Profilbild von Raeubertochter

Raeubertochter

Lesejury Star
offline

Raeubertochter ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Raeubertochter über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2023

Spannender Fall zum Miträtseln

Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich
0

Inhalt: Die junge Saffy und ihr Freund Tom sind erst vor kurzem in das alte Cottage von Saffys Großmutter Rose gezogen. Bei Bauarbeiten im Garten werden zwei skelettierte Leichen gefunden. Alles deutet ...

Inhalt: Die junge Saffy und ihr Freund Tom sind erst vor kurzem in das alte Cottage von Saffys Großmutter Rose gezogen. Bei Bauarbeiten im Garten werden zwei skelettierte Leichen gefunden. Alles deutet auf einen Doppelmord vor einigen Jahrzehnten hin. Doch wer sind die Toten? Saffys Mutter Lorna, die seit einiger Zeit mit ihrem jungen Freund in Spanien lebt, reist zu Saffys Unterstützung an. Die beiden Frauen beginnen selbst zu recherchieren, wobei sie leider nicht mit der Hilfe von Rose, die an Demenz erkrankt ist und nur selten klare Momente hat, rechen können. Bei ihren Nachforschungen stoßen sie auf ein dunkles Familiengeheimnis …

Meine Meinung: Bisher haben mir alle Bücher von Claire Douglas sehr gefallen, und auch „Liebste Tochter“ hat mich überzeugt. Nur der Untertitel „Du lügst so gut wie ich“ hat mich etwas gestört.
Die Autorin erzählt aus verschiedenen Perspektiven und auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart wechseln die Kapitel zwischen Saffy, Lorna und Theo, dessen Verbindung zu den Frauen erst später aufgeklärt wird. Zudem gibt es Rückblicke in das Jahr 1980, in denen Rose in Brief- oder Tagebuchform ihrer Tochter Lorna die damaligen Ereignisse schildert.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich wunderbar flüssig lesen und nach einem eher ruhigen Anfang nehmen Tempo und Spannung permanent zu und ich konnte das Buch nur schwer zur Seite legen. Die Charaktere sind glaubwürdig beschrieben und tatsächlich mochte ich die etwas überdrehte Lorna am liebsten. Das Geheimnis um die Morde ist sehr geschickt und komplex konstruiert. Ich hatte sehr schnell eine gewisse Ahnung, wurde aber sehr lange auf die Folter gespannt. Nur ganz langsam entwirren sich die Fäden, wobei es immer wieder zu überraschenden Wendungen kommt und erst nach und nach werden Zusammenhänge deutlich.

Fazit: Ich habe „Liebste Tochter“ sehr gerne gelesen. Eine spannende und wendungsreiche Geschichte zum Miträtseln.

Veröffentlicht am 13.04.2023

Kurzweiliger Nordsee-Krimi

Dünenrache
0

Inhalt: Theo Krumme, Kommissar in Husum, wird zu einem ungewöhnlichen Mordfall auf Sylt hinzugezogen. Von einer Leiche fehlt allerdings jede Spur. Der Maler Adrian Maurer, den Krumme noch von einem alten ...

Inhalt: Theo Krumme, Kommissar in Husum, wird zu einem ungewöhnlichen Mordfall auf Sylt hinzugezogen. Von einer Leiche fehlt allerdings jede Spur. Der Maler Adrian Maurer, den Krumme noch von einem alten Fall aus Berlin kennt, steht unter dem Verdacht, seine Frau ermordet zu haben. Doch er bestreitet die Tat und kann ein Alibi vorweisen. Trotzdem ist die Polizei von seiner Schuld überzeugt.

Meine Meinung: „Dünenrache“ ist bereits der 9. Fall für Theo Krumme und lässt sich auch als Einzelband lesen. Ich persönlich kenne allerdings alle Bücher und freue mich jedes Jahr auf einen neuen Fall für Krumme. Diesmal verschlägt es ihn nach Sylt. Seine jungen Kollegen dort sind nicht gerade begeistert, dass er sie unterstützen soll und auch Krumme selbst hätte lieber mit dem Fall - vor allem mit dem Tatverdächtigen - nichts zu tun. So kommt es, dass Krumme mal wieder alleine Spuren folgt und nicht alle Alleingänge gehen besonders gut für ihn aus. Mehr durch Zufall, sowie durch mystische Erscheinungen, kommt er schließlich auf die richtige Spur.
Der Schreibstil von Hendrik Berg ist super flüssig, oft humorvoll und die Buchseiten fliegen nur so dahin. Die tollen bildhaften Beschreibungen vom winterlichen Sylt lassen beim Lesen sofort ein Bild vor Augen entstehen und schaffen eine wunderbare Küsten-Atmosphäre. Ganz besonders mag ich aber die mir gutbekannten Charaktere. Vor allem natürlich Theo Krumme, der mir mit seiner brummigen Art inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist, seine Freundin Marianne und ihren riesigen Hund Sunny, die ihn beide auf die Insel begleiten dürfen. Aber auch Pat, seine Husumer Kollegin, die in „Dünenrache“ leider nur eine kleine Rolle spielt, und den etwas sonderbaren Harke, einen Freund aus Husum.
Es gibt einige Wendungen mit denen ich nicht gerechnet hatte. Trotzdem fand ich die Spannung etwas schwächer als in den letzten Krimis der Reihe, aber der Autor punktet einfach mit dem tollen Schreibstil, den atmosphärischen Beschreibungen, sowie den absolut liebenswerten Charakteren. Viel zu schnell hatte ich das Buch beendet und warte jetzt ungeduldig auf eine Fortsetzung.

