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Veröffentlicht am 14.03.2023

wenig Handlung und nicht mein Schreibstil

Lights of Darkness
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„Du bist ein unglaublicher Mensch, Frankie Davis. So unglaublich stark. Vergiss das bitte niemals. Aber ich erinnere dich auch gerne immer wieder daran, falls es doch mal vorkommen sollte.“
(Ty zu Frankie ...

„Du bist ein unglaublicher Mensch, Frankie Davis. So unglaublich stark. Vergiss das bitte niemals. Aber ich erinnere dich auch gerne immer wieder daran, falls es doch mal vorkommen sollte.“
(Ty zu Frankie in Lights of Darkness)

Worum geht’s?

Frankie Davis hat panische Angst vor der Dunkelheit. Als Kind musste sie schlimme Erfahrungen machen, weshalb sie bis heute nur bei absoluter Helligkeit einschlafen kann. Sobald das Licht erlischt, fürchtet sie die Geschehnisse von damals neu durchleben zu müssen. Tyler Montgomery ist ein Nachtmensch durch und durch. Seit einer schrecklichen Tragödie flüchtet er sich in die Dunkelheit, um unter den Sternen mit seinen Problemen allein sein zu können. Doch als Frankie und Tyler – Licht und Schatten – spüren, dass da mehr zwischen ihnen ist als nur Freundschaft, ändert sich alles …

Lights of Darkness ist Band 2 der Golden Oaks-Reihe. Vorkenntnisse werden nicht benötigt, sind aber hilfreich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Frankie und Ty in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch verläuft chronologisch. Das Buch beinhaltet potenzielle Trigger und sexuellen Content.

Meine Meinung

Lights of Darkness. Wo fang ich an, wo höre ich auf. Das ist bei dieser Rezension wirklich schwierig zu sagen. Denn ich habe das Gefühl, ich habe kaum etwas zu sagen, weil von dem Buch wenig hängengeblieben ist (obwohl ich es gestern beendet habe) und weil ich generell nicht viel sagen kann. Aber einfach so zwei Sterne auszuwählen, das kann ich auch nicht, deswegen werde ich es versuchen.

Lights of Darkness ist mein erster Teil der Golden Oaks Reihe, obwohl es der zweite Band ist (kein Problem, Vorkenntnisse nicht nötig), zugleich aber auch mein viertes Buch der Autorin. Und bedauerlicherweise wohl auch mein letztes. Denn ich habe einfach festgestellt, dass es nicht matcht, nicht harmoniert. Ihre letzte Reihe fand ich grundlegend in Ordnung, es war mal etwas Anderes und zwar teilweise sehr ausufernd, aber hatte Substanz. Bei Lights of Darkness war das leider nicht so. Der Einstieg fiel mir leicht, aber es dauerte, bis ich in der Geschichte drin war. Denn ehrlich gesagt fühlt es zu bis locker zur Hälfte des Buches an, als würde nichts passieren und auch danach, passiert wenig. Frankie arbeitet in einer Bäckerei, muss plötzlich längere Zeit den Laden übernehmen, gerät mit dem Neffen des Besitzers aneinander. Zwischendurch geht die Freundesclique campen, es gibt Kneipenabende. Ty und Frankie machen gelegentlich etwas zusammen. Sie kommen sich näher, aber auch irgendwie nicht nah genug. Frankie hat Angst im Dunkeln, in einer kurzen Szene im Buch erzählt sie Ty, was damals passiert ist und wieso sie nun Angst vor Dunkelheit hat. Später erfährt sie, dass Ty nicht mit ihr zusammen sein kann, weil er Probleme mit / wegen seiner Ex hat. Was genau, muss man lesen, aber ich verrate so viel: Als die Auflösung kam, war ich zwar erleichtert, dass meine erste Befürchtung nicht zutraf, was aber wirklich war, konnte mich nicht überzeugen und machte für mich auch im Hinblick auf die zeitliche Dauer und den Freundeskreis wenig Sinn. Das ist kurzum aber das Buch zusammengefasst.

Frankie und Ty sind nette Charaktere. Auch die vorkommenden Freunde sind nett. Der ganze Ort Golden Oaks ist nett. Aber ehrlich gesagt fehlte mir das Besondere, das Einzigartige. Die Gefühle wollten für mich nicht rüberkommen, der Funke ist einfach nicht übergesprungen. Seite um Seite habe ich mich mehr gelangweilt, mir war das Buch zu lang und dafür zu inhaltsleer. Besonders befremdlich fand ich, wie Frankie den Plan fasst, aus der Friendzone herauszukommen und einen „5 Steps“-Plan hierfür fasst. Generell habe ich die Charaktere oft nicht verstanden, weil sie auf der einen Seite Anfang 20 sind, sich aber teilweise wie 15 benehmen. Es war für mich alles nicht stimmig. Der rote Faden der Geschichte hat mir gefehlt, die Dynamik der Charaktere und des Geschehens. Es war wie eine lose, allenfalls gepunktete Linie, bei der die entscheidenden Entwicklungen wie glückliche Zufälle daherkommen. Ich fand es auch so schade, dass das „Lüften der Geheimnisse“ sowohl bei Ty als auch bei Frankie dann einfach so im Sande verlaufen. Frankie erzählt es Ty, danach spielt es aber kaum noch eine Rolle (abgesehen von Tys Therapieansätzen, die ich befremdlich fand und einem längst überfälligen Gespräch mit ihrem Dad), nach Tys Enthüllung endet das Buch schon fast. Die Schwerpunktsetzung im Buch hat mir leider wirklich gar nicht gefallen.

