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Veröffentlicht am 26.02.2023

Spannend und düster

Das Sanatorium
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Klappentext:
Halb versteckt im Wald und überragt von dunkel drohenden Gipfeln war Le Sommet schon immer ein unheimlicher Ort. Einst diente es als Sanatorium für Tuberkulosepatienten, dann verfiel es mit ...

Klappentext:
Halb versteckt im Wald und überragt von dunkel drohenden Gipfeln war Le Sommet schon immer ein unheimlicher Ort. Einst diente es als Sanatorium für Tuberkulosepatienten, dann verfiel es mit den Jahren und wurde schließlich aufgegeben. Nun hat man es zu einem Luxushotel umgebaut, doch seine düstere Vergangenheit ist noch immer spürbar. Als Detective Inspector Elin Warner zur Verlobungsfeier ihres Bruders anreist, beginnt der Albtraum. Erst verschwindet Isaacs Verlobte, dann geschieht ein Mord. Schließlich schneidet auch noch ein Schneesturm das Hotel von der Außenwelt ab, und die Gäste sind mit einem Killer gefangen

„Das Sanatorium“ von Sarah Pearse ist ein spannender Thriller mit düsterer Atmosphäre.

Detective Inspector Elin Warner hält sich privat in dem früheren Sanatorium und heutigem Luxushotel in den Schweizer Alpen auf.
Doch die Geschehnisse vor Ort verlangen Aufklärung.
Ein Mord ist passiert und ein starker Schneesturm hat das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten.
Das heißt der Mörder ist mitten unter ihnen.
Also beginnt Elin Warner vor Ort Ermittlungen anzustellen.

Elin Warner war mir schnell sympathisch.
Sie kämpft mit ihrer Vergangenheit und hat immer wieder Panikattacken.
Das eingeschlossen sein in diesem Hotel zusammen mit einem Mörder verlangt ihr alles ab.

Das heutige Luxushotel Le Somme war früher ein Sanatorium und hatte
eine düstere Vergangenheit.
Genau diese düstere Atmosphäre beherrscht die ganze Geschichte.
Sarah Pearse hat einen sehr bildhaften Schreibstil.
Die dunklen Wolken, der Schneesturm der heranzieht, alles sieht man deutlich vor seinem inneren Auge.
Langsam enthüllt die Autorin auch das Geheimnis des Hotels.
Das alles zusammen die Düsterheit, der Schneesturm und das spätere abgeschnitten sein.
Die Gewissheit das sich ein Mörder im Hotel aufhält, dass alles jagt einem immer wieder einen Schauer über den Rücken.

Die Atmosphäre und die Spannung ziehen sich dann auch bis zum Ende durch die Geschichte.
Das Ende habe ich nicht vorhergesehen. Es war logisch aber auch erschreckend.

Sarah Pearse hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Manche Passagen waren vielleicht etwas zu lang geraten was den Lesefluss leicht gestört hat.
Mich hat der Thriller „Das Sanatorium“ gut unterhalten und ich wünsche mir noch viele weitere Bücher von Sarah Pearse.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Der Schimmelreiter neu erzählt

Hauke Haiens Tod
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Klappentext:
Bei einer Jahrhundertsturmflut an der friesischen Nordseeküste bricht der Deich. Unter den Todesopfern ist Hauke Haien, der Erbauer des Deichs, seine Frau und scheinbar auch ihre vierjährige ...

Klappentext:
Bei einer Jahrhundertsturmflut an der friesischen Nordseeküste bricht der Deich. Unter den Todesopfern ist Hauke Haien, der Erbauer des Deichs, seine Frau und scheinbar auch ihre vierjährige Tochter Wienke. Iven Johns, der Knecht der Familie, setzt sich nach Hamburg ab und beginnt ein neues Leben.
Doch fünfzehn Jahre später taucht plötzlich Wienke auf bei ihm. Sie will von ihm wissen, was wirklich in jener Sturmnacht passiert ist. Warum mussten ihre Eltern sterben? Wie hat Iven ihr Leben gerettet? Und warum hat er es geheim gehalten? Iven beschließt, mit Wienke zu dem Ort hinter dem Deich zu fahren und Licht ins Dunkel der Todesnacht zu bringen. Doch die Dorfbewohner mauern: Niemand will über die Vergangenheit sprechen. Und dann wird Wienke bedroht die eigentlich nicht mehr leben dürfte.

