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Veröffentlicht am 27.02.2023

Jüdisches Leben in der Nazizeit

Die Wiege der Hoffnung
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Die Eltern von Luise Rosenbaum betreiben in den 30ger Jahren als Juden in Berlin eine eigene Apotheke und ursprünglich sollte Luise diese später übernehmen. Allerdings darf sie aufgrund Hitlers ...

Die Eltern von Luise Rosenbaum betreiben in den 30ger Jahren als Juden in Berlin eine eigene Apotheke und ursprünglich sollte Luise diese später übernehmen. Allerdings darf sie aufgrund Hitlers Politik gegenüber Juden keine Naturwissenschaften studieren, so dass sie sich der Kunst zu wendet.

Wir begleiten Luise von der Schule über etliche Jahre, die dramatisch für die Familie ausgehen könnte. Da durch Hitlers "Reinigungsaktion" gegenüber Juden immer mehr aus Berlin fliehen wollen, versucht Luise heimlich jüdische Kunst zu retten. Ihr Vater verschließt sehr lange die Augen vor der drohenden Gefahr, denn er glaubt sich als (jüdischer) Deutsche trotzdem sicher.

Im dritten Teil des Romans muss Luise selber mit ihrem Jugendfreund Emilio nach Italien fliehen, da die Situation in ihrer Heimatstadt immer gefährlicher für sie wurde.

Tara Haigh beschreibt in ihrem neusten Roman "Die Wiege der Hoffnung" eindrucksvoll jüdisches Leben in der Nazizeit. Sie schildert eindringlich, wie sich die Situation in wenigen Jahren für die Juden verschlechtert hat und wie unterschiedlich einzelne Familienmitglieder mit der drohenden Gefahr umgehen. Auch wenn es sicherlich bereits einige Bücher über diese Thematik gibt, schafft es Tara Haigh sehr gut, die damalige Zeit sehr gut in eine fiktive Familiengeschichte einzubinden und die Problematik damit besser verständlich und fast erlebbar darzustellen.

Es ist sicherlich kein leichtes und vergnügliches Buch, aber trotzdem wirklich lesenswert und daher gibt es eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Blutmond

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Harry Hole hat mittlerweile komplett den Halt in seinem Leben verloren. Er lebt als alkohlkranker Obdachloser in Los Angeles und hat sich komplett aus dem Polizeidienst zurückgezogen. Eine seiner ...

Harry Hole hat mittlerweile komplett den Halt in seinem Leben verloren. Er lebt als alkohlkranker Obdachloser in Los Angeles und hat sich komplett aus dem Polizeidienst zurückgezogen. Eine seiner eingsten Freundinnen ist die alternde Filmdiva Lucille, die sich mit dem Drogenkartell angelegt hatte. Jetzt schuldet sie diesem 1 Million Dollar und Harry Hole soll ihr aus dieser Sache helfen.

Dabei kommt ihm ein Mordfall in Oslo an zwei jungen Mädchen ganz recht, denn der Tatverdächtige will unbedingt Harry Hole für die Mörderjagd engagieren.
So bekommt Harry Hole eine neue Aufgabe und er fängt an in Oslo wieder zu ermitteln mit Partnern, die ebenfalls nicht in das "klassische" Bild von Ermittlern passen.

Jo Nesbo legt mit "Blutmond" bereits seinen 13. Fall mit Harry Hole vor. Er schafft es trotzallem einen spannenden und wendungsreichen Thriller vorzulegen, der manchmal sehr brutal und blutrünstig rüber kommt, so dass er nicht wirklich für zart besaitete zu empfehlen ist. Die Geschichte wird auch immer mal aus Sicht des Mörders dargestellt, aber Jo Nesbo schafft es trotzallem den (wahren) Mörder bis zum Schluss im Dunklen zu lassen. Durch einige überraschende Wendungen bleibt die Spannung sehr gut erhalten und man wird als Leser / Hörer auf so manch falsche Spur geführt. Auch wenn ich nur vereinzelt Fälle mit Harry Hole gelesen habe, konnte ich der Geschichte sehr gut folgen - auch ohne alle Vorkenntnisse zu haben.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Spannender aber nicht realistischer Thriller

Wintersterben
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Valerie Ravelli wird in ihrem neusten Fall in ein abgeschottenes einsames Schweizer Dorf geschickt, wo die Leiche eines ehemaligen BKA Beamten gefunden wurde. Sie versucht viel zu oft im Alleingang ...

Valerie Ravelli wird in ihrem neusten Fall in ein abgeschottenes einsames Schweizer Dorf geschickt, wo die Leiche eines ehemaligen BKA Beamten gefunden wurde. Sie versucht viel zu oft im Alleingang die Ermittlungen voranzutreiben. Allerdings erweist sich das Vorhaben als recht schwierig, denn das gesamte Dorf verhält sich sehr unkooperativ und jeder scheint etwas verheimlichen zu wollen. So gerät nahezu jeder in den Kreis der Verdächtigen und Valerie Ravelli schwebt schneller als gedacht in Lebensgefahr.

