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Veröffentlicht am 11.04.2018

Ruth Galloway auf den Spuren von König Artus

Rabenkönig
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Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway erfährt, dass ihr alter Studienfreund Dan Golding gestorben ist. Sie hat ihn fast zwanzig Jahre nicht mehr gesehen, doch ein paar Tage nach seinem Tod erhält ...

Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway erfährt, dass ihr alter Studienfreund Dan Golding gestorben ist. Sie hat ihn fast zwanzig Jahre nicht mehr gesehen, doch ein paar Tage nach seinem Tod erhält sie einen Brief von ihm. Darin bittet er sie, zu Ausgrabungen nach Lancashire zu kommen. Dan ist überzeugt, dass er die Gebeine des sagenumwobenen König Artus gefunden hat. Das wäre natürlich eine Sensation und der spektakulärste Knochenfund ihrer Karriere. Zusammen mit ihrer Tochter Kate und ihrem Druidenfreund Cathbad reist sie an die Nordküste unweit von Blackpool, wo ihre große Liebe DCI Nelson gerade Urlaub mit seiner Familie macht.
Es stellt sich heraus, dass die Umstände von Dans Tod ziemlich mysteriös sind und Nelsons alter Partner von der Polizei Blackpool glaubt nicht an einen Unfall. Wurde der Archäologe zum Schweigen gebracht, weil er tatsächlich das wahre Grab des Rabenkönigs gefunden hat? Aber wer will verhindern, dass dies publik wird und warum? Es dauert nicht lange und auch Ruth schwebt in Gefahr...

Im fünften Fall für die sympathische Ruth Galloway geht es um den Mord an einem alten Studienkollegen, der anscheinend auf etwas gestoßen ist, das ihn das Leben kostete. Weitere Aspekte in der Handlung sind natürlich die Legenden um König Artus, den Mythos des Rabenkönigs. Durch die Mitwirkung des Druiden Cathbad hat das Ganze auch wieder einen Hauch von Mystik, ohne aber dabei ins Esoterische abzudriften. Am Pendle Hill gab es tatsächlich damals Frauen, die als Hexen verurteilt wurden, das kannte ich bereits aus einem anderen Krimi. Es war interessant, diese Geschichte hier wiederzufinden.

Ich mag an den Büchern von Elly Griffiths die Mischung zwischen Kriminalfall und Privatleben der Hauptfiguren, allen voran Ruth. Allein erziehend mit Kleinkind und Job hat sie es nicht leicht. Noch dazu, weil der Mann, den sie liebt und der der Vater ihrer Tochter ist, mit einer anderen verheiratet ist, die auch noch von Kate weiß. Trotzdem meistert sie alles sehr gut, nicht ohne eine gesunde Portion Selbstironie und Humor.

Dieser Fall um den Rabenkönig hat mir sehr gut gefallen, vielleicht weil mich die Artussage immer schon interessiert hat. Ich mag auch den Schreibstil der Autorin, flüssig, lebendig und anschaulich. Oft musste ich schmunzeln, besonders in Szenen mit Ruth und Kate oder Ruth und Cathbad. Und ich hoffe, Thing bleibt uns in Zukunft erhalten.

Nach und nach kommt Schwung in die Handlung und am Ende führen alle Fäden zu einem für mich zufriedenstellenden Ende.

Fazit: Beste englische Krimiunterhaltung mit der richtigen Portion Humor und Herz und einer sympathischen Hauptfigur.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Krimi vor historischem Hintergrund

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
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Köln, Januar 1947. Es ist ein bitterkalter Nachkriegswinter und zwischen den schneebedeckten Ruinen kämpfen die Menschen in der britischen Besatzungszone ums Überleben.
Als in der Eifel ein Mord geschieht, ...

