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Veröffentlicht am 09.03.2023

Vierter Teil um die Familie Dehmel

Fine und die Zeit der Veränderung
1

Der Roman "Fine und die Zeit der Veränderung" von Ulrike Renk beginnt 1926 in Berlin und endet 1935. Zu Beginn des Romans steht Ulla im Mittelpunkt der Handlung, denn es wird vieles mit ihren Augen betrachtet. ...

Der Roman "Fine und die Zeit der Veränderung" von Ulrike Renk beginnt 1926 in Berlin und endet 1935. Zu Beginn des Romans steht Ulla im Mittelpunkt der Handlung, denn es wird vieles mit ihren Augen betrachtet. Ihre Ehe mit Heinrich und das Familienleben sind durch Streitereien und eine finanzielle Misere geprägt. Die Kinder sind viel sich selbst überlassen und haben oft Hunger. Die wirtschaftliche und politische Situation wird für die Familie immer brisanter, da sich Ulla den Kommunisten verschrieben hat, ihr Vater der NSDAP Beitritt und es an Bedeutung gewinnt, dass ihre Kinder zu einem Viertel jüdischen Ursprungs sind. Der zweite Teil des Romans legt das Hauptaugenmerk auf Fine, die nun gemeinsam mit ihren Schwestern bei einer Familie privat als Pflegekinder aufgenommen wurden. Wie es den Kindern geht und wie nun ihr Alltag ist darum geht es im zweiten Teil. Sehr gerne hätte ich die Menschen weiter begleitet, sprich mehr von ihnen gelesen. So ist das Ende offen, für mich ein wenig abrupt, obwohl ich die Gründe der Autorin in ihren Ausführungen im Nachwort verstehen kann. Der Roman beantwortet im Nachwort noch einige offenen Fragen zu den historischen Figuren, was mir ebenso wie der Schreibstil gut gefallen hat. Vier Sterne!

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Was ist damals geschehen?

Saubere Zeiten
0

Der Journalist Jakob Auber, Ende dreißig, erhält einen Anruf aus dem Krankenhaus und er wird darüber informiert, dass sein Vater auf der Intensivstation liegt. Einige Monate hatte er keinen Kontakt zu ...

Der Journalist Jakob Auber, Ende dreißig, erhält einen Anruf aus dem Krankenhaus und er wird darüber informiert, dass sein Vater auf der Intensivstation liegt. Einige Monate hatte er keinen Kontakt zu ihm, seine unbeschwerte Kindheit endete mit dem Tod der Mutter und das Verhältnis zum Vater war danach eher "schwierig". Über die eigene Familiengeschichte war Jakob wenig bekannt, jedoch nun wird er mit den Aufzeichnungen seines Vaters konfrontiert. Es kommt ganz vieles ans Licht, worüber geschwiegen wurde.
Mich hat der Einblick in diese Familiengeschichte begeistert und ich bin ein wenig wehmütig, dass ich selber so wenig über meine eigene Familiengeschichte weiß. So sehr Jakob viele Jahre lang unter der Verschwiegenheit und der Trauer seines Vaters gelitten hat, selber jedoch auch sehr verschwiegen ist, so erfährt er nun etwas über die Verletzlichkeit seines Vaters und woher diese rührt. Die Erlebnisse, die der Vater aus seiner Vergangenheit schildert, haben mich sehr bewegt. Sehr gerne hätte ich darüber noch viel mehr erfahren. Schwerer fiel mir der Zugang zu Jakob selber, der sich gerade von seiner Frau und Mutter seines kleinen Sohnes getrennt hat. Jakob konnte ich oft in seinem Verhalten nicht verstehen, was seinen eigenen Umgang mit anderen Menschen betraf oder seinen Umgang mit Trauer.
An einigen Stellen war mir der Roman zu sprunghaft und ich wusste nicht, worauf der Autor selber jetzt mehr Wert legte, auf die Familiengeschichte oder die Hauptfigur Jakob und dessen aktuelle Befindlichkeiten, was besonders die Eifersucht betrifft. Mir hat der Roman gut gefallen, doch während der Vater Hans sowie der Großvater mir "näher" kamen, so entwickelte ich zu Jakob im Laufe des Romans eine größere Distanz, was ich schade fand. Vier Sterne!