Kommen wir aber zum absolut größten Problem, wieso ich das Buch permanent abbrechen wollte: Der Schreibstil. Ich bin es mittlerweile gewohnt, dass in deutschen New Adult Büchern offenbar zwangsläufig diverse popkulturelle Referenzen eingebaut werden müssen (ich nenn es ja liebevoll immer New Adult Checklist), was mich zwar nervt – vor allem, wenn es so gar nicht, überhaupt nicht förderlich für die Handlung ist und eher wie sinnlose Zeilenfüller wirkt – aber das Motto „Schreiben, wie man spricht“ ist definitiv nicht meins. Damit meine ich keine Rechtsschreibung, sondern tatsächlich die inhaltliche Sprechweise: Guuut, daaaanke, crap, holy crap, Bro! Am laufenden Band haben wir englische Begrifflichkeiten der Jugendsprache, besonders crap und holy crap wird inflationär verwendet. Ja, auch ich nutze im Alltag gern mal derartige Worte, aber ich möchte sie einfach nicht in einem Buch lesen, weil das sprachliche Begebenheiten sind, die man bei kurzen Nachrichten auf Whatsapp von mir aus verwenden kann, aber ich bin offenbar so spießig, dass es für mich nichts in einem Buch zu suchen hat. Der Schreibstil wertet erst recht die Darstellung der Charaktere herab, man fühlt sich, als wäre man mittags auf einem Pausenhof unterwegs.

Mein Fazit

Lights of darkness konnte mich nicht überzeugen. Der Schreibstil war leider überhaupt nicht meins, die Geschichte ist wenig aussagekräftig, die interessanten Punkte wenig präsent. Ich habe so viel mehr erwartet. Für mich leider keine Leseempfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.03.2023

konnte dank unsympathischer Protagonistin nicht überzeugen

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
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„Vielleicht hätte sie seine Nummer in ihren Kontakten abspeichern sollen, aber irgendwas an ‚Unbekannt‘ gefiel ihr. Als wäre sein Platz in ihrer Welt nicht fest genug, dass er einen Namen verdient.“
(Allison ...

„Vielleicht hätte sie seine Nummer in ihren Kontakten abspeichern sollen, aber irgendwas an ‚Unbekannt‘ gefiel ihr. Als wäre sein Platz in ihrer Welt nicht fest genug, dass er einen Namen verdient.“
(Allison über Colin in The love test)

Worum geht’s?

Allison liebt die Literatur und hat bislang jede Hürde auf dem Weg zum Promotionsprogramm ihrer Träume überwunden. Was sie gar nicht liebt: Das Niveau an der Uni könnte kaum abgehobener sein, die Stühle jedoch kaum kleiner (zumindest zu klein für Allisons Kurven). Und dann taucht Colin auf – ihr Ex, der ihr auf üble Weise das Herz gebrochen hat und ihr nun ihren Job an der Uni streitig macht. Was als geistiger Wettstreit beginnt, verwandelt sich bald in ein erbittertes Gefecht – bis Allison sich fragen muss, was sie eigentlich von der Liebe auf den zweiten Blick hält …

The love test ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird in der Erzählerperspektive mit Fokus auf Allison erzählt. Das Buch verläuft chronologisch, nutzt jedoch gelegentlich erzählerische Rückblenden. Der Schreibstil ist locker, gelegentlich humorvoll und insgesamt angenehm zu lesen. Das Buch enthält erotische Inhalte.

Meine Meinung

Auf The love test habe ich mich sehr gefreut, nachdem mir das Buch auf der Messe durch den Verlag vorgestellt wurde. Akademische Feinde, Second Chance, eine curvy Protagonistin und Literaturwissenschaften – das ist eine Kombination, die eigentlich nur toll werden kann. Aber leider ging das Buch dann in eine ganz andere Richtung.

