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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2023

Ein Beagle namens Pommes

Ein Beagle geht seinen Weg (Band 2)
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Schon der erste Teil um den sympathischen Laborbeagle Pommes ist super. Der zweite steht ihm in gar nichts nach. Leider sitzt er immer noch im Pharmalabor von Müller&Löwenstein, aber gewieft wie er ist, ...

Schon der erste Teil um den sympathischen Laborbeagle Pommes ist super. Der zweite steht ihm in gar nichts nach. Leider sitzt er immer noch im Pharmalabor von Müller&Löwenstein, aber gewieft wie er ist, findet er auch dieses Mal einen Weg raus. Schließlich gibt es wieder ein Verbrechen aufzuklären. Pommes sieht sich nämlich als Ermittler und Profiler. Der Erfolg aus dem ersten Teil gibt ihm Recht.

Man muss den ersten Teil nicht zwingend gelesen haben, aber empfehlen würde ich das Einhalten der Reihenfolge schon, weil dann das Verhältnis zwischen der Polizeibeamtin Jacky und dem Pharmavorstand Max besser nachzuvollziehen ist. Auch lässt sich dann der Laborablauf besser verstehen.

Man merkt, daß die Autorin privat viel mit Beaglen, diesen liebenswürdigen Hunden, zu tun hat. Denn auch wenn die Charaktere erfunden sind, schwingt doch ganz viel Authentizität mit. Da hat sie sicherlich die ein oder andere Anekdote aus ihrem (Hunde-)Leben mitverarbeitet. Auf jeden Fall fußen die Laborbeschreibungen auf persönlichen Erfahrungen, engagiert sie sich doch seit Jahren in der erfolgreichen Vermittlung von Laborbeageln.

Auch wenn es um einen Pharmakonzern geht, der Tierversuche macht, ist es keinesfalls ein trauriges Buch. Es macht nachdenklich ja, aber der Grundtenor ist fröhlich, zuweilen sogar zum kaputtlachen.

Ich habe es wieder sehr genossen, Pommes beim Nachdenken zuzuhören und freue mich schon auf den dritten und letzten Teil.

„Ich lege meine Stirn in so viele Falten wie möglich, bis ich vermutlich Ähnlichkeit mit einem Basset habe, und denke über Kausalität nach.“

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Cem und die Liebe

Vorurteile
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Der Autor verspricht Gay Romance anders zu schreiben als Autorinnen. Da war ich natürlich sehr neugierig, worin denn die Unterschiede bestehen.
Zum einen legt der Protagonist Cem sehr viel Wert auf seine ...

Der Autor verspricht Gay Romance anders zu schreiben als Autorinnen. Da war ich natürlich sehr neugierig, worin denn die Unterschiede bestehen.
Zum einen legt der Protagonist Cem sehr viel Wert auf seine Triebbefriedigung. Das nimmt einen beachtlichen Teil der Lektüre ein. Es passt sehr gut zu ihm als jungen gesunden Mann. Dennoch hat er eine emotionale Seite, die ganz langsam an die Oberfläche kommt. Das hat mir sehr gut gefallen. Der Autor führt ihn ganz sachte auf diesen Weg, nicht ohne ihm zahlreiche Hürden in den Weg zu legen. Aber gerade diese Rückschläge machen es für mich authentisch und greifbar.
Cem wird in dieser neuen Stadt von Menschen begleitet, die ihm mehr oder weniger gesonnen sind. Da sind wirklich ein paar Schmuckstücke dabei. Allen voran Viktor, der Cem auf den richtigen Weg helfen will, ohne dabei seine Werte zu verkaufen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe es am Stück gelesen, habe mitgefiebert, gelacht, die Augen verdreht und den Kopf geschüttelt. Wie schön, daß es weitere Bücher vom Autor gibt.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Nicht alles ist meßbar

Die Steine der Zwillinge
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Mich hat dieses ungewöhnliche Buch ziemlich gefesselt. Über Zwillinge mit einer besonderen telepathischen Begabung habe ich bisher noch nichts gelesen. Toll, wie die Autorin aus dieser Grundidee so eine ...

Mich hat dieses ungewöhnliche Buch ziemlich gefesselt. Über Zwillinge mit einer besonderen telepathischen Begabung habe ich bisher noch nichts gelesen. Toll, wie die Autorin aus dieser Grundidee so eine ausgereifte und spannende Geschichte gesponnen hat.

Als sich Nora mit ihrem Mann auf eine anspruchsvolle Wanderung bei schlechtem Wetter in die kanadische Wildnis aufmacht, ahnt ihre Schwester Helene bereits das Unheil voraus. Und dann kommt es tatsächlich zu einem Unglück, und Helene macht sich auf den Weg, ihre Schwester zu suchen.

