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Veröffentlicht am 26.02.2023

Ein absolut genialer finaler Showdown

Rachejagd - Zerstört
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Worum geht’s?
Anna und Nick versuchen, nach den vergangenen Erlebnissen ein normales Leben zu führen. Doch der Täter, der mit ihnen eine perfide Rachejagd spielt, gibt noch nicht auf. Plötzlich ist er ...

Worum geht’s?
Anna und Nick versuchen, nach den vergangenen Erlebnissen ein normales Leben zu führen. Doch der Täter, der mit ihnen eine perfide Rachejagd spielt, gibt noch nicht auf. Plötzlich ist er wieder da und seine Psychospielchen werden immer tödlicher.

Meine Meinung:
Mit „Rachejagd – zerstört“ beendet das Autorenduo Nica Stevens und Andreas Suchanek ihre Thriller-Trilogie um die Journalistin Anna Jones und den FBI-Agenten Nick Coleman. Und ich hätte es nicht gedacht, aber dieser Teil ist noch härter, noch rasanter, noch grausamer und noch gewiefter als die beiden Teile davor! Die Autoren geizen wieder nicht mit grausamen Details und ich musste das Buch einfach am Stück durchsuchten, ich konnte einfach nicht aufhören!

Und im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen erleben wir hier immer wieder Rückblicke im Leben des Täters, war mir sehr gut gefällt. Wir erleben, wie er z.B. Harris instrumentalisiert hat und lernen den Grund hinter seinem Hass und der Rachejagd kennen. Dann begleiten wir natürlich Nick, Anna und Zane, die ich immer noch für ein absolut geniales Team halte. Zudem lernen wir Paige kennen, eine frühere Freundin von Anna und Nick, die zwischenzeitlich als Streetworkerin arbeitet.

Mal in der Vergangenheit und mal in der Gegenwart erleben wir dann das grausame Finale der Rachejagd-Trilogie an der Seite dieser Protagonisten mit. Es ist absolut kaltblütig und grausam und nochmal: Wie kommt man auf solche Ideen? Es ist von Anfang an spannend und wird immer spannender und der Erzählstil immer schneller. Ich habe fast nicht zu blinzeln getraut, um keine dieser schrecklichen Szenen zu verpassen. Vor allem der finale Showdown in einem alten Feriencamp war einfach nur genial! Die Werkzeuge des Täters, das von ihm erdachte Setup. Und dann der Täter selbst! Nie nie nie wäre ich darauf gekommen! Und ich muss gestehen, nach diesem fulminanten letzten Teil habe ich bis zum Ende gezittert und doch noch auf einen Cliffhanger gewartet, der zum Glück nicht kam, sondern die Trilogie ist wirklich beendet. Wir können aufatmen und endlich wieder ruhig schlafen! Dennoch: Zu gerne würde ich das Trio – eventuell mit Paige als viertem Mitglied – in anderen Fällen wiedererleben. Anna, Nick und Zane sind einfach zu genial um hier mit ihnen zu enden! Also, wenn ihr starke Nerven habt und es blutig, hinterlistig, psycho, grausam und alptraumhaft sein darf, lest die Trilogie, da seid ihr hier genau richtig!

Fazit:
Das Autorenduo Stevens & Suchanek beenden ihre Rachejagd-Trilogie absolut atmosphärisch und grauenvoll genial mit „Rachejagd- zerstört“. Nie hätte ich gedacht, dass die alptraumhaften Setups aus den ersten Teilen sich nochmal steigern können, aber das Duo hat es geschafft! Es war noch rasanter, noch grausamer und der finale Showdown hat mich absolut vom Hocker gerissen! Soviel explosive Spannung, so viele geniale Wendungen und unvorhersehbare Ereignisse. Aber auch Rückblicke in die Vergangenheit, die uns Licht ins Dunkle gebracht haben, warum der Täter tut, was er tut. Und ein Ende, das wirklich nichts offenlässt. So muss es sein!

Für dieses Buch kann man nur volle 5 Sterne vergeben und ich hoffe sehr, dass wir Nick, Anna und Zane in anderen Fällen nochmals treffen dürfen!

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Alptraumhaft und atemlos

Oxygen
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Worum geht’s?
Eine Lösung der Klimakrise zeichnet sich ab. Doch was der Menschheit neue Hoffnung geben soll, führt sie in eine der schlimmsten vorstellbaren Katastrophen. Plankton produziert keinen Sauerstoff ...