Köln, Januar 1947. Es ist ein bitterkalter Nachkriegswinter und zwischen den schneebedeckten Ruinen kämpfen die Menschen in der britischen Besatzungszone ums Überleben.
Als in der Eifel ein Mord geschieht, wird die Polizeianwärterin Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei von dem britischen Militärpolizisten Richard Davies zur Unterstützung angefordert. Einziger Zeuge des Mordes ist ein sechsjähriger Junge, der sich weigert, über das Geschehene zu sprechen. Genau wie Friederike selbst kommt Peter aus Ostpreußen und sie hofft, dadurch einen Zugang zu ihm zu finden. Durch die Ereignisse kommen die Erinnerungen an ihre Flucht aus Königsberg wieder hoch und oft zweifelt Friederike an ihrer Kraft. Aber auch Davies scheint etwas zu verbergen und gegen Dämonen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen.
Dann geschieht ein weiterer Mord und Friederike und Davies müssen ihre privaten Probleme zunächst hintenanstellen, um den Mörder zu finden, bevor er wieder tötet.

Ich hatte die Leseprobe zu "Echo der Toten" bei Vorablesen.de gelesen und war gleich begeistert. Weil ich unbedingt weiterlesen wollte, habe ich mich für das Buch beworben und hatte Glück. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte hat mir von Anfang bis Ende gut gefallen. Der Schreibstil ist lebendig und anschaulich, beim Lesen sah ich die schneebedeckten Ruinen der Stadt Köln vor mir und konnte die Kälte fast fühlen. Die Autorin beschreibt realistisch, aber doch einfühlsam die damalige Situation der Deutschen unter der britischen Besatzung. Die Angst, sein Zuhause zu verlieren, der Hunger, die Vorurteile, mit denen jeder leben musste.

Friederike mochte ich gleich. Trotz ihrer Erlebnisse auf der Flucht gibt sie nicht auf, nimmt den Job bei der Polizei an, den sie eigentlich nicht mag, nur damit sie und ihre Mutter aus dem Flüchtlingslager rauskommen.
Auch Richard Davies war mir sympathisch, seine Art, auf Friederike einzugehen, gefiel mir. Und gewisse Verhaltensweisen versteht man nach Beendigung des Buches.

Ich denke, der Autorin ist es gelungen, die damalige Situation authentisch zu beschreiben. Auf der einen Seite die britischen Besatzer, die grundsätzlich jedem Deutschen misstrauisch gegenüber standen und sich immer fragten: War sie oder er ein Gegner oder Befürworter der Nationalsozialisten? Auf der anderen Seite aber auch die deutsche Bevölkerung, die durch die Rationierungen und Sanktionen der Besatzer kaum genug zu essen oder überhaupt zum Leben hatte.

Ich muss zugeben, ich wusste bisher gar nicht, dass es damals eine spezielle Weibliche Polizei gab und diese für gesonderte Aufgaben eingesetzt wurde. Also wurde ich nicht nur gut unterhalten, sondern habe auch noch etwas gelernt.

Fazit: Ein historischer Krimi aus der entbehrungsreichen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, den ich sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 25.07.2017

David Hunter zum 4.

Verwesung
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Acht Jahre ist es her, dass der forensische Anthropologe David Hunter in einem grausamen Fall versucht hat, der Polizei zu helfen. Drei junge Frauen verschwinden in einem kleinen Ort im Dartmoor. Dann ...

Acht Jahre ist es her, dass der forensische Anthropologe David Hunter in einem grausamen Fall versucht hat, der Polizei zu helfen. Drei junge Frauen verschwinden in einem kleinen Ort im Dartmoor. Dann findet man eine vierte Frau in ihrer Wohnung, brutal ermordet und neben der Leiche den hünenhaften, blutverschmierten Jerome Monk. Nach einer Flucht wird er gefunden und gesteht alle vier Morde. Niemand überrascht das, denn er wurde schon lange verdächtigt. Monk weigert sich allerdings, zu verraten, wo er die anderen Leichen vergraben hat. Frustriert gibt die Polizei die Suche schließlich auf.
Die Jahre vergehen, aber der Fall lässt Hunter nie wirklich los. Dann erfährt er, dass Monk aus dem Dartmoor-Gefängnis geflohen ist. Und Hunter erhält einen Anruf der psychologischen Polizeiberaterin Sophie Keller, die damals ebenfalls bei der Suche im Moor dabei war. Auch sie ist immer noch besessen von dem Fall und gemeinsam mit Hunter versucht sie, Monk zu stoppen. Der kennt sich allerdings im nebeligen Dartmoor besser aus als jeder andere und es beginnt ein atemloser Wettlauf gegen die Zeit...

