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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2017

Amüsant, nachvollziehbar, tröstlich

Und ewig schläft das Pubertier
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„Und ewig schläft das Pubertier“ ist der dritte Band über das Pubertier von Jan Weiler.
In insgesamt 27 kurzen Geschichten auf 176 Seiten schildert der Autor das Familienleben. Zusätzlich gibt es zahlreiche ...

„Und ewig schläft das Pubertier“ ist der dritte Band über das Pubertier von Jan Weiler.
In insgesamt 27 kurzen Geschichten auf 176 Seiten schildert der Autor das Familienleben. Zusätzlich gibt es zahlreiche bunte Illustrationen von Till Hafenbrak, die mir außerordentlich gut gefallen haben.

Nick ist inzwischen 13 und Carla 17 Jahre. Beide befinden sich mitten in der Pubertät und verhalten sich dementsprechend.

Jan Weiler schreibt aus der Ich-Perspektive und wirkt dabei sehr authentisch. Vermutlich wird ein Leser ohne Teenager zu Hause denken, dass alles maßlos übertrieben ist. Aber nein, das ist es nicht.
Alltägliche Szenen werden ironisch beleuchtet und mit viel Wortwitz erzählt. Beobachtungen des Alltags in denen die Verzweiflung der Eltern durchschimmert, haben dafür gesorgt, dass mir beim Lesen vor Lachen die Tränen kamen und mein einziger Gedanke war „Ja, genauso ist es.“.

Das Buch ist kein Ratgeber, sondern lediglich beste Unterhaltung für „betroffene“ Eltern mit dem tröstlichen Gedanken, dass sie nicht alleine sind.
Für dieses kurzweilige Lesevergnügen vergebe ich gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2017

Ergreifend – ein Roman der einen so schnell nicht mehr losläßt

Sommerkind
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In ihrem Buch „Sommerkind“ befasst sich die Autorin Monika Held mit einer schwierigen Thematik. Es geht um Wachkoma Patienten, ihre Angehörigen und wie sich das Leben nach einem solchen Schicksalsschlag ...

In ihrem Buch „Sommerkind“ befasst sich die Autorin Monika Held mit einer schwierigen Thematik. Es geht um Wachkoma Patienten, ihre Angehörigen und wie sich das Leben nach einem solchen Schicksalsschlag verändert.

An einem einzigen Sommertag verändert sich das Leben für den 15-jährigen Kolja und seine 8-jährige Schwester Malu komplett. Während Ragna und Kolja zusammen sind, ertrinkt Malu in einem Schwimmbecken. Als die beiden Malu am Grund des Schwimmbeckens sehen, springt Ragna in das Wasser und es gelingt ihr Malu aus dem Wasser zu ziehen, während Kolja nur wie erstarrt dasitzt. Aber für Malu kommt die Hilfe zu spät, sie fällt in ein Wachkoma aus dem sie nicht mehr aufwacht.
Inzwischen ist Ragna 40 Jahre alt und Wissenschaftlerin, aber die damaligen Ereignisse lassen sie nicht los. Ihre Erinnerungen an das was damals geschah sind gering und sie begibt sich auf die Suche nach Kolja….

Sehr einfühlsam und berührend beschreibt Monika Held wie es den Angehörigen eines Wachkoma-Patienten ergeht. Die Trauer um ihre Töchter lässt Koljas Eltern übersehen, dass sie noch ein Kind haben, dass sie dringend benötigt. Es gelingt ihnen nicht sich gegenseitig Kraft zu geben und weiterzuleben. Die Familie zerbricht. Kolja fühlt sich für das Schicksal seiner Schwester verantwortlich. Selbstzweifel und Vorwürfe sind permanent zugegen.

Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich und man muß sich Zeit nehmen. Vieles steht zwischen den Zeilen, so dass man diese ein wenig auf sich wirken lassen muß. Erzählt werden die Ereignisse aus der Ich-Perspektive von Ragna.