Worum geht’s?
Eine Lösung der Klimakrise zeichnet sich ab. Doch was der Menschheit neue Hoffnung geben soll, führt sie in eine der schlimmsten vorstellbaren Katastrophen. Plankton produziert keinen Sauerstoff mehr und die Welt wird grau. Die Meeresbiologin Laura Lombardi versucht, die Ursachen hierfür zu erforschen und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Meine Meinung:
Wenn einer realistische Horrorszenarien zum Leben erwecken kann, dann ist es definitiv Andreas Brandhorst, wie er in seinem neuen Klima-Thriller „Oxygen – Welt ohne Sauerstoff“ (FISCHER Tor, 02/2023) erneut beweist. Gut recherchiert und mit einem Hauch Polit-Thriller zeigt er eine mögliche Zukunftsperspektive auf, die wirklich alptraumhaft ist. Auch komplexe Sachverhalte beschreibt er dabei verständlich und mitreißend und es ist wie bei einem Unfall: Man kann nicht wegsehen bzw. muss immer weiterlesen und will unbedingt wissen, was weiter passiert!

Dabei erzählt er aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen aus der Sicht der Meeresbiologin Laura Lombardi, die die Ursache für das Grau entdeckt und die wir zusammen mit ihrer Truppe bei der Suche nach einem Gegenmittel begleiten dürfen. Dann noch aus der Sicht von Virginia Del Rey, NSA Chefin, die nicht nur versucht, die Welt vor dem Grau zu retten, sondern auch, einzelne Menschen von Machtmissbrauch und Korruption abzuhalten. Neben diesen haben wir noch unzählige weitere Personen und Erzählperspektiven, was hätte unübersichtlich sein können, aber vom Autor so gut umgesetzt war, dass wir an jedem Ort der Welt einen Blick hinter die Kulissen bekommen haben, in die Köpfe der Machthungrigen schauen konnten, mit den Menschen fühlen konnten, die ums Überleben gekämpft haben und gegen den Untergang der Menschheit, so dass mich die Vielzahl der Protagonisten zu keinem Zeitpunkt gestört oder irritiert hat. Im Gegenteil, am Ende fanden alle auf gewisse Weise zusammen und der Kreis schloss sich absolut logisch.

Auch die Story selbst war einfach nur genial. Es hat sich angefühlt, als würde man wirklich ein mögliches Zukunftsszenario miterleben. Ein erschreckendes Szenario, in dem das Überleben der Menschheit mehr als auf der Kippe steht. Es war grausam mitzuerleben, wie einige wenige alles für sich beansprucht haben. Wie das Recht des Einzelnen plötzlich höher gewertet wurde. Wie es durch den Egoismus und die Ignoranz der Mächtigen noch schneller zu einer Katastrophe kommen konnte, einer Katastrophe von fatalem Ausmaß! Und wie einige wenige Privilegierte sich einen Überlebensraum geschaffen haben, der weniger Privilegierte komplett missachtet hat. Andreas Brandhorst hat mich mit dieser fiktiven Realität wieder total mitgerissen und gepackt! Fundiert und gut recherchiert hat er einen Pageturner erschaffen, der so genial wie grausam ist. Ich hoffe, dass diese Realität das bleibt, was sie in dem Buch ist: Fiktiv! Eine klare Leseempfehlung von mir und ich bin schon gespannt, was er sich für seinen nächsten Thriller einfallen lässt!

Fazit:
Mit „Oxygen- Welt ohne Sauerstoff“ gelingt Andreas Brandhorst erneut ein Klima-Thriller, der mich gebannt hat! Zu erleben, wie schnell die Welt zugrunde gehen kann, wie einzelne Menschen den Tod vieler in Kauf nehmen, um selbst zu überleben. Und das Ganze in einem mitreißenden Schreibstil, der alles so real dargestellt hat, dass ich mir beim Lesen die Nackenhaare aufgestellt haben! Dieses Buch ist wieder ein gelungenes Meisterwerk aus der Feder des Autoren, das eine fiktive Realität so realistisch darstellt, dass man nur hoffen kann, diese nie miterleben zu müssen!

5 Sterne von mir für dieses ebenso alptraumhafte wie beeindruckende Werk und ich bin schon sehr gespannt, welches Schreckensszenario er im nächsten Buch für uns bereithält!

