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Veröffentlicht am 19.02.2023

Skurrile Geschichte, mit doch auch tiefsinnigen Momenten

Jetzt ist Sense
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„Jetzt ist Sense“ von Hans Rath wollte ich unbedingt lesen, da der Plot einfach so herrlich verrückt und abgedreht klang. Insgesamt hat mich die Lektüre auch definitiv nicht enttäuscht, allein die Tatsache ...

„Jetzt ist Sense“ von Hans Rath wollte ich unbedingt lesen, da der Plot einfach so herrlich verrückt und abgedreht klang. Insgesamt hat mich die Lektüre auch definitiv nicht enttäuscht, allein die Tatsache das ich sie innerhalb von nur zwei Tagen verschlungen habe, spricht ja für sich! Der Autor schreibt auf gewohnt humorvolle Art und lässt so eine zunächst durchaus merkwürdige Situation, fast schon normal wirken. Die Dialoge sind spritzig und die Hauptfiguren pointiert gezeichnet. Einzig mit manchen Nebencharakteren war ich nicht ganz zufrieden, da diese in ihren Verhaltensweisen teils etwas unstimmig wirkten. Der Handlung im Ganzen tat dies aber keinen Abbruch. Diese fließt locker leicht dahin und spielerisch klingen immer wieder ernste Momente an. Dem Autor gelingt so eine wirklich ausgewogenen Balance zwischen Humor und philosophischen Überlegungen rund um den Tod bzw. den Vorgang des Sterbens. Auch ein wenig griechische Mythologie ist mit eingewebt, denn Thanatos wird hier in seinem mythischen Bezugsrahmen gedacht. Der Schreibstil las sich angenehm leicht und es kam außerdem ordentlich Spannung auf. Denn neben all den Denkimpulsen, wuchs mir Olivia so sehr ans Herz, dass ich bis zuletzt um sie bangte. Das Ende erschien mir dann zum Glück überaus stimmig und lies mich durchaus zufrieden zurück. Alles in allem ist Autor Hans Rath mit seinem Roman „Jetzt ist Sense“ eine fesselnde, wie auch nachdenklich machende Geschichte gelungen! Von mir gibt es dafür 4 ½ Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Abwechslungsreiche Dämonenjagd mitten in Hamburg

Dämonen der Speicherstadt
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Eins muss ich gleich vorweg betonen beim Buch „Dämonen der Speicherstadt“ von Heike Denzau handelt es sich nicht um Mystery, sondern um eine äußerst durchdachte Urban Fantasy Erzählung. Regionalkrimielemente ...

Eins muss ich gleich vorweg betonen beim Buch „Dämonen der Speicherstadt“ von Heike Denzau handelt es sich nicht um Mystery, sondern um eine äußerst durchdachte Urban Fantasy Erzählung. Regionalkrimielemente sind hingegen vorhanden und ergänzen sich gut mit dem Fantasy-Plot. Von Beginn an konnte mich das Buch mit seinen vielfältigen Charakteren und der überaus spannenden Handlung voll und ganz in seinen Bann ziehen. Die Geschichte wird dermaßen fesselnd und mitreißend erzählt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Der Schreibstil liest sich durchgängig angenehm und machte es mir leicht voll in die Geschichte einzutauchen. Alle Figuren sind darüber hinaus authentisch dargestellt und neben Hauptprotagonistin Rahel mochte ich auch die anderen des speziellen Teams sehr gerne. Einzig auf die teils ausführlichen expliziten erotischen Szenen hätte ich persönlich verzichten können. Für meinen Geschmack braucht es diese in einem Fantasyroman in dieser Gewichtung nämlich nicht unbedingt. Zum Glück gab es abgesehen davon aber auch noch genug andere Action, so dass die Handlung insgesamt abwechslungsreich erschien. Hamburg als Handlungsort spielt insofern eine tragende Rolle, das örtliche und regionale Besonderheiten immer wieder benannt werden und so das ganz eigene Flair der Stadt an der Elbe sehr gut rüber kommt. Aber auch das allgemeine Worldbuildung ist wirklich gelungen. Obwohl sich die Autorin an klassischen bereits bekannten Figuren wie Dämonen und Engeln orientiert, denkt sie Zusammenhänge doch auch weiter und hat so manche kreative Erklärungen für bekannte Phänomene parat. Auch dadurch hat die Lektüre wirklich großen Spaß gemacht. Der erste Fall ist in sich abgeschlossen, das Ende ist aber soweit offen gehalten das eine Fortsetzung auf jeden Fall Sinn macht. Noch sind nicht alle offenen Fragen abschließend beantwortet und auch der nächste Einsatz des Teams zeichnet sich bereits ab. Nach diesem temporeichen Auftakt, freue ich mich, dass es mit Rahel und den Anderen noch weitergeht. Im Gesamten vergebe ich gute 4 ½ Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Intensiver und tiefgründiger Roman, welcher nachdenklich stimmt

Café Leben
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„Café Leben“ von Jo Leevers überzeugte mich durch seine herzergreifende Geschichte. Leichte Kost ist der Roman gerade deshalb allerdings nicht. Mir persönlich gingen die Schicksale der Protagonist:innen ...