„Hauke Haiens Tod“ von Andrea Paluch und Robert Habeck ist erstmals 2001 erschienen. Jetzt hat Kieppenheuer & Witsch die Geschichte noch einmal neu aufgelegt.

Im Mittelpunkt steht Wienke.
Als Elisabeth Schmidt ist sie in einem Heim aufgewachsen.
Jetzt lebt sie in einer Wohngruppe für Behinderte.
Elisabeth möchte mehr über ihre Herkunft erfahren und macht sich zu dem Mann auf der sie einst im Kinderheim abgegeben hat.
Iven Johns war Knecht bei der Familie Haien.
Bei einer Sturmflut sind Hauke Haien und seine Frau ums Leben gekommen.
Die kleine Wienke jedoch konnte von Iven gerettet werden.
Im Dorf ging man davon aus, dass auch das Kind in den Fluten umgekommen ist.
Iven Johns fährt mit Wienke zu dem Ort wo sie geboren ist und wo ihre Eltern gestorben sind.
Dort werden beide mit der Wahrheit konfrontiert.
Denn nach und nach lüftet sich das Geheimnis um die Sturmflut und um den Tod von Hauke und seiner Frau.

Ich habe etwas gebraucht um richtig in die Geschichte einzutauchen.
Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit.
Manchmal habe ich erst mitten im Absatz gemerkt, dass ich mich in der Vergangenheit befindet. Das hat den Lesefluss etwas gestört. Ich hätte mir hier immer eine Überschrift mit Jahresangabe gewünscht.

Die Protagonisten sind alle nicht besonders sympathisch, was für die Geschichte aber auch erforderlich ist.
Die einzige die ich schnell mochte ist Wienke.
Von den Dorfbewohner wird sie als Schwachsinnige bezeichnet.
Das ist der Boshaftigkeit der Menschen geschuldet.
Wienke ist geistig behindert hat aber auch eine gewisse Intelligenz.

Die beiden Autoren erzählen die Geschichte spannend. Die Atmosphäre ist meist bedrückend. Man spürt, dass die Dorfbewohner ein Geheimnis hüten.
Doch keiner erzählt freiwillig was damals gesehen ist.
Als LeserIn will man unbedingt erfahren, was damals wirklich geschehen ist und kann das Buch nicht aus der Hand legen.
„ Hauke Haiens Tod“ ist eine Geschichte die ich gerne gelesen habe und die mich gut unterhalten hat.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 12.02.2023

Opfer oder Täter

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
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Eine Männerleiche, die Augenhöhlen leer, eine Plastiktüte über dem Kopf: Mordermittlerin Jagoda »Milo« Milosevic und ihr Kollege Vincent Frey stoßen auf Hinweise, dass der Tote in der Vergangenheit Frauen ...

Eine Männerleiche, die Augenhöhlen leer, eine Plastiktüte über dem Kopf: Mordermittlerin Jagoda »Milo« Milosevic und ihr Kollege Vincent Frey stoßen auf Hinweise, dass der Tote in der Vergangenheit Frauen missbraucht hat. Ein mögliches Motiv? Der Verdacht erhärtet sich, als kurz darauf ein weiterer verurteilter Sexualstraftäter ermordet wird. Milo folgt bei den Ermittlungen ihrem Instinkt, doch sie fühlt sich zunehmend beobachtet. Erkennt sie das Böse, wenn es vor ihr steht?

„Stigma“ ist der erste Thriller von Lea Adam.
Hinter dem Pseudonym verbergen sich die beiden Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer.

Am Anfang des Buchs gibt es eine Triggerwarnung.
Der Thriller ist also keine leichte Kost.

Eine Männerleiche wird gefunden. Das Opfer hat eine Plastiktüte über dem Kopf und leere Augenhöhlen.
Jagoda Milosevic und Vincent Frey übernehmen die Ermittlungen.
Sie tappen noch im Dunkeln als die zweite Männerleiche auftaucht.
Langsam kristallisiert sich heraus, dass es sich bei den Männern um Sexualstraftäter handelt.
Es sieht ganz so aus als wolle hier jemand Rache verüben.
Doch kann eine Frau solch einen Mord begehen?

