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Veröffentlicht am 18.03.2023

Spannender Sylt-Krimi

Sylter Gier
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Die Undercover-Ermittlerin Kari Blom darf wegen ihrer Schwangerschaft nicht mehr im Außendienst tätig sein. Das macht ihr sehr zu schaffen. Doch dann erhält ihr Vorgesetzter die Information, dass es den ...

Die Undercover-Ermittlerin Kari Blom darf wegen ihrer Schwangerschaft nicht mehr im Außendienst tätig sein. Das macht ihr sehr zu schaffen. Doch dann erhält ihr Vorgesetzter die Information, dass es den Anschein hat, als ob auf Sylt Abrechnungsbetrüger am Werk sind, die die Krankenkassen um hohe Summen betrügen. Alle Fäden scheinen beim Schwangeren-Zentrum Baby-Well zusammenzulaufen. Dieser Job scheint für die schwangere Kari optimal zu sein, denn schließlich kann sie sich dort glaubhaft anmelden und versuchen, ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen. Hauptkommissar Jonas Voss ist von der Idee, dass Kari sich und das gemeinsame ungeborene Kind in Gefahr bringen könnte, alles andere als begeistert...

"Sylter Gier" ist bereits der achte Band der Krimi-Serie um die Undercover-Ermittlerin Kari Blom. Da die Ermittlungen in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Allerdings ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, da man so den privaten Handlungsstrang um Jonas und Kari besser nachvollziehen kann. Außerdem kann man das ganz besondere Verhältnis, das Kari mit den Damen der Häkelmafia verbindet, noch besser genießen, wenn man die Vorgänger kennt. Da aber genug Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden, kann man auch ganz ohne Vorkenntnisse starten.

Der Fall ist rätselhaft. Obwohl Kari und die Damen der Häkelmafia schnell einen Verdacht haben, können sie sich nicht sicher sein, ob sie richtig liegen. Denn der vermeintlich harmlose und ungefährliche Einsatz entpuppt sich schnell zu etwas Größerem. Es gibt einige überraschende Wendungen, wodurch dieser Krimi dazu anregt, eigene Überlegungen anzustellen. Deshalb macht es Spaß, sich auf diese Ermittlungen einzulassen. Die Häkeldamen, die es natürlich nicht lassen können, sich ständig einzumischen, sorgen außerdem dafür, dass der Humor bei diesen Ermittlungen nicht zu kurz kommt. Der Fall selbst ist spannend und nicht so leicht zu durchschauen. Zum Ende hin steigt die Spannung enorm an, wodurch man den Krimi kaum noch aus der Hand legen mag.

Ein spannender Sylt-Krimi, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Gelungener Reihenauftakt

Nachttod
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Hanna Duncker kehrt auf die schwedische Insel Öland zurück. Ihr eigener Bruder hält sie deshalb für verrückt, denn auf Öland erinnert sich jeder daran, dass der Vater der beiden vor sechzehn Jahren einen ...

Hanna Duncker kehrt auf die schwedische Insel Öland zurück. Ihr eigener Bruder hält sie deshalb für verrückt, denn auf Öland erinnert sich jeder daran, dass der Vater der beiden vor sechzehn Jahren einen Mord beging und dafür lange Zeit im Gefängnis saß. Doch die Anziehungskraft der alten Heimat ist für Hanna groß. Sie kehrt als Kriminalpolizistin zurück und bekommt es gleich mit einem besonderen Fall zu tun. Denn der Teenager Joel wird erstochen aufgefunden. Der Junge ist der Sohn ihrer ehemals besten Freundin Rebecka. Hanna muss nicht nur in dem Mordfall ermitteln, sondern sich auch noch ihrer Vergangenheit stellen...

"Nachttod" ist der erste Band einer schwedischen Krimiserie, in der die Kriminalpolizistin Hanna Duncker auf Öland ermittelt. Da es sich um den Auftakt der Reihe handelt, lernt man nicht nur Hanna näher kennen, sondern auch ihre neue Kollegen und einige Bewohner. Die Charaktere wirken authentisch, wodurch man sich alles mühelos vorstellen und dadurch ganz auf den Kriminalfall einlassen kann.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Es gibt außerdem Einschübe, die von Joels letztem Tag berichten. In diesen Szenen wird zunächst nicht zu viel verraten, denn sie nähern sich Stück für Stück den Ermittlungen. Dadurch wird das Interesse geweckt, da man aber nicht zu viel erfährt, bleibt die Spannung erhalten.

