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Veröffentlicht am 16.03.2023

Absolut gelunger Roman über die Vorkomnisse in Berlin um 1700

Das Kreuz der Hugenotten
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Berlin um 1700. Die französischen Calvinisten müssen aus ihrer Heimat fliehen, da sie und ihre Religion in Frankreich nicht länger geduldet sind. Eine Gruppe um den französischen Handschuhmacher Paul Deschamps ...

Berlin um 1700. Die französischen Calvinisten müssen aus ihrer Heimat fliehen, da sie und ihre Religion in Frankreich nicht länger geduldet sind. Eine Gruppe um den französischen Handschuhmacher Paul Deschamps findet Zuflucht in Brandenburg. Die ansäßigen Lutheraner sind allerdings gar nicht glücklich mit den Zugezogenen. Die beiden Gruppen müssen sich eine Kirche teilen und auch im Handwerk sind sie sich nicht immer einig. So spitzt sich die Lage immer weiter zu, bis der Kurfürst Friedrich eine Entscheidung treffen muss.

Bisher hatte ich aus dieser Zeit noch nichts gelesen, aber durch den bildhaften Schreibstil des Autors fühlt man sich direkt in der Geschichte und in der damaligen Zeit angekommen. Aus meiner Sicht ist auch der Spagat zwischen einer spannenden fiktiven Geschichte und den tatsächlichen historischen Fakten absolut gut gelungen. Ich konnte viel Neues lernen und möchte jetzt unbedingt noch mehr über das damalige Leben lernen. Zwar wurde der eigentliche Bau der Kirche deutlich kürzer abgehandelt als erwartet, aber das wurde durch die persönliche Geschichte wieder gut gemacht. Besonders die Charaktere haben mich in dieser Geschichte überzeugt. Hauptsächlich dreht sich die Geschichte um den französischen Handschuhmacher Paul, seine Frau Claire und den deutschen Gerber Lorenz. Alle drei konnten durch ihre unterschiedliche Art einen tollen Mehrwert zur Geschichte liefern.

Für mich persönlich ein absolut gelungener historischer Roman und damit eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.11.2025

Intrigen, Geheimnisse und eine überraschende Allianz

Game of Lies – No Limits (St. Gloria College 2)
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Eigentlich sollte Anastasia das St. Gloria College längst hinter sich gelassen haben und an einer Universität ihrer Wahl studieren. Doch manchmal kommt es anders als geplant, und so ist sie zurück, um ...

Eigentlich sollte Anastasia das St. Gloria College längst hinter sich gelassen haben und an einer Universität ihrer Wahl studieren. Doch manchmal kommt es anders als geplant, und so ist sie zurück, um ihr Senior-Jahr noch einmal zu wiederholen. Da sie mit ihrer Abschlussrede einige Brücken zerstört hat, beschließt sie, dass eine Fake-Beziehung mit dem mysteriösen Bad Boy Troy die Lösung all ihrer Probleme sein könnte. Gemeinsam mit ihm hofft sie auf einen erneuten Sieg der Omegas, doch dafür muss es ihr erst gelingen sein Vertrauen zu gewinnen.

Ich habe inzwischen schon einige Bücher von Yvonne Westphal gelesen, und ihr Schreibstil konnte mich bisher jedes Mal komplett überzeugen. Auch diese Geschichte bildet da keine Ausnahme. Anastasia kannte man schon aus dem ersten Teil der Dilogie, und auch wenn sie mir dort nur bedingt sympathisch war, war ich trotzdem neugierig, mehr über sie zu erfahren. Und ich muss zugeben, je besser man sie kennengelernt hat, desto besser konnte man sich in sie hineinversetzen und desto mehr mochte ich sie. In ihrem Leben musste sie bereits einiges durchmachen, und gerade das hat sie zu der selbstbewussten jungen Frau gemacht, die sie heute ist. Mit ihrer rebellischen Art sorgt sie dafür, dass das Leben am St. Gloria immer spannend bleibt und es auch dem Leser nie langweilig wird. Besonders beeindruckt hat mich allerdings, wie sie sich auch für zukünftige Generationen am St. Gloria einsetzt und dabei die ein oder andere unerwartete Allianz schmiedet. Troy ist das perfekte Gegenstück zu ihr. Mit seiner stillen und besonnenen Art mochte ich ihn sofort, und vor allem seine Hintergrundgeschichte hat mich wirklich fasziniert. Die Anziehung zwischen den beiden kann man beim Lesen förmlich spüren und sorgt so auch für die nötige Spannung. Lediglich die Geschichte rund um Anastasias Vater wirkte an einigen Stellen etwas übertrieben, wodurch die Handlung manchmal nicht so ganz nachvollziehbar war.

