Gute Fortsetzung der Reihe mit kleinen Schwächen
Zuckerjahre – Die Frauen der BackmanufakturDas Familienunternehmen Meister läuft sehr gut. Mittlerweile ist Julius, der Sohn von Carl Meister, nach seinem Chemiestudium wieder nach Bielefeld zurück gekehrt und möchte gern mit in die Meister-Werke ...
Das Familienunternehmen Meister läuft sehr gut. Mittlerweile ist Julius, der Sohn von Carl Meister, nach seinem Chemiestudium wieder nach Bielefeld zurück gekehrt und möchte gern mit in die Meister-Werke einsteigen. Bei seiner Heimkehr hat er eine junge Frau, Lotte, dabei, die bald seine Frau werden soll. Doch es ist das Jahr 1914 und ein großer Krieg in Europa wird immer wahrscheinlicher und wirft bereits seine Schatten voraus. Wie wird es der Familie und der Firma in diesen unruhigen Zeiten ergehen?
Eva-Maria Bast legt mit „Zuckerjahre“ nun den 2.Band rund um Familie Meister vor. Sie beschreibt darin in fiktiver Romanform mit zugrunde liegenden wahren Begebenheiten die Entstehung eines großen deutschen Backzutatenherstellers, der heute noch existiert. Auch der 2.Band der Reihe ist sehr kurzweilig geschrieben und sofort ist man wieder im Geschehen drin und hat auch direkt wieder die Protagonisten vor seinem inneren Auge. Das Cover hat zum vorhergehenden Titel einen hohen Wiedererkennungswert und besticht durch seine Schlichtheit. Die Kapitel sind recht kurz und wechseln sehr schnell, oftmals auch die Perspektiven oder die gerade handelnde Person. Das Buch ist insgesamt in drei größere Abschnitte eingeteilt, da wäre die Kriegsvorgeschichte ab 1914, dann befinden wir uns 1916 mitten im Krieg und dann wird das erste Nachkriegsjahr mit 1919 behandelt. Wieder ist es der Autorin gelungen, aktuelle Themen der damaligen Zeit in ihre Familiengeschichte mit einzuflechten. Die Charaktere des Buches sind sympathisch und auch die Geschichte passt an sich hervorragend in die damalige Zeit. Leider fehlt mir bei Band 2 der Bezug zum Titel. „Zucker“ sind die Kriegsjahre nun nicht gerade und auch so handelt die Geschichte nicht vom Zucker, eher sind zu Kriegszeiten Nahrungsergänzungsmittel bzw. Ersatzstoffe im Portfolio der Firma vorgesehen. Außerdem fiel mir bei Band 2 verstärkt auf, dass einzelne Abschnitte und auch Handlungen einzelner Personen sehr schnell vorhersehbar geworden sind, wenn man die Person etwas besser durch die Lektüre kannte. Das ist sehr schade und hat mir teilweise ein wenig den Spaß genommen, denn ich habe mit meinen Vermutungen immer richtig gelegen. Das Ende des Buches ist bewusst offengehalten, denn ein dritter Teil steht in naher Zukunft ins Haus.
Mein Fazit: Insgesamt ist es eine sehr schöne zeitgenössische Familiengeschichte. Leider hat mir in Band 2 ein bisschen das besondere Etwas gefehlt und es war mir insgesamt zu sehr klar, was passiert, sodass ich dieses Mal einen Stern abziehe und 4 vergebe.