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Veröffentlicht am 18.07.2023

Shikimori, die Süße

Shikimori's not just a Cutie 1
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Shikimori’s Not Just a Cutie ist der erste Band dieser neuen Reihe, die in Japan bereits mit 20 Bänden abgeschlossen ist und nun den Weg nach Deutschland findet.

Der Zeichenstil des Mangas gefällt mir ...

Shikimori’s Not Just a Cutie ist der erste Band dieser neuen Reihe, die in Japan bereits mit 20 Bänden abgeschlossen ist und nun den Weg nach Deutschland findet.

Der Zeichenstil des Mangas gefällt mir gut. Die Figuren mit ihren ausdrucksstarken Augen stehen dabei im Fokus, der Hintergrund ist meist weniger detailreich gezeichnet.

Der Manga ist in Shortstories aufgebaut, die den Figuren wenig Tiefe verleiht. Erst gegen Ende kann man ein wenig mehr von Izumi und Shikimori erfahren. Dennoch sorgt auch der Cliffhanger nicht dafür, dass ich die Geschichte unbedingt weiterverfolgen möchte.

Mit der Beziehung von Shikimori und Izumi wird an manchen Stellen das Rollenbild aufgebrochen, so ist zum Beispiel Shikimori es, die Izumi des Öfteren wieder vor seiner eigenen Tollpatschigkeit rettet. Dennoch habe ich mir bereits im ersten Teil auch die andere Seite von Shikimori erhofft, die gar nicht präsent war und sich maximal an wenigen Stellen vermuten lässt. Im Gegensatz zum Titel habe ich nach diesem Band nämlich das Gefühl, dass Shikimori vor allem eins ist: süß.

Shikimori’s Not Just a Cutie ist ein flotter Manga für Zwischendurch. Für jeden, der mit wenigen Seiten kurz in eine lockere und leichte Geschichte eintauchen möchte, der findet hier das Richtige. Wer allerdings auch bei Mangas auf tiefgründige und ambivalente Charaktere hofft, der könnte nicht ganz so glücklich mit diesem Manga werden.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Benebelte Wikinger

Wikinger im Nebel 1
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Wikinger im Nebel zeigt uns das Leben auf der See mit der Wikingerbande um ihren Boss Reidolf und das Leben der an Land zurückgebliebenen Frauen.

Der Comic stellt pro Seite meistens zwei Episoden dar, ...

Wikinger im Nebel zeigt uns das Leben auf der See mit der Wikingerbande um ihren Boss Reidolf und das Leben der an Land zurückgebliebenen Frauen.

Der Comic stellt pro Seite meistens zwei Episoden dar, die sich am Ende zu einer Geschichte zusammenfügen. Die episodische Darstellung hat mir sehr gut gefallen, jedoch fehlte mir auf den gesamten Comic bezogen die Quintessenz. Ich hatte am Ende nicht das Gefühl, dass mir eine runde Geschichte vorgelegt wurde und schon gar keine, aus der ich irgendwas mitnehmen könnte.

Phasenweise konnte mich der Comic jedoch mit seinem trockenen Humor für sich gewinnen, der mir vor allem bei den Szenen der Frauen gut gefiel. Außerdem haben mich die Zeichnungen überzeugen können, die perfekt mit dem Schreibstil des Autors harmonisieren.

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Der Fremde im Haus

Die Verborgenen
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Sven und Franziska Hoffmann leben mit ihrer Tochter Tabea in einem großen Haus an der Küste. So groß, dass auch ein ungebetener Gast seinen Platz im Haus findet und sich heimlich an ihrem Essen bedient. ...

Sven und Franziska Hoffmann leben mit ihrer Tochter Tabea in einem großen Haus an der Küste. So groß, dass auch ein ungebetener Gast seinen Platz im Haus findet und sich heimlich an ihrem Essen bedient. Doch aus heimlich wird offensichtlich, denn der Phrogger möchte die heile Fassade der Familie zum Einsturz bringen und die Eheleute tun ihm diesen Gefallen.

Die Verborgenen beschäftigt sich mit einem Thema, das mir bisher gar nicht bewusst war: Die Phrogger - also den Menschen, die heimlich in fremden Häusern leben. Spannend zu lesen, aber auch beängstigend.

Wir erleben die Geschichte aus fünf Perspektiven – Franziska, Sven, Tabea, Marco und Du. Das Du ist die Sicht des Phroggers, durch die Erzählform, dem sich direkt angesprochen fühlen, wird eine tiefere Atmosphäre erzeugt.

Die Geschichte beginnt stark, der Fokus liegt dort noch auf den Verborgenen. Im Laufe der Story lässt dieser Fokus dann leider nach und beschäftigt sich eher mit der Nebengeschichte. Dabei waren die Szenen um den Verborgenen sehr intensiv und versprachen einen packenden Psychothriller.

Die Nebengeschichte wirkt eher konstruiert und konnte mich emotional nicht erreichen. Möglicherweise auch, weil an dieser Stelle die Charaktere relevanter wurden und mir kein Mitglied der Familie Hoffmann ansatzweise sympathisch war. Sven hatte gute Ansätze, aber das lässt seine schlechten Charakterzüge nicht verschwinden. Franziska war kaum greifbar, was auch die Auflösung wenig spektakulär wirken ließ und Tabea konnte ich häufig nicht nachvollziehen. Müsste ich einen sympathischen Charakter nennen, dann wäre das wohl Marco, den wir jedoch nur über wenige Seiten begleiten dürfen.