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so berührt, so nachdenklich gemacht hat und für das ich mir so viel Zeit beim und nach dem Lesen nehmen mußte/wollte.
Der Schreibstil passte perfekt und ich fand es trotz des traurigen Themas einfach schön zu lesen.
Die Charaktere sind so detailliert und intensiv beschrieben, dass ich mit jedem einzelnem mitfühlen konnte. Die Atmosphäre der jeweiligen Situation wird gut eingefangen.

Insgesamt fand ich die Geschichte stimmig, auch wenn ich mir zum Ende ein paar mehr Antworten auf meine offenen Fragen gewünscht hätte. Aber auch das offene Ende passt und von daher finde ich es nicht störend, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte.

„Sommerkind“ ist kein Buch, das man liest, aus der Hand legt und vergisst, sondern eines, das einen noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.07.2017

Spannung mit historischem Hintergrund

In tiefen Schluchten
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„In tiefen Schluchten“ ist der Start einer neuen Krimireihe, die die Journalistin und Schriftstellerin Cora Stephan unter ihrem Pseudonym Anne Chaplet veröffentlicht.

Die 42-jährige kürzlich verwitwete ...

„In tiefen Schluchten“ ist der Start einer neuen Krimireihe, die die Journalistin und Schriftstellerin Cora Stephan unter ihrem Pseudonym Anne Chaplet veröffentlicht.

Die 42-jährige kürzlich verwitwete Tori Godon lebt seit einiger Zeit in der Provinz Vivarais und versucht sich den Einwohnern des Dorfes anzupassen. In dem Ex-Polizisten Nico und der Ferienhausvermieterin Eva hat sie Freunde gefunden. Nachdem ein holländischer Feriengast von Eva verschwindet und ein Mann aus dem Dorf auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, beginnt Tori nachzuforschen und gerät dabei selbst in höchste Gefahr. Es stellt sich heraus, dass es Verbindungen gibt, die weit in die Geschichte des Dorfes zurückreichen…

Der Schreibstil von Anne Chaplet ist wie gewohnt angenehm flüssig und lässt sich leicht lesen.
Ihre Charaktere beschreibt sie sehr detailreich und authentisch. Auch die teils recht verschrobenen Dorfbewohner wirken glaubhaft.

Die Handlung ist gut durchdacht und die Spannung wird spürbar. Neben ausführlichen, detailverliebten lokalen Beschreibungen, in denen gekonnt das Flair und die Atmosphäre vermittelt werden, erfährt man einiges über die historischen Hintergründe. Ich konnte mir die raue Gegend mit ihren Bergen und Höhlen beim Lesen bildhaft vorstellen.

Das Cover des Buches passt einfach perfekt zu der Gegend, die die Autorin beschreibt. Schön fand ich auch die Karten, die sich auf dem vorderen und hinteren Buchdeckel befinden und durch die man sich die Lage der Ortschaften noch besser plastisch vorstellen kann. Zusätzlich gibt es einen Anhang in dem Internetadressen von Sehenswürdigkeiten und Bistros aufgeführt sind.

"In tiefen Schluchten" ist ein spannender Lokalkrimi, der Lust auf Süd-Frankreich macht und durch seinen historischen Hintergrund interessante Informationen vermittelt.

Mein Fazit: Ein gelungener Auftakt in eine neue Krimireihe.

Veröffentlicht am 29.07.2017

Auf den Spuren der Vergangenheit

Sommer unseres Lebens
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Der Roman „Sommer unseres Lebens“ der Autorin Kirsten Wulf ist eine angenehm leicht zu lesende Sommerlektüre mit sympathischen Protagonistinnen.

Mit 25 Jahren haben sich Miriam, Hanne und Claude zufällig ...

Der Roman „Sommer unseres Lebens“ der Autorin Kirsten Wulf ist eine angenehm leicht zu lesende Sommerlektüre mit sympathischen Protagonistinnen.