„Café Leben“ von Jo Leevers überzeugte mich durch seine herzergreifende Geschichte. Leichte Kost ist der Roman gerade deshalb allerdings nicht. Mir persönlich gingen die Schicksale der Protagonist:innen sehr nahe und das Buch hat mich emotional wirklich sehr berührt. Die Idee hinter dem Café Leben ist zunächst einmal wirklich toll. Über so ein Lebensbuch würden sich denke ich sehr viele Hinterbliebene freuen. Aber nicht nur die grundsätzliche Idee der Geschichte ist großartig, auch die Charaktere überzeugen durch individuelle Noten und authentisches Verhalten. Dabei gefiel es mir gut das die Kapitel sich mit den jeweiligen Perspektiven abwechseln. So bekommt man sowohl Einblick in die Gedanken der todkranken Annie, als auch in die von Henrietta, welche die Lebensgeschichten aufzeichnet. Obwohl mich die Geschichte absolut ansprach muss ich allerdings zugeben, dass ich mit der Lektüre nicht so schnell vorankam wie gewohnt. Der Schreibstil las sich nicht ganz so flüssig und auch aufgrund der gedrückten Stimmung musste ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen. Dennoch ist dieser Roman absolut lesenswert und eine große Bereicherung. Im Gesamten vergebe ich dafür 4 ½ Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Außergewöhnliche Kreationen für besondere Anlässe - Nur für Geübte geeignet

Wild backen
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„Wild backen: Torten – Kuchen – Kekse“ von Eveline Wild ist ein äußerst hochwertig gestaltetes Backbuch, welches mir durch seine moderne Aufmachung gut gefällt. Allerdings sind die meisten der enthaltenen ...

„Wild backen: Torten – Kuchen – Kekse“ von Eveline Wild ist ein äußerst hochwertig gestaltetes Backbuch, welches mir durch seine moderne Aufmachung gut gefällt. Allerdings sind die meisten der enthaltenen Rezepte wirklich nur für geübte Bäcker:innen geeignet, da doch einiges an Grundlagenwissen vorausgesetzt wird und in der Umsetzung durchaus Geschick benötigt wird. Auf den Fotos im Buch sehen die kleinen und großen Kunstwerke im Buch wirklich zum Anbeißen aus, wobei es mir gefällt das jedes Rezept zwei ganze Doppelseiten erhält und so jede Menge Raum für die ansprechenden Fotos bleibt. Bis auf einige wenige Grundrezepte, hält das Buch vor allem besondere Kreationen bereit. Die Zubereitungstexte sind dabei stets gut verständlich formuliert und übersichtlich gestaltet. Sowohl optisch, als auch kulinarisch finden sich hier Ideen, welche man nicht schon 1000 mal gesehen hat. Wer also auf der Suche nach etwas ganz Besonderem für eine Feier, oder die sonntägliche Kaffeetafel ist, wird hier sicherlich fündig. Für die alltägliche Küche eignet sich das Buch meiner Meinung nach aber weniger, da die Backwerke alle durchaus aufwendig sind. Auch was die Kalorienanzahl betrifft, sollte man beide Augen zudrücken. Natürlich ist dies bei einem Backbuch, erst mal keine große Überraschung, allerdings erkenne ich wirklich überhaupt kein Bemühen zuckerarm zu arbeiten und bin durchaus der Meinung das an mancher Stelle noch etwas eingespart werden könnte. „Wild backen“ ist auf jeden Fall kein Buch für Kalorienbewusste. Dafür umso mehr für ambitionierte Hobbybäcker:innen und Genußmenschen. Mit seinem Gesamtkonzept konnte mich das Buch letztendlich überzeugen. Deshalb vergebe ich gerne 4 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Wissenschaftlich fundierte, biologische Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels

Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen
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Inhaltlich ist „Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen“ von Thor Hanson für mich eher ein Fachbuch, als ein Sachbuch, da es sich um eine überaus interessante, aber nicht immer leichte ...

Inhaltlich ist „Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen“ von Thor Hanson für mich eher ein Fachbuch, als ein Sachbuch, da es sich um eine überaus interessante, aber nicht immer leichte Lektüre handelt. Thor Hanson ist ein amerikanischer Biologe und Feldforscher und gibt sich in seinem Buch große Mühe, komplexe Zusammenhänge für alle Menschen verständlich zu machen. Denn eins ist klar, dieses Thema geht uns alle an! Trotzdem bewegt sich das Buch sprachlich, wie auch inhaltlich auf einem hohen Niveau und verlangt Konzentration beim lesen. Ich persönlich hatte mir durch die Beschreibung und den Klappentext etwas anderes erwartet. Um die dort fokussierten Themen geht es zwar auch, aber eben hauptsächlich nur in einem der vier Teile des Buchs. Dieser dritte Teil (Die Reaktionen) las sich für mich auch mit Abstand am spannendsten. Aber auch die anderen Schwerpunkte des Buchs machen Sinn. Darin geht es immer wieder um Grundlagenforschung und durch Rückblicke in die Geschichte sollen heutige Zusammenhänge besser verstanden werden. So erfährt man neben dem eigentlichen Thema (Reaktionen von Fauna und Flora auf die Klimakrise) noch jede Menge darüber wie Biolog:innen forschen und wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn entsteht. Wer also schon immer mal etwas über Versuchsanordnungen und Feldstudien erfahren wollte, ist hier genau richtig. Da Thor Hanson in Amerika lebt und arbeitet, kommen seine gewählten Fallbeispiele auch eher aus Nordamerika. Darüber hinaus ist er aber noch mit zahlreichen anderen Forschenden vernetzt, so dass sich ein etwas umfassenderes Bild ergibt. Beispiele aus Europa (oder gar Deutschland) habe ich hingegen vermisst. Trotzdem war das Buch für mich eine lohnende und lehrreiche Lektüre, welche ich gerne weiterempfehlen mag.

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