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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2023

Ein berührendes Buch

Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
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Auf "Die Kinder von Beauvallon" von Bettina Storks war ich sehr gespannt. Das Thema sprach mich sofort an und ich habe bisher auch nur begeisterte Rezensionen gelesen.
Klappentext:
Dieulefit, 1965: Im ...

Auf "Die Kinder von Beauvallon" von Bettina Storks war ich sehr gespannt. Das Thema sprach mich sofort an und ich habe bisher auch nur begeisterte Rezensionen gelesen.
Klappentext:
Dieulefit, 1965: Im Auftrag ihres Freiburger Radiosenders reist die Moderatorin Agnes in einen kleinen französischen Ort, wo im Zweiten Weltkrieg mehr als tausend Flüchtlinge Schutz fanden. Darunter viele jüdische Kinder, die in der Schule Beauvallon von den mutigen Dorfbewohnern versteckt wurden. Könnte auch Agnes’ Freundin Lily überlebt haben, von der seit zwanzig Jahren jede Spur fehlt? Welche Antworten hat ein damals ranghoher Résistance-Offizier? Agnes’ Recherche wird zu einer aufwühlenden Reise in die Vergangenheit, die sie mit der Macht des Schweigens und einem Versprechen von einst konfrontiert.
Das Thema ist wirklich auch heute noch wichtig, die Schicksale sehr berührend und Bettina Storks hat für dieses Buch lange und intensiv recherchiert. Trotzdem gelang es ihr nicht, mich zu Beginn des Buches mitzunehmen. Die Figuren wirkten für mich zu hölzern, der Stil zu journalistisch.
Wahrscheinlich kann eine Autorin als "Nicht-Betroffene" nicht anders an so ein schmerzliches Thema herangehen, aber dadurch blieb die Lebendigkeit der Menschen etwas auf der Strecke. Dass ich das Verhalten von Lilly nicht nachvollziehen konnte, liegt sicher in ihrem traumatischen Erleben begründet und hat mich nicht weiter verwundert. Doch auch Agnes blieb mir in ihrem Verhalten bis zum Ende fremd und nur wenig nachvollziehbar.
Erst am Ende gelang es Bettina Storks mich mit dem "Erwachsenwerden", der Erkenntnis von Lilly, wirklich zu berühren.
Spannend war es auf jeden Fall. Natürlich habe ich mit Lilly und besonders mit Jolie mit gelitten, aber der Funke ist wirklich erst am Ende übergesprungen. Trotz dieser Kritik, ein wichtiges Buch, ein Buch, das lange nachwirkt.
Fazit: Ein wichtiges Buch. Ein Buch, das berührt und lange nachwirkt. Das liegt jedoch eher am Thema als an der Art, wie Bettina Storks die Geschichte erzählt.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Humorvolle Sommerlektüre

Leuchtturmsommer
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Ich brauchte ein Buch zur Entspannung und mit "Leuchtturmsommer" von Marie Merburg habe ich es gefunden.
Klappentext:
Nach einer Lebenskrise zieht Eva mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter an die Ostsee, ...

Ich brauchte ein Buch zur Entspannung und mit "Leuchtturmsommer" von Marie Merburg habe ich es gefunden.
Klappentext:
Nach einer Lebenskrise zieht Eva mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter an die Ostsee, um sich dort ihren Traum zu erfüllen und neu zu starten. Doch ihr Optimismus wird auf eine harte Probe gestellt, denn ihre Teenagertochter scheint Probleme magisch anzuziehen, und die Übernahme des örtlichen Cafés läuft alles andere als rund. Besonders der brummige Standesbeamte Jakob sieht die Neuzugänge im Ort kritisch. Dabei benötigt Eva für das Café dringend die Hochzeitsempfänge, um Geld in ihre Kasse zu spülen. Erst als Eva Jakob näher kennenlernt, erkennt sie, wie es gelingen könnte, seine harte Schale zu knacken. Aber dann geschieht etwas, das nicht nur Evas Herz ein weiteres Mal zu brechen droht ...
Das Buch ist flüssig geschrieben. Es ist humorvoll. Bei vielen Stellen musste ich schmunzeln. Die Gespräche zwischen Eva und ihrer Schwester, der Flirt mit Jakob und auch die Auseinandersetzungen mit ihrem "Pubertier" - einfach köstlich. Da macht es auch wenig, dass es kaum Konflikte in dem Buch gibt, eher ein wenig ganz normaler Alltagsstress, in dem sich sicher viele Frauen wiederfinden werden.
Der "große" Konflikt am Ende kam dann ein wenig überraschend - und war für mich ein wenig "aufgesetzt". Aber Schwamm drüber - ich wollte entspannen - und das hat das Buch herrlich geschafft.
Fazit: Ein entspannender, humorvoller Ostsee-Roman mit viel Flair, der zum Träumen einlädt.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Typischer englischer Thriller - etwas vorhersehbar