Neben den eigentlichen Ermittlungen, muss Hanna sich auch mit ihrer Vergangenheit und den dadurch aufkommenden Anfeindungen auseinandersetzen. Die unterschiedlichen Aspekte harmonieren allerdings sehr gut miteinander. Man hat beim Lesen nicht das Gefühl, dass die Ermittlungen zu kurz kommen.

Der Fall ist rätselhaft. Deshalb gilt es einigen Spuren zu folgen. Immer, wenn man meint, dass man nun auf der richtigen Fährte ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man umdenken muss. Dadurch bleibt die Spannung durchgehend erhalten. Krimifans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.

Ein gelungener Reihenauftakt, der die Neugier auf weitere Fälle weckt.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Startet zunächst eher gemächlich, entwickelt sich dann aber zu einem echten Pageturner

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
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Durch Zufall stößt Connor im Darknet auf eine Gruppe von 5 Männern, die sich "Jacks Boys" nennen und dem Serienkiller Jack the Ripper nacheifern. Er dringt in ihren Chatroom ein und verhöhnt die Serienmörder. ...

Durch Zufall stößt Connor im Darknet auf eine Gruppe von 5 Männern, die sich "Jacks Boys" nennen und dem Serienkiller Jack the Ripper nacheifern. Er dringt in ihren Chatroom ein und verhöhnt die Serienmörder. Nicht ahnend, dass es für die Männer leicht ist, ihn im realen Leben aufzuspüren. Und so gerät Connor ins Visier der Killer, die einen perfiden Plan schmieden, um ihm nicht nur einen Denkzettel zu verpassen, sondern ihn zu ermorden. Doch "Jacks Boys" haben nicht mit Connors Großvater Ross gerechnet...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Anfangs werden einige Charaktere eingeführt, deshalb sollte man konzentriert lesen, um die Übersicht zu behalten. Der Autor versteht es hervorragend, jeden Hauptcharakter lebendig wirken zu lassen, da es zu allen Hintergrundinformationen gibt. Das gilt ebenfalls für die fünf Serienkiller, auch wenn Hinweise, die zu ihrer Enttarnung führen könnten, fehlen. Doch man bekommt genug Informationen, um ihre Gedanken nachzuvollziehen.

Die Einführung aller Charaktere ist sehr detailliert. Obwohl alles interessant geschildert wird, kommt noch keine wirkliche Spannung auf. Das ändert sich nach dem ersten Drittel der Handlung allerdings schlagartig. Denn dann zieht das Tempo so stark an, dass man sich kaum noch vom Gelesenen lösen kann. Man beobachtet das Geschehen gebannt und malt sich aus, was weiterhin passieren wird. Die Geschichte ist allerdings kaum vorhersehbar, da es zu einigen überraschenden Wendungen kommt. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, das einige Überraschungen bereithält.

Ein Thriller, der zunächst gemächlich startet, sich aber schon bald zu einem echten Pageturner entwickelt.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Gute Unterhaltung

Herz über Kopf in Vegas
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Chloe schwärmt schon lange heimlich für Dante. Da er jedoch der beste Freund ihres Bruders und als Frauenheld bekannt ist, versucht Chloe ihre Gefühle zu verbergen. Bei einem Junggesellenabschied in Las ...

Chloe schwärmt schon lange heimlich für Dante. Da er jedoch der beste Freund ihres Bruders und als Frauenheld bekannt ist, versucht Chloe ihre Gefühle zu verbergen. Bei einem Junggesellenabschied in Las Vegas, bei dem auch Dante dabei ist, laufen die Dinge allerdings aus dem Ruder. Nach einer durchzechten Nacht wacht Chloe mit einem Ring am Finger auf und kann sich vage daran erinnern, dass sie und Dante in einer der zahlreichen Hochzeitskapellen geheiratet haben. Wie soll es nun weitergehen? Chloe will die Heirat rückgängig machen und um jeden Preis verhindern, dass ihre Familie davon erfährt...