Das Einstieg in die Geschichte fiel mir noch relativ leicht. Am Ball zu bleiben dann aber leider durchaus schwer. Das Schreibstil der Autorin ist angenehm, gut lesbar. Daran lag es nicht. Es lag an Allison. Natürlich kommt es häufiger vor, dass einem Charaktere in einem Buch nicht unbedingt zusagen, aber ehrlich gesagt war das bisher üblicherweise nicht die Hauptperson, deren Leben ich begleiten darf (oder eher muss). Aber von Anfang an: Allison befindet sich in ihrem Promotionsstudium und möchte unbedingt eine bestimmte Professorin als Mentorin. Hierauf arbeitet sie seit Ewigkeiten hin. Nun taucht aber ausgerechnet Colin auf, mit dem sie acht Monate zusammen war, der bisher im Studium schon eine Art Konkurrent für sie war und ihr dort bereits ein Stipendium weggeschnappt hat. Was genau zwischen beiden vorgefallen ist, erfährt man häppchenweise im Laufe des Buches. Entsprechend hat man lange Zeit nur Allisons Wut auf ihn. Colin hingegen versucht immer wieder Schritte auf Allison zuzugehen, die sie rigoros abschmettert. Nun konkurrieren beide um die Stelle, die Allison unbedingt haben möchte und da die Professorin auch nur eine Person nehmen kann, entbrennt ein Kampf – ehrlich gesagt aber nur auf Allisons Seite. Sie erklärt Colin den Krieg, nutzt jede Möglichkeit ihn niederzumachen und sich selbst hervorzuheben, Lügen inklusive.

Und hier fing es an, für mich kompliziert zu werden. Das Buch hat Potenzial, keine Frage. Allison als Curvy Girl, die zu ihrer Figur steht, hat allein schon viel Input mitgebracht, was die Autorin (insbesondere auch im Hinblick auf ihr Vorwort) wenig ausgenutzt hat. Die Rivalität um eine bestimmte Stelle, die aber irgendwie zu einem komischen Kampf verkommt. Die fehlende Kommunikation zwischen den Charakteren, was komplett auf Allison zurückzuführen ist. Natürlich kann ich verstehen, dass sie getroffen davon ist, dass Colin Schluss gemacht hat, sie gibt ihm aber niemals und zu keiner Zeit die Möglichkeit, auch nur ansatzweise zu erklären, was passiert ist und auch, wieso er jetzt plötzlich da ist. Im Gegenteil zieht Allison ihre Schlüsse, verurteilt Colin (so wirft sie ihm etwa vor, sich noch nie für mittelalterliche Literatur interessiert zu haben und nur ihretwegen jetzt da zu sein, wo er doch weiß, wie wichtig es ihr ist) und verlangt zwischendurch auch immer wieder, dass er freiwillig aufgeben soll oder ihr das alles überlassen soll, weil sie es ja schon immer wollte. Zunehmend wurde mir Allison unsympathischer, weil ich viele ihrer Gedankengänge unfair, kindisch und einfach nur fies fand. Allison lügt im Rahmen ihrer Tätigkeit als Leiterin eines Tutoriums andauernd, um sich selbst besser zu positionieren. Allein das fand ich schon problematisch, weil es keine simplen Notlügen waren. Hinzu kommt, dass die Autorin beide gelegentlich akademisch aufeinander „losgehen“ lässt, zumindest in Allisons Augen, denn Colin sucht einfach nur die (höfliche) Diskussion, Allison fühlt sich aber permanent angegriffen, untergraben und vorgeführt. Und ja, irgendwann hat sie mich mit ihrer andauernden Positionierung in der Opferrolle schlichtweg genervt. Auch die für mich überhaupt nicht greifbaren Ausführungen zu literarischen Inhalten waren teilweise einfach zu viel, weil sie sehr speziell waren.

Kommen wir aber zu den weiteren Themen. Dort haben wir die Liebesgeschichte. Colin spielt im Buch eher eine nebensächliche Rolle und ist auch kein Erzähler, weswegen man ihn nur aus Allisons Augen betrachtet. Lustigerweise fand ich ihn 100fach sympathischer als Allison, er ist bemüht, er ist reflektierend und versucht, sich weiterzuentwickeln. Ganz anders leider als Allison, die beim finalen „Streit“ kindisch-trotzig vorschnelle Schlüsse zieht, ihr eigenes Verhalten wenig reflektiert und eine für mich nicht nachvollziehbare Anspruchshaltung hat. Als man im Laufe der Geschichte erfährt, wieso Colin damals Schluss gemacht hat, bekommt die Geschichte etwas mehr Substanz. Allison öffnet sich ihm ein wenig, wenngleich die Entwicklungen für mich eher holprig und wenig greifbar waren, aber immerhin gefiel mir so die zweite Hälfte des Buches mehr als die erste. Colin ist eigentlich ein lieber Typ, der sich für Mühe gibt. So ist er für Allison etwa da, als ihr Vater ins Krankenhaus kommt. Der Handlungsstrang um Allisons Vater hätte für mich viel mehr ausgebaut werden können, wirkte so mehr wie ein Stolperstein, bei dem die Autorin unsicher war, wie sie ihn einbauen möchte, ihn aber dafür nutzt, Allison am Ende in eine gewisse Überforderungslage zu bringen, die sie natürlich hochgradig scheinen lässt. Zudem gibt es die Handlung um Allison und ihre Freundin und Mitbewohnerin, die Ambitionen hat, Designerin zu werden. Ich empfand Allison als wenig unterstützend, vorurteilsbehaftet und bockig. Das fand ich wahnsinnig schade und so empfand ich einige der Vorwürfe ihrer Freundin gegenüber auch als haltlos und unpassend. Zu jeder Beziehung – sei es Liebe, Freundschaft oder Arbeit – gehören zwei. Und das ist bei Allison in diesem kompletten Buch irgendwie nicht angekommen. So waren die Entwicklungen im Buch auch eher vorhersehbar, wenig überzeugend und ich habe mich am Ende für Allison auch nur bedingt freuen können.