Fazit: „Dünenrache“ ist kurzweilige und humorvolle Nordsee-Krimiunterhaltung mit ein klein wenig „Spökenkram“.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Niedliche Geschichte über Freundschaft, Angst und Mut

Kleiner Dachs & großer Dachs - Die klitzekleine Angst
0

Inhalt: Der kleine Dachs möchte den großen Dachs besuchen, um mit ihm neue Abenteuer zu erleben. Doch der große Dachs ist nicht zuhause und sofort hat der kleine Dachst Angst um seinen allerbesten Freund ...

Inhalt: Der kleine Dachs möchte den großen Dachs besuchen, um mit ihm neue Abenteuer zu erleben. Doch der große Dachs ist nicht zuhause und sofort hat der kleine Dachst Angst um seinen allerbesten Freund und stellt sich die abenteuerlichsten Möglichkeiten vor, was ihm zugestoßen sein könnte: War dem großen Dachs ein Unglück geschehen? Vielleicht war ein wütendes Wildschwein da, oder ein ein großes Monster? Oder hat ihn eine Räuberbande entführt? Obwohl der kleine Dachs sehr große Angst hat, macht er sich auf den Weg und sucht seinen besten Freund. Glücklicherweise begleitet ihn die Spinne, so dass er nicht allein ist.

Zitat: „Nur wer sich etwas traut, obwohl er Angst hat, ist mutig."

Meine Meinung: „Die klitzekleine Angst“ ist schon die zweite Geschichte mit den beiden liebenswerten Freunden und auch der Vorgänger „Der riesengroße Streit“ hat uns gut gefallen und wird noch häufig angeschaut und vorgelesen. Beide Bücher werden vom Verlag für Kinder ab 3 Jahren empfohlen.
Die Illustrationen von Olga Strobel sind farbenfroh und ansprechend. Besonders gern mag ich die vielen liebevollen Details, die es auf jeder Seite zu entdecken gibt. Die Gedanken des kleinen Dachses sind wie im Comic in „Gedankenblasen“ gezeichnet, so dass Kinder sie einfach von der Handlung unterscheiden können. Der Text von Annette Herzog ist leicht verständlich und harmoniert perfekt mit den schönen Bildern. Obwohl die Handlung spannend ist, macht sie Kindern keine Angst (Ausnahmen mag es natürlich geben), aber vielleicht ein leichtes Bauchkribbeln. Von überall schauen freundliche Tiere dem kleinen Dachs zu, so dass die Atmosphäre positiv bleibt. Zudem wird die Geschichte durch witzige Ausdrücke des kleinen Dachses, mit denen er sich Mut zuspricht, und über die mein kleiner Enkel immer wieder lachen musste, aufgelockert. Und natürlich gibt es ein gutes Ende.
Kleiner Kritikpunkt: Leider passt das Cover nicht wirklich zur Handlung.

Fazit: Eine sehr niedliches Bilderbuch über Freundschaft, Angst und Mut. Zum immer wieder Anschauen für große und kleine Leser.

Veröffentlicht am 18.03.2023

Wunderschöner hochwertiger Bildband

Targaryen
0

„Targaryen“ ist ein großformatiger Bildband mit 200 wunderschönen farbigen und sehr großen Illustrationen auf insgesamt 352 Seiten. Alle Bilder sind zur Erklärung beschriftet und passen zum Text.
Als ...