Die Drohung
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"Die Drohung" von Lesley Kara ist ein typischer englischer Psychothriller. Gewohnt spannend, aber auch ein wenig vorhersehbar.
Klappentext:
Es ist 192 Tage, 7 Stunden und 15 Minuten her seit ihrem letzten ...

"Die Drohung" von Lesley Kara ist ein typischer englischer Psychothriller. Gewohnt spannend, aber auch ein wenig vorhersehbar.
Klappentext:
Es ist 192 Tage, 7 Stunden und 15 Minuten her seit ihrem letzten Drink. Astrid ist entschlossen, eine neue Seite aufzuschlagen. Sie zieht zurück zu ihrer Mutter in das kleine Küstenstädtchen Flinstead, weit weg von den Versuchungen der Großstadt und den schmerzlichen Erinnerungen an ihr früheres Leben. Sie will sich ganz darauf konzentrieren, wieder sie selbst zu sein und von der Sucht loszukommen. Doch dann kommen die unheimlichen Briefe – ein Foto ihres Exfreundes, der vor einigen Monaten tragisch umkam, und auf der Rückseite ein blutiger Handabdruck. Sie ahnt: Jemand weiß genau, wovor sie davonläuft. Und wird sie teuer dafür bezahlen lassen.
Lesley Kara gelingt es sehr gut, die Alkohol-Abhängigkeit von Astrid zu schildern: Ihre Sehnsucht nach dem nächsten Drink, die Leere ohne Alkohol, die Versuchung an jeder Ecke, die Scham. Manchmal drängt sich dieses Thema aus meiner Sicht zu sehr in den Vordergrund und so kommt es gerade im Mittelteil zu einigen Längen.
Ansonsten hat die Geschichte alles, was einen englischen Thriller ausmacht. Eine kleine Liebesgeschichte vom dem Traummann aller zukünftigen Schwiegermütter, Schilderungen der englischen Küste, die die Gefühle der Figuren wiederspiegeln und ausreichend Figuren, die ein wenig unheimlich sind oder sich zumindest so verhalten. Für mich war sehr schnell klar, wie alles zusammenhing, auch wenn Kara immer wieder versuchte, mich auf eine neue Spur zu locken. Das war ein wenig wie Tatort-Gucken am Sonntag, wenn ich schon anhand der Schauspieler-Besetzung weiß, wer der Täter war.
Das ganze ist aber immerhin spannend geschrieben. Karas Stil ist flüssig, lebt von ansprechenden Beschreibungen und die Figur der Astrid ist psychologisch gekonnt aufgebaut.
Fazit: Ein typischer englischer Thriller, mäßig spannend, aber gut geschrieben zu einem wichtigen Thema. Wer gerade nicht so viele ungelesene Bücher auf seinem Stapel hat, wird gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Wohlfühlbuch

Die Halligfischerin
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"Die Halligfischerin" von Karen Elste hat etwas von einem modernen Märchen. Am Ende könnte es heißen "und sie lebten glücklich bis an das Ende ihrer Tage".
Klappentext:
Als der Ornithologe Brar seine Stelle ...