Ich kann verstehen, dass hier mit „für Fans von Ali Hazelwood“ eine gewisse Zielgruppe angesprochen werden soll. Ich selbst habe für mich Academic Rom-Com gerade erst entdeckt und mich in den Büchern von Ali Hazelwood verloren. Aber dieses Buch ist gar kein Vergleich dazu. Es fehlt die Leichtigkeit, das Humorvolle und die sympathische Art der Protagonistinnen, mit denen man sonst eigentlich gern befreundet wäre. Nur weil es Enemies to lovers (wobei Enemies hier ja auch tendenziell einseitig ist…) in einem akademischen Setting ist, sollte man hier nicht mit den Erwartungen herangehen, etwas Vergleichbares zu finden.

Mein Fazit

The love test konnte für mich leider nicht halten, was es verspricht. Der Vergleich mit Ali Hazelwood konnte mich nicht überzeugen, das Buch ist bei Weitem nicht so leichtfüßig, humorvoll und mitreißend. Vor allem Protagonistin Allison fand ich zeitweise sehr unangenehm, unsympathisch und problematisch. Die Ausführungen zu den literarischen Inhalten waren für mich nicht greifbar, die Liebesgeschichte holprig. Ein Buch, was sicher viel Potenzial gehabt hätte, aber für mich einfach dank seiner Protagonistin eine große Enttäuschung ist.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 06.03.2023

der Funke wollte nicht überspringen

Like Shadows We Hide
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„Lass nicht zu, dass er dein Versagen erkennt. Gewähre ihm keine Sicht auf deine Fehler.“
(Harper über Everett in Like shadows we hide)

Worum geht’s?

Schon ihr Leben lang fühlt sich Harper in dem ...

„Lass nicht zu, dass er dein Versagen erkennt. Gewähre ihm keine Sicht auf deine Fehler.“
(Harper über Everett in Like shadows we hide)

Worum geht’s?

Schon ihr Leben lang fühlt sich Harper in dem luxuriösen Anwesen ihrer Eltern wie in einem goldenen Käfig. Zu deren Verbitterung hat sie als Eiskunstläuferin an der renommierten iSkate in Aspen nur mittelmäßigen Erfolg. Als Harper dem attraktiven Olympiasieger Everett begegnet, schöpft sie zum ersten Mal Hoffnung, dass jemand endlich erkennt, wer sie wirklich ist. Doch diese Hoffnung vergeht so schnell wie eine Schneeflocke, als sich herausstellt, dass Everett ihr neuer Trainer ist. Eine Beziehung zwischen den beiden ist damit streng verboten. Harper spürt, dass Everett sich immer mehr vor ihr verschließt, um ihrer beider Karrieren nicht aufs Spiel zu setzen. Auch sie versucht, die Distanz zu wahren – obwohl alles, wonach sie sich sehnt, seine Nähe ist. Doch Harper ahnt nicht, dass Everett noch weitaus dunklere Gründe hat, sich ihn von ihr fernhalten …

Like Shadows we hide ist Band 4 der Winter Dreams Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Charaktere der Vorbände kommen vor, sodass Spoiler enthalten sein können. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, aber hilfreich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Harper und Everett in der Ich-Perspektive erzählt und verläuft chronologisch, es gibt gelegentliche Rückblenden in die -Vergangenheit. Der Schreibstil ist locker, wortgewandt und angenehm zu lesen. Das Buch enthält erotische Inhalte und potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich häusliche und sexuelle Gewalt.

Meine Meinung

Mit der Winter Dreams Reihe hatte ich bisher sehr durchwachsene Erfahrungen. Band 1 gefiel mir gut, Band 2 leider so gar nicht und Band 3 war irgendwo in der Mitte. Dennoch wollte ich zum großen Finale und zu Harpers Geschichte noch einmal zurückkehren, da ich Harper bisher super interessant fand, man über sie aber so wenig wusste. Wieso ist sie so kühl und emotionslos? Dieses Rätsel wollte ich in Like Shadows we hide lösen. Ayla Dade hat ein Händchen dafür, komplizierte Charaktere mit vielen Ecken und Kanten zu gestalten, häufig scheiterte es für mich aber an der Tiefe. Und so war es leider auch hier.

