bin ehrlich, für mich wars ein Coverkauf. Die Farbgestaltung und das Coverbild ...
„Der mexikanische Fluch“ ist eins dieser Bücher, das schon einen Hype ausgelöst hat, bevor es überhaupt erschienen ist. Ich bin ehrlich, für mich wars ein Coverkauf. Die Farbgestaltung und das Coverbild üben quasi eine magnetische Anziehung aus und verleihen dem Buch von Beginn an etwas ätherisches. Mit dem Inhalt hab ich ab und zu gestrauchelt und hätte mir noch mehr Schaurigkeit gewünscht.
Zum Inhalt: ein Brief von ihrer Cousine lässt Noemi nach High Place in den mexikanischen Bergen aufbrechen. Fernab von städtische Zivilisation ragt das prächtige Herrenhaus aus dem Nebel auf. Düstere Geschichten umranken das Anwesen und eine beklemmende Finsternis nimmt auch Noemi schnell in Beschlag. Denn irgendwas stimmt im Hause ihrer Cousine nicht.
Fast von Beginn an wird an der bedrohlichen Atmosphäre rund um das Anwesen gearbeitet. Vieles davon passiert auf indirektem Wege indem Schauergeschichten über die Familie und die Mine erzählt werden. Aber auch Noemi selbst beginnt zu spüren, dass etwas in den Mauer des Hauses lauert, sie sieht sich verfolgt von Albträumen, meinte Dinge zu sehen und Stimmen zu hören. Es hat mir gut gefallen auf wie viele verschiedene, auch sehr unterschwellige Arten die Düsternis und Kälte des Ortes hervorgehoben wird.
Die eigentliche Story hinter der Geschichte fand ich dann etwas zu skurril und habe ich an eine HP Lovecraft Geschichte erinnert gefühlt. Das war mir dann fast schon too much, muss ich ehrlich sagen. Da hat mich die Geschichte ein bisschen verloren. Die Schilderungen grenzen da schon stark ans ekel- und wahnhafte.
Man hätte aus dieses Schocker-Geschichte noch deutlich mehr rausholen können, denn gruslig fand ich sie tatsächlich überhaupt nicht, eher abschreckend, zwischendurch hatte es Elemente eines schlechten Drogentrips.
Ich glaube durch den Hype waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Denn das Buch ist durchaus gut und catchy geschrieben. Man will schon dranbleiben und wissen, was im Haus vor sich geht und die unterschwellige Bedrohlichkeit ist toll inszeniert. Insgesamt hat mich die Geschichte aber einfach nicht so richtig erreicht.