"Die Halligfischerin" von Karen Elste hat etwas von einem modernen Märchen. Am Ende könnte es heißen "und sie lebten glücklich bis an das Ende ihrer Tage".
Klappentext:
Als der Ornithologe Brar seine Stelle auf Südfall antritt, ahnt er nicht, dass sich sein Leben ändern wird. Seine Freundin kommt mit der Einsamkeit auf der Hallig nicht zurecht. Ein Trost nach der Trennung sind die Gespräche mit seiner Jugendliebe Lena, die ihn ab und zu besucht. Gleichzeitig entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Brar und seiner einzigen Nachbarin Ines Nahnsen. Ines erzählt ihm von ihrer Nachkriegskindheit auf der Hallig und den Jahren auf Amrum, als sie in einem Hotel gearbeitet und sich in den verheirateten Sohn des Hauses verliebt hat. Aber dann erkennt Brar, dass Ines ihm etwas verschweigt - und dass ihr Geheimnis auch sein Leben auf den Kopf stellen könnte ...
Ein wunderbares Buch für Wohlfühltage am Strand oder mit einer Tasse Tee auf der Couch. Ein wenig Liebesgeschichte, ein wenig Familiengeschichte und ganz viel Halligflair. Natürlich war - wie bei diesen Geschichten üblich - schon am Anfang klar, sie werden zueinander finden und auch Ines Geheimnis wurde leider schon im Prolog gelüftet. Doch was dem Buch an Spannung fehlte, glich Karen Elste mit gut gezeichneten Figuren, wunderbaren Stimmungsbildern und einem flüssigen Stil wieder aus.
Die Geschichte von Ines, die zurück in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts führte, ließ die damalige Zeit noch einmal lebendig werden. Leider kam die Tragik der Geschichte für mich etwas zu kurz. Nur das Cover passt aus meiner Sicht nicht. Die Hauptgeschichte spielt zur heutigen Zeit, das Cover führt jedoch weit in die Vergangenheit.
Fazit: Ein wunderbares Buch für Wohlfühltage am Strand oder mit einer Tasse Tee auf der Couch. Ein wenig Liebesgeschichte, ein wenig Familiengeschichte und ganz viel Halligflair.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Neue Serie der bekannten Autorin

Die Tote im Sturm - August Strindberg ermittelt
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"Die Tote im Sturm" von Kristina Ohlsson hat mir gut gefallen - aber: Irgendwie ist das Buch kein Krimi und August Strindberg ermittelt überhaupt nicht, sondern ist einfach ein Antiquitätenhändler. Nur ...

"Die Tote im Sturm" von Kristina Ohlsson hat mir gut gefallen - aber: Irgendwie ist das Buch kein Krimi und August Strindberg ermittelt überhaupt nicht, sondern ist einfach ein Antiquitätenhändler. Nur weil er bei Missing People mitsucht und ein paar Gespräche mit Menschen führt, die ihm Antiquitäten verkaufen wollen und auch im Mordfall auftauchen, ist er noch lange kein Ermittler. Das ist einfach ein Marketing-Trick des Verlages und das mag ich nicht. Ich konnte leider nicht herausfinden, ob dieser Untertitel auch im schwedischen Original steht.
Klappentext:
Ein Sturm nähert sich dem verschlafenen Ort Hovenäset. In der Nacht, als das Unwetter über der idyllischen schwedischen Westküste niedergeht, passieren zwei Dinge: Die Lehrerin Agnes verschwindet spurlos, und ein neuer Bewohner taucht in Hovenäset auf. Der Stockholmer August Strindberg hat das lokale Bestattungsunternehmen gekauft – samt Leichenwagen –, um einen Secondhand-Laden zu eröffnen. Während August sein neues Fahrzeug gelb lackiert, um sein schauriges Domizil angenehmer zu gestalten, wird ihm klar, dass sein Haus im Zentrum um Agnes‘ Verschwinden steht. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
Auch der Klappentext passt so gar nicht zum Buch. Strindberg lackiert nicht selbst, sondern lässt gegen Ende des Buches lackieren. Die eigentliche Hauptperson des Buches ist für mich die Ermittlerin Maria Martinsson. Sie ist vielschichtig beschrieben, hat ihre ganz eigenen Konflikte und entwickelt sich im Laufe der Geschichte. Und mit ihr wird das Buch dann auch ein wenig spannend, obwohl grundsätzlich die Figuren im Vordergrund stehen.
Das Buch ist sehr gut aufgebaut. Durch die eingestreuten Tagebuchaufzeichnungen von Agnes und den 30 Jahre zurückliegenden Mord an einer anderen Frau erzeugt Kristina Ohlsson trotz der vielen privaten Handlungsstränge Spannung.
Wie alle ihre Bücher ist das Buch klasse geschrieben.
Fazit: Mit einem passenderen Klappentext und ohne den irreführenden Untertitel ein gelungener Serienauftakt mit einer interessanten Ermittlerin. Ein wenig spannender könnte es schon noch werde

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