„Targaryen“ ist ein großformatiger Bildband mit 200 wunderschönen farbigen und sehr großen Illustrationen auf insgesamt 352 Seiten. Alle Bilder sind zur Erklärung beschriftet und passen zum Text.
Als großer Fan der Buchreihe „Das Lied von Feuer und Eis" und der Fernsehserie „Game of Thrones" habe ich mich sehr auf das Buch gefreut und die hochwertigen Illustrationen konnten mich sofort absolut begeistern.
Das Lesen fiel mir dann allerdings recht schwer. Es gibt sehr viele Namen (das war mir natürlich auch vorher klar), und trotz des Stammbaumes des Hauses Targaryen am Ende des Buches, hatte ich Schwierigkeiten, den Überblick über alle Charaktere zu behalten. Ich musste mich auch stark auf den Text konzentrieren, denn der Schreibstil lässt sich zwar leicht lesen, aber es ist eher eine Erzählung, als eine Romanhandlung, was mir nicht so gut gefällt. Das Buch ähnelt wegen der vielen Namen und Ereignisse einer Dokumentation oder einem Geschichtsbuch. Ganz anders als in der vorherigen Buchreihe des Autors. Die neue Fernsehserie „House of the Dragon“ , deren Inhalt Teil dieses Buches ist, habe ich noch nicht gesehen, vielleicht wäre mir dann das Lesen leichter gefallen. So habe ich leider irgendwann den roten Faden verloren und aufgegeben, bzw. ich mache erstmal eine Lesepause. Diese fantasievolle Welt ist unheimlich komplex und faszinierend und man kann kaum glauben, dass sie der Fantasie eines Autors entsprungen ist.
Wenn ich richtig informiert bin, ist „Targaryen“ eine Kurzfassung des Buches „Feuer und Blut“ und auch ohne Vorwissen zu lesen.

Fazit: Auch wenn mir persönlich der Erzählstil nicht zusagt, so ist dieser Prachtband schon wegen der hochwertigen, kunstvollen und wirklich wunderschönen Aufmachung und Illustration ein ganz besonderer Schatz im Bücherregal, den man sich immer wieder anschauen kann. Für Fans dieser fantastischen Welt ist das Buch ein Muss!

Veröffentlicht am 15.03.2023

Thriller mit düsterer und bedrohlicher Atmosphäre

Wolfskinder
0

Inhalt: Jakobsleiter ist ein abgelegenes einsames Dorf hoch oben in den Bergen. Es ist nur sehr schwer zu erreichen und die wenigen Menschen, die dort in einfachen Hütten leben, haben weder Strom, fließendes ...

Inhalt: Jakobsleiter ist ein abgelegenes einsames Dorf hoch oben in den Bergen. Es ist nur sehr schwer zu erreichen und die wenigen Menschen, die dort in einfachen Hütten leben, haben weder Strom, fließendes Wasser, noch eine medizinische Versorgung. Den beiden Jugendlichen der Gemeinschaft, Jesse und Rebekka, wird eher widerwillig erlaubt, die Schule unten im Dorf Almenen zu besuchen. Dann verschwindet Rebekka während einer Pause spurlos. Will sie Jabobsleiter heimlich verlassen oder wurde sie entführt? Sie wäre nicht die Einzige, denn in den letzten Jahren verschwanden immer wieder Frauen in der Bergregion.
Smilla, eine junge Volontärin bei einer regionalen Zeitung, sieht darin einen Zusammenhang zu dem Verschwinden ihrer besten Freundin Juli vor zehn Jahren. Auf eigene Faust beginnt sie zu recherchieren und bringt damit nicht nur sich selbst, sondern auch die Bewohner von Jakobsleiter in Gefahr.

Meine Meinung: Vera Buck erzählt diese Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. So lernt man einige der Charaktere besser kennen und teilt mit ihnen ihre Gedanken und Erlebnisse. Das habe ich auf den ersten Seiten als etwas anstrengend und verwirrend empfunden, doch das änderte sich schnell. Durch die bildhaften Beschreibungen von Jakobsleiter und der einsamen und unwegsamen Bergregion, mit ihren Höhlen und Tunneln, mit Geröll, Wölfen und starken Regengüssen, sowie ihren schroffen und undurchschaubaren Bewohnern, erzeugt die Autorin durchgängig eine düstere und bedrohliche Atmosphäre. Aber auch in dem nur wenig größeren Dorf Almenen ist die Stimmung nicht gerade fröhlich. Besonders der 17-jährige Jesse leidet unter den Schikanen seiner Mitschüler, die nicht selten gewalttätig sind. Jesse scheint sich auch als Einziger Sorgen um Rebekka zu machen. Mit Smilla konnte ich mich erst nach und nach anfreunden. Dass sie gedanklich immer noch mit ihrer Freundin Juli spricht, fand ich zuerst etwas gewöhnungsbedürftig. Aber später mochte ich Smilla richtig gern und durch ihre sympathische und frische Art wird die düstere Stimmung zwischendurch auch hin und wieder aufgelockert. Alle Charaktere sind individuell und interessant gezeichnet. Die Kapitel aus der Perspektive eines Opfer - was es erleiden muss - fand ich zwar etwas überzogen, aber trotzdem spannend.
Viele der relativ kurzen Kapitel enden mit Cliffhangern und die zweite Hälfte des Buches habe ich bis spät in die Nacht hinein gelesen. Nicht nur, weil es immer spannender wurde, sondern auch, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte endet. Es gibt sehr viele Verdächtige …

Fazit: „Wolfskinder“ ist ein eher ruhiger, aber sehr düsterer Thriller, dessen Spannung lange Zeit unter der Oberfläche schlummert, bis sie gegen Ende richtig zunimmt. Ich war von diesem Buch sehr schnell gefesselt und begeistert.