Martin Krüger legt mit "Wintersterben" bereits den 2. Fall mit Valerie Ravelli vor, was mir vorher nicht bekannt gewesen ist. Man kann den Thriller sehr gut ohne den Vorgängerband lesen, da es nicht dringenst für das Verständis erforderlich ist.
Der Autor schafft es gekonnt, eine gewisse Spannung und einen gewissen Horror aufzubauen, die sich nach und nach steigern. Zwar gibt es immer mehr Situationen, die ich als recht realitätsfremd empfunden habe, so dass er phasenweise ein wenig unglaubhaft rüber gekommen ist. Das Ende kam für mich ein wenig überraschend und lässt zu viele offene Fragen übrig. Allerdings denke ich, dass dies bewusst so gewählt wurde, da es wahrscheinlich weitere Bände mit Valerie Ravelli geben soll.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Der Rosenmörder schlägt wieder zu

Flüstermoor (Thriller)
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Die Anwältin Annabelle und der Privatermittler Felix geraten wieder gemeinsam in ein Kriminalfall, der sie dieses Mal persönlich betrifft. Ihre Rechtsanwaltsangestellte Daniela verschwindet nach einem ...

Die Anwältin Annabelle und der Privatermittler Felix geraten wieder gemeinsam in ein Kriminalfall, der sie dieses Mal persönlich betrifft. Ihre Rechtsanwaltsangestellte Daniela verschwindet nach einem Date spurlos und wird wenig später ermordert aufgefunden. Seltsamerweise verschwand fast auf die gleiche Art ihre beste Freundin und auch sie datete den gleichen Mann kurz zuvor. Schnell scheint der Tatverdächtige gefunden zu sein, oder treibt ein anderer (Serien)mörder weiter sein Unwesen.

Melisa Schwermer schreibt ihren Roman „Flüstermoor“ abwechselnd aus Sicht von Annabelle und Felix auf der einen Seite und zum anderen aus Sicht des Mörders. Man bekommt dadurch einen guten Überblick als Leser und kann das Verhalten des Täters nachvollziehen. Allerdings hat mich als kleiner Kritikpunkt etwas gestört, dass der (wahre) Täter zu plötzlich enttarnt wird. Nachdem lange Zeit ein anderer logischer Täter präsentiert wurde, kam ein weiterer ins Spiel, der für mich nicht wirklich in die Geschichte passte. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass unbedingt ein „Überraschungsmörder“ gebraucht wurde.

Trotzdem hat mich auch der 2. Teil nach „Düsterhof“ gut unterhalten. Die Chemie zwischen Annabelle und Felix past gut in die Geschichte rein und ich freue mich, wenn es weitere Fälle mit den beiden geben würde.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Die Töchter treten in die beruflichen Fußstapfen der Mutt

Die Töchter der Ärztin
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Die beiden Töchter der Ärztin, Dr. Ricarda Thomasius sind mittlerweile auch Ärtzinnen geworden. Während Henny, die ältere der beiden eine eigene Praxis in Berlin betreibt, zieht es Toni die ...

Die beiden Töchter der Ärztin, Dr. Ricarda Thomasius sind mittlerweile auch Ärtzinnen geworden. Während Henny, die ältere der beiden eine eigene Praxis in Berlin betreibt, zieht es Toni die jüngere nach Afrika, wo sie ihre Kindheit verbracht hat.

Während sich beide hingebungsvoll um ihre Patentien kümmern, müssen sie auch mit dem ein oder anderen Problem zu Recht kommen. Zum einen ist es für Frauen in der damaligen Zeit nicht so einfach sich beruflich selber zu verwirklichen und zum anderen muss Toni gegen die Vorurteile gegen Deutsche in Afrika ankämpfen. Sie möchte ein eigenes Krankenhaus für die einheimische Bevölkerung aufbauen, doch ihr werden einige Steine in den Weg gelegt. Doch sie gibt nicht auf und muss auch mit ihrem Heimweh nach Berlin und nach ihrer Familie klarkommen.

Aber auch in Hennys Leben geht es vorallem im privaten recht turbulent zu. Nach einigen Jahren der Trennung taucht auf einmal ihr Exmann wieder in Berlin auf und erobert ihr Herz recht schnell wieder.

Bei all den Problemen können sich beide Mädels immer auf ihre Mutter verlassen, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch als Toni in Afrika plötzlich als vermisst gilt, steht die Familie die schwere Zeit gemeinsam durch.

Helene Sommerfeldt legt mit "Die Töchter der Ärztin" die Fortsetzung um Ricarda Thomasius vor. Der Schreibstil ist bildhaft und spannend, da er abwechselnd in Afrika und Berlin spielt. Auch wenn man die Vorgängerbände (wie ich) nicht kennt, kommt man gut in die Geschichte rein und kann sie sehr schön mitverfolgen.

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