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Eine Zeitreise ins beeindruckende Neuseeland

Die Legende des Feuerberges
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Worum geht’s?
1880: Als Aroha bei einem Zugunglück ihre große Liebe verliert, erscheint ihr alles sinnlos. Ist sie wirklich von den Göttern verflucht? Sie sucht auf Rata Station Zuflucht, um dem Verlust ...

Worum geht’s?
1880: Als Aroha bei einem Zugunglück ihre große Liebe verliert, erscheint ihr alles sinnlos. Ist sie wirklich von den Göttern verflucht? Sie sucht auf Rata Station Zuflucht, um dem Verlust zu entfliehen. Dort trifft sie auf ihren jungen Onkel Robin, der von einer Zukunft am Theater träumt und wagt mit ihm den Schritt in eine neue Zukunft, der beider Leben eine unvorhergesehene Wendung bringt.

Meine Meinung:
Mit dem in sich abgeschlossenen dritten Teil „Die Legende des Feuerberges“ beendet Sarah Lark ihre historische Roman-Trilogie um die Feuerblüten-Saga. Und wie immer ist auch dieses Buch absolut eindrucksvoll! Hervorragend recherchiert entführt uns die Autorin ins Neuseeland der 1880-1890er Jahre. Nicht nur in eine sich verändernde Welt aufstrebender Industrialisierung, sondern auch in die unglaublich vielfältige und bezaubernde Landschaft Neuseelands. Als Neuseeland-Fan kann ich nicht genug bekommen von ihren Beschreibungen und Darstellungen, in Rotorua Bay war ich selbst bereits und konnte alles wieder lebendig vor mir sehen!

Hier begleiten wir hauptsächlich Aroha, die Tochter von Linda und Fitz, die schwere Schicksalsschläge erleben muss und schließlich in Rotorua landet, wo sie ein Hotel eröffnen möchte. Und wir erleben Robin, wie er versucht, sich seinen Traum von der großen Shakespeare-Bühne zu erfüllen. Dann haben wir noch March, die Enkelin von Jane, die versucht als Frau im Vorstand eines Industrieunternehmens Fuß zu fassen. Und auch Linda, Jane, Cat, Chris und all die anderen, die mir in den ersten beiden Bänden ans Herz gewachsen sind, dürfen wir wiedertreffen, ebenso wie die Damen aus Ladys Goldmine. Das mag ich so an Sarah Larks Büchern, dass wir auch aus den anderen Reihen immer wieder Menschen begegnen und das Gefühl haben, nach langer Zeit alte, liebgewonnene Bekannte wiederzutreffen.

Die gut recherchierte Geschichte um all diese Protagonisten ist dann geprägt von den ersten Aufständen der Arbeiter und die schlechten Arbeitsbedingungen in den Fabriken. Wir erleben Rassismus der chinesischen Bevölkerung gegenüber. Die ersten Cable Cars fahren, die Industrialisierung breitet sich aus. Und zwischen all diesen historischen teils realen Ereignissen wird es wieder emotional, mitreißend, spannend und obwohl das Buch weit über 800 Seiten hat, ist jedes Kapitel ein absoluter Page Turner. Bei Sarah Lark ist es wirklich so, dass ich die Bücher nicht nur lese, sondern miterlebe, als wäre ich ein Teil der liebgewonnenen Truppe, um die es geht. Hier kann ich richtig mitfiebern und mithoffen und es ist so schade, dass mit diesem Band die Trilogie abgeschlossen ist. Aber zum Glück schreibt Sarah Lark weiter und wir werden sicher die eine oder den anderen in kommenden Büchern wiedertreffen und ich freue mich schon sehr auf weitere Erzählungen aus Neuseeland! Von mir eine von Herzen kommende Leseempfehlung!

Fazit:
Mit „Die Legende des Feuerberges“ beendet Sarah Lark ihre Feuerblüten-Saga und es war wieder ein wundervolles Erlebnis, ihre Protagonisten auch hier begleiten zu dürfen. Die Autorin beherrscht es perfekt, historische Ereignisse und fiktive Geschichten miteinander zu verweben und ihre LeserInnen mitzunehmen auf eine Reise durch die Zeit in ein Land, das so weit entfernt ist und durch ihre Bücher doch so nah wirkt. Ich habe jede Seite verschlungen. Es war wieder spannend, emotional, lebendig und einfach nur mitreißend.