Mit den Charakteren hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten.
Wenn man sie aber erst einmal richtig kennengelernt hat mag man sie.

Jagoda Milosevic, genannt Milo ist kein einfacher Mensch.
Oft will sie mit dem Kopf gegen die Wand.
Als Jugendliche wäre sie beinahe abgerutscht, jetzt hält sie sich an die Gesetzte und
Regeln.
Vincent Frey daneben bricht gerne mal die Regeln was Milo zum Wahnsinn treibt.
Es macht den Anschein, dass Milo und Vincent nicht miteinander zurechtkommen.
Das ist aber mehr der Schein.

Zwischen den einzelnen Kapitel gibt es immer kurze Abschnitte die mit einem Frauennamen betitelt sind.
Hier erfahren die LeserInnen was mit den Frauen passiert ist.
Das ist nicht immer einfach zu lesen.
Es geht um Gewalt und Missbrauch an Frauen.
Man fragt sich schon manchmal wer ist den hier der Täter und wer ist das Opfer.

Die beiden Autorinnen bauen schnell Spannung auf und halten sie auch über die ganze Geschichte.
Dabei gehen sie mit einem ordentlichen Tempo voran.
Im Laufe des Buches gibt es eine Gruppe Verdächtiger.
Wie es aber wirklich zu den Morden kam erfahren die LeserInnen erst ganz am Ende.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Kaum zu glauben, dass hier zwei verschiedene Autorinnen gearbeitet haben.
Ich würde mich über weitere Fälle mit Milo und Vincent freuen.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Eine spannende Zeitreise

Die Welt gehört uns - Eine unmögliche Freiheit -
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Klappentext:
Frankfurt, 1965: Zwanzig Jahre hat Ella erfolgreich das »Bücherreich« geführt, doch nun herrscht Zwist: Ihre deutlich jüngere Schwester Luise hat die schnulzigen Bücher satt. Ihr Kopf ist ...

Klappentext:
Frankfurt, 1965: Zwanzig Jahre hat Ella erfolgreich das »Bücherreich« geführt, doch nun herrscht Zwist: Ihre deutlich jüngere Schwester Luise hat die schnulzigen Bücher satt. Ihr Kopf ist voller neuer, unerhörter Ideen, zu denen sie der charismatische und politisch aktive Student Thilo anstiftet. Zunächst steht Ella diesen ablehnend gegenüber. Doch dann bringt Luise sie dazu, ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit aufzuschlagen. Ella erinnert sich wieder, was sie einst als Verlegerin angetrieben hat: der Glaube, dass Bücher Menschen aufrütteln und die Welt verändern können. Werden sie ihr nun auch helfen, endlich ihr Glück zu finden?

„Die Welt gehört uns - Eine unmögliche Freiheit“ ist der zweite Band der Dilogie „Die Buchhändlerinnen von Frankfurt“ von Julia Kröhn.
Der erste Band „Die Gedanken sind frei“ hat mich sehr begeistert und ich habe dem zweiten Band entgegengefiebert.

Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet und sympathisch.
Ella war mir im ersten Band richtig ans Herz gewachsen.
Sie ist eine Frau voller Elan.
Die Verlagsbuchhandlung der Eltern hat Ella nach dem Krieg aus dem Nichts wieder aufgebaut.
Ihr „Bücherreich“ führt sie mit ihrer Schwester Luise recht erfolgreich.
Dann lernt Luise den Student Thilo kennen.
Es ist die 2. Hälfte der 1960er Jahre und ich kann mich noch sehr gut an die Studentenrevolten in Frankfurt erinnern.
Der Student Thilo inspiriert Luise zu völlig neuen Ideen.
Sie will die Macht der Bücher nutzen.
Doch kann man damit die Welt verändern?
Ella ist skeptisch und vom Vorhaben ihrer Schwester, die leichte Unterhaltungsliteratur aus dem „Bücherreich“ zu verbannen nicht angetan.
Doch dann erinnert sie sich, dass sie selbst die Menschen nach dem Krieg mit ihren Büchern auf neue Gedanken bringen wollte.

