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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2023

Fesselnd bis zur letzten Seite

Bevor die Welt sich weiterdreht
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Johanna Gabathuler kehrt von der Hölle des ersten Weltkrieges nach Davos zurück. Johanna war als Krankenschwester in Verdun. Sie verliebte sich und wurde schwanger. Ihre Schwester Mathilde und ihr Vater ...

Johanna Gabathuler kehrt von der Hölle des ersten Weltkrieges nach Davos zurück. Johanna war als Krankenschwester in Verdun. Sie verliebte sich und wurde schwanger. Ihre Schwester Mathilde und ihr Vater wollen ihr zu Hause helfen. Doch nachdem Johanna ihre kleine Tochter entbindet wird sie ihr weggenommen. Der Vater fordert das sie sich vermählt, der passende Kandidat ist schon ausgewählt, und ihre Tochter vergisst. Doch Johanna kann das nicht und gerät unbeabsichtigt in eine Netz aus Spionen.
Luca Brosch ist ein Pseudonym des Autors Sebastian Stuertz. Er hat einen wunderbaren Schreibstil und fesselt den Leser förmlich in der Geschichte. 'Bevor die Welt sich weiterdreht' basiert auf den Drehbüchern der Serie Davos 1917. Diese Umsetzung ist Luca Brosch vorzüglich gelungen.
Der Spannungsbogen wird dauerhaft gehalten und es kommt immer wieder zu unterwarteten Wendungen. Johanna Gabathuler ist eine beeindruckende, junge Frau. Als Schweizerin hat sie sich freiwillig für den Kriegseinsatz gemeldet und auch zu Hause in der neutralen Schweiz ist der Krieg präsent und doch geht sie souverän damit um. Ein beeindruckendes Verstrickungsspiel der Spionage ohne undurchsichtig zu werden. Besonders gut gelungen sind die Darstellungen der einzelnen Spione und die Erzählung Ihrer Vergangenheit und Beweggründe.
Für mich ein grandioses Buch. Ein Spionageroman mit einer Frau in der Hauptrolle. Beeindruckend geschrieben und lässt einen auf die Serie hoffen.

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Ein Krimi in einem fesselnden Setting

Fünf Winter
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Joe McGrady ist Detective beim Honolulu Police Department und bekommt im Dezember 1941 einen brutalen Mord zugeteilt. Das Opfer ist der Neffe eines wichtigen Admirals der Flotte und seine Freundin, eine ...

Joe McGrady ist Detective beim Honolulu Police Department und bekommt im Dezember 1941 einen brutalen Mord zugeteilt. Das Opfer ist der Neffe eines wichtigen Admirals der Flotte und seine Freundin, eine junge unbekannte Frau japanischer Abstammung. Als bekannt wird das ein weiterer Mord gesehen ist der demselben Muster entspricht, wird McGrady nach Hongkong geschickt. Als er dort ist bringt der Krieg aus und er gerät in die Fänge der Japaner.
James Kestrel hat mit 'Fünf Winter' einen beeindruckenden Roman geschrieben. Ein Krimi der durch die Wirren des Krieges zum einem Bericht über eine Gefangenschaft wird und zeigt wie Liebesgeschichten in dieser Zeit zerrissen werden. Durch einen klaren und fesselnden Schreibstil schafft er es die Spannung über fast 500 Seiten auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten.
Joe McGrady ist vor allem ein sympathischer und beeindruckender Ermittler und lässt die Fall an keiner Stelle zu langweilig wirken, selbst in Momenten die er in Registern oder Archiven verbringt. Außerdem ist das was er in Zeiten des Krieges in Gefangenschaft auch beispielhaft für viele tausend Männer, deren Schicksale manchmal in Vergessenheit geraten.
Für mich war 'Fünf Winter' ein fesselnder Roman in einem wahnsinnig interessanten Setting. Der Fall war an keiner Stelle langweilig oder klischeehaft. Ein klasse Roman den man auf jeden Fall weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Die große Liebe und großer Verlust

Lichte Tage
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Die Sonnenblumen von van Gogh. So wie man sie auf dem Cover sieht so hängen sie auch an der Wand von Carol Judd. Ellis Mutter ist verzaubert von diesem Gemälde und ebenso sind es auch die beiden Freunde ...

Die Sonnenblumen von van Gogh. So wie man sie auf dem Cover sieht so hängen sie auch an der Wand von Carol Judd. Ellis Mutter ist verzaubert von diesem Gemälde und ebenso sind es auch die beiden Freunde Ellis und Michael. Die beiden Jungs verbindet eine tiefe Freundschaft die noch weit darüber hinausgeht. Als Annie dazu stößt zerstört sie diesen Bund nicht sondern erweitert ihn um ein wichtiges Mitglied.
Es ist eine wunderschöne Geschichte über die Liebe und über schmerzhafte Verluste, die einem zu Herzen geht ohne rührselige zu sein. Sie verzaubert durch ihre Charaktere die authentisch dargestellt werden und mit denen man mitleidet und sich freut und lacht. Die Autorin bringt dies wunderbar an den Leser durch einen klaren und manchmal träumerischen Schreibstil.
Ellis und Michael sind zwei wunderbare Figuren die durch dick und dünn gehen und sich helfen wenn man eine Problem oder eine schwierige Situation hat. Auch wenn sie sich manchmal dem Alltag oder den Vorstellungen anderer beugen, hegt keiner einen Groll gegen den anderen sondern akzeptiert die Entscheidung.
Sarah Winman hat mit 'Lichte Tage' einen herzerwärmenden Roman über Liebe und Verlust geschrieben, den man unbedingt gelesen haben muss.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Lucy Wayne und ihre zweite große Ermittlung

Berlin Monster - Ein Dieb kommt selten allein
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Lucy Wayne lebt in Berlin. In der Stadt der Monster. Nach einem Wissenschaftsunfall vor 30 Jahren gibt es überall auf der Welt Stifs, abergläubische Manifestationen. Lucy ist ein menschlicher Omega-Strahlungsdetektor ...