5 Sterne von mir und ich freue mich schon auf weitere Ausflüge nach Neuseeland mit Sarah Lark!

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Krass, krasser, Kepler

Spinnennetz
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Worum geht’s?
In der Reha erreicht Saga Bauer eine Postkarte, die 9 weiße Kugeln ankündigt, an deren Ende der Tod von Joona Linna steht und nur sie, Saga, kann dies verhindern. Ein Anagramm von Jurek Walter ...

Worum geht’s?
In der Reha erreicht Saga Bauer eine Postkarte, die 9 weiße Kugeln ankündigt, an deren Ende der Tod von Joona Linna steht und nur sie, Saga, kann dies verhindern. Ein Anagramm von Jurek Walter signiert diese Karte, doch steckt wirklich Jurek dahinter? Joona ist von dessen Tod überzeugt - doch dann tauchen die ersten Opfer auf, alle getötet von einer weißen Kugel.

Meine Meinung:
Mit „Spinnennetz“ setzt das Autorenduo hinter Lars Kepler seine Erfolgsthrillerserie um Joona Linna endlich im 9. Teil fort! Und wie wir das von den Autoren kennen, gönnen sie uns LeserInnen keine Verschnaufpause. Es ist rasant und unvorhersehbar. Der Schreibstil ist absolut plastisch, es ist wieder blutig, grausam, die Autoren geizen nicht mit Details, sondern bieten uns hier definitiv eine gute Grundlage für Alpträume, kurz: Ich liebe alles an dem Buch!

Besonders gut gefällt mir, dass Saga und Joona wieder gemeinsam ermitteln. Das hatte mir zuletzt fast ein bisschen gefehlt und ich finde beide Charaktere genial! Saga, die hier immer noch mit der Vergangenheitsbewältigung zu kämpfen hat und sich selbst bestraft und Joona, der versucht, Valeria wieder näherzukommen und gegen seine Opiumsucht anzukämpfen. Gerade diese auch persönlichen Details machen hier die Protagonisten mit aus.

Doch zum Fall selbst: In bekannter Manier geht es direkt los. Schon auf den ersten Seiten entwickelt sich das Buch zu einem absoluten Pageturner! Die Person hinter der Postkarte verschickt Rätsel, die zu den Opfern führen und mit jedem neuen Rätsel wird es noch rasanter, die Ermittler rücken scheinbar immer näher an den Täter heran. Mit jedem neuen Opfer hofft man auf ein gutes Ende. Aber Achtung: Die aufgefundenen Opfer selbst sind nichts für schwache Nerven – besonders auch die Darstellung der ich nenne es mal Jagdszenen auf die Opfer und die Beschreibung der Ermordeten. Wie kommen die Autoren nur auf diese Ideen? Die Szenerien sind so krank wie genial! Der Ausflug ins Yoga Retreat war etwas seltsam, dennoch hat mir auch diese Szene gefallen, weil es zu den Autoren auch irgendwie passt. Und auch die Wendungen, die uns geboten wurden: Die Ermittler waren voll dabei, als es im 2. Drittel plötzlich neue Hinweise gab, die alles geändert haben. Nichts war wirklich vorhersehbar. Das Highlight war für mich dann definitiv der finale unterirdische Showdown, bei dem man sich fast in einen Exit-Room versetzt gefühlt hat. Die atmosphärische Stimmung hatte mich da noch stärker gepackt und ich konnte den Blick nicht von den Seiten lösen, bis der Fall gelöst war! Ich fiebere jetzt schon dem nächsten Teil entgegen und bin gespannt, gegen welche Todfeinde Saga und Joona dann zu kämpfen haben!

Fazit:
Die Autoren hinter Lars Kepler gehören definitiv zu meinen Lieblingsautoren. In ihrem 9. Thriller um Joona Linna geht es mit „Spinnennetz“ wieder direkt zur Sache! Eine grausame Szene folgt auf die andere. Es ist rasant und turbulent. Unvorhersehbar und voller Wendungen. Nebenbei erfahren wir wieder ein bisschen Persönliches von Saga und Joona, aber ansonsten kommen wir von einem grausamen Alptraum in den nächsten. Erleben Verfolgungsjagden, fiebern mit den Opfern mit, versuchen an der Seite der Ermittler, mit dem Täter Schritt zu halten – und sind immer sooooo kurz davor! Dieses Buch ist wieder ein absolut geniales Werk aus der Feder von Lars Kepler, das von Anfang an ein Pageturner ist, den man nicht aus der Hand legen möchte. Viele unterschiedliche Fälle und Szenerien, die teils zueinander gehören, teils dann doch nichts mit dem Fall zu tun haben, aber eines haben alle gemeinsam: Das Zeug, dir Alpträume zu bereiten!

