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Veröffentlicht am 10.11.2022

Weihnachten im kleinen Inselhotel

Weihnachten im kleinen Inselhotel
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Inhalt:

Flora und ihrem Bruder bleiben nur noch wenige Wochen bis zur Eröffnung des Hotels auf der schottischen Insel Mure, das Fintan von seinem verstorbenen Partner überlassen wurde. Pünktlich zu Weihnachten ...

Inhalt:

Flora und ihrem Bruder bleiben nur noch wenige Wochen bis zur Eröffnung des Hotels auf der schottischen Insel Mure, das Fintan von seinem verstorbenen Partner überlassen wurde. Pünktlich zu Weihnachten soll „The Rock“ in neuem Glanz erstrahlen, doch bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Ein neuer Chefkoch muss her, das Weihnachtsmenü steht noch nicht und der neue Küchengehilfe scheint nicht der zu sein, für den er sich ausgibt…


Nachdem ich zuvor einige Bücher zu ernsten Themen gelesen hatte, hatte ich mich sehr auf einen Wohlfühlroman gefreut, der mich schonmal ein bisschen in vorweihnachtliche Stimmung versetzen würde. Cover und Titel fand ich ganz zauberhaft und auch der Klappentext versprach ein gemütliches Lesewochenende.

Weihnachten im kleinen Inselhotel war das erste Buch, das ich von Jenny Colgan gelesen habe, doch auch ohne die Vorgeschichte zu kennen, kam ich sehr gut in der Geschichte um die Bewohner der Insel Mure an.

Die erste Hälfte las sich wirklich flüssig , dank kurzer Kapitel und einfacher Sprache. Danach ging es allerdings gar nicht mehr um das eigentliche Thema - das Hotel und seine Eröffnung. Die Geschichte verteilte sich auf einige Nebenschauplätze, die leider sehr wenig mit der eigentlichen Story zu tun hatten.
Die Happy Ends der verschiedenen Erzählstränge kamen dann zum Ende hin Schlag auf Schlag und wurden für meinen Geschmack viel zu kurz abgehandelt, so dass dieses wohlige Gefühl , das sich einstellt, wenn alles gut ausgeht, gefehlt hat.
Ein weihnachtliches Gefühl hat sich bei mir leider auch kaum eingestellt, dafür fehlte dem Buch einfach die gemütliche Atmosphäre.


Fazit:

Ein ganz nettes Buch für zwischendurch. Als weihnachtlichen Pageturner würde ich den Roman allerdings nicht beschreiben.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Leider enttäuschend

Kleine Probleme
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Nele Pollatschek greift in ihrem Roman „Kleine Probleme“ ein Alltagsthema auf, das jeder in der ein oder anderen Form kennt.

Lars steht vor einer Liste an unerledigten Aufgaben und wir Leser begleiten ...

Nele Pollatschek greift in ihrem Roman „Kleine Probleme“ ein Alltagsthema auf, das jeder in der ein oder anderen Form kennt.

Lars steht vor einer Liste an unerledigten Aufgaben und wir Leser begleiten ihn bei seinen inneren Kämpfen und Überlegungen dazu. Viel mehr ist zum Inhalt eigentlich auch nicht zu sagen.

Den Anfang des Buches fand ich noch ziemlich amüsant. Fast jeder schiebt ja einmal etwas vor sich her, zu erledigen ist sowieso immer etwas und manchmal wächst einem auch alles über den Kopf.

Habe ich zunächst noch mit Lars mitgefühlt und ihn ein wenig bedauert, hat er mich von Seite zu Seite ärgerlicher gemacht, bis ich irgendwann nur noch völlig genervt war von seiner wirren, phlegmatischen Art. Die kleinste Erledigung wächst bei ihm zu einer Mammutaufgabe heran, die dann ein Kapitel lang beschrieben wird. Obwohl ich Lars wirklich kaum noch ertragen konnte, habe ich weitergelesen, weil ich sehr neugierig auf das Ende war. Das hätte es für mich auch noch einmal herausreißen können, blieb aber leider völlig hinter meinen Erwartungen zurück.



Fazit

Ich hatte eine ganz andere Herangehensweise an das Thema Prokrastination erwartet, humorvoll mit Tiefe. Stattdessen lässt mich dieses Buch eher gelangweilt bis verärgert zurück.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Sprachlich schön, inhaltlich schwächer als erhofft

Ein Geist in der Kehle
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In „Ein Geist in der Kehle“ von Doireann Ni Ghriofa schildert eine Ich - Erzählerin ihren Alltag mit anfangs zwei kleinen Kindern in eher bescheidenen irischen Verhältnissen. Als Kind schon kam sie in ...

In „Ein Geist in der Kehle“ von Doireann Ni Ghriofa schildert eine Ich - Erzählerin ihren Alltag mit anfangs zwei kleinen Kindern in eher bescheidenen irischen Verhältnissen. Als Kind schon kam sie in Berührung mit Caoineadh, einem Klagelied aus dem 18. Jahrhundert, verfasst von Eibhlin Dubh Ni Chonaill einer irischen Adeligen nachdem sie ihren geliebten Ehemann erschossen vorfindet.
Dieses Klagelied begleitet die Erzählerin ein Leben lang, doch während des eher monotonen Alltags als Hausfrau und Mutter beginnt sie mehr und mehr nach einer Verbindung zwischen sich selbst und Eibhlin Dubh Ni Chonaill zu suchen und taucht immer tiefer in deren Lebensgeschichte ein. Wie besessen opfert die Erzählerin jede freie Minute, um sich weiter mit dem Leben einer anderen zu verbinden und fertigt gegen Ende ihre eigene Übersetzung des Klagelieds an.

Wie sehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Nach der Leseprobe war ich absolut begeistert, ich hatte mir einen poetisch angehauchten Roman erhofft, der zwei mehr oder weniger tragische Lebenswege miteinander verbindet.
Ich habe wirklich lange Zeit versucht, einen Zugang zu finden oder irgendeinen Punkt, ab dem mich das Buch fesseln konnte. Aber leider ist der Funke einfach nicht übergesprungen. So tragisch das Schicksal der Eibhlín Dubh Ni Chonaill und der Erzählerin auch sein mochte, so wenig berührend war es für mich. Diese Obsession als Flucht aus dem Alltag war für mich schwer nachvollziehbar und lange Zeit hatte ich nur ein Wort vor Augen, wenn ich an den Roman dachte: Milch. Es wird gestillt, abgepumpt, gestillt und wieder abgepumpt. Der oft recht eintönige Alltag als Mehrfachmutter ist mir bekannt, taugt meiner Meinung nach allerdings nicht unbedingt für seitenfüllende Handlung.
Als eindeutig positiv hab ich die Schreibweise empfunden und sehr gut gefallen hat mir, dass das Gedicht zum Schluss im Original, in Englisch und auf Deutsch zu lesen ist.

Meine Enttäuschung ist wohl deshalb so groß, weil meine Erwartungen es auch waren.

Fazit:
Eine wunderschöne Idee, die anders umgesetzt für mich ein Highlight hätte sein können.

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