Wie immer wird man mitten ins Geschehen geworfen. Eine Sache, die mich schon bei den Vorbänden gestört hat: Es dauert ewig, bis es eigentlich so wirklich losgeht. Harper ist ein wenig in der Stadt unterwegs, man erfährt ein wenig über ihr schreckliches Elternhaus, die strenge und verletzende Mutter. Es gibt viele lange Szenen der Stadtbewohner, Veranstaltungen, Treffen von Freunden. Und ganz ehrlich, gerade die Aufeinandertreffen der Clique waren unglaublich überdreht und anstrengend zu lesen. So extrem kam es mir in den Vorbänden nicht vor, aber zwischenzeitlich fand ich die Situationen einfach nur unglaublich platt. Manchmal kamen mir die Unterhaltungen wie zwischen Teenagern vor, es gibt flache Witze und richtig unangenehme Dialoge. Zwischendurch entführt Harper immer wieder in ihre Gedankenwelt, die kompliziert ist, da sie gelernt hat, keine Schwäche zu zeigen und durch den gewalttätigen Drill ihrer Mutter durchaus gebrochen ist. Irgendwann taucht dann Everett auf, der der Sohn des Stadtvorsitzenden William ist. Er bringt ein kleines Mädchen namens Alaska mit, worum er lange ein Geheimnis macht. Das erste Aufeinandertreffen von Harper und Everett endet mit Notlügen, sodass beide ihre Identität nicht offenlegen wollen. Irgendwie knistert es zwischen ihnen, Everett stößt sie aber immer sehr massiv von sich. Irgendwann (wie immer relativ spät im Buch) stellt sich dann noch heraus, dass er ihr neuer Eiskunstlauftrainer sein soll, da er Olympiasieger war, aber überraschend seine Karriere aufgegeben hat.

Und hier beginnt nun mein größtes Problem mit dem Buch: Dieses unglaubliche Ungleichgewichtig zwischen banalen, belanglosen Situationen, die teilweise cringe und überladen sind, und den wirklich interessanten, gewichtigen Themen. Sowohl Everett als auch Harper haben eine Geschichte, die so viel mehr Raum verdient hätte und mir viel zu spät und viel zu einfach und vor allem viel zu kurz abgearbeitet wurde. Dadurch fehlt die emotionale Bindung und die Möglichkeit, dass die Charaktere sich so wirklich entwickeln. Fast am schlimmsten fand ich auch, dass die Autorin teilweise fast schon taktlos mit der Situation umgeht. Es hat sich bei mir eine Szene eingebrannt, wo Harper wirklich übel von ihrer Mutter behandelt wurde, Harper regelrecht traumatisiert und zerbrochen ist – und dann nach einem anfangs beruhigenden Telefonat mit Everett eine Telefonsexszene entsteht. Ich bin ehrlich, ich empfand das als unglaublich befremdlich und hätte an der Stelle das Buch beinahe abgebrochen. Nur die Tatsache, dass ich sowohl sein Schicksal als auch die Hintergründe der Handlungen ihrer Mutter wissen wollte, hat mich weiterlesen lassen. An vielen Stellen fehlte mir der rote Faden, die Greifbarkeit der Geschichte. Es wirkte oft, als wäre die Autorin planlos, wie die Geschichte sich entwickeln soll und als hätte sie sich dann einfach für eine Partyszene oder irgendetwas vergleichbares entschieden.

Zu allem Übel kommt noch hinzu, dass ich das Gefühl hatte, Everett eigentlich gar nicht kennenzulernen, denn er stößt Harper und dadurch auch den Leser weit von sich, hält verschiedene Aspekte geheim oder ändert seine Meinung, ohne zu erklären, wieso eigentlich. Die Beziehungsentwicklung der beiden leidet hierunter sehr. Nach einer quasi Insta-Love Situation wusste ich nicht, wieso beide so sehr voneinander fasziniert sind. Schon bei Band 3 meinte ich, dass sich das Buch durch eine große Sprunghaftigkeit auszeichnet, auch auf der Handlungsebene, wo die Autorin mal sehr gute und detaillierte Szenen präsentiert, mal sehr schlichte und wenig greifbare. Band 4 ist nicht ganz so schlimm, aber hat dieses Problem auch weiterhin. Auch der Schreibstil ist mal ausufernd-mitreißend und mal fast schon plump und eher ein Mittel zum Zweck. Die Charaktere sind ebenfalls so, dass die Handlungen mal ausführlich beleuchtet werden und mal einfach etwas passiert, egal ob es Sinn macht. Ich habe mir zwischendurch wirklich gewünscht, dass sich die Autorin für die wichtigen Punkte Zeit nimmt, aber vieles wird zu sehr an der Oberfläche abgearbeitet. Denn die Ideen haben so unglaublich viel Potenzial und sind definitiv mal etwas anderes gewesen, vor allem Everetts Geschichte. Aber gerade diese emotionale Seite, diese komplexen Gedankengänge, gehen hier komplett verloren. Schwierig empfand ich auch die schnelle Abhandlung am Ende, wo ein wenig Erklärung hingeworfen wird, wieso Harpers Mutter so handelt, aber das war’s auch schon. Kein Aufarbeiten, kein Beleuchten. Das Buch wirkte am Ende ein wenig so, als sei der Autorin die Energie (oder die Lust) ausgegangen, aber immerhin wurden einige lose Enden noch verknüpft. Schade, dass das viele Potenzial des Buches nicht genutzt wurde.