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir, dieses Buch ist definitiv eines der Highlights, wenn nicht sogar das Thriller-Jahreshighlight für mich!

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Ein krasses Dilemma und Hochspannung

Die Herzchirurgin
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Worum geht’s?
Die Herzchirurgin Anna steht vor einer schrecklichen Entscheidung: Der Mann vor ihr auf dem OP-Tisch oder ihr Sohn? Der Eid, den sie als Ärztin geleistet hat oder ihr eigen Fleisch und Blut? ...

Worum geht’s?
Die Herzchirurgin Anna steht vor einer schrecklichen Entscheidung: Der Mann vor ihr auf dem OP-Tisch oder ihr Sohn? Der Eid, den sie als Ärztin geleistet hat oder ihr eigen Fleisch und Blut? Was wiegt mehr? Die Verpflichtung den Patienten gegenüber oder das Herz einer Mutter?

Meine Meinung:
Mit seinem Deutschlanddebüt „Die Herzchirurgin“ schreibt Jack Jordan einen außergewöhnlichen Thriller. Ein Thriller, bei dem ich absolut mit der Täterin mitfühlen konnte. Sein Schreibstil hat mich mitgerissen, seine Beschreibungen waren einerseits trocken und realistisch und wirkten gerade dadurch andererseits umso brutaler und blutiger. Der Wechsel in den Erzählperspektiven hat dem Ganzen nochmals eine eigene Dynamik gegeben und das Buch für mich zu einem echten Pageturner gemacht.

Wir lesen zum einen aus der Sicht von Anna, die als Herzchirurgin arbeitet, sich von ihrem Mann scheiden lässt und sich zwanghaft Haare ausreißt. Für mich war sie eine spannende Figur. Einerseits tough, andererseits hilflos. Aber eiskalt, wenn es darauf ankam. Dann haben wir zum anderen Margot, die im Krankenhaus als OP-Assistentin arbeitet und ebenfalls ganz eigene Probleme hat, durch die sie in die ganze Sache mit hineingezogen wird. Und zuletzt Rachel, die Ermittlerin, die aufgrund eigener Vergangenheitserfahrungen oft an Glaubwürdigkeit einbüßt.

Und aus der Sicht dieser drei Frauen lesen wir dann von der OP, von Drogenhandel, Entführung, Erpressung. Es beginnt direkt rasant im Haus von Anna. Geht weiter mit der OP – diese fand ich besonders spannend, die Beschreibung der Abhandlung, die Detailtreue. Dadurch kam einem die Geschichte noch näher und wurde noch plastischer. Und nach der OP ging es dann erst so richtig los. Es war rasant. Es war unerwartet. Wir hatten nicht nur eine Storyline, sondern mehrere, die mal ineinandergegriffen haben, mal parallel verliefen aber dennoch eine sinnvolle Einheit bildeten. Und dieser Mix aus unterschiedlichen roten Fäden hat das Buch noch spannender gemacht, das Lesetempo noch stärker angezogen und die Abläufe noch unvorhersehbarer gestaltet. Diese Mischung hat mich an das Buch gefesselt, bis dann die letzte Seite gelesen war. Wir hatten einen fulminanten Showdown und ein Ende, das Spekulationen in alle möglichen – auch sehr grausame Richtungen – offenließ und das die Protagonisten nochmals in ein ganz anderes Licht gerückt hat. Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit seinem deutschen Thrillerdebüt „Die Herzchirurgin“ konnte mich Jack Jordan absolut überzeugen. Die Protagonistinnen Anna, Margot und Rachel waren authentisch, der Plot absolut gelungen. Wir hatten mehrere parallele Storys, die immer wieder ineinander übergriffen. Es gab blutige Beschreibungen der OPs und der Opfer. Das Schreibstil war absolut bildhaft und rasant und die komplette Mischung hat das Buch für mich zu einem absoluten Pageturner gemacht. Dann der Fulminante Showdown und das Ende, das alle nochmals in einem anderen Licht dargestellt hat und der Fantasie jede Menge Platz für Spekulationen eingeräumt hat – einfach genial!

5 Sterne von mir und ja, bitte mehr von Jack Jordan!

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