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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2023

Aus dem Herzen gesprochen

Von Herz zu Herz
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In seinem neuesten, bebilderten Roman thematisiert der Dalai Lama den sorglosen Umgang mit unserem Planeten und dessen Ressourcen. Mit warmen Worten appelliert er dabei an den großen und kleinen Leser, ...

In seinem neuesten, bebilderten Roman thematisiert der Dalai Lama den sorglosen Umgang mit unserem Planeten und dessen Ressourcen. Mit warmen Worten appelliert er dabei an den großen und kleinen Leser, täglich das Beste zu geben im Umgang mit Mensch, Tier und Pflanze. Unterstützt werden die warmen, zart ermahnenden Worte durch zauberhafte Illustrationen. Mich haben die Worte und Illustrationen erreicht und berührt. Ohne zu belehren, soll der Leser/die Leserin zum Überdenken der tagtäglichen Handlungen angeregt werden. Gleichzeitig wird dem/der sich klein und unbedeutend fühlenden Leser/Leserin Mut zugesprochen. Dabei sind Inhalt und Gestaltung auch gut für die Kleinsten unter uns geeignet. Die Geschichte selbst ist kurz und knapp gehalten, von der Quantität erscheint es mir eher ein kleines Mitbringsel.

Ich habe „Von Herz zu Herz“ dankenswerterweise vom Verlag als eBook zur Verfügung gestellt bekommen. Leider muss ich anmerken, dass sich das Format als eBook leider nicht gut eignet. Mein eReader konnte die Zeichnungen nicht auf einer Seite darstellen, weshalb ich auf meinen Laptop ausweichen musste. Die digitale Form kann dem Inhalt nicht gerecht werden, weshalb ich jedem/r, den Genuss der Illustrationen in Papierform empfehle. Es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Unterhaltsame Chick Lit

Things We Never Got Over (Knockemout 1)
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Naomis Leben ist ein einziges Chaos. Erst lässt sie ihren Verlobten vor dem Altar stehen, dann wird sie von ihrer kriminellen Zwillingsschwester um Hab und Gut erleichtert und ist spontan für ihre Nichte ...

Naomis Leben ist ein einziges Chaos. Erst lässt sie ihren Verlobten vor dem Altar stehen, dann wird sie von ihrer kriminellen Zwillingsschwester um Hab und Gut erleichtert und ist spontan für ihre Nichte Waylay verantwortlich, mit der sie in Knockemout festsitzt. Zur Krönung wird sie von einem Unbekannten auf das Äußerste beschimpft - offenbar verwechselt dieser sie mit ihrer diebischen Schwester. Doch der Unbekannte stellt sich als zwar grimmiger, aber hilfsbereiter Wikinger namens Knox heraus und bietet Naomi und ihrer Nichte Unterschlupf. Fortan versucht Naomi, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Gar nicht so leicht, wenn einem alles um die Ohren fliegt.

"Things We Never Got Over" ist eine wirklich unterhaltsame und kurzweilige RomCom. Mit einem flüssigen und modernen Sprachstil wird in wechselnden Kapiteln die Geschichte aus Sicht von Naomi und Knox geschildert. Schnell konnten mich die Figuren des Romans begeistern und die Geschichte zog mich in ihren Bann. In der Kleinstadt Knockemout ist alles sehr familiär und heimelig - die Bewohner unterstützen einander, wo sie können. Insgesamt hat mich der Roman vom Konzept sehr an "Fool's Gold" von Susan Mallery erinnert - allerdings auf modernere, weniger betuliche Art. Die knisternde Spannung zwischen Naomi und Knox hat mich an das Buch gefesselt - auch wenn mir Knox trotz seines im Grunde seines Herzens guten Charakters mehrfach zu übergriffig war. Der Ansatz mit einer spannenden Hintergrundgeschichte bezüglich Naomis krimineller Zwillingsschwester hat mir sehr gut gefallen, hätte meiner Meinung nach aber noch intensiver ausgearbeitet worden. Das Ende wurde mir hier etwas zu schnell abgehandelt. Zudem war es mir dann doch etwas zu schmalzig und zu viel des Guten. Nichtsdestotrotz hat mich der Roman aber wirklich gut unterhalten und ich werde sicher die Folgebände lesen. Wenn man die Geschichte nicht allzu ernst nimmt und seinen Feminismus etwas runter schraubt, erhält man hier richtig gute "Chick Lit" für Zwischendurch!

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Toller Cast

Die Hausboot-Detektei – Tödlicher Genuss
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Inhalt: Arie, Maddie, Jack, Jan und Elin suchen noch nach ihrem Platz im Leben. Und finden ihn auf einem alten Hausboot, wo sie eine Detektei gründen, um sich den Fällen zu widmen, auf die die Polizei ...