Mein Fazit

Like Shadows we hide hätte sehr viel besser sein können. Leider verliert sich das Buch in vielen banalen Szenen, die wirklich guten Ideen kriegen wenig Raum und die Entwicklungen sind wenig greifbar. Die schwierigen Themen werden zu oberflächlich behandelt. Auch Everett und Harper konnten mich nicht abholen. Der Funke wollte absolut nicht überspringen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 19.01.2023

konnte mich leider nicht mitreißen

Worlds Beyond
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„Die Stadt war riesig. Voller ungeahnter Möglichkeiten und Schicksale.“
(Nele in Worlds beyond)

Worum geht’s?

Neles großer Traum wird endlich wahr: Sie hat bei Heather & Clark, einer der erfolgreichsten ...

„Die Stadt war riesig. Voller ungeahnter Möglichkeiten und Schicksale.“
(Nele in Worlds beyond)

Worum geht’s?

Neles großer Traum wird endlich wahr: Sie hat bei Heather & Clark, einer der erfolgreichsten Literaturagenturen Londons, ein Volontariat ergattert. Als sie dann auch noch dem attraktiven Matthew über den Weg läuft und die beiden ein unvergessliches erstes Date haben, scheint ihr neuer Lebensabschnitt perfekt. Bis Matt Nele an ihrem ersten Arbeitstag plötzlich in einem Meeting gegenübersitzt - als ihr Chef. Obwohl eine Beziehung zwischen ihnen verboten ist, knistert es gewaltig. Doch ihren Gefühlen nachzugeben, könnte Nele alles kosten, wofür sie so hart gearbeitet hat ...

Worlds Beyond ist Band 3 der Worlds-Reihe. Das Buch ist in sich abgeschlossen, es kommen aber die Charaktere der Vorbände vor, wodurch Spoiler enthalten sein können. Vorkenntnisse werden nicht benötigt.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Nele und Matt erzählt.

Meine Meinung

Nachdem mich Worlds Collide gut begeistert hat und auch Worlds apart mir Freude bereitet hat, war es klar, dass ich Worlds beyond auch lesen werde. Die Thematik hat mich zwar grundlegend schon nur bedingt angesprochen, aber ich war bislang zu begeistert von der Reihe, um meine Bedenken zu ignorieren. Leider war es aber am Ende absoluter Lesefrust statt Leselust.

Der holprige Start in die Geschichte beginnt mit Nele, die nach London kommt. Hier hat sich bei einer Literaturagentur einen Volontariatsplatz erhalten und sich gegen hundert Mitbewerber durchgesetzt. Einige Tage vor Beginn ihres Jobs lernt sie in einem Cafe Matt kennen – der sich kurze Zeit später als ihr Chef entpuppt. Anfängliche Gefühle gehen so nach wenigen Seiten direkt wieder auf Sparflamme, weil Matt Nele das Leben in der Agentur nicht erschweren will und Nele unbedingt diesen Job möchte. Ab da ging für mich das Warten los, nämlich das Warten darauf, dass etwas passiert. Denn tatsächlich begleitet man Nele einfach in ihrem Alltag, erhält relativ viele Einblicke in das Agenturleben, erlebt mit den Charakteren sehr viele Nebensächlichkeiten und Seite um Seite dachte ich: Kommt nun endlich mal was?

Man merkt bereits hier, dass ich dem Buch nicht gerade begeistert gegenüber stehe und das liegt leider daran, dass ich mich wirklich durchquälen musst. Die mitreißende Wirkung von Band 1 und 2 fehlte hier komplett, der Funke wollte einfach nicht überspringen. Die Geschichte plätschert vor sich hin, Matt und Nele gehen ihren eigenen Problemen nach – was bei Matt hauptsächlich der Druck ist, den er sich macht, und bei Nele die Jagd nach einem unbekannten Künstler, der Linearts in der Stadt verteilt. Gelegentlich reden die beiden miteinander, noch mehr aber übereinander. Warum es da geknistert hat, habe ich leider nicht verstehen können. Warum es andauernd ein Thema bleibt, leider auch nicht. Dabei hat gerade Matt eigentlich eine interessante Hintergrundgeschichte, die für mich aber wirklich wenig überkam.