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Unterhaltsames und kurzweiliges Buch

Alle Jahre wieder
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Diese dünne "Büchlein" von David Wagner wirkt in der Ausstattung als Hardcover wertig und schildert ein Telefonat zwischen der erwachsenen Tochter und ihrem Vater kurz vor Weihnachten. Es geht um die üblichen ...

Diese dünne "Büchlein" von David Wagner wirkt in der Ausstattung als Hardcover wertig und schildert ein Telefonat zwischen der erwachsenen Tochter und ihrem Vater kurz vor Weihnachten. Es geht um die üblichen Fragen, wann, wie und wo wird gefeiert, aber dann kommen Erinnerungen an vergangene Weihnachtsfeste bei beiden hoch. Sprunghaft, jedoch nicht minder unterhaltsam werden lustige aber auch traurige Episoden geschildert bzw. kurz angerissen. Ich haben zwischendurch geschmunzelt, aber dann wurde ich auch nachdenklich und ein wenig traurig. Insgesamt hat das Buch mir kurzweilige Stunden verschafft, wobei ich auf die Fotos im Buch hätte verzichten können, die dem ganzen jedoch auch einen authentischen Touch zusätzlich gaben. Vier Sterne!

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Interessante Ermittlungen mit spritzigen Dialogen

Mord im Rumford-Club
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Der Krimi startet mit einem Prolog, der 1989 in der DDR spielt, und unmittelbar befinden wir uns in München in der Gegenwart wieder, in der ein Geschichtsprofessor in seinem Gartenhaus mit einer Madonnenfigur ...

Der Krimi startet mit einem Prolog, der 1989 in der DDR spielt, und unmittelbar befinden wir uns in München in der Gegenwart wieder, in der ein Geschichtsprofessor in seinem Gartenhaus mit einer Madonnenfigur erschlagen wird.

Die Ermittlungen werden von Barbara Tischler und Ralf Mangel aufgenommen und ich bekomme einen kurzen Abriss über die Geschichte des Rumford-Clubs Clubs geliefert, sowie einen Einblick in das Privatleben von Barbara Tischler, welches sehr lebendig geschildert wird. Besonders gelungen finde ich in diesem Krimi den Schreibstil, der mich gut unterhalten hat. Bis kurz vor Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Täter/in ist und auch der Showdown war gelungen und das Ende passend. Vier Sterne!

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Tiefgründiger Krimi, der eine düstere, unheimliche Stimmung verbreitet

Tief am Grund des Sees
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Das Cover entspricht der Stimmung des Krimis, die sich unheilvoll und auf ihre leise Art spannend durch das gesamte Buch zieht. Die Ermittler selber waren mir unbekannt und und gerne hätte ich zu Beginn ...

Das Cover entspricht der Stimmung des Krimis, die sich unheilvoll und auf ihre leise Art spannend durch das gesamte Buch zieht. Die Ermittler selber waren mir unbekannt und und gerne hätte ich zu Beginn des Buches eine kurze Einführung zu ihnen bekommen. Nichtsdestotrotz waren sie mir sympathisch, denn sie wollten unbedingt die Ermittlung voranbringen und waren emotional betroffen von dem Fall/Fällen. Während ich noch überlege – ebenso wie die Ermittler – wie eine ganze Familie verschwinden kann und dies sicherlich nicht freiwillig war, bin ich schockiert welche Abgründe sich auftun, denn es geht u.a. um veraltete Frauenbilder, Frauenfeindlichkeit,Hass und was dadurch alles entstehen kann. Mich hat der Krimi frösteln lassen und am Ende lässt er mich sehr betroffen und nachdenklich zurück. Vier Sterne

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