Ausnahmsweise wird mal nicht die wunderbare kanadische Landschaft beschrieben, sondern die Tücken und Gefahren von Wanderungen im Nationalpark und das ohne den mahnenden Zeigefinger zu erheben. Jedem von uns kann es mal passieren verloren zu gehen, auch wenn man noch so gut ausgestattet und vorbereitet ist. Die Autorin beschreibt das so detailreich und authentisch, daß ich die ganze Zeit mittendrin war und die Luft anhalten musste.

Als Umrahmung der Vermisstengeschichte hat die Autorin eine nette Familie samt Anhang geschaffen. Ehemänner, Kinder, Großmutter, deren Freunde und Partner finden Raum in der Erzählung. Manchmal wurde mir das zu viel, weil ich umgeduldig wissen wollte, wie es mit Nora und Helene weiter geht. Aber insgesamt ist es doch gut ausgewogen.

Dieser außergewöhnliche Roman hat mich sehr gut unterhalten, und deswegen vergebe ich die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Das Alter ruft nach Exzentrik

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
9

Dieses Buch ist mal was ganz anderes. Hier erbt niemand ein Café oder ein Cottage, nein, die Erben müssen etwas schaffen, das sie überhaupt nicht mögen.
Evi und ihre pubertierende Tochter müssen einen ...

Dieses Buch ist mal was ganz anderes. Hier erbt niemand ein Café oder ein Cottage, nein, die Erben müssen etwas schaffen, das sie überhaupt nicht mögen.
Evi und ihre pubertierende Tochter müssen einen Campingurlaub im Zelt überstehen.
Was habe ich mich amüsiert! Über Tante Lisbeth, die Erblasserin, über die anderen Camper, diese bunte Schar, über Evis Zwiegespräche und über manche skurrile Szene. Nicht alles ist lustig, manches hat mich auch zum Nachdenken angeregt.
Es gibt einige sehr kluge Aussagen im Buch, die mir gut gefallen haben.
Die Mischung aus Humor, Romantik, Abenteuer und Landschaftsbildern ist sehr gelungen. Deshalb vergebe ich gerne die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Ich bin guerilla gardener. Meine Waffe ist die Schaufel.

Wilde Hoffnung
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Notgedrungen muss Studentin Emmie bei der grummeligen und fiesen Rentnerin Vera einziehen. Sie macht ihr den Haushalt und geht mit dem Hund Gassi, dafür kann sie kostenfrei ein Zimmer bei ihr bewohnen, ...

Notgedrungen muss Studentin Emmie bei der grummeligen und fiesen Rentnerin Vera einziehen. Sie macht ihr den Haushalt und geht mit dem Hund Gassi, dafür kann sie kostenfrei ein Zimmer bei ihr bewohnen, und das in Berlins bester Lage.

Ich finde die Stimmungen von Emmie sehr gut dargestellt. Ich habe mit ihr unter Veras Launen gelitten, mich ebenso mit den netten Nachbarn angefreundet und schließlich in den Garten verliebt, der so viele Menschen zusammenbringt und glücklich macht. Emmie ist einfach ein sympathischer Gutmensch.

Gärtnerische Unterstützung erfährt Emmie von Nachbar und Freigeist Lars. Er ist schwer einzuschätzen, nimmt er doch das Leben wesentlich leichter als die organisierte und zielgerichtete Emmie. Die Interaktion der beiden hat mir sehr gut gefallen. Sie ist geprägt von Höhen und Tiefen und weit weg von Geradlinigkeit und Vorhersehbarkeit. Letztendlich haben sie sich gegenseitig gut getan. Ich habe oft die Luft angehalten, weil ich immer Angst hatte, daß zwischen ihnen was verrutscht. Es ist eben nicht die klassische klischeetriefende Liebesgeschichte, die von Anfang an vorgezeichnet ist und dadurch viel authentischer. Und doch gibt es ein Happy End, so viel verrate ich schon mal.

Ich mag alle Charaktere im Buch, besonders die Kinder. Jeder trägt seinen Anteil zu einer bunten und wunderbaren Geschichte bei.

Der Garten ist ein zentrales Thema im Buch und trifft mit den Themen Nachhaltigkeit, gesunde und lokale Speisen, Upcycling, Umweltschutz und Gemeinschaftssinn absolut den Zeitgeist ohne belehrend zu wirken.

Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht, und ich wäre gerne noch länger in Berlin geblieben.

Das Cover ist jetzt schon eins meiner Jahres-Highlights.

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