"Verwesung" ist der vierte Fall für den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter. Und er hat mir sehr gut gefallen. Wie immer gelingt es Simon Beckett auch ohne große Actionszenen eine durchgehende Spannung aufzubauen und diese auch zu halten, bis zum Ende.
Die beklemmende und manchmal fast gruselige Atmosphäre im Moor kommt hervorragend rüber und ist sehr anschaulich beschrieben. Vielleicht kann ich mir die Szenen aber auch besonders gut vorstellen, weil ich selbst schon mal dort war. Auf jeden Fall ist der Schreibstil gewohnt flüssig und auch wenn es wieder einige medizinische Erklärungen gibt, sind diese verständlich und es wird nicht im Übermaß mit Fachbegriffen oder Abkürzungen um sich geworfen. Das nervt mich manchmal nämlich ein bisschen an anderen Büchern zu diesen Themen, wie z. B. bei Kathy Reichs.

Die Geschichte ist meiner Meinung nach gut durchdacht und macht Sinn, es gibt überraschende Wendungen, die ich zunächst nicht erwartet hatte.

Was mir David Hunter so sympathisch macht, ist, dass er trotz der ausgezeichneten Kenntnisse in seinem Beruf doch nur ein Mensch ist und kein Superheld. Er hat Schwächen und Ängste und kann diese auch zeigen. Trotzdem ist er dadurch aber nicht bemitleidenswert, sondern authentischer als vielleich andere Romanfiguren, die auch vom Schicksal gebeutelt sind.

Alles in allem wieder ein gelungener Fall der Reihe, der mich von Anfang an gut unterhalten hat. Ein echter Pageturner.

Veröffentlicht am 15.10.2025

Herbst auf Langeoog

Herbstliebe auf Langeoog
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Von einem Tag auf den anderen verliert Mia mit Anfang 30 wegen falscher Anschuldigungen ihren Traumjob in einem Londoner Luxushotel. Bis sie weiß, wie es weitergeht, flüchtet sie zu ihrer Großtante Bentje ...

Von einem Tag auf den anderen verliert Mia mit Anfang 30 wegen falscher Anschuldigungen ihren Traumjob in einem Londoner Luxushotel. Bis sie weiß, wie es weitergeht, flüchtet sie zu ihrer Großtante Bentje nach Langeoog, die dort das entzückende Café Kluntjes & Meer führt. Auf der Insel trifft sie den Tischler Nils wieder, der ihr bekannt vorkommt. Tatsächlich kennen die beiden sich aus Kindertagen, als Mia einen Sommer auf der Insel und jeden Tag mit Nils verbrachte. Danach sahen sie sich nie wieder, aber nun lässt der junge Witwer mit seiner niedlichen Tochter Lina die Schmetterlinge in Mias Bauch wild herumflattern und beide kommen sich schnell näher. Aber haben sie überhaupt eine Chance? Denn Mia will doch zurück in die große weite Welt, oder nicht?

Ein absoluter Wohlfühlroman, in den man eintauchen kann. Warmherzig, humorvoll und mit viel Herz wird die Geschichte von Mia und Nils erzählt. Und wir lernen auch noch viele weitere interessante Charaktere kennen, wie z.B. Bentje, die ihr Café liebt und mit Leidenschaft führt, im Stillen aber auch gerne und sehr gut näht. Dann sind da Fenja und Paul mit ihrem Buchladen "Watt & Worte", Freunde von Nils und ein zauberhaftes Paar, das sich gesucht und gefunden hat.
Und einfach nur herrlich ist Lina, fast 6 Jahre alt und trotz des Schicksalsschlags, den sie erlebt hat, ein so fröhliches und aufgewecktes Kind.

