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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2023

Ratgeber in Bettys Geschichte eingebunden

Die Reise deines Lebens
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Betty ist momentan mit ihrem Alltag unzufrieden, der vor allem durch Stress und Genervtheit gekennzeichnet ist. Als sie eines Tages den Zug nach Wien besteigt, aber ihr Handy zuhause vergessen hat, bekommt ...

Betty ist momentan mit ihrem Alltag unzufrieden, der vor allem durch Stress und Genervtheit gekennzeichnet ist. Als sie eines Tages den Zug nach Wien besteigt, aber ihr Handy zuhause vergessen hat, bekommt sie die Gelegenheit, Dinge zu sehen, die sie sonst nicht sieht. Gekennzeichnet ist ihre Reise durch bereichernde Gespräche mit verschiedenen Persönlichkeiten, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen. Während ihres Aufenthalts in Wien stellt sie sich Fragen, die ihr Leben komplett neu ordnen und verändern könnten - und andererseits überhaupt nicht, sondern nur ein bewussteres und glücklicheres Leben ermöglichen werden.

Gerade zu Beginn war nicht ganz überzeugt davon, wie konstruiert die Gespräche und die Lebensreise von Betty - symbolisch die Zugreise - sind. Andererseits empfinde ich eine solche Erzählung als sehr gelungen, um die darin verpackten Tipps und Weisheiten zu vermitteln. Schließlich gibt es so konkrete Situationen, die sehr beispielhaft sind, leicht nachfühlbar sind und sich viel besser im Gedächtnis festsetzen, als die rein formulierten Aussagen, die dann eventuell auch als Plattitüden daherkommen. Jule Pieper hat es also geschafft, mit Bettys Reise nach Wien, die großen Fragen des Lebens und erste Antworten darauf zu formulieren. Von diesen Lebenslektionen kann jeder mitnehmen, was ihnsie bereichert und selbst beginnen, durch die gelesenen Impulse das eigene Leben zum Besseren hin zu verändern und an einigen Stellen Perspektivwechsel zu vollziehen.

Veröffentlicht am 26.03.2023

Schöne Liebesgeschichte

Dein Blick in meine Seele
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Nachdem ihre letzte Beziehung nicht gut verlaufen ist und Cami eine Weile alleine war, lässt sie sich dazu überreden, sich auf einer online Dating-Plattform anzumelden. Auch wenn sie bezweifelt, dass sie ...

Nachdem ihre letzte Beziehung nicht gut verlaufen ist und Cami eine Weile alleine war, lässt sie sich dazu überreden, sich auf einer online Dating-Plattform anzumelden. Auch wenn sie bezweifelt, dass sie dort jemanden finden kann, der zu ihr passt, gibt sie dem Ganzen eine Chance. Auf den attraktiven Elijah wird sie schnell aufmerksam und findet ihn nach seinen ersten Nachrichten schon sehr sympathisch. Als auch seine weiteren Nachrichten mehr Tiefe offenbaren und ihr seine gefühlvolle, empathische und humorvolle Seite zeigt, kann sie sich sogar vorstellen, ihn auch persönlich zu treffen und kennenzulernen. Elijah geht es ähnlich - einziges Problem: Er hat Cami essenzielle Informationen über sich vorenthalten, die sie auf jeden Fall wissen sollte, wenn die beiden sich eine ernsthafte Chance geben wollen.

"Dein Blick in meine Seele" war das erste Buch, das ich von Sarah Saxx gelesen habe. Mich haben sowohl der sehr flüssige und lockere Schreibstil als auch die detailreiche und liebevolle Figurengestaltung und vor allem die Figurenentwicklung sehr gefallen. Gerade bei Liebesromanen läuft es oft nach einem Schema ab und die Figuren bleiben wenig greifbar. Hier hingegen habe ich von Anfang an mit beiden mitgefühlt, mitgefiebert und immer wieder auf das große Happy End gehofft - das tatsächlich nicht immer zu 100% sicher erschien, auch wenn mich kein Happy End überrascht hätte.

Ein schöner Liebesroman, der mir gefühlvolle und unterhaltsame Lesestunden bereitet hat!

Veröffentlicht am 19.03.2023

Hat mich gut unterhalten

Der schlauste Mann der Welt
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Jens Leunich verbringt den Großteil seines Lebens in Luxushotels und mit Nichtstun - womit er in seinen Augen gewissermaßen die Welt rettet.
Durch einen gewieften Coup in seinen Zwanzigern kommt Jens Leunich ...

Jens Leunich verbringt den Großteil seines Lebens in Luxushotels und mit Nichtstun - womit er in seinen Augen gewissermaßen die Welt rettet.
Durch einen gewieften Coup in seinen Zwanzigern kommt Jens Leunich an einige Millionen, die er mithilfe eines Schweizer Privatbankiers gut für sich arbeiten lässt und so einerseits ausgesorgt hat und sich andererseits nie Gedanken um seinen Lebensstandard machen muss. Denn mit seinen Millionen auf dem Konto kann Jens Leunich die Welt erkunden, von einem Luxushotel ins nächste reisen und sich in Ruhe Gedanken über die Welt machen. Als er nur noch zehn Tage zu leben hat, schreibt er seine Lebensgeschichte auf.

