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Veröffentlicht am 22.03.2023

Spannender Pageturner!

Blutland
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Martin Juncker und Signe Kristiansen arbeiten wieder gemeinsam bei der Kopenhagener Polizei. Kaum zurück im Dienst, wird die Leiche einer erdrosselten Frau gefunden. Jucker entdeckt Parallelen zu einem ...

Martin Juncker und Signe Kristiansen arbeiten wieder gemeinsam bei der Kopenhagener Polizei. Kaum zurück im Dienst, wird die Leiche einer erdrosselten Frau gefunden. Jucker entdeckt Parallelen zu einem alten Fall. Gemeinsam mit Signe begibt er sich auf Spurensuche. Doch der Täter macht es ihnen äußerst schwer und scheint keine Fehler zu machen....

"Blutland" ist nach "Winterland" und "Todland" der dritte Band, in dem Martin Jucker und Signe Kristiansen ermitteln. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat, da Hintergrundinformationen in die Handlung eingestreut werden. Dennoch ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, da ein bestimmter Handlungsstrang, der sich bereits durch die Reihe zieht, in diesem Teil bedeutend wird und noch besser nachzuvollziehen ist, wenn man die Bände chronologisch liest.

Handlungsorte und Charaktere werden wieder detailliert, aber dennoch nicht zu ausufernd beschrieben, wodurch man sich ganz auf die spannenden Ereignisse einlassen kann und dabei alles mühelos vor Augen hat. Der Fall hat es dieses Mal wirklich in sich und gibt einige Rätsel auf. Immer, wenn man meint, dass man bei den eigenen Überlegungen einen Schritt weitergekommen ist, sorgen neue Erkenntnisse für Überraschungen. Hier ist offenbar nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Deshalb bleibt die Spannung nicht nur durchgehend erhalten, sondern kann sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern.

Doch nicht nur der Fall macht den Hauptcharakteren zu schaffen. Auch im privaten Bereich müssen sie einiges verkraften. Die privaten Handlungsstränge drängen sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern sorgen dafür, dass die Protagonisten lebendig und nahbar wirken. Signes Problem mit ihrem Vorgesetzten nimmt bei diesem Fall eine ganz besondere Wendung, wodurch man mit ihr mitfiebert. Dabei kommt es zu Ereignissen, die nicht nur Signe überraschen. Die durchgehend interessanten Ermittlungen, die durch unvorhergesehene Wendungen geprägt werden, die lebendigen Charaktere und die stetig steigende Spannung, sorgen dafür, dass man den Thriller kaum noch aus der Hand legen mag.

Ein spannender Thriller, der sich durch überraschende Wendungen schon früh zu einem Pageturner entwickelt.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Spannender Pageturner!

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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Als in Berlin eine nackte Frauenleiche gefunden wird, soll der berüchtigte Ermittler Art Mayer in den Dienst zurückkehren, um die Ermittlungen zu übernehmen. Denn auf dem Körper der toten Frau steht, mit ...

Als in Berlin eine nackte Frauenleiche gefunden wird, soll der berüchtigte Ermittler Art Mayer in den Dienst zurückkehren, um die Ermittlungen zu übernehmen. Denn auf dem Körper der toten Frau steht, mit Blut geschrieben, die Privatadresse des Bundeskanzlers. Arts Rückkehr in den Dienst wird von oberster Stelle gefordert, dennoch lässt sich der eigenwillige Ermittler nur widerstrebend darauf ein. Als plötzlich Videos im Netz kursieren, gerät der Fall völlig außer Kontrolle.

"Der Morgen" ist der Auftakt zu einer Thriller-Serie, in der Art Mayer mit seiner Partnerin Nele Tschaikowski ermittelt. In diesem ersten Teil lernt man die Hauptcharaktere näher kennen. Art Mayer und Nele Tschaikowski wirken sympathisch und haben Probleme, die man nachvollziehen kann und die so dafür sorgen, dass die Charaktere authentisch wirken.

Der Fall hat es in sich und nimmt äußerst brisante Ausmaße an. Schnell wird klar, dass von oberster Stelle versucht wird, Einfluss auf die Ermittlungen zu nehmen. Doch Art Mayer lässt das nicht zu. Auch wenn ihm seine neue Partnerin gerade erst zur Seite gestellt wurde, werden die beiden schnell ein Team. Die Wortgefechte, die sich die beiden liefern, lockern die spannende Handlung auf.

Marc Raabe schafft es von Anfang an, Interesse am Geschehen zu wecken und Spannung aufzubauen. Diese Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Da der Fall kaum vorhersehbar ist, kommt es zu einigen überraschenden Wendungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das aktuelle Geschehen wird außerdem durch Rückblicke in Arts Vergangenheit ergänzt. Man hat deshalb schnell den Verdacht, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls, in der Vergangenheit liegen könnte. Doch es bleibt lange unklar, wie sich alles verbinden wird. Dieser Thriller entwickelt sich früh zu einem echten Pageturner, den man kaum noch aus der Hand legen mag.