"Herz über Kopf in Vegas" ist nach "Herzflattern in San Diego" der zweite Band der "Ein D'Angelo zum Verlieben - Reihe" von Catherine Bybee. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Allerdings fällt der Einstieg in den Folgeband sicher leichter, wenn man die Charaktere bereits im Auftaktband kennengelernt hat. Denn ohne diese Vorkenntnisse wird man am Anfang dieses Romans etwas ins kalte Wasser geworfen, da man plötzlich mit zahlreichen Protagonisten konfrontiert wird und zunächst herausfinden muss, in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit gelingt das allerdings auch ohne Vorkenntnisse. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei Chloe und Dante abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Beide wirken sympathisch. Allerdings wirkt Dante deutlich nahbarer als Chloe und lässt sich etwas leichter in die Karten schauen. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die Charaktere wirken lebendig, wodurch das turbulente italienische Familienleben gut dargestellt wird. Dazu gehört allerdings auch, dass die älteren Brüder von Chloe etwas übergriffig wirken, da sie sich gerne in Chloes Angelegenheiten mischen. Dadurch kommt es zu einigen Szenen, bei denen man unwillkürlich mit den Augen rollt, aber auch zu solchen, bei denen man schmunzeln muss. Die Liebesgeschichte wirkt zwar etwas vorhersehbar, allerdings ist das in diesem Genre kaum vermeidbar. Zum Ende hin wird es noch einmal richtig dramatisch. Das soll sicher die Spannung erhöhen, wäre aber nicht unbedingt nötig gewesen. 

Insgesamt gesehen ist "Herz über Kopf in Vegas" ein Liebesroman, der zwar etwas vorhersehbar wirkt, aber dennoch gut unterhält. Man kann beim Lesen die Seele baumeln lassen und die Geschichte genießen. 

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Spannender Reihenauftakt

Forsberg und das verschwundene Mädchen
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Trotz guter Prognosen nutzt der Sexualstraftäter Carl Kroon seinen Freigang aus dem Gefängnis zur Flucht. Erste Spuren führen auf die Schäreninsel Kalvsund. Dort treffen die Bewohner gerade Vorbereitungen ...

Trotz guter Prognosen nutzt der Sexualstraftäter Carl Kroon seinen Freigang aus dem Gefängnis zur Flucht. Erste Spuren führen auf die Schäreninsel Kalvsund. Dort treffen die Bewohner gerade Vorbereitungen für das Mittsommerfest. Plötzlich ist die kleine Lisbet verschwunden. Kommissar Frederik Forsberg nimmt mit seinem neu zusammengestellten Team die Ermittlungen auf. Der Fall scheint klar zu sein, dennoch fehlt von Lisbet jede Spur. Doch Forsberg gibt die Hoffnung nicht auf, dass Lisbet rechtzeitig gefunden wird...

"Forsberg und das verschwundene Mädchen" ist der erste Band einer Krimireihe, die in Schweden angesiedelt ist. Privat und beruflich hat Forsberg einiges durchgemacht. Nun wird ihm ein neues Team an die Seite gestellt. In diesem Auftakt lernt man Forsberg und seine neuen Kollegen näher kennen. Alle scheinen beruflich aufgefallen zu sein und nur noch diese Chance zu haben, um sich bei der Polizei zu bewähren. Diese Tatsache gibt dem Krimi einen zusätzlichen Reiz. 

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der zunächst nicht mit den folgenden Ereignissen in Zusammenhang gebracht werden kann. Es gibt außerdem immer wieder kurze Einschübe, die offenbar die Geschichte aus dem Prolog fortsetzen. Da diese Einblicke düster und beklemmend wirken, behält man sie beim Lesen der aktuellen Szenen im Hinterkopf und versucht sie mit dem Verschwinden von Lisbet in Verbindung zu bringen. 

Die Ermittlungen wirken authentisch. Gemeinsam mit Forsberg und seinen neuen Teammitgliedern versucht man die Puzzleteilchen zusammenzusetzen und das Rätsel um Lisbets Verschwinden zu lösen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn bei diesem Fall ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gibt immer wieder Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Da man immer daran denkt, dass für Lisbet jede Minute zählt, baut sich die Spannung früh auf. 

Der Handlungsort wird detailliert beschrieben. Man hat das Gefühl, selbst auf der kleinen Schäreninsel zu sein und die Sonne auf der Haut zu spüren. Dabei trifft man auf ganz unterschiedliche Protagonisten, die Sympathien oder spontane Abneigungen wecken. Dadurch kann man sich ganz auf den Krimi einlassen und bei der Suche nach Lisbet mitfiebern. 

Ein spannender Reihenauftakt, der die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

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