Lucy Wayne lebt in Berlin. In der Stadt der Monster. Nach einem Wissenschaftsunfall vor 30 Jahren gibt es überall auf der Welt Stifs, abergläubische Manifestationen. Lucy ist ein menschlicher Omega-Strahlungsdetektor und spürt somit wer ein Stif ist oder welche Gegenstände mythische Artefakte sind. Mit ihrer Gabe leitet sie ein Detektivbüro das momentan mehr schlecht als recht läuft. Als das Pergamonmuseum sich meldet und sie bittet kurzfristig bei der Authentifizierung mythische Artefakte auszuhelfen, ist Lucy sofort dabei da sie das Honorar dringend braucht. Ihr Mitbewohner und bester Freund Aki, ein persischer Dämon, ist der Meinung, dass der Fall gefährlich wird und sie die Finger davon lassen soll. Doch Lucy geht trotzdem. Bei der Veranstaltung im Pergamonmuseum kommt es zu Durcheinander als einige Stifs sich zutritt verschaffen und die Veranstaltung boykottieren. Dabei bemerkt Lucy das einige der Artefakte Fälschungen sind.
‚Berlin Monster – Ein Dieb kommt selten allein‘ ist der zweite Band der Reihe aus der Feder von Kim Rabe. Die Autorin hat eine neue Welt mit magischen Momenten erschaffen die einen immer wieder fesseln. Man taucht ab in eine gut erklärte und sehr bildlich dargestellt Welt und begleitet die etwas eigenbrötlerische, aber doch sympathische Ermittlerin Lucy Wayne. Kim Rabe gelingt es auch sehr gut die Diskriminierung der Stifs und Findung der eigenen politischen Position zu diesem Sachverhalt darzustellen. Lucy interessiert sich anfänglich nicht für den ‚Diebstahl‘ der Kunstgüter an den Stifs. Den Stifs wird das Recht auf ihr eigenes Volksgut abgesprochen. Doch im Laufe des Romans ändert sich dies. All diese brisanten Themen die auch im heutigen Leben noch aktuell sind und auch an vergangene Zeiten erinnern, sind jedoch sehr gut in einen unterhaltsamen Detektivroman eingebettet. Es gibt Momente die einen schockieren, die einen fesseln, in denen man mit Lucy leiden und versucht hinter knifflige Geheimnisse zu kommen, aber auch Momente in denen man schmunzeln muss oder sich einfach für die Protagonisten freut. Den Abschluss diese tollen Romans bildet ein spannungsgeladener Cliffhanger so dass man sofort denkt: Wann geht’s weiter?
Der zweite Teil der Berlin Monster Reihe, der für mich der bessere der beiden Teile ist, ist ein unterhaltsamer Detektivroman mit Geheimnissen, Witz und einer guten Brise Sozialkritik. Definitiv lesenswert!

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Frauen im Widerstand

Die Wagemutige
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Lisa Fittko agiert seit 1933 im Widerstand gegen die Nazis und befindet sich auf der Flucht. Ihr letzter Aufenthaltsort ist Paris als die Nazis Frankreich überrennen. Sie flieht nach Süden und wird von ...

Lisa Fittko agiert seit 1933 im Widerstand gegen die Nazis und befindet sich auf der Flucht. Ihr letzter Aufenthaltsort ist Paris als die Nazis Frankreich überrennen. Sie flieht nach Süden und wird von der Vichy Regierung ins Lager Gurs gesteckt. Das Lager ist die Hölle, die Frauen sind sich selbst überlassen. Doch versucht das Leben erträglicher zu machen indem sich die Frauen organisiert und ihnen Hoffnung gibt. Als es ihr gelingt mit einigen anderen zu fliehen, schlägt sie sich bis Marseille durch und findet ihren Mann Hans wieder. In Marseille findet sie jedoch auch Louis und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Währenddessen sucht sie mit Hans nach einem Weg raus aus Frankreich und finden diesen in den Pyrenäen. Doch als sie um Hilfe gebeten werden nutzen sie diese Fluchtroute auch für andere und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Caroline Bernhard hat mit dem Roman 'Die Wagemutige' einen beeindruckenden Roman über Lisa Fittko als Fluchthelferin verfasst. Sie schreibt wunderbar einfühlsam und öffnet dem Leser auch immer wieder Lisas Gedankenwelt, ihre Hoffnungen und Zweifel. Im Nachwort geht die Autorin auch noch einmal auf die realen Personen in der Geschichte ein und gibt einige Erläuterungen.
Lisa ist eine starke Frau, die versucht immer die Kontrolle über die Situation zu haben. Sie ist eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Man fragt sich jedoch ob sie auch jemals einfach nur eine Frau sein darf oder ob sie nur für ihre politischen Ansichten kämpft. Durch Louis lernt man auch diese Seite an Lisa kennen. Auch wird sehr gut die Situation in der unbesetzten Zone Frankreichs dargestellt und man fragt sich an manchen Stellen wie die Menschen dieses Leid ertragen haben und wo die Menschlichkeit bliebt.
Für mich ist der Roman von Caroline Bernhard ein absoluter Top-Tipp. Dieses Buch muss man einfach gelesen haben und sehen was manche Menschen in diesen schweren Zeiten geleistet haben und welch beeindruckende Frau Lisa Fittko war!

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