Irgendwann bemerkte ich, wie ich zunehmend die Zeilen überflog, auf der Suche nach etwas, was mich fesseln kann. Aber leider kam nichts. Mir fehlte das Gefühl, die Entwicklung, der Spannungsbogen, eigentlich alles. Und so habe ich mich schweren Herzens nach 2/3 des Buches dazu entschieden, aufzugeben. Es tut mir im Herzen weh, dass Matt und Nele mich nicht begeistern konnten, aber wenn sich Lesen wie ein Kampf anfühlt, muss man einfach eingestehen, dass es nicht matcht.

Zu guter Letzt möchte ich aber noch einen neueren Aspekt ansprechen, der gerade in den letzten deutschen LYX-Büchern sehr präsent ist: Der Verlag öffnet sich sehr für Vielfalt und nutzt mithin auch verschiedene Varianten des Genderns und die Bandbreite der Pronomen. So gibt es hier eine nicht-binäre kunstschaffende Person, die als they/them angesprochen wird. Tatsächlich empfand ich die fast schon inflationäre Nutzung schnell als sperrig und irritierend. Mir ist klar, dass dies daran liegt, dass they/them als englische Pronomen sowieso schon auffällig sind und die sinngemäße deutsche Umsetzung hiervon nicht zielführend ist, aber es ist jedenfalls nicht den Lesefluss fördernd.

Mein Fazit

Worlds beyond konnte mich leider nicht abholen. Die Geschichte ist flach, ohne wirklichen Spannungsbogen und die Grundproblematik der Charaktere für mich nur bedingt greifbar. Nach 2/3 des Buches konnte ich mich leider nicht mehr überzeugen, weiterzulesen. Schade!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.08.2022

nette Idee, schlechte Umsetzung

Cinderella ist tot
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„Wäre Cinderella wirklich entzückt gewesen, so viele unglückliche Mädchen zu sehen, die Angst vor diesem Moment haben?“
(Sophia über die Ballnacht)

Worum geht’s?

Sophia lebt in Cinderellas Königreich, ...

„Wäre Cinderella wirklich entzückt gewesen, so viele unglückliche Mädchen zu sehen, die Angst vor diesem Moment haben?“
(Sophia über die Ballnacht)

Worum geht’s?

Sophia lebt in Cinderellas Königreich, zweihundert Jahre nach jener Ballnacht, in der Cinderella ihren Traumprinzen fand. Doch Cinderellas Geschichte dient inzwischen nur noch dazu, die Frauen zu unterdrücken und sie möglichst schnell bei einem großen Festakt im Schloss unter die Haube zu bringen. Wer sich diesem Ritual verweigert, wird getötet, und wer am Ende der Ballnacht noch keinen Mann hat, wird ausgestoßen und verfolgt. Doch Sophia will keinen Mann. Sie flüchtet in den verwunschenen Wald und trifft dort Constance, die ihr zeigt, dass sie die Kraft hat, ihr Schicksal und ihre Welt für immer zu verändern...

Cinderella ist tot ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Sophia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte wie Gewalt an Frauen.

Meine Meinung

Selten fange ich meine Rezensionen mit einer Art Vorwort an. In diesem Fall ist es aber in meinen Augen absolut nötig. Denn ich möchte erklären, wie es dazu kam, dass das Buch bei mir landete und wieso ich mit vollkommen falschen Erwartungen an das Buch ging, was wohl auch dazu führte, wieso ich es nicht mochte und es letztendlich abbrach.

Auf den Titel bin ich das erste Mal in der Programmvorschau des Verlags aufmerksam geworden. Tendenziell eher im Bereich Fantasy einzuordnen, ist es ein Titel, der normalerweise nicht unbedingt auf meiner Leseliste, die primär romancelastig geprägt ist, landet. Aber der Klappentext klang super, die Idee einer ungewöhnlichen Cinderella-Neuauflage überzeugte mich. Aber: Der Klappentext, den ich kannte, passt nicht oder zumindest nur bedingt zum Buch. Der Satz, dass Sophia keinen Mann möchte, ist nicht gleichzusetzen damit, dass sie eigentlich ihre beste Freundin Erin möchte, was aber gleichzeitig auch egal ist, weil es keine Rolle für Sophias Motive spielt. Und ganz offenbar gibt es mittlerweile sogar mehrere Versionen vom Klappentext, in einer etwa steht, es ist Sophias dritter Ball, was aber gar nicht stimmt (oder was ich aus dem Context des Buches vielleicht nicht verstanden habe?). Mit einer entsprechend verwirrten Haltung fing ich nun also das Buch an..