Alles in allem ist es ein gelungener Abschluss der Dilogie mit überzeugenden Protagonisten, der von mir 4,5 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 04.11.2025

Ein Finale voller Spannung und Emotion

Rebel Witch. Der rote Nachtfalter, Band 2
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Nachdem ihre wahre Identität enthüllt wurde, flieht Rune nach Ombria, um sich vor den Hexenjägern der neuen Republik zu verbergen. Dort soll sie Prinz Søren für sich gewinnen, damit er Cressida die nötigen ...

Nachdem ihre wahre Identität enthüllt wurde, flieht Rune nach Ombria, um sich vor den Hexenjägern der neuen Republik zu verbergen. Dort soll sie Prinz Søren für sich gewinnen, damit er Cressida die nötigen Truppen für den Krieg gegen ihre alte Heimat bereitstellt. Doch je mehr Zeit Rune mit ihr verbringt, desto deutlicher wird, wie grausam Cressida wirklich ist. Und obwohl sie Gideon seinen Verrat noch nicht verziehen hat, scheint eine Zusammenarbeit mit ihm die einzige Möglichkeit zu sein, Cressida noch aufzuhalten.
Wie schon im ersten Band hat mich der mitreißende Schreibstil sofort wieder in die Geschichte hineingezogen. Rune und Gideon haben eine großartige Dynamik, und es war spannend, ihre Entwicklung mitzuverfolgen. Besonders Rune überzeugt erneut mit ihrer entschlossenen und selbstbewussten Art. Zwar gab es einen Moment, in dem ich kurz an ihr gezweifelt habe, doch das wurde zum Glück schnell aufgeklärt. Auch Gideon zeigt hier, was in ihm steckt, und beeindruckt mit seiner besonnenen Art und seinen kreativen Ideen. Das Erzähltempo bleibt über weite Strecken hoch, was die Spannung konstant hält und dafür sorgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Die Handlung ist, wie schon zuvor, etwas vorhersehbar, bietet aber dennoch genug emotionale Tiefe und Atmosphäre, um zu fesseln. Insgesamt ist es ein runder und zufriedenstellender Abschluss einer wirklich empfehlenswerten Fantasy-Dilogie.

Ein würdiger Abschluss, der mit zwei starken Hauptfiguren, spannenden Wendungen und viel Gefühl überzeugen kann. Von mir gibt es daher 4,5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.10.2025

Die Gabe der Bloodcarver

Verlorenes Herz (The Last Bloodcarver, Band 1)
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Nhika ist eine der letzten lebenden Bloodcarver und besitzt die Fähigkeit, Körper mit nur einer Berührung zu verändern. Doch diese Gabe muss sie vor den Bewohnern Theumas geheim halten, denn die Menschen ...

Nhika ist eine der letzten lebenden Bloodcarver und besitzt die Fähigkeit, Körper mit nur einer Berührung zu verändern. Doch diese Gabe muss sie vor den Bewohnern Theumas geheim halten, denn die Menschen sehen nur das Gefährliche daran und nicht, wie viel Gutes sie damit tun könnte. Durch einen unglücklichen Zufall wird Nhika entdeckt und an den Meistbietenden verkauft. So landet sie bei den Geschwistern Congmi, deren Vater, ein einflussreicher Unternehmer, vor Kurzem ermordet wurde. Mit Nhikas Hilfe hoffen sie, den einzigen Zeugen aus dem Koma zu erwecken und so den Täter zu finden. Nach und nach wird Nhika immer tiefer in die Ereignisse hineingezogen und lernt dabei nicht nur die Familie Congmi, sondern auch den Familienarzt Dr. Santo und seinen Assistenten Von Kochin besser kennen.