Matthias Koeberlin war für mich ein fantastisch ausgewählter Sprecher für Andreas Eschbachs Geschichte über Jens Leunich, denn seine ruhige und trotzdem durchdringende Stimme hat mich einerseits sehr gefesselt, andererseits passt sie sehr gut zu Jens' Geschichte. Wir hören, wie Jens aufgewachsen ist, wie er durchs Abitur kommt und danach mit einem Freund nach Indien reist, durch einen zufälligen Deal erfährt, wie angenehm das Verweilen in Luxushotels ist und beschließt, selbst an ein so großes Vermögen zu kommen, dass er für immer so leben kann.
Andreas Eschbach hat mich hier mit überraschenden Wendungen, interessanten Ansichten über das Leben und die Welt bereichert. Ich habe "Der schlauste Mann der Welt" sehr gern gehört und empfand Jens Leunich als sehr interessanten und außergewöhnlichen Charakter.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Sprecher/Stimme
  • Erzählstil
  • Geräuschkulisse/Musik
  • Cover
Veröffentlicht am 13.03.2023

Guter Auftakt mit sympathischem Team

Der Strand: Vermisst
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Auf dem Weg zum Strand verschwindet die gehörlose 19-jährige Lilli Sternberg in Sellnitz. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und sein Team beginnen die Ermittlungen, doch viele Spuren gibt es nicht. ...

Auf dem Weg zum Strand verschwindet die gehörlose 19-jährige Lilli Sternberg in Sellnitz. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und sein Team beginnen die Ermittlungen, doch viele Spuren gibt es nicht. Nur die beste Freundin von Lilli, Fabienne, bekommt ein Foto zugeschickt, auf dem eine Zeichenfolge in den Sand geschrieben steht. Weder Fabienne noch Tom Engelhardt wissen, was das bedeuten soll, geschweige denn, ob Lilli selbst das Bild verschickt hat oder jemand, der sie in seiner Gewalt hat? Daher wird die Kryptologin Mascha Krieger vom LKA eingeschaltet.

Von Karen Sander habe ich bisher noch kein Buch gelesen, obwohl ihr Name im Genre der Thriller häufiger fällt. Daher habe ich die neue Trilogie genutzt, um sie als Autorin kennenzulernen. Sowohl Tom als auch Mascha finde ich sympathisch. Sie harmonieren zusammen gut und verfolgen die Spuren, die sie finden. Karen Sander hat einen sehr flüssigen und einfachen Schreibstil, die kurzen Kapitel und die Perspektivwechsel ermöglichen einen schnellen Lesefluss.
Da es sich um eine Trilogie handelt, werden hier zwar erste Spuren aufgedeckt und Hintergründe ermittelt, die tatsächliche Auflösung lässt jedoch auf sich warten. Stattdessen endet das Buch mit einem Cliffhanger, der mich schnell den nächsten Teil lesen lassen möchte.

Veröffentlicht am 12.03.2023

Spannendes Kammerspiel auf dem Wasser

In blaukalter Tiefe
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Caroline wird von ihrem Mann Andreas mit einem Segeltörn überrascht – allerdings wird die erste Freude durch das Wissen getrübt, dass Andreas auch seinen Anwaltskollegen Daniel und dessen Freundin Tanja ...

Caroline wird von ihrem Mann Andreas mit einem Segeltörn überrascht – allerdings wird die erste Freude durch das Wissen getrübt, dass Andreas auch seinen Anwaltskollegen Daniel und dessen Freundin Tanja eingeladen hat. Statt als Paar legt nun die Viererkonstellation mit dem verhaltenen Skipper Eric Faudé zum zehntägigen Segeltörn auf der „Querelle“ ab.
Schnell wird klar, dass einerseits zwischen den Männern ein starkes Machtgefüge herrscht und dessen Dynamik immer größere Ausmaße annimmt. Andererseits werden auch die Disharmonien innerhalb der (Liebes)Beziehungen deutlich und es brodelt deutlich wahrnehmbar auf der Yacht – bis in einer stürmischen Nacht die Eskalation über die Gruppe hineinbricht.
Kristina Hauff kannte ich bis „In blaukalter Tiefe“ noch nicht, aber ich lese Kammerspiele sehr gern und war daher auch schon nach dem Klappentext sehr angetan. Der Schreibstil ist flüssig, die Perspektiven wechseln und jede Figur bringt eigene Probleme, Schwächen und Hintergründe mit, was von Beginn an für Spannung sorgte. Im Laufe der Handlung und des Geschehens auf der Yacht baut sich diese immer weiter auf, bis die Situation in besagter Nacht eskaliert. Mir war keine der Figuren sympathisch, für das Setting und die Dynamik hat Kristina Hauff sie jedoch perfekt ausgearbeitet und eine authentische Krisensituation inklusive der Machtfragen und des gegenseitigen (männlichen) Übertrumpfens geschaffen. Die Auflösung kam für meinen Geschmack tatsächlich etwas zu schnell, das hätte meines Erachtens nach noch ein paar Seiten beanspruchen können.
Ein fesselndes Kammerspiel, das mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert hat!