Mit 25 Jahren haben sich Miriam, Hanne und Claude zufällig an der portugiesischen Atlantikküste kennengelernt und dort den Sommer ihres Lebens verbracht. Zum Abschied haben sie vereinbart sich in 25 Jahren dort wiederzutreffen. Als es soweit ist, steckt jede von ihnen in ihrem eigenen Leben, dass sich in komplett unterschiedliche Richtungen entwickelt hat. Als Hanne sich an ihrem 50. Geburtstag meldet, lösen die drei ihr Versprechen ein und machen sich auf den Weg…..

Bei der Reise der Protagonistinnen in ihre Vergangenheit werden Geheimnisse und Träume aufgedeckt. Unausgesprochenes wird gesagt und so langsam ändert sich die Sichtweise der Frauen auf ihr Leben.

Die Schreibweise der Autorin ist flüssig und lässt sich gut lesen. Alle drei Charaktere werden gut herausgearbeitet und wirken authentisch. Man kann mit ihnen mitfühlen. Jede hat ihr eigenes Leben und ihre Lebenssituationen haben sich sehr unterschiedlich entwickelt.
Die landschaftlichen Beschreibungen fand ich besonders gelungen und fühlte mich direkt nach Portugal versetzt. Die geschichtlichen Informationen, die Kirsten Wulf einfließen lässt, sind interessant. Man merkt, dass die Autorin einige Jahre dort gelebt hat und das Land und die Menschen mag.

Das Buch ist eine schöne Sommerlektüre, die sich leicht lesen lässt, aber auch zum Nachdenken über Wünsche und Träume anregt.
Mir hat das Buch gut gefallen und Lust auf Portugal gemacht.

Veröffentlicht am 27.07.2017

Kurzweilig und spannend

Dunkels Gesetz
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„Dunkles Gesetz“ ist der Debütroman von Sven Heuchert. Auf 186 erzählt er in 36 Kapiteln einen spannenden Krimi.

Achim glaubt, dass der Einstieg in den Drogenhandel sein Ausstieg aus seinem bisherigem ...

„Dunkles Gesetz“ ist der Debütroman von Sven Heuchert. Auf 186 erzählt er in 36 Kapiteln einen spannenden Krimi.

Achim glaubt, dass der Einstieg in den Drogenhandel sein Ausstieg aus seinem bisherigem Leben wird, da seine Tankstelle einfach nicht ausreichend Profit bringt und hofft auf ein besseres Leben für sich, seine Geliebte und ihre Tochter Marie. Richard Dunkel, der als Security für eine Chemiefirma arbeitet, findet Achims Drogenversteck, die beiden Männer geraten aneinander und es wird gefährlich….

Direkt mit der ersten Seite des Buches ist man mitten im Geschehen. Der Schreibstil ist spannend, packend und mitreißend. Die knappen - teils abgehakten Sätze, passen zu den Charakteren und der Umgebung. Durch die kurzen Kapitel kommt Spannung auf, so dass man immer weiterlesen möchte. Viele Szenen werden so anschaulich und grausam beschrieben, dass einem beim Lesen regelrecht die Luft wegbleibt.

Der Handlungsort, die Einöde und die Atmosphäre in dem still gelegten Stollen werden gut vermittelt. Die Charaktere wirken authentisch und sind gut beschrieben. Richard Dunkel, der als Exsöldner das Kämpfen gelernt hat, ist trotz seiner grausamen Erlebnisse empathisch, allerdings auch bei der Wahl seiner Mittel um ans Ziel zu kommen nicht wählerisch.
Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem der Titel so treffend war wie bei diesem. Auch das Cover finde ich gut gelungen, da es die Einöde des Handlungsortes passend vermittelt.

„Dunkles Gesetz“ ist ein kurzweiliger und spannender Krimi, der mich gefesselt und gepackt hat.