Die herbstliche Atmosphäre auf Langeoog ist wunderschön beschrieben und auch die Insel an sich konnte ich sehr gut vor mir sehen.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, einzig die vielen Absätze im Taschenbuch waren anfangs gewöhnungsbedürftig für mich. Aber mit der Zeit habe ich darüber hinweggesehen.

Für Zwischendurch ist "Herbstliebe auf Langeoog" auf jeden Fall eine schöne Geschichte zum Abtauchen und Wohlfühlen.

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Veröffentlicht am 15.10.2025

Der Spuk im verlassenen Irrenhaus

Der Spuk im Rainier Asylum
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Sadie ist 25, arbeitet als Bibliothekarin und hat eine besondere Gabe: Sie ist empfänglich für das Übernatürliche.
Seit Jahren berichten Einheimische, dass etwas Abscheuliches in der verlassenen Rainier-Irrenanstalt ...

Sadie ist 25, arbeitet als Bibliothekarin und hat eine besondere Gabe: Sie ist empfänglich für das Übernatürliche.
Seit Jahren berichten Einheimische, dass etwas Abscheuliches in der verlassenen Rainier-Irrenanstalt herumschleicht – etwas mit riesigen Augen und verdrehten Gliedern.
Nachdem ein junger Mann in den Gängen des zerfallenden Gemäuers verschwunden ist, beschließen Sadie und ihr Arbeitskollege August nach ihm zu suchen …
Als sie in die Tiefen der alten Anstalt hinabsteigen, stolpert Sadie über etwas völlig Unerwartetes – etwas, das mit dem Ursprung ihrer unheimlichen Gabe zusammenhängt.

"Der Spuk im Rainier Asylum" ist die Fortsetzung zu "Der Spuk von Beacon Hill" und die Geschichte setzt direkt nach den letzten tragischen Ereignissen ein. Sadie und August sind immer noch geschockt und besonders Sadie macht sich schwere Vorwürfe wegen Ophelia.
Als dann in den Nachrichten über das Verschwinden eines jungen Mannes berichtet wird und in dem Zusammenhang das Rainier Asylum genannt wird, läuten bei Sadie und August alle Alarmglocken. Schon bei ihren Recherchen zu Beacon Hill spielte der Name der verlassenen Irrenanstalt aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts eine Rolle. Und auch wenn Sadie nicht begeistert ist, fühlt sie sich verpflichtet, sich dort umzusehen. Vielleicht kann sie den jungen Farmarbeiter noch retten.

Eine verlassene Irrenanstalt - oder wie man heute sagt: "Psychiatrische Klinik" - als Setting ist natürlich nahezu perfekt für einen Horrorroman. Ein altes, halb verfallenes Gebäude. Gerüchte um schreckliche Experimente an den Insassen. Die Geister der gequälten Seelen der ehemaligen Patienten, die dort umgehen sollen. Mehr Grusel geht eigentlich nicht.
Der Autor nutzt dieses Potenzial gekonnt. Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen: Er ist durchweg atmosphärisch und visuell anschaulich. Der Leser wird von der Hauptfigur durch die dunklen Gänge geführt und erlebt die beklemmende Szenerie bei jedem Schritt hautnah mit.

Trotz dieser Stärken gab es an manchen Stellen kleinere Mängel., das Tempo zog sich stellenweise etwas in die Länge. Ein strafferes Erzähltempo hätte die Spannung insgesamt noch erhöht.

Wie schon erwähnt, ist dies der 2. Teil der Reihe und aufgrund der direkten Fortsetzung der Ereignisse aus Teil 1 empfehle ich auf jeden Fall "Der Spuk von Beacon Hill" vorher zu lesen. Und auch "Der Spuk im Rainier Asylum" endet mit einem Cliff Hanger, dessen Auflösung hoffentlich im 3. Teil kommt.

Fazit: Ein Horrorroman mit einem gelungenen Setting und einem starken, atmosphärischen Schreibstil, der Fans des Genres ansprechen wird, auch wenn kleinere Tempodefizite den Gesamteindruck minimal trüben.

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