Ein spannender Pageturner, der die Neugier auf weitere Fälle von Art Mayer weckt.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Absolute Leseempfehlung!

Als Großmutter im Regen tanzte
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Juni braucht dringend eine Auszeit, um darüber nachzudenken, wie es mit ihrer Ehe mit dem gewalttätigen Jahn weitergehen soll. Deshalb zieht sie sich in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern zurück, das ...

Juni braucht dringend eine Auszeit, um darüber nachzudenken, wie es mit ihrer Ehe mit dem gewalttätigen Jahn weitergehen soll. Deshalb zieht sie sich in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern zurück, das auf einer kleinen norwegischen Insel liegt. Juni verbindet glückliche Kindheitserinnerungen mit dem Haus, wenn diese auch oft vom angespannten Verhältnis zwischen Junis Großmutter Tekla und ihrer Mutter Lilla überschattet werden. Da Lilla kürzlich verstorben ist und das Haus nun Juni gehört, ist es Zeit, sich nicht nur mit ihrer Ehe auseinanderzusetzen, sondern auch die verbliebenen Besitztümer im Haus zu sichten und gegebenenfalls zu entsorgen. Beim Aufräumen findet Juni ein altes Foto, das ihre damals noch sehr junge Großmutter Tekla an der Seite eines deutschen Soldaten zeigt. Juni beginnt nachzuforschen und stößt dabei auf ein altes Familiengeheimnis....


Die Handlung dieses eindrucksvollen Romans trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. In der Gegenwart beobachtet man Juni, die zu sich selbst finden will und beim Aufräumen Hinweise auf ein Familiengeheimnis entdeckt und deshalb den Spuren in die Vergangenheit folgt. Im Zentrum des zweiten Handlungsstrangs steht die junge Tekla, die sich in einen deutschen Soldaten verliebt und dadurch schließlich Heimatland und Familie verlässt. Da die beiden unterschiedlichen Perspektiven sehr gut voneinander abgegrenzt sind, fällt die Orientierung leicht.

Beide Handlungsstränge werden intensiv erzählt, wodurch man mühelos ins Geschehen eintauchen kann. Wobei Teklas Erlebnisse besonders eindringlich wirken und beim Lesen deshalb direkt unter die Haut gehen. Denn das, was Tekla zum Ende des Krieges erlebt hat, hat Auswirkungen, die selbst für Tochter Lilla und Enkelin Juni spürbar waren. Denn das gesamte Miteinander der drei Frauen wurde dadurch geprägt. Die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Das gilt für beide Perspektiven gleichermaßen.

Trude Teige verknüpft Gegenwart und Vergangenheit gekonnt miteinander. Das Schicksal der sogenannten "Deutschenmädchen", also Norwegerinnen, die sich damals mit deutschen Soldaten einließen und ihnen schließlich in die Fremde folgten, ist ausgezeichnet recherchiert. Der Massensuizid von Demmin, der sich in der Zeit zwischen dem 30. April und dem 4. Mai 1945 beim Einrücken der Roten Armee ereignete, fließt ebenfalls authentisch in die Handlung ein und lädt zum Nachdenken und Erinnern ein. Beide Handlungsstränge verknüpfen sich zum Ende miteinander.

Ein intensiv und mitreißend erzählter Roman, der zum Nachdenken anregt und lange nachwirkt! Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Nervenaufreibend spannend!

Die Stimme der Lüge
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Francis Ackerman jr. hat sich in die Hände seines größten Widersachers Demon begeben, um seine Familie, seine Freunde und zahlreiche Unschuldige zu retten. Außerdem wird ihm eine Liste versprochen, die ...

Francis Ackerman jr. hat sich in die Hände seines größten Widersachers Demon begeben, um seine Familie, seine Freunde und zahlreiche Unschuldige zu retten. Außerdem wird ihm eine Liste versprochen, die Serienkiller enttarnt. Demon organisiert eine perfide Realityshow, in der Francis nicht nur um sein Überleben kämpfen muss, sondern auch um das Leben einiger Statisten, die gegen ihren Willen mitspielen müssen. Demon stellt allerdings gleich klar, dass nicht alle Mitspieler hilflos sind, denn Demon hat natürlich einen Maulwurf eingeschleust, der Francis in den Rücken fallen soll. Und auch sonst legt Demon die Regeln dieser Show zu seinen Gunsten aus. Ein Spiel auf Leben und Tod beginnt...