Inhalt: Arie, Maddie, Jack, Jan und Elin suchen noch nach ihrem Platz im Leben. Und finden ihn auf einem alten Hausboot, wo sie eine Detektei gründen, um sich den Fällen zu widmen, auf die die Polizei keine Lust hat.

Auf dem Deck bauen sie Tomatenpflanzen an, genießen die Amsterdamer Grachtenidylle im Liegestuhl, trinken an trüben Tagen Irish Coffee mit viel Whiskey und ordentlich Sahne und schauen zusammen alte Miss Marple-Filme. Die Hobby-Detektive sind also bestens vorbereitet für ihren ersten Auftrag, der sie in die Gastro-Szene der Stadt führt, wo ein kulinarischer Wettstreit zwischen zwei Sterneköchen entbrannt ist. Die Detektei soll ein Rezept ausspionieren, als plötzlich eine Wasserleiche gefunden wird: ausgerechnet der berühmte Sommelier Henk Perenboom. Welche Verbindung gibt es zwischen den drei Feinschmeckern, und wer täuscht wen? Fest steht jedenfalls: Gemeinsam schlagen sich die Detektive gar nicht schlecht.

In ihrem Cozy-Crime hat die Autorin Amy Achterop eine ganz bezaubernde Crew zusammengestellt. Was zunächst bunt zusammengewürfelt anmutet, ergänzt sich im Verlauf des Romans wirklich sehr harmonisch. Arie, Maddie, Jan, Jack und Elin sind herrlich verschieden und haben sich jede/r auf eigene Weise in mein Herz gespielt. Auch, wenn der Kriminalfall hinter der Personalie etwas blass blieb und ziemlich vorhersehbar war, habe ich dieses Roman sehr genossen. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Verliebt in einen Geist

Dead Romantics
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"Dead Romantics" ist der Debütroman von Ashley Posten. Inhaltlich bewegt er sich zwischen "Ghost - Nachricht für Sam" und "Rendezvous mit Joe Black". Der Sprachstil ist angenehm und lebt von vielen Beschreibungen. ...

"Dead Romantics" ist der Debütroman von Ashley Posten. Inhaltlich bewegt er sich zwischen "Ghost - Nachricht für Sam" und "Rendezvous mit Joe Black". Der Sprachstil ist angenehm und lebt von vielen Beschreibungen. Geschildert wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin Florence, die nach Jahren wieder in ihren Heimatort reist, um der Beerdigung ihres jüngst verstorbenen Vaters beizuwohnen. Die eher klassische Liebeskomödie wurde mit einer Spur Fantasy verfeinert, denn Florence kann Geister sehen und ihnen helfen, unerfüllte Missionen zu beenden. So steht eines Tages plötzlich ihr Vorgesetzter Ben als Geist vor ihr und braucht ihre Hilfe.

Mir hat der Roman gut gefallen. Er bereitete mir angenehme Lesestunden, in denen ich mich rundum wohlfühlen konnte. Die Protagonistin Florence und ihr geisterhafter Love Interest Ben sind sympathisch und niedlich. Besonders gut hat mir das Charakter-Building der Autorin gefallen. Sie hat vor allem Florence intensiv ausgebaut, was der Geschichte Tiefe verliehen hat. Die Geschichte ist zart und mitfühlend - leider war mir aber der Ausgang des Romans zu früh vorherzusehen. Hier habe ich nachfolgend nicht mehr so richtig mitfühlen können, insbesondere das Sehnen der Protagonistin nach einem gemeinsamen Leben mit Ben. Dennoch hat der Roman mich sehr gut unterhalten und er fühlte sich beim Lesen stets wie eine angenehme, wohlige Umarmung an. Gerne wieder!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Berührend mit kleinen Schwächen

Vor uns die Dämmerung
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Inhalt: Wenn Emery in die Augen ihrer Mutter schaut, erinnert sie alles an den Tod ihrer Schwester Logan. Ihre Krankheit. Ihren Verlust. Daher zieht Em zu ihrem Vater und versucht einen Neustart. Aber ...

Inhalt: Wenn Emery in die Augen ihrer Mutter schaut, erinnert sie alles an den Tod ihrer Schwester Logan. Ihre Krankheit. Ihren Verlust. Daher zieht Em zu ihrem Vater und versucht einen Neustart. Aber egal, wohin sie geht: Logan bleibt immer bei ihr. Unter einem großen Ahornbaum, wo ihre Schwester begraben wurde, fühlt sie sich ihr besonders nah. Was Em nicht weiß: Auch ihr neuer Stiefbruder Kaiden sucht diesen Ort auf. Er ist wütend, abweisend und so unglaublich gutaussehend, dass Em an nichts anderes mehr denken kann. Als die beiden sich näherkommen, lernt Em Schicht für Schicht den wahren Kaiden kennen – und lieben. Aber was Kaiden nicht weiß: Em leidet an der gleichen Krankheit wie ihre Schwester …