Mit ihrem fesselnden Schreibstil hat es die Autorin geschafft, mich sofort in die Geschichte hineinzuziehen. Schon beim Lesen des Klappentextes fand ich die Idee der Bloodcarver unglaublich interessant und war gespannt, wie sie umgesetzt wird. Ich wurde nicht enttäuscht. Besonders faszinierend fand ich die Szenen, in denen Nhika ihre Gabe einsetzt. Auch sonst hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Nhika ist eine sympathische und vielschichtige Protagonistin, die im Laufe der Handlung eine starke Entwicklung durchmacht. Spannend fand ich auch ihr Verhältnis zur Familie Congmi. Es war schön zu sehen, wie aus anfänglicher Distanz allmählich Vertrauen und so etwas wie Freundschaft entstanden ist. Je mehr ich über Kochin und seine Beweggründe erfahren habe, desto mehr ist auch er mir mit der Zeit ans Herz gewachsen. Allerdings muss ich zugeben, dass mir die Entwicklung zwischen ihm und Nhika zum Schluss etwas zu schnell ging. Hier hätte es für mich gerne noch etwas mehr Entwicklung geben würfen. Die Geschichte enthält ansonsten ziemlich viele Wendungen, von denen ich manche vorhergesehen habe, einige mich aber auch wirklich überrascht haben. Vor allem das Ende kam unerwartet, hat mir aber gerade deshalb gut gefallen, weil es sich von typischen Fantasy-Finalen abhebt. Jetzt bin ich umso neugieriger, wie es im zweiten Band weitergehen wird.

Eine originelle und mitreißende Fantasygeschichte mit einer faszinierenden Hauptfigur, emotionaler Tiefe und einigen überraschenden Wendungen, die von mir 4,5 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 28.10.2025

Zwischen Scherben und Neuanfang

All das Ungesagte zwischen uns
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Im einen Moment führt Morgan ein Bilderbuchleben, im nächsten steht sie vor einem Scherbenhaufen. Alles, woran sie bisher geglaubt hat, wird in Frage gestellt, und selbst zu ihrer Tochter Clara scheint ...

Im einen Moment führt Morgan ein Bilderbuchleben, im nächsten steht sie vor einem Scherbenhaufen. Alles, woran sie bisher geglaubt hat, wird in Frage gestellt, und selbst zu ihrer Tochter Clara scheint sie immer mehr den Zugang zu verlieren. Wenn sie wenigstens Chris noch als Unterstützung an ihrer Seite hätte. Doch mitten in diesem Chaos findet Morgan ausgerechnet bei dem Menschen Trost, dem sie eigentlich nicht zu nahe kommen sollte.

Mit ihrem bildhaften und angenehm flüssigen Schreibstil hat es die Autorin geschafft, mich direkt in die Geschichte hineinzuziehen. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Handlung sowohl aus der Perspektive der Mutter als auch aus der der Tochter erzählt wird. Dadurch bekommt man einen sehr guten Einblick in beide Seiten und versteht ihre Gefühle und Reaktionen deutlich besser. Die Geschichte behandelt mehrere wichtige Themen, die ihr Tiefe und Emotionalität verleihen. Vor allem der Konflikt zwischen Morgan und Clara wirkt absolut authentisch. Beide sind starke Persönlichkeiten, die immer wieder aneinandergeraten, aber im Laufe der Geschichte lernen, aufeinander zuzugehen und sich gegenseitig zu verstehen. Am Ende zeigen sie, dass sie zusammen ein richtig starkes Team sein können. Auch die Nebenfiguren haben ihren Teil zum Gelingen der Geschichte beigetragen. Vor Allem Miller und sein Großvater sind mir dabei positiv in Erinnerung geblieben und haben der Geschichte zusätzlich Wärme und Leichtigkeit gegeben.

Eine emotionale Familiengeschichte mit glaubwürdigen Charakteren, einem einfühlsamen Schreibstil und viel Herz, die von mir 4,5 Sterne bekommt.

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