"Die Stimme der Lüge" ist bereits der vierte Band, in dem Francis Ackerman jr. mit seiner Partnerin Nadia Shirazi ermittelt. Den aktuellen Ereignissen kann man sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Es ist allerdings empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten, da man den ehemaligen Serienkiller einfach besser einschätzen kann, wenn man seine Vergangenheit kennt.

Die Handlung knüpft beinahe nahtlos an das Ende des vorherigen Teils an. Ackerman ist in den Händen seines Gegenspielers und wird mit den Regeln des perfiden Spiels vertraut gemacht. Dieses Mal ist er auf sich allein gestellt. Sein Bruder Marcus und seine Partnerin Nadia sind bei der Realityshow nicht zugelassen und nehmen, obwohl sie natürlich versuchen, Ackerman zu finden und einzugreifen, eher Nebenrollen ein.

Der Autor versteht es auch in diesem Band wieder, sofort das Interesse am Geschehen zu wecken. Auch wenn zunächst noch keine Hochspannung aufkommt, stellt man Überlegungen an, wie Ackerman dem Ganzen entkommen und Demon überlisten kann. Sobald das Spiel beginnt, setzt auch die Spannung ein, denn Demon hat für Ackerman einiges vorbereitet. Dabei gönnt er ihm keine Schonzeit, sondern steigt gleich mit unzähligen Gegnern, die kaum zu besiegen sind, ein. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln. Dadurch wird ein hohes Tempo aufgebaut, das durchgehend gehalten werden kann.

Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man die entsprechenden Szenen mühelos vor Augen hat und dem nervenaufreibenden Geschehen fasziniert folgt. Da es ziemlich blutig zugeht, sollte man beim Lesen nicht allzu zartbesaitet sein. Es kommt zu einigen überraschenden Wendungen, wodurch dieser Thriller kaum vorhersehbar wirkt. Im großen Finale steigt die Spannung nochmals gewaltig an. Das Ende sorgt dafür, dass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen würde, um zu erfahren, wie es weitergeht.

Eine spannende Fortsetzung, die durch ein hohes Tempo und überraschende Wendungen überzeugt.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Gelungene Fortsetzung

We Are Like the Sky
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Leevi und Riven waren in ihrer Kindheit die allerbesten Freunde. Doch dann ließen Rivens Eltern sich scheiden und sie verließ mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern die Insel und zog nach Toronto. Nur ...

Leevi und Riven waren in ihrer Kindheit die allerbesten Freunde. Doch dann ließen Rivens Eltern sich scheiden und sie verließ mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern die Insel und zog nach Toronto. Nur Rivens Vater blieb allein zurück. Und dessen Zustand bereitet Leevi nun große Sorgen, denn er irrt oft orientierungslos herum. Deshalb nimmt Leevi nach zehn Jahren Kontakt zu Riven auf. Riven kehrt auf die Insel zurück, um ihrem Vater beizustehen. Sofort ist die alte Vertrautheit zwischen Riven und Leevi wieder spürbar. Schon bald stellen die beiden fest, dass sie weitaus mehr als bloße Freundschaft füreinander empfinden. Doch Rivens Karriere in der Großstadt Toronto nimmt gerade erst Fahrt auf. Deshalb will sie bald dorthin zurückkehren. Leevi ist überzeugt, dass er, als einfacher Fischer, nicht gut genug für Riven ist...

"We are like the Sky" ist nach "We are like the Sea" der zweite Teil der Like-Us-Reihe, die sich auf der kanadischen Insel Malcolm Island zuträgt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man den Auftaktband nicht gelesen hat. Man trifft zwar auf altbekannte Charaktere, doch es wird nicht zu viel von den Ereignissen des ersten Teils verraten, wodurch man die Bände auch unabhängig voneinander lesen kann.

Auch in diesem Band versteht es die Autorin wieder hervorragend, die Insel und ihre Bewohner so lebendig zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man sich ganz auf die Geschichte von Leevi und Riven einlassen.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Leevi und Riven geschildert. Dadurch kann man nicht nur ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben, sondern außerdem beobachten, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken. Man spürt das Knistern, das zwischen ihnen herrscht, deshalb sofort. Die beiden Hauptcharaktere wirken sehr sympathisch, ihre Gefühle glaubhaft und die Bedenken, die beide haben, kann man problemlos nachvollziehen. Diese Lovestory hat mehr zu bieten, als ein normaler Liebesroman, denn Rivens Vater erkrankt an Alzheimer und dieses Thema wird sensibel in die Handlung integriert. Einen allzu schwermütigen Roman braucht man aber dennoch nicht zu befürchten, denn die Freundesclique, die auf der Insel wohnt und Riven bereitwillig aufnimmt, sorgt für einige humorvolle Momente.

Eine einfühlsam erzählter Liebesroman, der durch sympathische Charaktere und eine rundum gelungene Hintergrundkulisse überzeugt.

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