„Vor uns die Dämmerung“ ist ein Liebesroman, der sich im primär mit den Auswirkungen einer Lupus-Erkrankung auseinandersetzt, an dem die Protagonistin Emery leidet. Sehr eindrücklich und lebensnah werden dabei die Beschwerden und Einschränkungen der Betroffenen geschildert. Dies sind Einblicke, die einem als Außenstehender oft verborgen bleiben, weshalb die Krankheitsauswirkungen in vielen Fällen vollkommen unterschätzt werden. Die Protagonistin Emery ist 19 Jahre alt, hat aber durch ihre Erkrankung schon sehr viel erleiden müssen. Hinzu kommt, dass ihre Mutter den Tod von Emerys Schwester Logan auch nach 10 Jahren nicht überwunden hat. Seit Lupus-Diagnose kämpft Emery daher nicht nur gegen ihre Erkrankung und um ihr Leben, sondern im Prinzip auch um ihre Mutter, deren Unterstützung sie dringend benötigen würde. Als sie zu ihrem Vater zieht, um ihrer Mutter Freiraum zur Heilung zu geben, lernt sie dessen neue Ehefrau und deren Sohn Kaiden kennen. Ihr Stiefbruder ist ein zunächst unangenehmer Charakter. Er ist wütend auf die ganze Welt, schroff und eigentlich fast schon unverschämt. In der Highschool kontrolliert er Schüler und Lehrer, zu Hause lässt er sich entweder nicht blicken oder verbreitet Ätz-Laune. Aufgrund dessen war es mir unverständlich, dass Emery sich ausgerechnet in ihn verguckt und mit ihm anbändelt. Im Verlauf zeigt sich jedoch, dass beide Charaktere sich aufeinander verlassen können und gegenseitig den dringend benötigten Halt bieten. Neben der Liebesgeschichte, die manchmal etwas verfahren auf mich wirkte, kommt es auch zur Konfrontation der Protagonistin mit einzelnen Familienmitgliedern, vor allem ihrer Mutter und ihrem Vater. Etwas anstrengend empfand ich, dass Emery sich immer zurücknimmt und das Gefühl hat, niemanden belasten zu dürfen. Diese Gefühlsregung ist zwar durchaus nachvollziehbar, macht es für alle Beteiligten aber noch schwieriger. Zumal ihre ärztliche Behandlung sich dadurch verzögert oder sogar ausbleibt. Grundsätzlich habe ich vermisst, dass sich mindestens Emery, wenn nicht sogar alle Familienmitglieder, in psychologischer Behandlung befinden. Eine psychologische Unterstützung nach einem Trauerfall oder zumindest für eine schwer chronisch Kranke wäre meiner Meinung nach das Minimum gewesen. Hier wurde überhaupt nicht Bezug darauf genommen, ob Emery so etwas angeboten wurde, ob sie es abgelehnt hat o.Ä., was mir sehr gefehlt hat.

ACHTUNG SPOILER: Zudem konnte ich nachvollziehen, aber dennoch nicht akzeptieren, wie man wahnsinnig Angst hat, an der Lupus-Erkrankung zu versterben, gleichzeitig aber jegliche Symptome ignoriert, um niemandem zur Last zu fallen und sie sicherlich auch selbst nicht wahrhaben möchte, um die Augen vor der Erkrankung zu verschließen. Denn hier fehlte definitiv ein Erwachsener in Form eines unterstützenden Elternteils – oder eine Psychologin! Man kann eine so junge Betroffene nicht einfach sich selbst bzw. dem Schicksal überlassen, zumal man in den USA, in dem die Geschichte spielt, erst ab dem 21. Lebensjahr mündig wird. Das Ende des Romans (ohne jetzt zu viel zu sagen), hätte bei einem reiferen Umgang und vor allem aufmerksamen Eltern, die ihre Aufgaben als Erziehungsberechtigte erfüllen, anders verlaufen können. Das hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen. Die arme Emery wurde meiner Meinung nach von ihren Erziehungsberechtigten komplett im Stich gelassen.

Fazit: Mir hat gefallen, wie schonungslos offen die Autorin die Lupus-Erkrankung und ihre alltäglichen Herausforderungen darstellt. Mit dem melodischen, angenehmen Sprachstil konnte ich den Roman kaum noch aus den Händen legen. Allerdings war mir die Handlung an der ein oder anderen Stelle nicht nachvollziehbar und am liebsten hätte ich ein paar der Figuren „den Kopf gewaschen“. Nichtsdestotrotz ist „Vor uns die Dämmerung“ sehr lesenswert, berührend, lebensecht und vor allem informativ.

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