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Veröffentlicht am 25.07.2023

Oberflächlichkeiten

Cleopatra und Frankenstein
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New York: Cleo, Mitte zwanzig, britische Kunststudentin, trifft Frank, Mitte vierzig, Amerikaner, Inhaber einer Werbeagentur.
Ihre erste Begegnung wird ausführlich geschildert. Cleo ist nicht nur sexuell ...

New York: Cleo, Mitte zwanzig, britische Kunststudentin, trifft Frank, Mitte vierzig, Amerikaner, Inhaber einer Werbeagentur.
Ihre erste Begegnung wird ausführlich geschildert. Cleo ist nicht nur sexuell recht freizügig und stößt damit bei Frank auf großes Interesse.
Coco Mellors beschreibt eine ungewöhnliche Liaison zwischen zwei eigentlich gegensätzlichen Charakteren. Verrückte Einfälle, Mutproben und absurde Ideen bringen sie zueinander. Sie agieren teils kompliziert, teils oberflächlich, genau wie viele der anderen Figuren. Warm werden konnte ich mit ihnen nicht. Genervt haben Drogenmissbrauch und andere unschöne Schilderungen.
Über weite Teile ist das Buch ausgesprochen dialogbasiert, gewollt schlagfertig und gekünstelt. Eine Handlung ist kaum vorhanden. Auch das Ende war keine Überraschung, war vorhersehbar. Einzig Santiago brachte Abwechslung, war eine akzeptable Figur.
Der Hype um diesen Roman ist mir unverständlich, keine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Lauscher

Der Kaninchenstall
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Eine interessante Idee, die verschiedenen Bewohner eines Hauses kennenzulernen. Wie viele Einblicke man bekommen könnte. Wie interessant das sein könnte!
Die ausführlich vorgestellte, leicht entrückte ...

Eine interessante Idee, die verschiedenen Bewohner eines Hauses kennenzulernen. Wie viele Einblicke man bekommen könnte. Wie interessant das sein könnte!
Die ausführlich vorgestellte, leicht entrückte Blandine allerdings nervt nur mit pseudophilosophischen Gedanken. Zeitungsartikel über missglückte Festessen listen viele Daten auf, irrelevant für den Leser.
Joan, eine weitere Mieterin im „Kaninchenstall“, überprüft Nachrufe auf Angemessenheit. Sie ist hoffnungslos vom Leben überfordert.
Weitere Personen belehren, ähhh, bieten Lebensweisheiten an, schwelgen in Erinnerungen, berichten von Tieropfern, von Fürsorgekindern, legen Wert aufs Gendern, …
Hellhörige Wände in einem schäbigen Haus zwingen zum Mithören aller möglichen Probleme, die ausführlich und nicht sehr interessant ausgebreitet werden.
Nein, zum unfreiwilligen Mithören bin ich nicht aufgelegt.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Eine Trennung

Einfach super
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Woran lag es, dass der Göttergatte auszog? Eine kritische Analyse offenbart die Schwächen der relativ schnell beendeten Ehe. Heulendes Elend nach einer Trennung? Ja, ziemlich lang und detailliert aufgelistet. ...

Woran lag es, dass der Göttergatte auszog? Eine kritische Analyse offenbart die Schwächen der relativ schnell beendeten Ehe. Heulendes Elend nach einer Trennung? Ja, ziemlich lang und detailliert aufgelistet. Was Maggie trauern nennt, ist eine Mischung aus eben dieser und Selbstmitleid, die sie detailreich auslebt. Und damit ihre Umwelt und auch den Leser nervt.
Margarets Freunde Clive, Amirah und zwei Laurens sorgen mit ihren Verrücktheiten für eine gewisse Abwechslung, versuchen zu trösten und aufzumuntern. Vergebliche Mühe.
Vorhersehbar probiert Maggie Online-Dating. Könnte interessant sein, wenn nicht auch hier alles endlos zerredet würde. Ein zu ausführliche Schilderung eines langweiligen Trennungsjahres.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Düster

Das Gesetz der Natur
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Der Jäger, der Lehrer, die Mutantin. Geächtete, Geflüchtete. Leben in der Wildnis Neuamerikas, autark, konfliktreich, gefährlich. In der patriarchischen Gesellschaft, in der die übrig gebliebenen Menschen ...

Der Jäger, der Lehrer, die Mutantin. Geächtete, Geflüchtete. Leben in der Wildnis Neuamerikas, autark, konfliktreich, gefährlich. In der patriarchischen Gesellschaft, in der die übrig gebliebenen Menschen leben, gibt es Gesetze. Die verlangen, dass die Mutantin getötet wird. Aber sie ist schwanger … und sie kann lesen. Wem kann sie damit nützen?
Solomonica de Winter hat eine eigenartige Welt beschrieben. Wenn die Menschheit sich fast selbst ausgelöscht hat, beginnt der ewige Kreislauf einer neuen Entwicklung.
Fantasievoll, detailreich, aber sich ständig wiederholend sind die Beschreibungen, die Beobachtungen, der Verlauf. Ein langer, langatmiger Kampf ums Überleben, voll mit düsteren Visionen. Eine lange Predigt. Niederdrückend.

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Die Jagd auf den Hidohebhi

Brüder des Windes
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Pamon Kes, der Erzähler, ist ein Tinukeda’ya, schätzt sich als geringere Kreatur als die goldhäutigen Zida’ya-Herren ein. Im Süden ihres Reiches taucht ein sehr bedrohliches Wesen, der sagenumwobenen Hidohebhi, ...

Pamon Kes, der Erzähler, ist ein Tinukeda’ya, schätzt sich als geringere Kreatur als die goldhäutigen Zida’ya-Herren ein. Im Süden ihres Reiches taucht ein sehr bedrohliches Wesen, der sagenumwobenen Hidohebhi, ein schwarzer Riesenwurm, auf. Also zieht Pamon mit seinem Herrn, dem Prinzen Hakatri und seinem leichtsinnigen Bruder Ineluki, den grundverschiedenen Brüdern des Windes, aus, um das Ungeheuer zu jagen.
Weitschweifig und poetisch berichtet Pamon von der Suche nach dem Ungeheuer und den Bemühungen, es zu töten. Verbündete zu gewinnen ist schwer, langatmige historische und clangeschichtliche Exkurse, die sehr an japanische Epen erinnern, sorgen für einen spannungsarmen Bericht. Komplizierte Namen und Bandwurmsätze erschweren den Lesefluss.
Tad Williams erzählt ausufernd von den Erlebnissen der Brüder, schildert ausführlich winzigste Begebenheiten. Die anmaßend auftretenden sturen Brüder sind mir unsympathisch, die ausgewalzte Geschichte kann mich nicht mitnehmen. Schade.

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