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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2023

Ein großartiger Roman, der in Erinnerung bleibt

Fünf Winter
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Romane, die im Vorhinein mit so vielen positiven Adjektiven wie „Fünf Winter“ versehen werden, entpuppen sich ja nicht selten als kleine Enttäuschung.
Doch dieser Roman hat jedes Lob verdient.
Es gibt ...

Romane, die im Vorhinein mit so vielen positiven Adjektiven wie „Fünf Winter“ versehen werden, entpuppen sich ja nicht selten als kleine Enttäuschung.
Doch dieser Roman hat jedes Lob verdient.
Es gibt wirklich wenige Bücher, die mich so gefesselt haben.

Die Geschichte beginnt 1941 mit einem Doppelmord für dessen Aufklärung Joe McGrady,Detective beim Honolulu Police Department, sorgen soll. Bald stellt sich heraus, dass es sich bei den Opfern um den Neffen des Chefs der Pazifikflotte und dessen japanische Freundin handelt. Um den Fall aufzuklären wird McGrady nach Hongkong geschickt, wo er jedoch von den Japanern in Gefangenschaft genommen wird.
Gerettet und versteckt wird er von einem japanischen Diplomaten und dessen Tochter. Nach insgesamt fünf Wintern kehrt McGrady nach Hawaii zurück, den unaufgeklärten Mord immer noch im Gepäck.

Die Handlung befindet sich im stetigen Wechsel zwischen Krimi, Kriegsroman und Liebesgeschichte: Mal berührend, mal bedrückend, dann wieder unglaublich spannend.
Oft kam ich mir beim Lesen vor wie in einem schwarz-weiß Film, so bildlich und atmosphärisch dicht liefen die Szenen vor meinen Augen ab.
Der Kriminalfall zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, die Spannung bricht immer wieder durch, um dann auf den Höhepunkt zuzusteuern. So dramatisch die historischen Hintergründe sind, umso ergreifender habe ich die Jahre McGradys in Japan empfunden.

Dieses Buch ist so facettenreich und eins meiner absoluten Lesehighlights dieses Jahr.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Abwechslungsreiche Familiengeschichte

Goldene Zeiten im Inselsalon
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Der dritte Band von Sylvia Lotts Norderney-Saga führt die Geschichte rund um Frieda, Greta und Lissy in den goldenen zwanziger Jahren fort. Nach ihrer Lehre im familieneigenen Friseursalon auf Norderney, ...

Der dritte Band von Sylvia Lotts Norderney-Saga führt die Geschichte rund um Frieda, Greta und Lissy in den goldenen zwanziger Jahren fort. Nach ihrer Lehre im familieneigenen Friseursalon auf Norderney, zieht es Lissy in die Großstadt. In Berlin findet sie schnell eine Anstellung in einem angesagten Salon und genießt das aufregende Leben in der Stadt, die in diesen Jahren vor Lebenslust nur so strotzt.
Auch auf der Insel gerät einiges in Bewegung. Die Bewohner, allen voran Frieda und Greta sehen sich mit ständigen Veränderungen konfrontiert, die es zu meistern gilt.

Ich bin mit diesem Band in die Norderney-Saga eingestiegen und hatte keinerlei Probleme, mich zu orientieren. Dass die Hauptpersonen am Anfang kurz skizziert werden, hat mir dabei sehr geholfen.
„Goldene Zeiten im Inselsalon“ ist von Anfang bis Ende prall gefüllt mit Ereignissen.
Ständig passiert etwas, Längen gibt es nicht. Was mir besonders gut gefallen hat sind die vielen historischen Details, die die Autorin in die Geschichte mit einfließen lässt; unter anderem anhand sehr unterhaltsamer politischer Diskussionen während der Behandlung im Friseursalon, um nur ein kleines Beispiel zu nennen.

Das Buch lässt sich einfach ganz wunderbar lesen.
Der Schreibstil wirkt zwar manchmal fast ein wenig distanziert, was die Handlung in meinen Augen jedoch noch realistischer und vor allem niemals kitschig werden lässt.

Fazit:
Ein sehr unterhaltsamer Roman, der eine schöne Mischung bietet aus spannender Familiengeschichte, historischen Details und viel nordischem Flair.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Humorvolle und unterhaltsame Hommage an zwei große Erfinder

Der Sonne so nah
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In seinem Roman „Der Sonne so nah“ beschreibt der Autor Axel S. Meyer auf eindrucksvolle Weise die Lebenswege zweier völlig unterschiedlicher Männer, die jedoch beide denselben Traum verfolgen: Sie wollen ...

In seinem Roman „Der Sonne so nah“ beschreibt der Autor Axel S. Meyer auf eindrucksvolle Weise die Lebenswege zweier völlig unterschiedlicher Männer, die jedoch beide denselben Traum verfolgen: Sie wollen fliegen.

Der eine ist Otto Lilienthal, aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Pommern und vollkommen davon überzeugt, irgendwann einmal wie ein Vogel durch die Lüfte zu schweben. Gemeinsam mit seinem Bruder Gustav tüftelt er unentwegt und allen Widrigkeiten zum Trotz an seiner Flugmaschine.

Der andere ist Ferdinand Graf von Zeppelin. Anders als Otto entstammt er einer Adelsfamilie aus Konstanz. Zeppelin vertritt die Theorie „leichter als Luft“ und so ist sein Ziel ein angetriebener Ballon. Doch auch er muss ständig für seinen Traum vom Fliegen kämpfen. Da sein Vater für ihn zunächst eine militärische Karriere vorgesehen hat, bleibt ihm oft wenig Zeit für Berechnungen zu seiner Flugmaschine.