Julia Kröhn bring ihren LeserInnen mit ihrer Geschichte die Welt der Bücher nach Hause.
Im ersten Band ging es um den Wiederaufbau der Buchhandlug „Bücherreich“ mit allen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit.
Im zweiten Band, der Mitte der 1960er Jahre spielt gibt es in Frankfurt große Studentenunruhen.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern. Es verging kaum ein Samstag wo in der Innenstadt nicht demonstriert wurde. Wo Schaufenster eingeworfen wurden und Wasserwerfer zum Einsatz kamen.
Julia Kröhn schildert die Zeit sehr authentisch und ihre Protagonistin Luise fragt sich ob man mit Büchern nicht mehr erreichen kann.

Der Schreibstil von Julia Kröhn ist fesselnd und gut verständlich.
Nach einigen Seiten war ich wieder richtig in der Geschichte drin.
Ich habe mich gefreut Ella und Luise wiederzutreffen.
Die Geschichte ist so authentisch und realistisch beschrieben, dass man glauben könnte die Autorin war selbst bei den Ereignissen dabei gewesen.
Mit beiden Bänden hat die Autorin mich begeistert und mir viele schöne Lesestunden geschenkt.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Spannender Thriller mit anfänglichen Schwächen

Das College
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Covertext:
Eine verschworene Clique in Oxford. Ein abscheuliches Verbrechen. Ein unschuldig Verurteilter. Und die Erschütterungen des Falls wirken noch heute nach.

Vor zehn Jahren hat Hannah die Leiche ...

Covertext:
Eine verschworene Clique in Oxford. Ein abscheuliches Verbrechen. Ein unschuldig Verurteilter. Und die Erschütterungen des Falls wirken noch heute nach.

Vor zehn Jahren hat Hannah die Leiche ihrer Freundin April gefunden. Es war das Ende ihrer sorglosen Zeit als Studentin in Oxford und das Ende ihres unbeschwerten Lebens.
Damals schien klar, wer April ermordete.
Aber jetzt erhält Hannah eine Nachricht von einem Journalisten, der über den Fall recherchiert, und bekommt furchtbare Zweifel: Hat ihre Aussage einen Unschuldigen hinter Gitter gebracht?
Sie muss die Wahrheit herausfinden. Auch wenn dabei ihr eigenes Leben in Gefahr gerät.

„Das College“ ist der neue Thriller von Ruth Ware.
Die Autorin hat mich schon mit einigen Büchern in Atem gehalten.
Auf den neuen Thriller war ich sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Hannah. Mir war Hannah schnell sympathisch auch wenn sie kein einfacher Charakter ist.
Vor 10 Jahren hatte sie ihr Freundin April tot in der gemeinsamen Wohnung gefunden.
Dieses schreckliche Erlebnis lässt sie bis heute nicht los.
Der Täter wurde damals gefasst und verurteilt.
Jetzt kontaktiert sie ein Journalist der über den Fall recherchieren möchte.
Plötzlich kommen Hannah Zweifel ob ihre Aussage damals nicht dazu geführt hatte, dass der falsche Verurteilt wurde.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Einmal Davor und einmal Danach.
Durch die Rückblenden zum Zeitpunkt vor der Tat lernt man auch April und die Clique gut kennen.
Man erfährt wie sie ihre Zeit miteinander verbringen und nähert sich langsam dem Zeitpunkt der Tat.

Ruth Ware beginnt ihre Geschichte in einem gemächlichen Tempo.
Die LeserInnen haben viel Zeit die Charaktere kennenzulernen.
Erst in der 2. Hälfte wird es richtig spannend und die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf.

Die Autorin hat einen sehr atmosphärischen Schreibstil, sie beschreibt ihre Charaktere und die Handlungsorte sehr genau.
Dadurch werden die Geschichte und die Protagonisten richtig lebendig.
Die Kapitel Davor und Danach wechseln sich ab.
Mir war schon klar, dass der richtige Täter noch auf freiem Fuß ist.
So habe ich von Anfang an mit gerätselt wer der echte Täter ist.
Ruth Ware liefert auch einige Verdächtige.
Doch die Autorin baut immer wieder geschickt Wendungen ein, dass ich den Täter den ich im Auge hatte wieder verworfen habe.
Ruth Ware führt ihre LeserInnen gekonnt in die Irre.
Bis fast zum Ende war mir nicht klar was wirklich passiert war.
Das Ende war dann plausibel und schlüssig.

„Das College“ ist, wenn man vom recht langsamen Einstieg absieht ein spannender Thriller den ich gerne gelesen habe.

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