Der Schreibstil ist gut. Mehr leider nicht. An einigen Stellen verwirrend, manchmal sehr ausufernd, jedenfalls sehr zweckorientiert. Direkt zu Beginn die erste Verwirrung, weil direkt die ersten paar Sätze dazu führten, dass ich dachte, es sei schon die Ballnacht. Aber auf einmal sind es mehrere Tage vor dem Ball. Sprunghaft, ohne greifbare Zeit- und Ortsangaben, geht es weiter. Die Geschichte dümpelt vor sich hin, es geht um die Vorbereitungen zum Ball, ein wenig Cinderella-Geschichtskunde und jede Menge Kritik durch Sophia. Am System, an ihren Mitmenschen, an der Rolle der Frauen im System. Einiges ist nachvollziehbar, aber einiges leider auch nicht. Denn kann man es zig tausenden Leuten vorwerfen, dass sie sich einem System unterwerfen, was seit einer Ewigkeit besteht und was Leute umbringt, wenn sie aus der Reihe tanzen? In meinen Augen nur bedingt. Sophia? Die tut es trotzdem. Gern würde ich sagen, dass sie ein Charakter zum Aufschauen und Bewundern ist, so war es für mich aber nicht. Ja, sie ist eine Rebellin, aber sie verkennt dabei, wie sie alles und jeden in Gefahr bringt. Auch die Idee, dass sie verliebt in ihre beste Freundin Erin ist und sie sie zur Flucht überreden will, fand ich toll – und nicht zu Ende gedacht. Denn ehrlich gesagt wirkte die Liebe/Freundschaft der beiden oberflächlich, Erin vermittelt selbst null den Eindruck, an Sophia interessiert zu sein und Sophia regt sich eher darüber auf, dass Erin sich dem System beugen möchte als zu erkennen, wieso sie dies vielleicht macht. Die Motivlage war bereits schwieirig und vermochte mich schon nicht zu überzeugen, weil Sophia so erwachsen tun will, aber gleichzeitig so hochgradig planlos ist, dass es teilweise wehtat. Das erkennt man, als es „endlich“ zur großen Nacht kam. Auf dem Ball kämpft sie gegen alles und jeden, ist zugleich aber erfreut, als ein befreundeter Junge ihr das Angebot macht, sich zu verloben, damit sie in Sicherheit ist. Als dies dann schiefläuft, weil Luke mit einer anderen Familie Stress hat, flieht die kleine Cinderella und trifft im Grab der wahrhaftigen Cinderella auf Constance, mit der sie fortan versucht, wirklich gegen das System zu kämpfen.

Constance, sie war mein Lichtblick. Was Sophia fehlt (Weitsicht, Empathie, Denken vorm Handeln), bringt sie mit. Als Hinterbliebene der „bösen Stiefschwestern“ von Cinderella, kämpft sie fortan an vorderster Front, damit die Einwohner des Landes erfahren, wie die Geschichte wirklich lautete, welche Rolle Cinderella und die gute Fee und auch die Stiefschwestern und die Stiefmutter wirklich spielten. Zugegeben: Die Idee, die Geschichte etwas zu drehen, war irgendwie nett. Aber irgendwie hat leider alles sich so angefühlt, als wäre es spontan, ohne wirklich weiter zu denken, niedergeschrieben worden. Vielleicht liegt es daran, weil ich eigentlich kein Fantasy lese? Ich weiß es nicht. Jedenfalls beginnt jetzt ein etwas actionreicherer Teil des Buches und gleichzeitig verlor mich die Geschichte leider komplett.

Ich würde gern erklären können, wieso. Aber ich kann es nicht. Waren es die platten Charaktere, die alle nur ihre Rolle spielten, aber irgendwie nichts zur Geschichte beitrugen? War es die Vehemenz, mit der Sophia alle zwang, zu rebellieren, ohne sich im Klaren zu sein, wie tödlich das sein kann? Waren es die stereotypischen Charaktere, die vorkamen, als hätte man eine aktuelle „Hot List“ der zu erwartenden Charaktere ins Buch geschüttet? War es, weil es so wirkte, als wolle die Autorin die Charaktere zum Teil nur homosexuell ausgestalten, um trendy zu sein, ohne aber dass die Charaktere die Gefühle wirklich transportiert haben? Vielleicht war es auch dieses sehr extreme Gut gegen Böse, Männer gegen Frauen – selbst der eigene Vater „verrät“ Sophia. Ich weiß es wirklich nicht. Jedenfalls langweilte mich die Geschichte zunehmend und es wurde nicht besser, bis ich dann zwei Drittel des Buches dann leider das Handtuch warf. Cinderella ist tot und vielleicht ist das auch gut so.

Mein Fazit

Cinderella ist tot konnte mich leider nicht abholen. Eindimensionale Figuren, sprunghafte Entwicklung der Geschichte und eine Diversität, die irgendwie keine wirkliche Rolle spielt, können mich überzeugen. Der Spannungsbogen flacht sehr schnell ab. Für mich leider am Ende ein Abbruch, weil es einfach keine Freude gemacht hat.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]