Die Auflösung selbst war eine Enttäuschung. Es war schnell ersichtlich wohin sich die Story bewegen würde, außerdem war das Motiv des Phroggers zu abstrus und auch die Nebengeschichte hatte keine Überraschung parat.

Die Verborgenen kann mit einer interessanten Idee überzeugen, die zu teilen auch sehr gut umgesetzt wurde, eine mystische Stimmung erzeugte und sich dann leider verlor.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Gestrandet auf einer lückenhaften Insel

Stranded - Die Insel
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Acht Fremde wagen das Experiment ein Jahr lang auf einer einsamen Insel in Schottland das Überleben zu dokumentieren. Maddy ist eine von ihnen, die mit diesem TV-Format eine neue Chance wittert, doch 18 ...

Acht Fremde wagen das Experiment ein Jahr lang auf einer einsamen Insel in Schottland das Überleben zu dokumentieren. Maddy ist eine von ihnen, die mit diesem TV-Format eine neue Chance wittert, doch 18 Monate später ist alles anders.

Mit der Grundidee konnte mich sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe packen. Stranded - Die Insel versprach ein spannendes Abenteuer zu werden, das wir durch die Augen von Maddy erleben sollten.

Das war für mich bereits der erste Kritikpunkt. Aufgrund der Gruppenkonstellation und der schnellen Entwicklung in dieser, hätte ich gerne andere Perspektiven erfahren. Die Psyche eines Menschen kann einen schnell verändern, gerade unter solchen Bedingungen, und zu Taten führen, die unter normalen Umständen nicht für möglich gehalten werden. Doch in diesem Fall war das Verhalten der anderen für mich selten nachvollziehbar, viel zu häufig empfand ich es schlichtweg dumm und demzufolge fühlte es sich beim lesen einfach nur inszeniert an. Hier hätten mir die Sichtweisen der anderen helfen können. So blieb der Eindruck, dass ich gewisse Verhaltensweisen bis zum Schluss nicht nachvollziehen konnte.

Ich konnte mich auch in keinen der Charaktere einfühlen, einige gingen sogar komplett unter und das obwohl sie in der Vorstellungsrunde einen interessanten Part versprachen. Gewiss konnte ich mit Maddy an einigen Stellen mitleiden, aber oft konnte ich auch ihr Handeln nicht nachvollziehen. Sprunghafte oder gar widersprüchliche Gedankengänge empfand ich hingegen passend, es sind eben Gedanken und diese müssen nicht immer mit der Realität übereinstimmen oder stimmig mit dem Handeln einer Person sein.

Auch inhaltlich konnten sich mir gewisse Aspekte nicht erschließen und wirkten beim Lesen unlogisch und dennoch kann ich nicht sagen, dass mich das Buch nicht doch auch gepackt hätte.

Sarah Goodwin hat eine wahnsinnige Atmosphäre geschaffen und für mich auch ein gelungenes Ende gefunden, das ich so nicht erahnt habe und trotzdem sehr stimmig wirkte. Da für mich als Kopfleser jedoch auch inhaltlich keine Lücken entstehen dürfen, reicht es bei mir nicht für mehr aus. Die empfundenen Unstimmigkeiten waren einfach zu groß. Da das aber ein extrem subjektives Empfinden ist, kann ich mir vorstellen, dass dieses Buch für einige auch ein Highlight darstellen kann.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Spannende Grundidee, der jedoch die Tiefe fehlt

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen (SPIEGEL-Bestseller)
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Der Klappentext von Silver & Poison klang vielversprechend und spannend. Neben Romance und Fantasy, mischte sich auch der Krimi mit ein und konnte so mein Interesse wecken.

Mit Silver & Poison beginnt ...

Der Klappentext von Silver & Poison klang vielversprechend und spannend. Neben Romance und Fantasy, mischte sich auch der Krimi mit ein und konnte so mein Interesse wecken.

Mit Silver & Poison beginnt die Dilogie um Avery und Anne Lück hat eine interessante neue Welt der Magie erschaffen, deren Grundidee faszinierend ist.

Avery hat die Fähigkeit magische Drinks herzustellen und so die Gefühle der Menschen zu beeinflussen. Neben den positiven Aspekten dieser Magie, nutzt sie diese jedoch auch für weniger schöne Dinge und ist damit Teil einer bösen Seite der magischen Welt. Der Zwiespalt in Avery ist gut ausgearbeitet, auch wenn sie gewisse Dinge nicht durchweg sympathisch machen (, was aber durchaus positiv sein kann). So zeigt sie, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß/ gut und böse ist.

Ihre Verbindung zu Hayes ist für mich jedoch zu schwach ausgearbeitet, was dazu führte, dass ich mit den beiden absolut nicht mitfiebern konnte. Die Anziehung der beiden ruhte für mich auf nicht greifbaren Aspekten, da empfand ich mehr Anziehung zwischen Avery und einem Bodyguard.

Außerdem wirken auch einige Aspekte der magischen Welt fehlerhaft, zwar kann man die Antwort auf diese Lücken erahnen, jedoch sind sie viel zu schwach ausgearbeitet, sodass der Eindruck des fehlerhaften bleibt (und durch das Glossar verstärkt wird).
Generell ist vieles leider nur oberflächlich behandelt worden, während andere Kleinigkeiten detaillierter beschrieben oder mehrfach wiederholt wurden, sodass ich letztendlich die Tiefe vermisst habe.

Dennoch konnte das Ende dann nochmal Spannung aufbauen und lässt mich trotz einiger Schwächen gespannt auf denn zweiten Teil warten, der dann vielleicht auch das bisher Vermisste mitbringt.

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