Völlig gefesselt sowohl von der bewegten Lebensgeschichte dieser beiden beeindruckenden Männer, als auch vom einmaligen Schreibstil des Autors, konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Interessante Fakten werden hier mit äußerst humorvollen und passenden fiktiven Details versehen. Otto und Ferdinand, aber auch viele andere Charaktere kamen mir beim Lesen richtig lebendig vor, so anschaulich wurden sie dargestellt. Ein persönliches Highlight von mir: Zeppelins Frau Isabella, ob Fiktion oder Wahrheit - diese Frau ist einfach köstlich.

Im noch einmal sehr informativen Nachwort erfährt man einiges darüber, was Fakt und was der künstlerischen Freiheit des Autors entsprungen ist.



Fazit:

Ein absolutes Lesevergnügen für jedermann, nicht nur für historisch Interessierte.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Rundum gelungen

Tod in Siebenbürgen
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Gerade wird Paul Schwartzmüller eine Stelle als fest angestellter Redakteur angeboten, als er eine Nachricht aus Rumänien erhält, dem Land, in dem er seine Kindheit verbrachte. Seine kürzlich verstorbene ...

Gerade wird Paul Schwartzmüller eine Stelle als fest angestellter Redakteur angeboten, als er eine Nachricht aus Rumänien erhält, dem Land, in dem er seine Kindheit verbrachte. Seine kürzlich verstorbene Tante habe ihm einen Bauernhof vermacht, heißt es. Sofort macht Paul sich auf den Weg nach Siebenbürgen, wo nicht nur seine eigene Familiengeschichte auf ihn wartet, sondern auch ein rätselhafter Mord im sagenumwobenen Dracula Schloss. Als bekannt wird, dass ausgerechnet Pauls Freund aus Kindertagen der Täter sein soll, beginnt Paul auf eigene Faust zu ermitteln.

Erst einmal hat es mich gereizt, einen Krimi zu lesen, der in einer mir völlig fremden Gegend spielt; Siebenbürgen, das Dracula Schloss Bran - ein außergewöhnliches und besonderes Setting für einen Mordfall und für die Familiengeschichte, die dahintersteckt.

Denn „Tod in Siebenbürgen“ ist nicht nur ein Krimi, sondern gibt auch einen Einblick in das rumänische Landleben früher und heute.

Ich hatte beim Lesen irgendwann ein großes Bedürfnis, auch einmal dorthin zu reisen. Die Beschreibungen der wundervollen Landschaft und des sehr ursprünglichen Lebens der Menschen im Dorf sind so anschaulich, dass man ein gutes Gefühl für die Gegend bekommt.

Hinzu kommt, dass viel Landestypisches gegessen und getrunken wird, was mir in Regionalkrimis immer gut gefällt.

Rund um Pauls Ermittlungen schwang immer etwas leicht Mystisches mit. Einerseits war das allein durch die Umgebung bedingt, andererseits durch verschiedene Charaktere, allen voran Maia, die den Bauernhof bewirtschaftet und ein Mädchen, das die Geschehnisse im Dorf immer im Blick hat.

Fazit:

Bei diesem Krimi stimmt einfach alles : mystische Atmosphäre, spannender Fall und tolle Charaktere.

Ich hoffe sehr, Paul nochmal bei seinen Ermittlungen begleiten zu können.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Spannender letzter Fall im Münsterland

Schattenbruch
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Schattenbruch ist der letzte Teil einer Krimireihe rund um die münsterländischen Ermittler Heinrich Tenbrink und Maik Bertram.
Für mich war es das erste Buch des Autors Tom Finnek und zuerst war ich ...

Schattenbruch ist der letzte Teil einer Krimireihe rund um die münsterländischen Ermittler Heinrich Tenbrink und Maik Bertram.
Für mich war es das erste Buch des Autors Tom Finnek und zuerst war ich schon unsicher, ob es Sinn macht, mit dem letzten Teil einer Reihe zu beginnen.
Doch schon nach wenigen Seiten war ich mittendrin im Leben der beiden Hauptfiguren und im heiklen Kriminalfall, den sie hier zu lösen haben.
Als Maik Bertram eines Morgens aufwacht, liegt seine Freundin Hannah ermordet neben ihm am Boden. Natürlich fällt der Verdacht sofort auf ihn und er, Heinrich sowie Hauptkommissarin Isa Rohmann setzen alles daran, den wahren Täter zu finden.

Man wird so gut in die Geschichte eingeführt, dass ich nicht das Gefühl hatte, etwas Entscheidendes verpasst zu haben und sehr schnell mit den Charakteren warm geworden bin. Trotzdem gibt es natürlich immer wieder Hinweise auf vergangene Ereignisse, die Lust darauf machen, diese Reihe von Beginn an zu lesen.
Den Fall fand ich wirklich spannend, vor allem da ich ziemlich lange gebraucht habe, um den Täter zu identifizieren, was bedeutet, dass man lange miträtseln kann.
Ein Regionalkrimi braucht für meinen Geschmack nicht unbedingt blutrünstige Morde, sondern vielmehr Atmosphäre und Regionaltypisches. Tom Finnek ist das hier durch das Einfließenlassen schöner Beschreibungen und ein wenig Mundart sehr gut gelungen.

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